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In-Ear Kopfhörer richtig tragen

In-Ear Kopfhörer

Manchmal ist ein in-Ear Kopfhörer die richtige Wahl.

Wer gerade seine schönste Schale trägt, möchte nicht mit großen Over-Ears ulkig aussehen. Auch auf einer längeren Reise ist es oft praktisch, seine Kopfhörer schnell in einer Westentasche verstauen zu können. Manche, wie ich, haben gerne ein paar als Reserve einstecken – falls der Hauptkopfhörer mal ausfallen sollte.

Was viele davon abhält, den Großteil ihrer Musik über in-ears zu hören, ist, dass der Klang auf einem guten On- oder Over-Ear einfach besser klingt. Aber tut er das wirklich?

Kommt natürlich auf viele Dinge an. Ein gern übersehener Faktor ist allerdings der richtige Sitz. Keine andere Bauform leidet in Sachen Komfort und Sound so stark unter falscher Trageart, wie ein In-ear Kopfhörer.

Damit niemand einen In-Ear verurteilt, ohne ihn je richtig im Ohr gehabt zu haben, habe ich diesen Guide erstellt.

Wie setzt man In-Ear Kopfhörer richtig ein?

Das wäre vor einigen Jahren noch etwas leichter erklärt gewesen!

Was den Halt und Sitz eines In-Ears bestimmt, ist in erster Linie der Kunststoff-Aufsatz. Der Stöpsel, der vorne dran und dann ins Ohr kommt.

Diese kleinen Biester, die jeder schon mal irgendwo verloren hat, gibt es in unterschiedlichsten Formen. In jüngster Zeit sind mehr und mehr Konstruktionen dazugekommen, die alle ein wenig Feingefühl, manche sogar räumliches Denken, verlangen. Besonders Bluetooth In-Ear Kopfhörer bringen oft außergewöhnliche Formen hervor. Grob unterteile ich diese mal in:

In aller Regel findet ihr bei den letzten beiden auch einen „normalen Aufsatz“, allerdings mit einer zusätzlichen Ausprägung in Form von eben einer kleinen Schlaufe oder eines Flügelchens.

Den normalen in-ear Kopfhörer richtig einsetzen

Das ist wohl der Vorgang, der die meisten betrifft, aber auch am intuitivsten zu verstehen ist. Für alle weiteren Erklärungen gehe ich davon aus, dass ihr auch tatsächlich den linken Kopfhörer links und den rechten rechts einsetzt.

Eine Ausnahme ist die Methode, bei der man den Kopfhörer einen Halbkreis um das Ohr führt und dann von oben einsetzt. Hier kann der Halt oft verbessert werden, indem ihr links mit rechts vertauscht. Diese Methode ist vor allem dann gut, wenn eure Kopfhörer wegen Gewicht (oder dem Kabelzug) öfter mal rausfallen.

Was ich unter Ohrhörer verstehe – völlig anderes Konzept!

Oft reicht es, wenn ihr wisst, dass in-Ear Kopfhörer dann richtig sitzen, wenn sie euer Ohr gut abdichten. Dass wenig bis keine Geräusche von außen mehr in Ihr Ohr gelangen ist normal und gewollt. Ein In-Ear wird nicht wie ein Ohrhörer getragen, die nur ins Ohr „gehängt“ werden.

Den richtigen Sitz bekommt ihr die meiste Zeit auch dann hin, wenn ihr den Kopfhörer einfach sachte ins Ohr drückt. Sollte das nicht funktionieren, könnt ihr versuchen, euer Ohr am Ohrläppchen ein wenig auseinanderzuziehen und dann den Kopfhörer einzulegen.

Klappt auch das nicht, könnte es sein, dass der Aufsatz nicht eure Größe hat – fast alle in-ears, die ich bisher erstand, hatten drei Sätze in verschiedenen Größen im Lieferumfang enthalten. Probiert also durch, bis der richtige dabei ist – ab Werk ist zumeist die mittlere Größe bereits am Kopfhörer dran.

Wenn guter Sitz nicht gut genug für euch ist: Schaumstoff-Aufsätze

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Vor allem etwas hochwertigere Kopfhörer haben bereits im Lieferumfang gute Aufsätze dabei. Die sitzen komfortabel und die Musik klingt darauf gut. In fast allen Fällen sind die aus Silikon. Das ist nicht unbedingt schlecht.

