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CSL 450 LE Test – Budget Over-Ears!

CSL 450 LE gefaltet
ProduktnameCSL 450 LE
PreisHier auf Amazon prüfen
Reichweite10m laut Hersteller
Akkulaufzeit14 Stunden laut Hersteller
Standby540 Stunden laut Hersteller
Gewicht240g
BedienungsanleitungHier
Neben Aux- und USB-Kabel ist auch eine praktische Transporttasche im Lieferumfang enthalten

Es ist schon nicht einfach, einen günstigen Kopfhörer mit abnehmbarem Kabel zu finden. Der CSL 450 LE legt mit Bluetooth sogar noch einen drauf und ist dabei verdächtig günstig. Dennoch bietet Amazon-Vertreiber CSL einen mit gebürstetem Aluminium hochwertig verarbeiteten Kopfhörer, mit dem ihr selbst im Anzug eine gute Figur macht.

Auf flashige Neonfarben hat man verzichtet und stattdessen elegantes schwarzes Kunstleder mit dem Aluminium kombiniert. Wer 200 Euro Klang erwartet, sucht in der falschen Preisklasse; innerhalb seiner Liga spielt der Kopfhörer aber an vorderster Stelle. Vor allem spuckt er satte Bässe aus, die man je nach Genre, auch schon mal mit dem EQ abfangen muss.

Klang – Preis/Leistung lässt staunen. Noise reduction eher ein Modewort

CSL bewirbt seinen 450 LE Kopfhörer als noise reducing, also den Umgebungslärm abschirmend. Mag sein, dass er das bis zu einem gewissen Grad tut – so wie das jeder over-ear Kopfhörer kann. Wer dahinter aber ein großartiges Feature vermutet, irrt sich und wird unter Umständen enttäuscht sein.

Das heißt keineswegs, dass der 450 LE Umgebungslärm schlechter abschirmt als ein gewöhnlicher Kopfhörer. Doch die Phrase noise reduction sollte man nicht verwechseln mit einem aktiven noise canelling, wie es z.B. beim sehr viel teureren Bose Quiet Comfort 35 angewendet wird. Dafür messen Mikrofone den Umgebungslärm und der Kopfhörer spielt Frequenzen ab, die ihn auflösen.

Klanglich gelingt CSL mit dem 450 LE auf jeden Fall ein großartiges Preis-Leistungsverhältnis. Während die Höhen und Mitten zwar ein wenig vom dominanten Bass verdeckt werden, sind sie dennoch sauber und präsent. Sie schallen nicht so brilliant und transparent, wie sie könnten, das ist bei dem Preispunkt aber okay. Bassfreunde werden damit zufrieden sein können, für jene unter euch, die lieber Genres wie Klassik oder auch gitarrenlastigeres hören, empfiehlt sich der Griff zum Equalizer, um etwas mehr Höhen und Mitten herauszukitzeln.

Ich würde nicht sagen, dass der CSL 450 LE der Kopfhörer ist, mit dem man sich hinsetzt, um sich bewusst und ausschließlich auf das Musik hören zu konzentrieren. Sein Einsatzgebiet liegt eher beim täglichen Pendeln zur Arbeit, dem Sport, Lernen oder allen anderen Aktivitäten, bei denen die Musik nicht im Vordergrund steht, sondern untermalt. In etwas lauteren Situationen muss man dabei jedoch die richtige Lautstärke finden, die andere nicht belästigt und dennoch die Außenwelt gut genug abschottet. Während das in der U-Bahn gut klappt, ist vor allem Wind etwas, das leicht durch den Kopfhörer durchkommt.

Verbindung – flexible Anschlüsse, Bluetooth Reichweite moderat

Eine super Sache ist, dass man auch, wenn der fabelhafte Akku doch einmal erschöpft ist, per Klinkenkabel weiterhören kann. Ein solches ist sogar im Lieferumfang enthalten. Auch kann man weiterhören, während man den Kopfhörer gerade per USB lädt – das schafft der teurere Konkurrent von Sony z.B. nicht. Alleine über den USB Anschluss hören klappt hingegen nicht – ein Feature, das dem Konkurrenten von August eigen ist.

