Wireless Pirat

Bluetooth Kopfhörer Test: die besten Bluetooth Kopfhörer

Bose QuietComfort 35
TaoTronics TT-BH22 Skullcandy Uproar Wireless Bose Soundlink AE II Sennheiser Urbanite Sony MDR1000X
Pro Allrounder Günstig Sound Bass Noise Cancelling
Contra Kein aptX,
Sound nicht
ganz so gut
wie andere
On-Ear Kopfhörer,
klingt nicht nach HiFi
Kein Noise Cancelling Ziemlich schwer Preis
Akku Bis zu 24 Stunden Bis zu 10 Stunden Bis zu 15 Stunden Bis zu 25 Stunden Bis zu 20 Stunden
Preis €€ €€ €€€
aptX Nein Nein Ja Ja Ja
Einzeltest
Auf Amazon

Update 23.01.2017: Auf der CES 2017 wurden einige neue Bluetooth Kopfhörer vorgestellt, die Wirelesspirat noch nicht testen konnte, euch aber nicht vorenthalten möchte. Die neuen Modelle sind im Moment noch schwer zu erhalten, könnten sich aber einen Platz in diesem Post verdienen.
Sennheiser hat mit zwei relativ günstigen Modellen den Vorstoß in Richtung mittleres Preissegment gewagt: der HD 4.40 BT (hier auf Amazon) und der HD 4.50BTNC (hier bei Sennheiser) sind zwei schlicht gehaltene Kopfhörer, die sich hauptsächlich durch die Noise Cancelling Funktion des 4.50BTNC unterscheiden – wir sind gespannt auf den ersten Test!

Update 26.01.2017: der Sony MDR-ZX770BN, der hier als bester Allrounder abschnitt, hat eine deutliche Preissenkung auf Amazon erhalten! Auch zum alten Preis hätte ich ihn definitiv emfpohlen, jetzt noch umso mehr – möglich, dass die Preissenkung nur temporär ist.

Update 01.02.2017: War leider nur eine temporäre Aktion – könnte aber in Zukunft wieder mal vorkommen, dass die Preise vorübergehend sinken.

Update 23.04.2017: Der Sony MDR 1000X ist aktuell mit ~300 Euro unter den Bose QC 35 vergünstigt worden. Damit erfüllt sich unsere Prophezeiung, dass der Bose nur vorübergehend die günstigere Alternative ist. Wenn ihr ein Auge auf den Quiet Comfort 35 geworfen habt, solltet ihr jedenfalls auch den MDR 1000X von Sony in Erwägung ziehen, der in diesem Test in vieler Hinsicht besser abschnitt.

Update 29.01.2018: Ein paar Änderungen – der Sony MDR 1000X bleibt Noise Cancelling Test Sieger, allerdings solltet ihr euch überlegen, ob nicht der momentan noch teurere WH 1000XM2 den Aufpreis für euch wert ist – ein eigener Testbericht folgt noch. Der TaoTronics TT-BH22 verdrängt den bisherigen Allround-Testsieger Sony MDRZX770BN von seinem Thron.

Die besten Bluetooth Kopfhörer im Test

Es ist nicht grade leicht, die besten Bluetooth Kopfhörer aus dem mittlerweile riesiegen Angebot zu krönen. Was macht schon das Beste aus? Der eine mag seinen Sound bassiger, die andere erwartet von einem Kopfhörer einen möglichst neutralen Sound.

Wie habe ich also diese Bestenliste der Bluetooth Kopfhörer erstellt?

Ich war selbst auf der Suche nach dem richtigen Kopfhörer für meinen Alltag. Dabei habe ich mein Budget in die obere Mittelklasse/unteres High-end gelegt und mir gedacht, dass ich so bestimmt kein Problem haben würde, auf Anhieb was passendes zu finden.

