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Plantronics Voyager Edge Test – Für Berufs-Telefonierer

Plantronics Voyager Edge grau
ProduktnamePlantronics Voyager Edge
PreisAuf Amazon prüfen
Reichweitebis 10m laut Hersteller
Akkulaufzeitbis 6 Stunden Sprechzeit laut Hersteller (16 Stunden mit Ladeschatulle)
Standbybis 7 Tage laut Hersteller
Gewicht9g
Bluetooth-Version4.0
Unterstützte Bluetooth-ProfileA2DP, HSP, HFP, PBAP
BedienungsanleitungHier als PDF

Das Plantronics Voyager Edge – gelungenes Noise-Cancelling

Was erwartet ihr euch von einem Bluetooth Headset, das ihr in eurem beruflichen Alltag verwenden möchtet?

Vermutlich Zuverlässigkeit und, dass man sich auch in schwierigen (sprich: lauten) Situationen noch gut verständigen kann.

Vielleicht müsst ihr häufig im Auto bei 130 km/h Anrufe annehmen. Oder in einem offenen Büro, wo es auch nicht immer leise sein kann.

In solchen Situationen glänzt das Plantronics Voyager Edge mit seiner Geräuschunterdrückung und guten Sprachqualität. Es mag günstigere Headsets geben und welche mit längerer Akkulaufzeit, aber wenn es um saubere Verständigung und ein gutes Preis-Leistungsverhältnis geht, hat das Voyager Edge einiges für sich. Obendrein bietet es noch eine interessante Steuerung, die den Alltag im Büro viel angenehmer macht.

Bluetooth-Verbindung – Multipoint mit guter Reichweite

Das Pairing funktioniert einfach und schnell, wie man es bei Plantronics gewohnt ist. Einmal gepairt – das geht auch per NFC – verbindet sich das Headset automatisch mit Handys/anderen Geräten, die es kennt. Multipoint – also sich gleich mit zwei Handys gleichzeitig verbinden – kann das Voyager Edge auch. Super praktisch, wenn man z.B. die Musiksammlung am privaten Handy dabei hat und am Firmentelefon Anrufe entgegennimmt.

Die Reichweite ist für den Alltag im Büro mehr als genug – bleibt man mit dem Handy in Sichtkontakt, kann man sich die angegebenen zehn Meter davon entfernen. Kommen Wände oder andere Hindernisse in die Sichtlinie, wird es etwas schneller wackelig mit der Verbindung – etwa hinter einer Wand und 6m ziwschen Handy und Headset ist die Verbindung dann nicht  mehr zuverlässig.

Steuerung – viele praktische Lösungen

Die Steuerung macht das Plantronics Voyager Edge erst richtig genial für viele Berufsgruppen und individuelle Gewohnheiten. Da spielt es keine Rolle, ob man viel im Auto fährt und es die ganze Zeit auf hat oder an einem Schreibtisch sitzt und es neben sich liegen hat.

Wenn euch eine neuartige Steuerung nicht interessiert, könnt ihr natürlich alle Funktionen über Tasten verwenden. Das Plantronics Voyager Edge verfügt über:

Daneben gibt es noch Sprachbefehle und den Smart-Sensor:

Die Sprachbefehle erklären sich weitgehend von selbst – man drückt die Sprachbefehl-Taste und redet dann mit dem Headset. Ein Beispiel wäre z.B. „Was kann ich sagen?“ . Damit erhalten Sie eine Liste an möglichen Befehlen ins Ohr gesagt.

Richtig praktisch wird das Feature vor allem bei Autofahrten. Kommt ein Anruf rein, müsst ihr nicht die Hand vom Lenkrad nehmen. Einfach „Annehmen“ oder „Ignorieren“ sagen und das Headset verfährt entsprechend.

Der Smart Sensor hingegen kommt vor allem dann gut, wenn ihr das Voyager Edge nicht die ganze Zeit im Ohr tragen möchtet. Er ist im wesentlichen ein Sensor, der erfasst, ob ihr es gerade anhabt oder nicht. Liegt es vor euch am Tisch oder in der Ladeschale und es kommt ein Anruf rein, müssen ihr es nur ins Ohr stecken, um anzunehmen.

Nehmt ihr es während eines Gesprächs ab, könnt ihr am Handy selbst weiter telefonieren (und natürlich wieder zurück aufs Headset stellen, indem ihr es wieder anlegt).

Akku – bis zu 16 Stunden mit Ladeschale

Die reine Akkulaufzeit des Headsets selbst ist mit 6 Stunden Gesprächszeit nicht überragend. Darum sollte man die Ladeschale immer dabei haben, um das Headset zwischen Telefonaten ab und an dort reinzulegen oder um unterwegs in der Tasche aufzuladen. Eine vollgeladene Ladeschale speichert nochmal genug Strom für etwa 10 weitere Gesprächstunden oder knappe zwei Ladungen des Headsets.

Aufladen kann man nebst Ladeschale auch das Headset selbst – beides per Micro USB Kabel, das im Lieferumfang enthalten ist. Ein Netzteil für die Steckdose ist wie so oft nicht dabei, dafür aber ein Adapter für den Zigarettenanzünder im Auto. Allerdings kann man neben den USB Ports am PC auch jedes Handy-Ladegerät nutzen, das einen micro-USB Stecker hat.

