Wireless Pirat

Plantronics Voyager Legend UC Test – ungeschlagen funktionell

ProduktnamePlantronics Voyager Legend UC
PreisAuf Amazon prüfen
Reichweitebis 10m laut Hersteller
Akkulaufzeitbis 7 Stunden laut hersteller
Standbybis 17 Tage laut Hersteller
Gewicht18g
Bluetooth-VersionVersion: 3.0 + EDR
Unterstützte Bluetooth-ProfileA2DP, HSP, HFP, PBAP
BedienungsanleitungHier als PDF

Das Plantronics Voyager Legend UC – lassen Sie sich nicht von der ulkigen Form täuschen

Mittlerweile ist das Plantronics Voyager Legend UC schon einige Zeit auf dem Markt. Das kann man ausnutzen und zu einem fairen Preis ein High-End Produkt erstehen – denn trotz seiner Reife ist das Voyager Legend UC noch lange nicht überholt. Ganz im Gegenteil: für die High-End Klasse setzt es neben dem Sennheiser Presence UC den Goldstandard unter Bluetooth Headsets.

Wo viele lärmunterdrückende Headset das Handtuch werfen, brilliert es und lässt Gespräche immer noch gut verständlich weiterlaufen. Was es darüber hinaus einzigartig macht, ist das durchdachte Benutzer-Konzept. Durch verschiedene Möglichkeiten der Steuerung kann man es entweder nur zum Telefonieren aufsetzen oder durchgehend tragen – lasst euch von seiner Größe nicht darüber hinwegtäuschen, dass es sich angenehm trägt.

Bluetooth-Verbindung – solide und unproblematisch

Pairing mit bis zu zwei Smartphones klappt auf Anhieb und ohne große Probleme. Wie man es gewohnt ist, verbindet sich das Plantronics ab dem ersten Pairing immer automatisch mit den Geräten. Man kann etwa 6m zwischen dem Plantronics Voyager Legend UC und dem Telefon lassen, bis die Verbindnung dann zu hacken beginnt und instabil wird.

Im Lieferumfang des Legend UC (nicht aber beim normalen Legend) ist ein Bluetooth Dongle enthalten, mit dessen Hilfe man das Headset auch am PC verwenden kann. Zwar kann man bei Bluetooth-fähigen PCs auch ohne den Dongle verbinden, das Voyager Legend UC wird dann allerdings nicht von Skype und anderen Programmen als Headset erkannt und kann so nur z.B. zum Musik hören verwendet werden.

Steuerung – mehr als nur Tasten

Allein die Größe des Headsets erlaubt ihm eine funktionsreichere Steuerung, als man sie bei kompakten Modellen findet. Schon die gewöhnliche Steuerung über die Tasten ist beim Voyager Legend ein wenig anders umgesetzt. Statt dem Multifunktions-Knopf der auf der Außenseite der meisten anderen Headsets angebracht ist, findet man einen eigenen Anruf-Annahme Knopf an der Hinterseite des Mikrofons. Außerdem ist an der Unterseite eine eigene Stummschalt-Taste, die auch Musikwiedergabe steuert. Über einen Kippschalter hinterm Ohr kann man außerdem die Lautstärke in zwei Richtungen anpassen.

Bei der Tastensteuerung fängt der Spaß beim Voyager Legend aber erst an. Das größte High-light ist ein eingebauter Sensor, der merkt, wann das Headset am Kopf ist und wann nicht. Klingt auf den ersten Blick nicht spannend. Allerdings kann man Dank dieser Smart-Sensor Technologie wirklich gut mit dem Headset arbeiten, ohne es permanent aufgesetzt haben zu müssen.

Ist man z.B. mit dem Voyager Legend verbunden und bekommt einen Anruf, während man es nicht trägt, kann man es aufsetzen, um den Anruf anzunehmen. Alternativ kann man das Gespräch am Handy annehmen, über Handy telefonieren und mittendrin das Headset aufsetzen – und der Anruf wird ins Headset transferiert.

Auch mit Sprachbefehlen lässt sich einiges erreichen: neben den Befehlen „Annehmen“ und „Ingorieren“ bei eingehenden Anrufen, steht eine Bandbreite an Befehlen zur Auswahl, die man auch ohne Anruf verwenden kann – z.B. kann man per Sprachbefehl in den Pairing-Modus gehen. Die verfügbaren Befehle kann man mit der Frage „Was kann ich sagen?“ abrufen.

Bevor man die deutsche Sprachsteuerung verwenden kann, muss allerdings ein kleines Update her. Genauer gesagt, muss man sich hier bei Plantronics den Headset Updater herunterladen und einfach den Schritten folgen, bis die Sprache ausgewählt werden kann.

Klang – gute Verständlichkeit und funktionierende Geräuschunterdrückung

Mit vielen Headsets ist das mit der Lärmreduzierung so eine Sache. Das Voyager Legend schafft es aber dank der drei Mikrofone, die Umgebungskulisse auszublenden, sodass man auch unterwegs auf geschäftigen Straßen oder auf der Autobahn sinnvoll telefonieren kann. Das Gegenüber versteht einen und man muss sich nicht ständig wiederholen.