So leicht war es dann doch nicht:

Der eine war zu bassig, der andere saß nicht ideal, wieder einer war nahezu perfekt …überstieg aber auch beim besten Preis das Budget. Letztlich wurde ich natürlich fündig

Meine persönliche Wahl gibt allerdings keinen Aufschluss darüber, was für euch der beste Bluetooth Kopfhörer ist. Darum habe ich diese Liste nach Kriterien erstellt und je einen Sieger pro Kategorie bestimmt – auf eine Reihung der einzelnen Kopfhörer verzichte ich dabei bewusst. Denn: meine Nummer eins muss nicht eure Nummer eins sein.

Auswahlkriterien des Bluetooth Kopfhörer Tests

Dass am Ende fast ausschließlich over-ear Kopfhörer hier aufgeführt werden, liegt vor allem daran, dass sie in Sachen Sound-Qualität und Tragekomfort schon einen Start-Vorteil haben. On-Ears, wie der Skullcandy Uproar Wireless, sind dagegen um einiges günstiger zu haben, als over-ears.


Die besten Bluetooth Kopfhörer vorgestellt

Wenn euch die Tabelle noch nicht überzeugt hat, gehe ich hier nochmal genauer auf die einzelnen Geräte ein. Für den Fall, dass ihr mit einem bestimmten Kopfhörer liebäugelt, aber eine Kleinigkeit doch nicht ganz passt, schlage ich auch ähnliche Alternativen vor.

TaoTroncics TT-BH22: der beste Allrounder

Selbst nachdem ich den Testbericht dazu verfasst hatte, musste ich noch lange überlegen, aber der Titel steht ihm zu: der TaoTronics TT-BH22 ist der beste Allround-Kopfhörer und nimmt dem Sony MDR ZX770BN diese Lorbeeren.

Im Sinne der Transparenz: mein Test-Exemplar hat TaoTronics mir kostenlose zur Verfügung gestellt. Nachdem ich allerdings schon nicht mehr weiß, wohin mit all den Bluetooth Kopfhörern, die bei uns rumliegen, hat das meine Meinung nicht beeinflusst 😉

Zwar ist das Noise Cancelling genau wie bei dem MDR ZX770BN nur bedingt nützlich (und auch etwas weniger raffiniert als des Sonys), allerdings wiegen seine anderen Vorzüge das wiede rauf:

Bisheriger Testsieger auf Platz 2 gedrängt: der Sony MDR ZX770BN

Über ein Jahr habe ich hier den MDRZX770BN zum idealen Allrounder gekürt gehabt – jetzt kam einer daher, der ihn auf Platz Zwei verweisen konnte.
Warum er trotzdem noch eine Überlegung wert ist: das Noise Cancelling ist eine Spur ausgereifter und ist aptX-kompatibel. Das macht ihn besonders geeignet für alle, die hochwertige Audio-Dateien verlustfrei per Bluetooth übertragen wollen. Für den gewöhnlichen MP3-Hörer, der am Weg zur Arbeit ein wenig Musik hören will, macht das nicht viel Unterschied.

Ich hab diese Sony Büchsen selbst sehr lange im Alltag verwendet und es war nicht leicht, meine Empfehlung auf Platz 2 zu mindern – der TT-BH22 von TaoTronics ist – seinen günstigeren Preis berücksichtigt – aber um eine Nasenlänge voraus.

 

Skullcandy Uproar Wireless: die günstigste Option im Bluetooth Kopfhörer Test

Vielleicht traut ihr dem Konzept Bluetooth Kopfhörer noch nicht ganz und wollt nur mal eine Zehe ins Wasser strecken, anstatt gleich mehrere hundert Euro zu versenken.

Dann ist der Skullcandy Uproar Wireless zu einem fairen Preis ein gutes Einsteiger-Gerät. Er hat natürlich nur sehr grundlegende Funktionen und ist auch „nur“ ein on-ear Kopfhörer. Um euch an der Hand zu nehmen und zu zeigen, wie viel praktischer kabellose Kopfhörer im Alltag sind, reichen die aber alle mal.

Wisst ihr ohnehin schon, dass Bluetooth Kopfhörer das Richtige für euch sind und habt ein besonders schlankes Budget, kann er ebenfalls punkten.