Um das Headset einmal voll aufzuladen, braucht es etwa 1,5 Stunden – der Batteriestand wird an der Ladeschale auch mit LEDs angezeigt, dafür muss man nur auf die jeweilige Fläche an der Schale tippen.

Ein wirklich simples Feature, das mir bei vielen anderen Geräten fehlt, ist die Ansage der verbleibenden Gesprächszeit per einfachem Knopfdruck auf die Annahme-Taste (natürlich wenn grade kein Anruf reinkommt).

Wenn der Ladestand sehr niedrig ist, passiert das auch von selbst – dann hat man aber noch gut 30 Minuten Zeit, bevor man aufladen muss, was in den meisten Situationen genügt.

Haptik – auch bei Langzeitträgern angenehm

Mit seinen 9g wiegt das Voyager Edge etwa gleich viel, wie die meisten anderen Headsets in der Größenordnung – entsprechend leicht trägt es sich auch über mehrere Stunden hinweg.

Ihr könnt Anfangs den Ohrenbügel dranmachen, wenn ihr dem Silikon-Aufsatz nicht ganz über den Weg traut. In der Regel hält das Headset allerdings auch ohne ihn und trägt sich so viel angenehmer. Wenn ihr nicht gerade sprintet oder durch das Büro hüpft, fällt es auch nicht raus, wenn ihr die kleine Schlaufe am Silikon-Stöpsel einmal richtig im Ohr positioniert habt.

Das Design schlägt sich eher auf die Seite der eleganten, unauffälligen Headsets – finde ich persönlicher besser und angenehmer zu tragen, als etwa ein Plantronics Voyager Legend, das man auch ein wenig klobig nennen darf.

Die mattierte Kunststoff-Oberfläche an der Außenseite greift sich gut an und passt in die gehobenere Klasse in der das Voyager Edge spielt.

Klang – drei Mikrofone ergeben gutes Noise-Cancelling

Mono Bluetooth Headsets müssen noch einiges an Weg zurücklegen, bis die Sprachqualität auch in wirklich allen Situationen stimmt. Das Plantronics Voyager Edge legt hier aber schon einiges vor:

Auch wenn man mal in einem lauten Büro oder Restaurant sitzt, kommt man am anderen Ende gut gefiltert und klar an. Das ist im Berufsalltag schon mal viel wert – wenn ihr nicht gerade das Wetter in strömendem Regen oder bei starkem Wind moderieren müsst ;).

Unter solchen Bedingungen gelingt es aber auch dann nicht einwandfrei verstanden zu werden, wenn man direkt ins Handy spricht.

Besonders gut kann das Headset u.a. die Geräuschkulisse in fahrenden Autos rausfiltern – also stetigen, gleichbleibenden Lärm. Spontan auftretende Geräusche, wie z.B. Sirenen dagegen nicht – liegt an der Natur der Noise Cancelling Technologie.

Der eingehende Klang könnte ein wenig lauter sein, ist dafür aber klar und deutlich. Wenn ihr den Ohrstöpsel nicht optimal in euer Ohr bringt, müsst ihr in lauteren Momenten vielleicht ein wenig von außen draufdrücken, um alles gut zu verstehen.

Zukunftssicher: HD Voice

Das Voyager Edge ist kompatibel mit dem jüngst eingeführten HD Voice Standard, der vor allem in lauten Umgebungen eine deutlich höhere Klangqualität hinbringt, als der aktuelle Standard.

Wirklich durchsetzen wird sich die Technologie wohl erst in den kommenden Jahren, da jedes Gerät, das bei einem Telefonat zum Einsatz kommt, kompatibel sein muss, um sie zu verwenden. Mehr und mehr Smartphones können es mittlerweile und auch Mobilfunkanbieter wie die Telekom haben Ihre Netze schon darauf ausgelegt.

Wenn es dann tatsächlich zum neuen Standard wird, hat es das Voyager Edge schon an Bord und ist somit zukunftssicher ausgerüstet.

Fazit – ein ungewöhnlich guter Allrounder

In Sachen Funktionalität und Gesprächsqualität ist man bei Plantronics ohnehin schon viel gewohnt – das Voyager Edge ist aber auch unter seinen Geschwistern besonders zu loben: die Geräuschunterdrückung, der Tragekomfort und vor allem, dass das alles in kompakten Design möglich ist, zeichnen es aus.

Plantronics hat hier vor allem an professionelle Anwender gedacht – an ein großes Spektrum verschiedener Berufsgruppen sogar. Als Taxi-Fahrer oder Büro-Angestellter wird man gleichermaßen auf seine Kosten kommen.

Ähnliche Leistung liefert neben dem Plantronics Explorer Legend auch das etwas teurere Sennheiser Presence UC. Das Legend hat mit etwa sieben Stunden fast dieselbe Akkulaufzeit, während das Sennheiser zehn schafft.

Könnt ihr ein paar Abstriche beim Noise-Cancelling machen, ist der Griff zum Explorer 500 wesentlich günstiger. Ihr gebt hier aber auch ein wenig an Funktionalität auf – dafür hält der Akku wiederum doppelt so lange durch.