Wireless Pirat

Aukey EP-B4 – günstige Sport in-ears

EP-B4 featured
ProduktnameAukey EP-B4
PreisHier auf Amazon prüfen
Reichweite10m
Akkulaufzeitbis zu 4,5 Stunden Musik oder Telefonie laut Hersteller
Gewicht16.4g
Bluetooth-ProfileHSP, HFP, AVRCP, A2DP
BedienungsanleitungOnline nicht verfügbar

Der Aukey EP-B4 ließ mich wieder an In-ears glauben

Aukeys EP-B4 Sportkopfhörer ist ein eigenartiges Ding.

Eher unscheinbar und ohne eine Namen (die Modellbezeichnung EP-B4 muss man aus der Bedienungsanleitung rauslesen), wirkt er auf den ersten Blick nicht sehr überragend. Als In-Ear Vergweigerer stand ich dem Kopfhörer also schon von Anfang an doppelt skeptisch gegenüber.

Mittlerweile hat er einen festen Platz in meiner Westentasche. Dort passt er unauffällig genug hinein und ist immer dann zur Hand, wenn ein großer Over-Ear einfach zu, ähm, groß wäre. Den Platz hat er sich verdient, weil er gezeigt hat, dass kleiner Kopfhörer nicht gleich kleiner Sound heißen muss. Klar geht man einen Kompromiss ein – der ist aber beim Aukey EP-B4 sehr gut balanciert.

Sound – bei richtigem Sitz, richtiger Sound

Der Flügelchen-Aufsatz

Korrektes Einsetzen…

Kein Zufall, dass ich erst vor kurzem einen Beitrag darüber geschrieben habe, wie man In-ears richtig einsetzt. Die meisten Modelle erklären sich von selbst oder sind nicht weiter schwierig mit ihren Eigenheiten. Beim EP-B4 erschließt sich das korrekte Einsetzen nicht so einfach.

Dazu kommt, dass Aukey neben den standardmäßigen Ohr-Schlaufen auch Ohrflügelchen für besseren Halt anbietet. Genau die geben aber auch den exzellenten Halt, den man bei anderen In-Ears schon mal vermisst. Nehmt euch also in etwa 10 Minuten Zeit und probiert die verschiedenen Aufsätze durch.

…macht einen Unterschied wie Tag und Nacht

Denn dann belohnt der Kopfhörer mit wirklich solidem Sound. Die Bässe sind genau richtig abgestimmt und drängen sich weder in den Vordergrund, noch wirkt der Sound schwach auf der Brust. Gesang und andere Mitten sind ebenso stimmig und füllen den Sound gut aus. Einzig bei den Höhen fehlt ein bisschen Detail – dafür gibt’s auch bei voller Lautstärke nur schwache Verzerrung.

Voll aufdrehen muss man den Kopfhörer praktisch nie. Auch in lauteren Umgebungen ist (wenn ihr ihn richtig einsetzt!) der Lärm um euch herum gut genug isoliert, um auch mit ca. 50% der maximalen Lautstärke schon nichts mehr zu hören. Und auch nach außen läuft kaum Sound aus – gute Voraussetzungen, um in der Bahn auf den Weg zur Arbeit ein wenig abzuschalten.

Verbindung – einfacher Aufbau, starke Reichweite

Dreht man den Kopfhörer an, versucht er sich sofort automatisch mit bekannten Geräten zu verbinden, was auch gut klappt. Steht die Verbindung erstmal, bleibt das auch lange so: man muss ihm schon drei Wände und etwa 8-9m in den Weg stellen, damit der EP-B4 den Draht zum Sendegerät kappt. Die Erfahrung zeigt, dass Bluetooth 4.1 dafür verantwortlich ist: größere, teurere Kopfhörer und Lautsprecher mit älteren Versionen steckt reichweitenmäßig auch der kleine Aukey weg, der eine neuere Bluetooth-Version beherrscht.

Steuerung – etwas happig

Auf dem winzige Gehäuse fanden natürlich nicht viele Steuer-Elemente Platz. Die gesamte Steuerung findet sich am rechten Ohrhörer. Das wäre zunächst mal eine Multifunktionstaste, die leider etwas überbelegt ist. Sie steuert:

Wäre nicht so tragisch, wenn die Steuerung etwas leichtgängiger oder besser zu erreichen wäre. Ein wenig muss man meist nach der richtigen Taste suchen. Und gerade die Multifunktionstaste, die man für vieles benötigt, muss man etwas stärker drücken – und drückt sich damit den Kopfhörer tiefer ins Ohr. Nicht schmerzhaft, aber unangenehm.