Der Sound spiegelt in gewisser Weise das freche Design wieder: vor allem die Bässe sind unerwartet stark und bringen ordentlich Krawall ins Soundprofil. Auch die Isolation nach außen übertrifft hier alles, was man von dem Fliegengewicht erwarten kann – dreht man entsprechend auf, blendet man auch schon mal hektischere Menschenmassen gut aus.

Unangenehm auffallen oder die anderen Frequenzen zu stark belagern tut er dabei nicht. Erwartet hier aber keinen High-End Klang – einfach nur einen geschmeidigen, bassbetonten Sound, der vor allem bei Pop, Elektro und anderen moderenen Genres gut kommt.

Eine etwas ausgewogenere Alternative: der Creative Soundblaster Jam

Der Skullcandy Uproar Wireless ist ein wenig verspielt. Das mag nicht jedermanns Sache sein, darum stelle ich als Alternative den Soundblaster Jam vor. Er ist im Moment sogar noch eine Spur günstiger, als der Skullcandy und zählt genauso zu den preiswertesten Optionen unter den Bluetooth Kopfhörern.
Der Sound ist neutraler als beim Skullcandy, was für ihn spricht, wenn ihr mit starkem Bass nichts anfangen könnt. Es gibt zwar einen Bass Boost Knopf, der die Bässe ein wenig anhebt, der Skullcandy Uproar Wireless bleibt aber auch in diesem Modus der bassigere Kopfhörer. Die Höhen hingegen liefert der Soundblaster Jam eine Spur offener und knackiger.

Was ihn auch von anderen Kopfhörern deutlich abhebt, ist die Möglichkeit, ihn per USB am PC zu betreiben. Über PC steht außerdem ein eigener Treiber zur Verfügung, mit dem man den Sound anpassen kann.

Haptisch ist er dem Uproar Wireless sehr ähnlich: leichtes Kunststoffgehäuse, wenige Bedientasten. Markante Unterschiede sind hier, dass die Steuerknöpfe wertiger verarbeitet wirken und die Polsterung an den Hörmuscheln: während der Skullcandy hier auf einen Kunstleder-Bezug und ein wenig Schaum setzt, findet sich am Soundblaster Jam nur ein Kunststoff Schaum-Überzug.

Andere Option: in-ear Kopfhörer

Wenn ihr den Preis möglichst flach halten möchtet, überlegt euch auch den Griff zu einem in-ear Kopfhörer. Müsste ich jemanden beraten, der den besten Sound bei Preisen unter 30 Euro sucht, würde ich ohnehin dazu raten, von on-ear und over-ear wegzugehen und sich in-ears anzusehen.

Glücklicherweise ist hier ein kleines Budget keine große Einschränkung – vor allem TaoTronics hat einige gut klingende in-ears für verschiedenste Situationen im Sortiment. In erster Linie richten sie sich an Sportler, sind aber auch im Alltag in ihrem Element:

Der beste Premium Bluetooth Kopfhörer: Bose SoundLink Around Ear Wireless II

Wenn Noise Cancelling kein Thema ist und es einfach nur um einen umkomplizierten Kopfhörer geht, der edlen Sound liefert und bequem sitzt, dann muss man auch vom Bose SoundLink AE Wireless II reden.

Manch einer mag den Bose Sound grundsätzlich ablehnen – ich finde er verdient einen Platz in der Liste der besten Bluetooth Kopfhörer. Er mag nicht den neutralsten Klang liefern – die Bässe und Höhen sind sachte angehoben – aber gerade da liegt meiner Meinung nach seine Stärke: ein einzigartiger Sound, der die Musik aufpeppt und nicht aufbläht.

Was ich beim Testen auch an Musik in den SoundLink warf, es klang gut. Vor allem Gesang kam an manchen Stellen so gut rüber, dass sich die Nackenhaare sträuben – auf eine gute Art und Weise. Ein Funke mehr Dynamik und Atmosphäre wäre bei Filmen noch angenehm gewesen – Jammern auf höchstem Niveau.