Nicht ganz so prima ist das, wenn man im Wind steht. Wenn der direkt auf das Mikrofon trifft, kommt das auch so am anderen Ende der Leitung an . Allerdings handelt es sich dabei um ein Problem von Noise Cancelling an sich. Auch Noise Cancelling Kopfhörer von Bose (Marktführer bei dieser Technologie) haben dieses Problem.

Die Klagnqualität ist ebenfalls anspruchsvoll – so macht auch Musik oder Audiobook hören auf dem Headset Spaß. Die maximale Lautstärke ist zwar nicht überragend laut aber für die allermeisten Situationen ausreichend.

Akku – drei Möglichkeiten aufzuladen

Zunächst die Kritik: man kann das Headset nur über einen proprietären Stecker laden. Will heißen, dass es einen von Plantronics geschützten Anschluss hat. Fast alle anderen Modelle bauen in der Regel auf micro USB um zu laden. Dass Plantronics darauf verzichtet, ist wohl der Ladeschale geschuldet.

 

Die Transportbox fungiert auch als Powerbank für das Headset

Man kann das Voyager Legend einfach zum Aufladen darin platzieren und es schnappt über Magneten automatisch ein und lädt über die Metallkontakte an der Rückseite auf. Die Ladestation selbst kann über USB entweder am PC oder am Steckdosen-Adapter angeschlossen werden. Wer lieber ohne die Schale laden möchte, kann den mitgelieferten Micro-USB Adapter verwenden, um direkt am Headset zu laden.

Die Akkulaufzeit ist mit etwa 7 Stunden Gesprächzeit bemessen und bringt einen locker durch einen gewöhnlichen Arbeitstag, mit ein wenig Reserve obendrauf. Etwas anders ist das, wenn man das Voyager Legend UC zum Skypen verwendet. Dabei hält es nur etwa 4 Stunden durch.

Unterwegs kann man die Laufzeit ein wenig erweitern, indem man die Transportbox (das ist nicht die oben erwähnte Ladeschale) zum zwischenzeitlichen Aufladen verwendet. Die ist gleichzeitig eine Power-Bank und wird im Gegensatz zum Headset selbst über micro USB geladen. Nachdem mit vollgeladener Transportbox zwei Headset-Ladungen drin sind, kommt man auf etwa 21 Stunden Gesrpächzeit. Genug, also, für eine kurze Reise, auf der man möglichst wenig Kabel mitschleppen möchte.

Haptik – groß, aber nicht klobig

Auch, wenn es auf den ersten Blick ein wenig sperrig wirkt, ist das Voyager Legend UC angenehm zu tragen. Der Großteil seines Volumens und Gewichtes ist hinterm Ohr, also drückt es nicht von oben und zieht nicht am Gehörgang selbst. Mit 18g wiegt es mehr, als die meisten anderen Headsets, trägt sich aber dennoch so gut, dass man es irgendwann ausblendet. Auch kann man es mit ein wenig Übung problemlos mit einer Hand aufsetzen, etwa im Auto. Mit einer aufgesetzten (Sonnen)Brille ist es außerdem auch kompatibel 🙂

Die Verarbeitung entspricht weitgehend dem, was man von einem high-end Produkt erwarten würde. Einzig die griffige Kunststoff-Oberfläche zieht ganz gerne Staub und Schmutz an. Optisch macht es dennoch viel her, solang man das große Teil hinter dem Ohr ein wenig verstecken kann.

Fazit – funktionales Headset, günstiger als zur Markteinführung zu haben

Gut, einen Design-Award wird es vermutlich nicht gewinnen, aber das Voyager Legend UC überzeugt als Multitalent und vor allem als rauschunterdrückendes Headset. Was bei vielen Modellen mehr ein Marketing-Slogan ist, funktioniert beim Legend zuverlässig.

Durch die umfangreichen Funktionen und Möglichkeiten, das Headset zu steuern, kommen alle auf ihre Kosten: die, die das Headset zwischen den Telefonaten gerne mal ablegen gleichwohl wie die, die es lieber gleich anbehalten.

Wenn ihr ein besonders anspruchsvolles Headset sucht und dabei etwas mehr ausgeben könnt, ist das Voyager Legend UC eine gute Wahl. Da es nun schon etwas länger am Markt ist, bekommt man es in der Regel deutlich günstiger, als zu seiner Einführung – den Preis könnt ihr hier auf Amazon prüfen.

Könnt ihr auf die Ladeschale und den Bluetooth Dongle verzichten, könnt ihr beim Voyager Legend (hier auf Amazon) (ohne UC hinten) ein paar Euro sparen – selbes Modell, nur ohne Zubehör.

In einer ähnlichen Preisklasse spielt das Sennheiser Presence UC, das euch besser gefallen könnte, wenn ihr doch lieber die typisch kompakte Headset-Form bevorzugt.