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Ellitac E1 Test – Budget Sport-Kopfhörer

Ellitac E1 Sport Kopfhörer

ProduktnameEllitac E1
PreisHier auf Amazon prüfen
Reichweite10m
Akkulaufzeitbis zu 6 Stunden Musik laut Hersteller
Gewichtnicht angegeben - etwa 15g
Bluetooth-ProfileHSP, HFP, AVRCP, A2DP
BedienungsanleitungOnline nicht verfügbar

Ellitac ist ein relativ neuer Elektronika- und Zubehör Hersteller und hat uns gebeten, diesen Kopfhörer mal unter die Lupe zu nehmen. Die E1 – ihre aktuelle Sport-Kopfhörer Linie – sind im Budget-Bereich platziert und zielen natürlich auf das sportliche Marktsegment ab.

Im Gegensatz zur bereits etablierten Konkurrenz, die Sportkopfhörer oft mit neuartigen Konstruktionen fertigt, sind die E1 ein paar In-Ear Bluetooth Kopfhörer mit normalen Ohrstöpsel. Den beim Sport wichtigen Halt geben statt Flügelchen, Schlaufen oder anderen Spielereien, die altbekannten Ohr-Bügel.

Erst seit kurzer Zeit von in-ears überzeugt, konnte ich mich mit der Idee des Bügels bisher auch nicht anfreunden. Beim Testen war er aber in vielen Situationen den anderen Befestigungsarten überlegen – er hat also durchaus seine Daseinsberechtigung. Die Sorge, dass die Bügel unanagenehm und im Weg sein würden, war umsonst.

Sound – sauber und bassig

Der erste Eindruck beim Reinhören war ein sehr balancierter und überraschend präziser. Den Vergleich zum High-End Studio Kopfhörer braucht man natürlich nicht suchen. Im Hinblick auf das, was ich hingegen von günstigen Sport-Kopfhörern zu erwarten gelernt hatte, konnten die E1 soweit aber überzeugen: Bässe werden in für die Größe der Kopfhörer ungewöhnten Tiefen noch abgebildet. Die Höhen kommen ebenfalls sauber ins Ohr. Allein, die Mitten werden bei voller Lautstärke ein wenig rau.

So laut wird man die Kopfhörer aber nicht aufdrehen müssen. Die Geräuschabschirmung nach außen funktioniert, wie von modernen In-Ears zu erwarten, gelungen. Ab 3/4 der vollen Lautstärke ist in normalen Situationen (das heißt für mich, dass in der Nähe niemand eine Straße aufbohrt oder Früchte im Mixer zerkleinert) praktisch nichts mehr von außen zu vernehmen.

Ebenfalls die Augenbrauen in die Höhe treiben konnte die ungewöhnliche Separation der einzelnen Instrumente. Bei Arrangements mit mehreren Gitarren kann man mit leichten Anpassungen über den EQ alles schön voneinander abgehoben hören. Auf Werkseinstellung klappt das natürlich auch, allerdings legen sich die Bässe hier ein wenig über die Mitten. Für Musiksessions während dem Training ist ein leicht bassbetonter Sound aber willkommen. Die Sound-Bühne ist bedingt durch die Bauart nicht sehr groß, trotzdem kann man eine Räumlichkeit im Klang erkennen – vor allem nach oben/unten.

Verbindung – Bluetooth 4.1 schießt durch die Wände

Einmal in den Pairing-Modus entsendet und mit dem Smartphone gekoppelt, steht die Verbindung über die gesamte Reichweite von 10m. Nach drei Wänden war zwar noch ein Signal da, aber hier fing es bereits an zerhackt zu werden. Zu meckern gibt’s an diesen Werten aber nichts – nicht zuletzt dank Bluetooth 4.1 übertrifft das bisweilen das, was high-end Kopfhörer mit etwas älteren Versionen des Bluetooth Standards liefern.

Steuerung – überschaubar und unkompliziert

Die insgesamt drei Tasten am rechten Ohrhörer sollten niemanden verwirrt zurücklassen. Es finden sich:

Für den Pairingmodus muss man den Kopfhörer ausschalten, dann durch langes Drücken einschalten und dabei gedrückt halten, bis das Signal für den Pairingmodus ertönt. Das machen die allermeisten Bluetooth Kopfhörer – unabhängig von Bauart – so. Ein wenig umständlich, aber nichts, was man ständig tun müsste. Nach dem ersten Pairing mit einem Gerät klappt es zumeist automatisch beim Einschalten.

Nicht selbsterklärend ist die Anordnung der + und – Taste auf dem Wippschalter. Wenn man den Kopfhörer richtig herum trägt, dann zeigt die + Taste zum Hinterkopf und die – Taste zum Gesicht. Meine Intuition ließ mich das andersrum vermuten – nach kurzer Eingewöhnung ist es aber kein Problem.

Sprachansagen – professionell gelöst

Wer ein paar Geräte mit Sprachansagen in der Hand hatte, weiß: die meisten davon klingen eher gestelzt. Bei den Ellitac E1 hat scheinbar ein Native speaker in gut verständlichem Englisch eingesprochen.

Angesagt werden das Ein/Ausschalten, Pairing Modus und Verbindung. Und auch, wenn die Batterie sich dem Ende zuneigt, bekommt man das per angenehmer Stimme ins Ohr gesagt.

Akku – überdurchschnittlich im in-ear Sektor

Angesagt sind von Ellitac 6 Stunden Musikwiedergabe, was bei etwa halber Lautstärke (am Kopfhörer eingestellt) auch hinkommt. Wie schon weiter oben erwähnt, wird man kaum in die Situation kommen, voll aufzudrehen. Es empfiehlt sich, wie immer, die Lautstärke am Kopfhörer selbst unverändert zu lassen und dann am Smartphone oder anderem Sendegerät anzupassen. So kommt man im Schnitt auch konstant auf dieselbe Akkulaufzeit am Kopfhörer.