Der Tragekomfort war beim SounLink auch mit Abstand am besten. Die Ohrpolster schmiegen sich wie Wölkchen ans Ohr und es zieht oder drückt nirgends. Das Gehäuse mag aus Kunststoff sein (es handelt sich lt. Bose um „glass-filled nylon“, also ein Nylon, das mit Glas verstärkt wurde), fühlt sich aber hochwertig an. Das ist vor allem den Mechaniken geschuldet – z.B. die Schwenkungen der Hörmuscheln oder das einfahren derselben gehen bemerkenswert reibungslos von statten.

Bose hätte diesen Kopfhörer nur besser machen können, indem sie aptX mit an Bord geschmissen hätten. Umso herausragender ist allerdings, dass sich die Musik auch per SBC prächtig entfalten konnte.

Haptisch hochwertigere Alternative: der B&O Beoplay H7

Bang & Oluvsen ist ein angesehener Hersteller im Audio-Markt und bedient fast ausschließlich den High-End Bereich. Der Beoplay H7 spielt zwar genau in dieser Liga, ist aber im Moment zu einem fairen Preis zu haben, der nicht stark über dem des SoundLink AE Wireless II liegt.

Am deutlichsten unterscheiden sich die zwei Kopfhörer in den verbauten Materialien. Während Bose auf Kunststoff setzt, bietet der Beoplay H7 viel Metall und Leder. Das greift sich wesentlich besser an und ist auch langlebiger. Apropos Langlebigkeit: der Beoplay H7 hat – ganz im Einklang mit der nachhaltigen Firmenphilosophie – einen austauschbaren Akku. Sollte also einmal der Akku in die ewigen Jagdgründe einziehen, müsst ihr nicht den ganzen Kopfhörer entsorgen.

Der Sound ist deutlich neutraler als beim SoundLink AE Wireless II. Das heißt bei weitem nicht, dass er fade ist – gerade die hohe Auflösung und Klangtreue lassen auch hier die Details in komplexen Kompositionen leben.

Die Klangbühne übertrifft die des Bose Modells bei Weitem: B&O haben hier einen schönen räumlichen Klang geschaffen, bei dem sich die einzelnen Instrumente auch in größeren Arrangements schön voneinander abheben. Man steht mit ihm immer gut im Zentrum des Klangs.

Der Tragekomfort ist hervorragend für einen doch etwas robuster gebauteren Kopfhörer. Der SoundLink AE Wireless II ist marginal angenehmer zu tragen, was vor allem auf sein geringeres Gewicht zurückzuführen ist – das, und der H7 könnte einen Hauch mehr Polsterung am Kopfbügel vertragen. Dennoch sitzt er stundenlang entspannt auf dem Kopf und führt auch dann zu keinen unangenehmen Druckstellen.

Der beste Bluetooth Kopfhörer mit fettem Bass: Sennheiser Urbanite Wireless XL

Eigentlich muss man sich den Sennheiser Urbanite Wireless XL nur ansehen, um seine Sound-Signatur zu erahnen. So ein robuster Rahmen ist nur dann von Nöten, wenn ein wilder Bass gezähmt werden muss.

Der Eindruck täuscht beim Urbanite auch nicht. Zwar löst er die Mitten und Höhen ebenfalls detailliert und in gewohnter Sennheiser-Qualität auf, allerdings ist der Bass deutlich stärker. Der Urbanite ist aber nicht nur billiges Wumm-Wumm. Die Bässe reichen auch schön tief hinunter und sind rund und knackig.

Wenn eure Musik hauptsächlich von Bass lebt, ist das die beste Wahl. Natürlich klingen auch weniger bassige Genres auf dem Urbanite Wireless XL gut, aber deutlich anders. Bei sattem Rock hört man zwar die Gitarren noch deutlich, der Bass rollt aber ein wenig darüber. Klingt ein wenig ungewohnt, lässt sich aber gut mit einem Equalizer korrigieren.

