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Jabra Eclipse Test – kompaktes Bluetooth Headset fürs Büro

Jabra Eclipse von vorn
ProduktnameJabra Eclipse
PreisAuf Amazon prüfen
Reichweitelaut Hersteller bis 30m
Akkulaufzeitlaut Hersteller bis 3 Stunden Gesprächzeit (bis zu 10 Stunden mit Ladeschale als Powerbank)
Standby7 Tage laut Hersteller
Gewicht5,5g
Bluetooth-VersionVersion: 4.1
Unterstützte Bluetooth-ProfileHSP, HFP, A2DP
BedienungsanleitungHier als PDF

Das Jabra Eclipse Bluetooth Headset – für manche Situationen ideal, aber nicht für jedermann

Das Eclipse von Jabra ist ein sehr spezielles Headset. Es sticht in manchen Situationen – vor allem im Büro – ob seiner Funktionalität hervor, kann aber nicht überall glänzen. Wenn ihr ein Headset für besonder lange Autofahrten benötigt, wird die Akkulaufzeit nicht reichen.

Seid ihr dagegen hauptsächlich in einem Büro und nehmt Geschäftsanrufe an, macht es viele Dinge richtig. Seine größten Stärken sind das kompakte und elegante Design, der hohe Tragekomfort und die ausgereifte Sprachsteuerung. Freunde der Innovation werden wohl besonderen Gefallen an ihm finden – wenn ihr lieber auf Bekanntes und Bewährtes setzt, könntet ihr ein wenig genervt vom Gesamtpaket des Eclipse sein.

Bluetooth-Verbindung – etwas zickig bei großen Abständen

Das Pairing startet automatisch, wenn man das Jabra Eclipse aus seiner Ladeschale (zu dieser später mehr) nimmt. Der Verbindungsvorgang verläuft nach der ersten Kopplung unkompliziert und verlässlich. Statt dem klassischen Pairing über Bluetooth kann man auch die NFC Funktion der neueren Smartphone-Generationen nutzen und das Handy einfach an die Ladeschale halten.

Ein Problem ist die Reichweite der Bluetooth-Verbindung: Jabra verlautbart zwar ganze 30m theoretische Reichweite bei freier Sicht von Sender zu Empfänger. In der Praxis ist die Verbindung aber um einiges fickriger und fängt auch schon zu wackeln an, wenn man das Handy am Tisch hat und sich etwa 3-4m entfernt. Sind auch noch Wände zwischen Smartphone und Eclipse wird die entsprechend unverlässlicher und ist kaum noch zu gebrauchen. Hält man sich hingegen in der Nähe des Headsets auf oder hat das Handy in der Hosentasche, hält die Verbindung gut.

Haptik – kompakt und leicht

Optisch und haptisch macht sich die etwas gehobenere Preisklasse durchaus bemerkbar. Das Jabra Eclipse vergnügt auch das anspruchsvollere Auge mit seiner soliden und kompakten Bauart. Die mattierte Gummierung fühlt sich schön griffig an, was die Hochwertigkeit unterstreicht.

Besonders gut gefällt mir an der Haptik, dass man das Eclipse kaum bemerkt – zum einen spürt man es aufgrund seiner Leichtigkeit bald nicht mehr im Ohr, zum anderen fällt es auch der Umgebung nicht stark auf.

Besonders hervortun kann es sich auch als ein Headset für Brillenträger, da es nur über den Gummi-Aufsatz im Ohr sitzt und keinen Ohrenbügel benötigt. Das geht aber auch nicht auf Kosten des guten Halts – das Eclipse sitzt zuverlässig im Ohr, vermutlich aufgrund des geringen Gewichts von nur 5,5g (zum Vergleich: die meisten Headsets, wie z.B. das Plantronics Explorer 50, wiegen etwa 9g – und das ist schon wenig).

Eine Eigenheit des Jabra Eclipse ist, dass es für das Tragen am rechten Ohr ausgelegt ist. Man kann es zwar auch in sein linkes Ohr bekommen, merkt aber, dass es dafür nicht gedacht ist. In der Regel wird das kaum stören, da es ohne Beschwerden auch länger tragbar ist und das Ohrenwechseln, das man von anderen Headsets kennt, nicht nötig ist.

Beim Auspacken sollte man sich auf jeden Fall die verschiedenen mitgelieferten Gummi-Aufsätze ansehen. Jedes Ohr ist anders und darum sind die auch in verschiedenen Größen mitgeliefert. Da bei diesem Headset alles damit steht und fällt, wie es im Ohr sitzt, ist es besonders wichtig, dass man den richtigen Stöpsel erwischt – sehr ähnlich zu den meisten neuen in-ear Kopfhörern.

Die verschiedenen Ohr-Aufsätze

 

Über Knöpfe und Tasten ist an dieser Stelle nichts zu sagen, da es keine gibt – lediglich eine Touch-Steuerung ist verbaut und die reagiert einwandfrei auf die Eingabe.

Steuerung – kommt ohne Tasten aus

Wie steuert man das Eclipse aber ganz ohne Tasten? Die Lautstärke kann man nur am Handy regeln, alles andere läuft über die Touch-Steuerung. Das Feld mit dem „Jabra“-Schriftzug reagiert auf Tappen mit dem Finger. Die wohl wichtigste Funktion, das Annehmen eines Anrufs, führt man z.B. mit einem doppelten Tappen auf das Feld aus.

