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Sennheiser Presence UC Test

ProduktnameSennheiser Presence UC
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Reichweitebis zu 25m laut Hersteller
Akkulaufzeitbis zu 10 Stunden Gesprächzeit laut Hersteller
Standbybis zu 366 Stunden laut Hersteller
Gewicht13g
Bluetooth-Version4.0
Unterstützte Bluetooth-ProfileHSP 1.2 + HFP 1.6 + A2DP 1.2.

Sennheiser Presence UC Packungsinhalt

Umriss

Das Sennheiser Presence UC Bluetooth Headset ist unverkennbar ein High-End Gerät für anspruchsvolle Anwender. Mit seinen Funktionen zur Rauschunterdrückung und Filterung von Hintergrundlärm legt es die Messlatte für Gesprächsqualität sehr hoch. Die gewohnte Sennheiser Qualität vermisst man hier also nicht. Auch optisch sowie haptisch besticht das Presence. Premium hat allerdings seinen ihren Preis – wer aber etwas tiefer in die Tasche greifen möchte, als bei einem Einsteigergerät, wird es nicht bereuen. Eine Vielzahl an Funktionen wird vor allem Vieltelefonierern, die oft unterwegs Gespräche annehmen müssen, das Leben erleichtern – und ihren Gesprächspartnern ebenfalls.

Verbindung – schnell, stabil, große Reichweite

Sennheiser gibt an, dass die Reichweite der Bluetooth Verbindung je nach Umgebung bis zu 25m betragen kann. In der Praxis wird man wohl kaum 25m entfernt vom gekoppelten Gerät stehen, ohne, dass Hindernisse zwischen Telefon und Headset sind und von anderen Wellen ungestört verbunden sein. Darum ist diese Angabe – wenn auch nicht aus der Luft gegriffen – mit Vorsicht zu genießen.

Auf jeden Fall übertrifft das Sennheiser Presence jene Headsets, die die standardmäßigen 10m Reichweite angeben. In Gebäuden können auch schonmal 15m und Wände zwischen Handy und Headset stehen – die Verbindung hält. Wenn sie dann abbricht bekommt man das direkt ins Ohr gesagt („Phone 1 disconnected!“). Kommt man jedoch wieder in Reichweite, verbindet es sich wieder automatisch: „Phone 1 connected!“.

Unkompliziert läuft auch das Pairing: bei der ersten Inbetriebnahme geht das Gerät direkt in den Pairing-Modus und ist für andere Geräte sichtbar. Möchte man manuell in den Pairing Modus gelangen, braucht man nur lange die Haupttaste drücken. Wie auch bei anderen Geräten blinkt dann die LED abwechselnd blau und rot, bis man sich verbunden hat oder das Gerät automatisch den Pairing-Modus verlässt.

Haptik – edles Material, auffälliges Design

Machen Gadgets nicht gleich viel mehr Spaß, wenn die Haptik stimmt und wertige Materialien verwendet wurden? Beim Sennheiser Presence UC trifft das genau so zu: gebürstetes Metall und ein Überzug in Lederoptik machen haptisch wie optisch was her und sind sehr angemessen für diese Preisklasse. Die Mikrofone sind ebenfalls mit einem metallernen Gitter geschützt. Ja, mehrere Mikrofone. Dazu später mehr.

 

An…

 

 

 

 

 

…und aus

Eine Innovation ist der Schalter zum Ein/Ausschalten: kein Schieberegler, kein Knopf. Stattdessen wird das Metall-Bauteil aufgezogen zum Einschalten und zurückgeschoben, um abzuschalten.

Man sollte jedoch darauf achten, dass man bei der Bedienung der Tasten nicht versehentlich zuklappt und das Headset damit abdreht.

Ein Wort zum Anbringen und Halt an den Ohren: ich bin bei Headsets nicht besonders empfindlich, was Ohrenbügel angeht und komme gut zurecht damit, einfach auch mal das Ohr zu wechseln, wenn ich es länger verwende. Großartig finde ich beim Sennheiser Presence UC aber, dass der Bügel gar nicht notwendig ist. Mit dem Gummi-Aufsatz kann man das Headset auch ohne den Bügel tragen – einfach den richtigen Aufsatz wählen, und mit der Schlaufe in Richtung Hinterkopf einsetzen. Das funktioniert vermutlich von Ohr zu Ohr unterschiedlich und bei manchen Menschen könnte das Headset dann etwas lockerer sitzen, als es sollte. In dem Fall ist es ratsam, den Bügel zu verwenden.

