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Aukey EP-B44 Test – Fortschritt im Budget-Bereich

Aukey EP-B44
ProduktnameAukey EP-B44
PreisHier auf Amazon prüfen
Reichweite10m
Akkulaufzeitbis zu 8 Stunden laut Hersteller
Gewicht17g
Bluetooth-ProfileaptX Codec,A2DP, AVRCP, HSP, HFP
BedienungsanleitungOnline nicht verfügbar

Scheinbar hören Hersteller von Bluetooth-Inears auch auf ihre Kunden: die Bauweise ähnelt mehr und mehr der von gewöhnlichen Kopfhörern. Die Modelle mit den riesigen Ohrhörern werden weniger und kompakte Modelle nehmen ihren Platz ein. So eines ist auch der EP-B44, den Aukey für diesen Test stellte. Ein Budget-Gerät, das nicht alle Anforderungen an HiFi erfüllt, aber für den Preis weit mehr richtig macht, als es müsste.

Sound – unerwartet tiefer Bass

Wenn In-Ear Kopfhörer mit einem „tiefen, satten Bass“ beworben werden, macht mich dsa meistens eher skeptisch – vor allem in der Preisklasse.

Was mich beim EP-B44 positiv überraschte war weniger die Kraft, als die Tiefe seines Basses. Zwar ist der Sound insgesamt leicht in Richtung tiefe Frequenzen geneigt. Stark hämmernden oder überlagernden Bass findet man hingegen nicht. Stattdessen spielt der Kopförer aber auch in erstaunlich tiefe Frequenzbereiche runter – und lässt so bei manchen Liedern noch Tiefbässe anklingen, die man bei vielen Kopfhörern nicht mehr hört.

Davon abgesehen würde ich den Sound als solide Mittelklasse bezeichnen. Klingt insgesamt sauber, könnte aber ein paar Details mehr abbilden. Die Mitten kommen sehr kräftig durch, aber in den Höhen fehlt es ein bisschen an Brillianz.

Eine Sache, die den Gesateindruck etwas trübt, ist das Rauschen. Während man Musik hört, fällt es zwar nicht auf. Nachdem das Rauschen aber immer in dem Moment einsetzt, indem der Kopfhörer aktiv wird (also, sobald ein Ton über ihn abgespielt wird), rauscht es wohl auch während der Musik – was möglcherweise auch für den etwas mittelmäßigen Eindruck verantwortlich ist.

Erwähnenswert ist allerdings, dass aptX an Bord ist und damit verlustfreie Übertragung möglich ist. Ein Feature, das auch hochpreisige Modelle oft einsparen.

Ohrstöpsel & Halt – das Steckenpferd

Eine Sache, die mir sofort und besonders gefiel war der Halt des EP-B44.

Viele In-Ears kosten einem Zeit, ehe man den richtigen Aufsatz gefunden hat, die Ohrflügelchen richtig eingesetllt sind und alles gut sitzt. Hier kam der Kopfhörer schon mit beiden Dingen montiert aus der Verpackung. Und passte so wie er war perfekt ins Ohr. Die mitgelieferten Aufsätze in den anderen Größen hatte ich erst dann bemerkt, als ich für den Testbericht nochmal die Schachtel ausräumte.

Besonders das kleine Flügelchen, das Halt gibt, fügt sich prima ins Ohr. Die Stabilität bleibt auch beim Sport und hastigen Bewegungen.

Das schaffen andere Kopfhörer bislang auch. Den EP-B44 spürt man dabei aber nicht so deutlich. Zwar schirmt er den Umgebungslärm gut ab, man ist dieses Propfen-Gefühl aber los.

Verbindung & Steuerung

Nach gut 10 Metern Distanz muss man noch um eine dritte Wand gehen, eher die Verbindung endgültig abreißt – saubere Leistung.

Auch Pairing und automatische Verbindungsherstellung klappen prima.

Die Steuereinheit beschränkt sich auf eine kleine, leichte Fernbedienung, die ins Kabel eingeschliffen ist. Neben + und – , die wie gewohnt Lautstärke und Titelsprung (kurz bzw. lang drücken) steuern, gibts die Multifunktionstatste, die das Gerät anschaltet und bei langem Drücken den Pairing Modus aktiviert.

Akku – Acht Stunden

Auch das ein Punkt, in dem die neue BT-Kopfhörer aufgeholt hat. Acht Stunden Spielzeit sind deutlich mehr, als die vor gut einem Jahr noch üblichen 4-6 Stunden für In-Ears.

Bleibt man im Lautstärkebereich von 50% (mehr als ausreichend), kommt man auch realistisch auf etwa 7-8 Stunden Spielzeit. Genug Stromreserven, um bei moderater Nutzung mit 1-2 Mal Laden pro Woche davon zu kommen.

Aufgeladen wird wie üblich per micro USB in einen Port, der in der Fernbedienung verbaut ist. Dafür könnt ihr natürlich das Smartphone-Ladekabel verwenden oder das mitgelieferte USB Kabel an einem USB-Netzteil anschließen.

Haptik – magnetische Ohrhörer

Der neue Design-Trend für in-ears scheint zu sein, dass man die Rückseite der Hörer magnetisiert. So ist das auch beim EP-B44, was das Tragen um den Hals ungemein erleichtert.

Die Magneten sind in eine edle Alu-Chassis gebettet, die die Hörer selbst edler wirken lassen, als einen der Preis vermuten lässt. Auch die matten, griffigen Kunststoffe, die die bei den Ohrstöpseln und der Fernbedienung verbaut sind, fühlen sich hochwertig an. Die Tasten auf der Fernbedienung lassen sich leicht drücken und geben gut haptisches Feedback.

Einziges Manko in Sachen Haptik ist das etwas dünn geratene Kabel. Sollte zwar nicht stören, weil ohnehin wenig mechanische Belastung darauf ruht. Ein Flachbandkabel, wie bei teureren Geräten wäre mir hier aber dennoch lieber gewesen.

Fazit – definitiv ein Upgrade zur letzten Generation

Aukey zeigt mit dem EP-B44, dass der Fortschritt nicht nur bei den teuren Geräten spürbar wird.

Was bei Vorgängermodellen – etwa dem EP-B4 –  vom letzten Jahr  gestört hat – vornehmlich Akku und Reichweite – macht der aktuelle EP-B44 hervorragend. Und packt mit aptX sogar noch einen Weg mit ein, verlustfrei Musik zu streamen.

Wenn ihr einen möglichst günstigen In-Ear sucht, ist bei Aukeys aktueller Linie – und dabei beim EP-B44 – der Punkt erreicht, wo sich die Investition zu lohnen beginnt. Günstiger und die Qualität leidet. Teurer und ihr bezahlt hauptsächilch für Nice-To-Have-Features. Während die grundlegenden Funktionen und Qualität schon zu diesem Preis zu haben wäre

Das gesagt könnt ihr für etwa 10 Euro mehr beim selben Hersteller auch den EP-B25 erstehen – falls ihr eigentlich lieber einen Over-Ear Kopfhörer hättet aber das Budget nicht ganz so weit reicht.