| Produktname | Sony MBH20 |
|---|---|
| Preis | Auf Amazon prüfen |
| Reichweite | bis 10m laut Hersteller |
| Akkulaufzeit | bis 8 Stunden |
| Standby | keine Angabe |
| Gewicht | 8g |
| Bluetooth-Version | Version: 3.0 |
| Unterstützte Bluetooth-Profile | A2DP, HSP |
| Bedienungsanleitung | Hier als PDF |
Das Sony MBH20 – vielleicht das schönste Headset unter 20 Euro
Das Sony MBH20 ist eines von diesen besonders schlichten Produkten – im guten Sinne. Es ist sehr geradlinig designt und funktioniert auch so, wie man es sich vorstellt: die Anrufqualität stimmt, genauso wie der Tragekomfort.
Ein wenig schwächelt es in Punkto Reichweite und allgemeiner Steuerung, sodass andere Headsets in der selben Preisklasse schnell mal die Nase vor ihm haben. Ob man es dennoch der Konkurrenz bevorzugt, ist vor allem Stilfrage: wenn ihr mit dem schlanken Sony-typischen Design mehr anfangen könnt, als z.B. mit einem Plantronics Explorer 50, kann sich der Griff zum MBH20 lohnen – vorausgesetzt, ihr könnt mit ein paar Einschränkungen gegenüber der Konkurrenz leben.
Bluetooth Verbindung – bei Anrufen nicht sehr weit
Nach dem Pairing merkt sich das Sony gekoppelte Geräte und verbindet sich künftig automatisch mit ihnen. Wie bei vielen anderen Sony Bluetooth Geräten, gibt es keinen Pairing-Knopf – stattdessen dreht man das Headset ab und hält nach dem es ausgeschaltet ist die Einschalttaste gedrückt, bis sich das Gerät einschaltet und in den Pairing-Modus geht.
Leider gibt es leichte Schwierigkeiten mit der Verbindung bei Telefonaten. Während Musikhören innerhalb der standardmäßigen 10m drinnen ist (solange keine Wände zwischen Headset und Handy stehen), sollte man das Sony MBH20 bei Telefonaten doch nicht allzu weit vom Handy wegbewegen. Leider heißt das, dass das Handy nicht viel weiter weg sein sollte, als vor einem auf dem Tisch oder in der Hosentasche – ansonsten wackelt die Verbindung schon bei 1-2m Abstand. Das passiert zwar auch bei Sennheiser in höheren Preisklassen, sollte aber an sich nicht sein.
Ab Werk ist das Sony MBH20 auf Single Point eingestellt. Will heißen, dass man es nur mit einem Gerät betreiben kann, dabei aber Akku spart. Um es mit mehreren Geräten gleichzeitig verbinden zu können muss man auf Multipoint umstellen, in dem man:
- Zunächst mit einem Gerät pairt
- Ausschaltet
- Einschaltet und dabei die Einschalttaste gedrückt hält, bis der Pairing-Modus aktiviert wird (grüne LED blinkt)
- Nun zweimal schnell die Einschalttaste hintereinander drückt – gelbe LED blinkt
- Zweites Gerät pairt und das erste wieder verbindet
Die Prozedur erinnert ein wenig an die Umstellung der Verbindungs-Modi beim Sony MDR ZX770BN Kopfhörer.
Wenn ihr wisst, dass ihr kein zweites Gerät zugleich verwenden müsst, ist es natürlich ratsam, sich das Prozedere zu ersparen, zumal dadurch der Akku etwas länger durchhält.
Steuerung – eine Taste für alles
Die ganze Steuerung des Sony MBH20 beschränkt sich auf eine Taste. Je nachdem in welcher Situation man sie drückt und wie lange/wie oft, kann die Taste:
- Anrufe annehmen/beenden (einmal drücken)
- Anrufe abweisen (lange drücken)
- Das Headset ein/aus schalten (lange drücken)
- Zwischen Anrufen wechseln (zweimal schnell drücken)
Eine eigene Lautstärke-Regelung hat das MBH20 nicht – die läuft komplett über das Handy. Nachdem die Rufannahme Taste bei fast allen Modellen sonst an der Vorderseite ist, ist die seitlich angebrachte Taste eine kleine Umstellung und manchmal ein wenig unpraktisch zu erreichen. Das spielt sich über Zeit aber ein.