Haptisch ist der Urbanite über viele andere Geräte erhaben. Metall und Textil wirken edler und greifen sich besser an, als kalte Kunststoff-Oberflächen. Der Kopfhörer inspiriert auch großes Vertrauen in seine Robustheit. Den bekommt so schnell nichts klein.

Die Kehrseite der soliden Bauform ist das etwas höhere Gewicht, als bei anderen Modellen. Das macht den Kopfhörer nicht unangenehm zu tragen, allerdings spürt man ihn die ganze Zeit bewusst. Das „Vergessen, dass man ihn auf hat“, das man von anderen Geräten kennt, stellt sich nicht so schnell ein. Eine weitere Sache, bei der ich mir vorstellen kann, dass es Schwierigkeiten gäben könnte: die Hörmuscheln oder eher die Polsterung. Die runde Form ist nicht gerade optimal für größere Ohren. Wenn ihr euch angesprochen fühlt, könnte es sein, dass eure Ohren nicht perfekt hineinpassen.

Eine günstigere Alternative zum Sennheiser Urbanite Wireless XL: der Sony MDR XB650BT

Um den Urbanite Wireless XL-Sound zu emulieren und dabei deutlich weniger zu bezahlen, muss man wiederum zu einem on-ear Kopfhörer greifen. Der Sony MDR XB650BT bietet sich förmlich dafür an – extra Bass, dafür steht das XB in seinem Namen.

Und den bekommt ihr auch.

Im Gegenzug zu überteuerten Beats Kopfhörern leiden hier aber die anderen Frequenzen nicht an den lebendigeren Tieftönen. Die Höhen und Mitten sind immer noch sauber und für sich auch detailliert, allerdings steht der Bass natürlich im Vordergrund – darum geht es in dieser Kategorie schließlich auch.

Die typischen Bass-Genres, wie EDM, Hip-Hop und R’n’B sind genau das Richtige  für diese Büchsen.

Ein Highlight trotz des massiven Sounds ist, dass er nicht stark aus dem Kopfhörer ausläuft. Das heißt, dass ihr schon ordentlich aufdrehen müssen, um mit dem MDR XB650BT eurer Umwelt auf die Nerven zu gehen. Gleichzeitig seid ihr damit auch verhältnismäßig gut gegen Außenlärm abgeschirmt.

In Punkto Akkulaufzeit setzt der Sony sogar noch einen auf den Sennheiser drauf und spielt etwa 5 Stunden länger Musik (also insgesamt 30). Das geringe Gewicht (191g) und die kompaktere Bauform machen ihn zusätzlich leichter zu transportieren. Was die Haptik angeht, kann er mit seinem Kunststoffgehäuse nicht ganz mit dem teureren Urbanite Wireless XL mithalten, trägt sich dafür eine Spur angenehmer (sofern man mit on-ear Kopfhörern kein Problem hat).

Bester Noise Cancelling Kopfhörer: Sony MDR 1000X

Die Katze ist aus dem Sack: ich finde Sony’s Noise Cancelling beim MDR 1000X toppt auch den Platzhirsch von Bose (QC 35).

Gut, das Noise Cancelling an sich funktioniert in bestimmten Situationen etwas besser (z.B. hatte ich den Eindruck, dass Stimmen beim MDR 1000X besser gedämpft werden) – aber der Bose QC 35 ist noch lange nicht haushoch geschlagen. Es sind neben diesen situationsbedingten Feinheiten auch die Tatsache, dass man das NC hier im Bluetoothbetrieb abschalten kann, die den Unterschied machen.

Der Sony geht aber noch etwas weiter, um sich den Titel bester Noise Cancelling Kopfhörer zu verdienen. Die Mikrofone, die für das NC verantwortlich sind, lassen sich auch gegenteilig verwenden. Mit anderen Worten: man kann Umgebungslärm mit ihnen noch verstärken, um unterwegs wichtige Durchsagen in den Öffis zu hören. Oder andere zu belauschen.