Gute Sprachansagen

Was gelungen ist, sind die Sprachansagen. Ein/Aus und auch das errichten einer Verbindung wird auf Englisch durchgesagt. Geht der Akku zu neige, verkündet das ebenso eine Stimme – allerdings im 10 Sekunden Takt und erst dann, wenn der Akku schon kurz vor dem Exodus steht.

Akku – 4,5 Stunden Musik

Aukey gibt 4 1/2 Stunden Musikgenuss (oder Telefongespräch) an und das schafft der EP-B4 auch bei etwa 50%iger Lautstärke locker, kommt sogar eher in den 5-Stunden Bereich. Lang genug, wenn ihr ihn für den Haupteinsatzzweck verwendet – Sport. Mit einer Akku-Ladung schafft ihr allemal 2-3 Workouts.

Für den täglichen Einsatz sind 4,5 Stunden Akku ein wenig knapp, aber machbar. Hört ihr damit auf dem Weg von und zur Arbeit, sowie während dem Arbeiten Musik, kommt ihr nicht umher, ihn täglich aufzuladen. Das bietet sich z.B. im Büro an, während ihr Mittagspause macht. Das USB Kabel ist schnell unauffällig am PC angeschlossen und lädt den Kopfhörer in etwa 1 – 2.5 Stunden wieder auf.

Haptik – gutes Mittelmaß mit Wasserschutz

Für unter 20 Euro bekommt man hier natürlich keinen Premium-Kopfhörer.

Dennoch hat Aukey bei der Verarbeitung vieles richtig gemacht – allen voran das knotenfreie Flachband-Kabel, das die einzelnen Hörer verbindet. Das greift sich gut an, wirkt stabil und ist schwer bis gar nicht zum verheddern zu bringen.

Bei den beiden Hörern und der Steuerng muss man aber bereit sein, ein paar Abstriche zu machen. Die Steuerelemente sind ein wenig klapprig ausgefallen und spiegeln dann doch den eher günstigen Preis wider. Das bewegt sich aber in einem vernünftigen Rahmen und ist im alltäglichen Gebrauch nicht weiter störend.

Der Sitz der Kopfhörer ist auch über längere Zeit hinweg sehr angenehm. Man könnte die volle Akku-Laufzeit hindurch Musik hören, ohne, dass einem die Ohren wehtun. Das passiert lediglich, wenn man ihn falsch ins Ohr setzt und er sich ein wenig verspannt. Dann muss man ein wenig nachjustieren und er sitzt wieder.

Schweißresistent ist der EP-B4 ganz im Zeichen seiner Sportlichkeit ebenfalls. Ich schwitze zwar auch beim Sport nicht annähernd soviel, aber ein wenig Spritzwasser über die Kopfhörer verteilt hält er ohne Schäden aus, wenn die Gummikappe für den USB-Ladeport geschlossen bleibt. Genauso kann man ihn auch mit nassen Händen bedienen, ohne ihn kaputt zu machen. Unter Wasser tauchen sollte man ihn hingegen nicht.

Fazit – prima als budgetfreundliche Option oder Zweitkopfhörer

Es fällt nicht schwer, den EP-B4 an dieser Stelle zu empfehlen – der Sound ist sauber und übertrifft die Erwartungen an In-Ears in dem Preisbereich. Der Akku könnte vielleicht ein wenig knapp werden, bei weitaus teurere Modellen ist allerdings nicht viel mehr drinnen – siehe z.B. den Bose SoundSport, der etwa 1,5 Stunden mehr schafft und ein Vielfaches kostet.

Ein wenig scheint der günstige Preis bei Haptik und Steuerung durch. Zwar kann man über beides nicht wirklich klagen – aber ein wenig raffinierter wäre es allemal noch gegangen.

Wenn ihr gerade mal ein wenig in die Welt der Bluetooth Kopfhörer hineinschnüffeln möchtet, ist der Aukey EP-B4 eine gute Wahl –  das Preis-Leistungsverhältnis ist nahezu ideal und gespart wurde hauptsächlich an sinnvollen Enden.

Einen ähnlichen Preis bietet TaoTronics mit dem TT-BH09 und dem TT-BH06, der dem hier vorgestellten Aukey Kopfhörer zum Verwechseln ähnlich sieht. Beide unterscheiden sich nur in Nuancen vom EP-B4 – bei letzterem hat man eher den Eindruck, er würde in derselben Fertigungsanlage hergestellt werden.