Mit Bluetooth 4.0 ist der Kopfhörer modernen Ansprüchen gewachsen und auch der aptX Codec, der für verlustfreie Audio-Übertragung sorgt, ist an Bord. Die Verbindung klappt mit bis zu zwei Geräten gleichzeitig ohne Probleme. Ungewohnt ist, dass man den Pairing-Modus aus dem ausgeschalteten Zustand heraus durch langen Tastendruck auf Einschalten erreichen muss. Um ein zweites Gerät zu verbinden, muss man dann +/- gleichzeitig gedrückt halten.
Das ist vor allem zu Hause praktisch, wo man zwischen PC (Musik) und TV (Serien und Filme) wechseln kann. Wer ein NFC-fähiges Smartphone hat, muss es gar nur an den Kopfhörer halten, um verbunden zu werden.

Die standardmäßigen 10m Bluetoothreichweite kann man beim CSL 450 LE ausnutzen, wenn keine Wände dazwischen sind, sonst beginnt die Verbindung nach etwa sechs Metern zu hacken. Das ist unterwegs jedoch praktisch nie ein Problem.

Akku – nicht klein zu kriegen

Bis zu 14 Stunden soll der CSL 450 LE durchhalten! Realistisch sind jedoch je Lautstärke etwa 10-12 Stunden bis zum Versiegen des Saftes drinnen. Je nach Smartphone bekommt man bei Bluetooth-Verbindung auch den Ladestand am Display angezeigt. Ansonsten gibt die LED an der rechten Ohrmuschel mit rotem Blinken Bescheid, wenn sich der Akku seinem Ende zuneigt.

Das Laden dauert von Null auf Hundert Prozent etwa zwei Stunden. Wie so oft ist ein Netzgerät nicht enthalten, also muss, wer über die Steckdose laden möchte, zum Smartphone-Netzgerät greifen. Ist keines zur Hand, tut es auch ein USB-Port am Rechner oder Notebook. Für diesen wird natürlich ein passendes USB-Kabel mitgeliefert.

Haptik – Aluminium und Kunstleder, wertige Scharniere

Hier glänzt der 450 LE besonders: was er optisch verspricht, erfüllt er auch haptisch. Die Scharniere fühlen sich wertig an und rasten beim Aufklappen leicht ein. Auch wackeln und klappern sie nicht. Lediglich etwas schwer ist der Kopfhörer mit seinen rund 240g. Das mindert den Tragekomfort nicht stark, aber nach mehrstündigem Tragen macht es ihn auch nicht unauffälliger.

Für den Transport besonders praktisch ist die mitgelieferte Hartschalen-Transporttasche. Zusammengefaltet packt man den CSL 450 LE darin ein und hat ihn damit sicher verstaut. Wie ich Eingangs erwähnte ist die Eleganz, mit der er designt ist aber auch Anzug-tauglich – warum also nicht unterwegs einfach um den Hals tragen?

Die dezente Status-LED am inneren der Ohrmuschel ist auch im Dunkeln nicht aufdringlich oder grell – das ist bei manch anderen Bluetooth-Kopfhörern mitunter ein Problem, wenn man neben dem schlafenden Partner liegt und noch Musik hören möchte. Die LED blinkt auch nur dann auf, wenn sie einen bestimmten Status anzeigt und leuchtet nicht permanent.

Die Tasten und die unscheinbare LED

Fazit: eine großartige Lösung für kleine Budgets

Wenn ihr einen Bluetooth-Kopfhörer für etwa 40 Euro sucht, kommen Sie am CSL 450 LE nicht vorbei. Er sieht erwachsen aus und macht haptisch einen Eindruck, der die Latte in dieser und auch höheren Preisklassen enorm hoch legt.
Klanglich dürft ihr um den Preis zwar keine Offenbarung erwarten, aber dennoch kommt ordentlich etwas aus diesen Dosen raus. Wer seine Musik generell mit etwas mehr Bass genießt, wird besonders auf seine Kosten kommen. Sucht ihr einen etwas ausgewogeneren Klang, schaut euch vielleicht besser z.B. beim Sony MDR ZX330BT um.
Ihr könnt den 450 LE hier auf Amazon kaufen – achtet darauf, nicht ein anderes Modell zu kaufen, in dem ihr versehehntlich eine andere „Größe“ auswählt.