Ob mit Bügel oder ohne: das Sennheiser Presence UC ist beim Tragen nicht das unauffälligste Headset. Es ist an der Basis eher breit und generell kein filigranes Gerät. Das fällt jedoch buchstäblich nicht ins Gewicht: 13g sind etwa 3g mehr, als z.B. das Plantronics Explorer 50 
Glücklicherweise sieht das Presence UC jedoch sehr edel aus und passt vor allem gut zu formeller Kleidung. Den guten ersten Eindruck bei einem professionellen Auftritt wird es also nicht trüben – eher sogar noch als Accessoire wahrgenommen. Für mich kommt an dieser Prominenz des Headsets noch positiv hinzu, dass ich ohnehin Headsets bevorzuge, die auch für andere gut sichtbar sind. So weiß die Umgebung, dass man nicht mit sich selbst redet.

Akku – 30 Minuten für 5 Stunden

Der Akku kann in rund 30 Minuten eine Ladung sammeln, die für 5 Stunden Gespräch reicht. In ca. 1 Stunde und 10 Minuten ist der Akku voll und bietet 10 Stunden Gesprächszeit. Ein praktisches Feature ist, dass man sich den verbleibenden Saft per Tastendruck auf die Annehmen/Auflegen Taste ins Ohr sagen lassen kann. Wenn der Akku zu Neige geht, bekommt man das automatisch mitgeteilt – was bei einem laufenden Telefongespräch störend sein kann.

Ein wenig unsinnig finde ich die Entscheidung, ein USB-Ladekabel und einen Adapter für das Auto zu liefern – aber keinen für die Steckdose. Das kann man jedoch leicht verkraften, da mittlerweile jeder Haushalt über eine Schublade verfügt, in der mindestens 10 USB-Steckdosenadapter liegen. Ebenso gut kann man, so man ein Smartphone besitzt, einfach das Ladegerät für eben dieses verwenden.

 

Mikrofone – Plural beabsichtig

Ganze drei Mikrofone sind im Sennheiser Presence UC verbaut. Die damit zusammenhängende SpeakFocus und WindSafe Technologie machen telefonieren auch in einer lauten Umgebung zumindest für den Gesprächspartner nicht nur möglich, sondern angenehm.

Das Headset erkennt, welche Geräusche ankommen sollen (die eigene Stimme) und welche gefiltert werden müssen (alles andere). Dabei spielt es keine Rolle, ob es Wind ist – dem man unterwegs sehr oft ausgesetzt ist – oder die lieben Kinder, die laut herumtollen: am anderen Ende kommt beides nicht an. Besonders wichtig ist das vor allem, wenn man geschäftliche Telefonate führt. Eine lärmende Umgebung wirkt dabei schnell unprofessionell.

Klang – Sennheiser eben

Niemand wird überrascht sein, dass auch beim Presence UC der gewohnte Sennheiser Sound mit an Bord ist. Gespräche oder auch Hörbücher werden klar wiedergegeben, selbst zum Musik hören ist das Headset gut geeignet. Natürlich ist es nicht jedermanns Sache, einseitig Musik zu hören und viele werden lieber Kopfhörer verwenden. Mono in-Ear Headsets sind schließlich auch nicht primär dafür gedacht. Trotzdem punktet das Presence auch hier, da man auch im Straßenlärm noch gut seinen Lieblingsklängen lauschen kann.
Zwar habe ich die Erfahrung noch nicht gemacht, aber ich will auch die ActiveGard Technologie erwähnen: die schützt laut Sennheiser vor Geräuschspitzen und anderen unangenehmen Geräuschen in hoher Lautstärke, die sich beim Telefonieren ergeben können.

 

Fazit – Einsatzbereiche

Ich würde mich für das Sennheiser Presence UC entscheiden, wenn ich ein Headset möchte, das sehr großen Wert auf Klangqualität bei Anrufen legt und das ich im Beruf tragen kann, ohne dabei unprofessionell zu wirken. Umso mehr, wenn ich beruflich viel unterwegs bin (ob im Auto oder zu Fuß) und nicht immer im stillen Büro sitze.

Mit etwas mehr als 100€ ist es nicht das billigste Headset, bietet aber gegenüber billigeren Geräten eine höhere Reichweite und Klangqualität. Wenn Zuverlässigkeit und Qualität wichtig ist, ist das Geld also gut investiert; für das gelegentliche Telefonat tut’s auch ein günstigeres Gerät – z.B. ein Plantronics Explorer 500.

Auf Amazon kann man übrigens eine etwas günstigere Version (ohne Transporttasche) bestellen. Ich würde das Ding einfach im Ohr transportieren und die Tasche vermutlich nicht benutzen.