Dafür muss man nicht etwa komplizierte Tastenkombinationen eingeben. Einfach mit der Hand auf die rechte Hörmuschel fassen und die Funktion ist aktiviert. Die restliche Steuerung ist genauso elegant über das Touch-Feld abgewickelt.

Was kann der Sound?

Dem Sound vieler Sony Produkte wird ein dezent angehobener Bass nachgesagt. Das ist beim MDR 1000X auch so, aber keineswegs auf eine übertriebene Art und Weise.

In erster Linie ist das Soundprofil sehr balanciert und neutral. Die klaren Höhen und Mitten öffnen den Sound, ohne dabei bei hoher Lautstärke zu verzerren. Auch über eine gute Sound-Bühne darf man sich freuen und findet sich in einer gut räumlichen Klangwelt.

Haptisch spielt er auch in der Oberliga: viel edles, aber leichtes Metall bilden den Rahmen, in den extrem weiche Ohrpolster gebettet sind. Die machen sogar jenen von Bose Konkurrenz, die sonst in Sachen Komfort unerreicht sind. Das Gewicht ist noch gut unterhalb zur Grenze dessen, wo es bei längerem Tragen unbequem wird. So sollte es auch sein, spricht Sony ja unter anderem auch eine Käuferschicht an, die viel Wert darauf legt: Langstreckenflieger.

Müsste ich wirklich den einen besten Bluetooth Kopfhörer küren, fiele meine Wahl auf den Sony MDR 1000X, wenn der Preis keine Rolle spielt. Update 23.04.2017: Mit den aktuellen Vergünstigungen ist der Sony momentan sogar günstiger als Boses Konkurrenzprodukt.

(Noch) Günstigere Alternative zum MDR 1000X: Bose QuietComfort 35

Der Bose QuietComfort 35 ist unbestritten der beliebteste Noise Cancelling Kopfhörer – ich schätze, das liegt noch daran, dass er länger am Markt ist, als der Sony und Bose in Sachen Noise Cancelling auch um einiges etablierter ist.

Nachdem ich in dieser Bestenliste aber auch den Preis berücksichtige, muss der QuietComfort 35 in der Hinsicht als die beste günstige Alternative erwähnt werden.

Warum steht in der Überschrift dann ein noch?

Weil Bose für gewöhnlich zögerlich mit den Preisen hinunterfährt und man solche Maneuver bei Sony eher beobachten kann. Im Moment ist der Sony MDR 1000X noch sehr jung und dennoch nicht besonders viel teurer als der Bose QC 35. Das kann sich in einiger Zeit ändern.

Update 23.04.2017: Wie oben bereits erwähnt, ist momentan zumindest vorübergehend der Sony MDR 1000X bereits unter den Bose QC 35 vergünstigt worden.

Der QuietComfort 35 liefert natürlich genau so überragendes Noise Cancelling und schafft auch je nach Umgebung den Sony in der Hinsicht auszubremsen. Dafür gibt es keine besonderen Funktionalitäten, wie die Verstärkung der Umgebungsgeräusche. Ein viel grundlegenderes Feature fehlt zudem: die Möglichkeit, das NC auch einmal abzuschalten.

Gerade die Simplizität hinter dem Bose mag jedoch in mancher Hinsicht auch ein Pluspunkt sein. Wenn ihr z.B. kein Freund von multifunktionellen Geräten seid und lieber einen überschaubaren Kopfhörer haben möchtet, spricht das für den Bose. Auch die Steuerung ist hier weniger komplex und beschränkt sich im Wesentlichen auf drei Tasten.

Der Sound ist der typisch spritzige Bose Sound, wie man ihn kennt: knackige Bässe und Mitten, die beide ein wenig von den Sound-Designern bei Bose aufgepeppt wurden. Puristen mögen dabei die Nase rümpfen und auf „unnatürlichen“ Klang verweisen. Ob für euch möglichst neutraler oder lebendiger Sound wichtiger ist, ist letztlich Geschmackssache. Der Bose Sound passt indess in praktisch jedes Genre und macht einfach Spaß.