In jüngster Zeit haben Drittanbieter allerdings mit Schaumstoff-Aufsätzen enorme Beliebtheit unter In-Ear Fans errungen. Das Material hat natürlich andere Eigenschaften, mit Schallwellen umzugehen und entsprechend ändert sich auch der Sound ein wenig: Bässe nimmt man etwas stärker wahr, Höhen erhalten eine ganz leichte Dämpfung. Oft ergänzt das die jeweilige Sound-Signatur des Kopfhörers prima.

Die günstigere Alternative von InAirs – Bild klicken, um den aktuellen Preis auf Amazon zu prüfen

Der wohl bekannteste Anbieter von Schaumstoff-Aufsätzen ist Comply. Kopfhörer-Enthusiasten schwärmen oft vom Komfort und dem besseren Sound. Auch InAirs stellt ein ähnliches Produkt her, das sich mittlerweile größerer Beliebtheit erfreut – was nicht zuletzt am günstigeren Preis liegt. Während die Anschaffung eines Satzes Schaumstoff-Aufsätze nicht die Welt kostet, muss man sie weit öfter ersetzen, als jene aus Silikon.

Um sie richtig einzulegen, stellt euch vor, ihr würdet Ohrstöpsel (die ihr z.B. zum Schlafen verwendet) in euer Ohr platzieren. Ein wenig zusammendrücken, ins Ohr schieben und warten, bis der Schaumstoff wieder expandiert und sich dem Ohr anpasst.

In-Ears mit Schlaufen einsetzen

Die Schlaufe soll zusätzlichen Halt geben und findet sich neben In-Ears auch bei manchen Bluetooth-Headsets. Die Idee dahinter ist, dass sich die Kunststoff-Schlaufe gegen das Ohr spreizt und so den eigentlichen Aufsatz fester ins Ohr drückt bzw. dessen Sitz verstärkt. In der Regel kann man die Schlaufen unabhängig vom eigentlichen Aufsatz anbringen.

Schlaufen-Aufsatz bei einem Aukey Kopfhörer

Hier ist am meisten Fingerspitzengefühl gefragt. Die Schlaufe soll vom Gesicht weg und leicht nach oben zeigen. Dafür am besten schon vor dem Einsetzen die Schlaufe in die entsprechende Position drehen. Dann setzt ihr den Kopfhörer ganz normal ein und passt den Sitz der Schlaufe nochmal an – ich tue das, indem ich meinen Finger durch die Schlaufe stecke und sicher gehe, dass sie nicht zusammengefallen ist, sondern sich gut aufgetan hat.

Bei Bluetooth Headsets ermöglicht das bei entsprechend guter Platzierung ein Tragen ohne den sonst üblichen Ohr-Bügel. Das ist über den Tag gesehen weitaus weniger auffällig und komfortabel. Kopfhörer sitzen natürlich nochmal eine Spur besser, da weniger Gewicht an ihnen dranhängt.

Kopfhörer mit Flügel-Aufsatz richtig einsetzen

Flügel-Aufsatz bei einem TaoTronics Kopfhörer
Vielleicht ein wenig verständlicher als meine umständliche Beschreibung: derselbe Kopfhörer in einem Ohr

Bei den Flügeln gilt ein ähnliches Prinzip wie bei der Schlaufe – die kann man oft genauso unabhängig vom eigentlichen Aufsatz am Kopfhörer anbringen. Hier müsst ihr euch allerdings noch zusätzlich Gedanken darüber machen, in welche Richtung ihr sie anbringt.

Korrekterweise zeigt das sich verjüngende Ende des Flügels nach oben/vorne in Richtung Gesicht. Die „Spirale“, die der Flügel zeichnet, soll dabei (von außen nach innen) gegen den Uhrzeigersinn verlaufen.

Es gibt wohl nicht den Weg, die Flügelchen ins Ohr zu bekommen – am elegantesten ist aber, mit einer leichten Drehbewegung in die richtige Position zu gelangen. Man spürt sehr gut, wenn der Kopfhörer so sitzt, wie er es soll. Tut er das erstmal, gibt es kein Wackeln oder gar rausfallen mehr, die Akkustik wird besser und weniger Lärm dringt von außen ein.

Flügel-Aufsätze geben besonders guten Halt und finden sich entsprechend oft auf Sport-Kopfhörern, wie dem JBL Reflect Mini. Ich finde aber auch, dass man hier am meisten Übung braucht, bis man wirklich den Dreh raushat.