Für eine durchschnittliche Woche im Fitness-Center – also 3-4 Einheiten, etwa 1 Stunde pro Einheit – langt der Akku mit der Laufzeit allemal. Obendrein bleibt dabei noch Saft für den Hin- und Rückweg vom Gym.

Aufgeladen wird der Kopfhörer mit einem mitgelieferten schmucken und kurzen USB-Kabel. Am schnellsten geht das z.B. mit einem Smartphone-Ladestecker oder einem Ladegerät eines anderen Geräts mit micro-USB Stecker. Nachdem der Akku aber nicht allzu hungrig ist, kann man auch über einen USB Port am PC laden – die etwas langsamere Ladegeschwindigkeit fällt bei der verhältnismäßig kleinen Kapazität des Akkus nicht stark ins Gewicht.

Haptik – sportlich, optisch bedingt alltagstauglich

Die Kabel-Klammer verhindert, dass das Kabel zu sehr herumbaumelt

In der Hand fühlen sich alle verbauten Materialien hochwertig an. Die Gehäuseteile sind griffig mattiert und fangen nicht so leicht Fingerabdrücke ein. Das Flachbandkabel, das die beiden Enden verbindet, passt da haptisch prima dazu. Darüberhinaus sind Flachbänder zumeist ausdauernder, als gewöhnliche und brechen nicht so schnell.

Am Kabel ist auch eine kleine Abschnür-Vorrichtung angebracht. Damit kann man nachdem man die Hörer eingesetzt hat, den überschüssigen Teil des Kabels ein wenig kürzen. Das verhindert, dass es allzu stark herumbaumelt, was gerade beim Sport lästig ist und bei in-ear Bluetooth Kopfhörern viel zu selten zum Einsatz kommt.

Halt & Tragekomfort

Beim Joggen, wie auch schweren Heben, bleiben die beiden Ohrstöpsel, wo sie hinsollen. Die Ohrbügel tun ihr übriges, um ein Herausfliegen zu vermeiden. Passiert’s doch einmal, bleibt der Hörer zumindest am Ohr und ist schnell wieder eingesetzt – anstatt auf Hüfthöhe herumzubaumeln und den anderen auch noch herauszureißen.

Der Tragekomfort ist gut – und auch mit den Ohrbügeln konnte ich mich letztlich anfreunden – aber Raum für Verbesserung wäre da noch drinnen. Auch mit den richtigen Silikon-Aufsätzen (drei Sets sind im Lieferumfang enthalten) spürt man die eingesetzten Ohrstöpsel ein wenig deutlicher, als z.B. bei in-Ears mit Ohrflügelchen.

Wasser-Schutz nach IPX4 Standard

Leichtes Spritzwasser macht einem Gerät, das den Standards der IPX4 Schutzart entspricht, nichts aus. Diesen Anspruch erhebt Ellitac auch auf den E1. Besonders bei intensiven Sport-Einheiten, bei denen viel geschwitzt wird, soll das verhindern, dass ihr den Kopfhörer totschwitzt.

Um eine zugegeben etwas übertriebene Menge an Schweiß zu simulieren, bekam der Kopfhörer ein paar Hände voll Wasser über die empfindlicheren Bauteile gesprenkelt. Diese kleine Dusche hat er in unserem Test unbeschadet überstanden.

Kleines, aber wichtiges Detail: die Schutzabdeckung für den Micro-USB Port

Bei Bluetooth In-Ear Kopfhörern ist der Lade-Anschluss fast immer mit einer Plastikkappe bedeckt. Bei einigen Modellen, die ich in der Vergangenheit testete, war diese ohne lange Fingernägel beinahe nicht zu öffnen.

Klingt nach einem trivialen Problem – wird aber spätestens dann lästig, wenn man den Kopfhörer aufladen muss und kein Messer zur Hand ist.

Das ist hier besser gelöst und der Lade-Port auch einfach zu öffnen.

Fazit – gelungenes Debut zu einem angemessenen Preis

Obwohl als Marke in diesem Segment noch ein unbeschriebenes Blatt, hat Ellitac mit dem E1 Sport Kopfhörer ein solides Produkt auf den Markt gebracht. Am meisten hebt er sich von ähnlich platzierter Konkurrenz durch Bauform und längerer Akkulaufzeit ab.

Wenn ihr auf der Suche nach einem unkomplizierten Kopfhörer für eure Trainingseinheiten seid, könnt ihr den E1 in die engere Auswahl nehmen. Auch bei heftigeren Bewegungen bleibt die meiste Zeit alles, wo es sein soll. Verrutscht mal ein Ohrstöpsel, hält der Bügel ihn zumindest vom Herunterbaumeln ab.

Für den Alltag – etwa auf dem Weg zu und von der Arbeit – taugen der Sound und Tragekomfort ebenfalls etwas; lediglich die Designsprache könnte ein wenig zu verspielt sein. Zu einem Anzug würde ich den Kopfhörer nicht tragen. Etwas légèrer angezogen und das limettengrüne Kabel fällt nicht mehr ins Gewicht.

Alternativen, wenn ihr mit der Ohrbügel-Konstruktion nichts anfangen könnt, wären etwa der TaoTronics TT-BH09 und der Aukey EP-B4 . Beide sind in einem ähnlichen Preissegment, aber völlig anders konstruiert. Besseren Sound müsstet ihr euch mit einem etwas größeren Budget erkaufen: da kämen Bose SoundSport und JBL Reflect Mini BT in Frage.