Das braucht ein wenig Übung und Fingerspitzengefühl, sollte sich aber nach einer Eingewöhnungsphase einspielen. Andere Wege, einen Anruf anzunehmen gibt es auch: ist das Eclipse in der Ladeschale wenn ein Anruf reinkommt, wird dieser angenommen, sobald man es aus der Schale nimmt. Auch per Sprachsteuerung („Annehmen!“) kann man einen Anruf entgegennehmen. Genauso kann man einen Anruf mit „Ignorieren!“ auch abweisen. Das funktioniert beides die meiste Zeit sehr zuverlässig, aber hie und da erkennt das Eclipse auch den falschen Befehl.

Einen Ein/Aus Schalter gibt es nicht – das Jabra Eclipse ist immer an, wenn es nicht in der Ladeschale ist. Darauf sollte man achten, um unangenehme Überraschungen zu vermeiden.

App – Jabra Assist

Jabra hat außerdem eine App sowohl für Android als auch für den Apfel in den jeweiligen Stores (hier im Playstore und hier im Appstore). Damit lassen sich u.a. Firmware Updates aufspielen und eine besonders gute Funktion aktivieren: mit der App kann man den Standort des Eclipse bestimmen, falls man es verloren hat. Auch, wenn man es in der Wohnung verloren hat, hilft die App, da man ein deutlich hörbares akkustisches Signal an das Eclipse senden kann, um es ausfindig zu machen. Bei der winzigen Bauform gut zu haben!

Für den regulären Betrieb ist die App natürlich nicht notwendig.

Akku – der Größe entsprechend

Jabra spricht ganz realistisch von drei Stunden Gesprächszeit beim Eclipse. Das mag wenig klingen – und beim Sennheiser EZX70 war das ein riesen Kritikpunkt. Allerdings werte ich das beim Eclipse nicht so stark, weil:

Das Eclipse wurde so entwickelt, dass man die Ladeschale am besten immer dabei hat. Ideal ist natürlich, wenn man das Headset nur an einem festen Ort verwendet – dann legt man es nach jedem Telefonat in die Schale und es lädt sich immer wieder auf.

Doch auch, wenn man unterwegs ist, kann man über die Schale aufladen. Dadurch hat man nochmal etwa sieben Stunden Gesprächszeit mit dabei. Durch die magnetische Verbindung kann es auch kaum aus der Ladeschale verrutschen.

Jabra Eclipse in der Ladeschale

 

Der einzige Wermutstropfen ist, dass eine volle Ladung auch etwa zwei Stunden in Anspruch nimmt. Wie weit der Vorgang vorangeschritten ist, erfährt man auf Knopfdruck an der Unterseite der Ladeschale.

Klang – etwas leise, aber klar

Das Jabra Eclipse klingt klar und offen – die Verständigung bei Telefonaten ist mehr als brauchbar. Auch, wenn man in etwas lauterer Umgebung telefoniert, wird man selbst noch gut verstanden. Allerdings ist die maximale Lautstärke des Headsets oft nicht ausreichend und man muss sich sehr auf das Gesagte konzentrieren, um alles zu verstehen. Plant man, das Headset also auch nebenbei mal für Hörbücher und Musik zu verwenden, sollte man stark befahrene Hauptstraßen eher vermeiden. Das ist allerdings bei praktisch allen mono-Headsets so und kein Einzelproblem des Jabra Eclipse.

Fazit – das Headset für den Büroalltag, unterwegs nur eingeschränkt zu empfehlen

Das ganze Konzept des Jabra Eclipse scheint vor allem darauf abzuzielen, im Büro eine gute Figur zu machen. Am idealsten spielt man seine Stärken, indem man die Ladeschale immer angeschlossen hat und das Headset nur dann aufsetzt, wenn man telefoniert. So umgeht man die kurze Akkulaufzeit und die geringe Reichweite. Durch die automatische Anruf Annahme beim Rausheben aus der Schale (und Auflegen beim Zurücklegen in die Schale) wird diese Verwendungsweise noch mehr unterstützt.

Wenn ihr hingegen eher zu jenen gehört, die lange Autofahrten bewältigen müssen, kann es sein, dass die rund drei Stunden Akkulaufzeit nicht ausreichen werden. Außerdem will man beim Autofahren nicht dauernd das Headset an und wieder ablegen. Darum wäre ein anderes Headset, wie z.B. das Plantronics Explorer 50 (das ich gerne empfehle) eine bessere Wahl und obendrein günstiger. Auch wenn es optisch, wie haptisch nicht ans Jabra Eclipse rankommt.

Anders ist das, wenn ihr zwar viel unterwegs sind, aber dabei nicht unbedingt per Headset telefonieren müsst – dann kann das Jabra Eclipse in der Ladeschale in einer Tasche bleiben und unterwegs laden. Dabei fungiert die Schale wie eine Art Powerbank und Aufbewahrungstasche in einem.

Den aktuellen Preis des Jabra Eclipse könnt ihr hier auf Amazon prüfen.