Klang – gut bei Musik und Telefonaten
Klang ist etwas, das Sony zumeist vorbildlich hinbekommt und das ist beim MBH20 nicht viel anders. Bei Telefonaten hört man sein Gegenüber deutlich und wird selbst auch gut verstanden. Auch wenn man das Headset für Hörbücher oder Musik verwendet, ließe sich über den Klang nicht meckern. Das MBH20 schafft zwar nicht die größte Lautstärke von allen Bluetooth Headsets, ist aber laut genug, um zumindest in Innenräumen alles gut zu verstehen.
Auf lärmenden Straßen oder vor allem in stärkerem Wind sieht das, wie bei vielen Headsets, wieder etwas anders aus. Hier ist das Sony MBH20 auch ein wenig empfindlicher, als vergleichbare Geräte derselben Preisklasse. Am zuverlässigsten ist es in einem eher stillen Büro ohne durchgehende Lärmquelle wie z.B. laute Ventilatoren. Sitzt man mit dem MBH20 im Auto, kann man sich zumindest im Stadtverkehr ebenfalls gut am Telefon verstehen – spätestens ab der Autobahn wird es eine leichte Herausforderung.
Akku – mittelmäßige Laufzeit
Je nachdem, ob man das Sony MBH20 permanent beansprucht oder nicht, bekommt man zwischen 5-8 Stunden Laufzeit aus ihm heraus. Hört man durchgehend Musik/Hörbuch darauf, sind eher 5 Stunden drinnen, telefoniert man in der Häufigkeit und Dauer eines gewöhnlichen Arbeitstages, reicht der Akku auch schon mal 8 Stunden. Man wird nicht umher kommen, es jeden Tag aufzuladen. Um Saft zu tanken, ist ein micro-USB im Lieferumfang enthalten. Natürlich kann man auch über Smartphone-Ladegeräte aus der Steckdose laden, wenn am Rechner kein USB-Port mehr frei ist.
Praktisch ist, dass der Ladestand über eine kleine Zusatz-Anzeige bei kompatiblen Geräten am Smartphone-Display aufscheint, ohne, dass man dafür eine extra App bemühen muss.
Haptik – leicht und unauffällig
Das Headset hat gerade mal 9g und wird bei längerem Tragen immer unauffälliger, bis man es dann ganz vergessen hat. Es wird nur durch den Gummi-Aufsatz im Ohr gehalten und hält dort auch beim Sport oder schnelleren Bewegungen sicher. Ein Ohrenbügel ist nicht dabei und kann auch nicht zusätzlich angebracht werden.
Das mag Geschmacksache sein, aber die größte Stärke des Sony MBH20 sehe ich in seiner minimalistischen Optik. Ich bin ein Fan von unkomplizierten Designs und das Headset macht das mit seiner matten Oberfläche und der auf eine Taste reduzierten Steuerung sehr gut. Auch wenn dadurch ein wenig an Funktionalität geopfert wird, hat das Produktdesign was für sich.
Fazit – man will es mögen
Das Sony MBH20 ist schwierig zu empfehlen, wenn gleichzeitig zu einem sehr ähnlichen Preis auch ein Plantronics Explorer 50 zu haben ist. Oder für ein bisschen mehr ein Plantronics M70. Beides Headsets, die in Sachen Funktionalität, Reichweite und Akku Laufzeit klar überlegen sind. Dennoch komme ich nicht umhin, es zumindest sympathisch zu finden.
Wie ich schon mehrmals erwähnt habe, finde ich, dass die lohnendste Qualität des MBH20 wohl sein schmuckes Äußeres ist. In aller Regel werdet ihr davon aber weniger haben, als von etwas mehr Bluetooth Reichweite oder mehr Akku Laufzeit.
Solltet ihr ein etwas größeres Budget haben, könnte euch vielleicht auch das Design des Jabra Eclipse gefallen – das ist nicht ganz so minimalistisch, aber ansprechender als die Plantronics-Klassiker.