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Jabra Move Wireless Test – preiswertes Sport-Design

Jabra Move Wireless
ProduktnameJabra Move Wireless
PreisHier auf Amazon prüfen
Reichweite der Bluetooth Verbindung10m laut Hersteller
AkkulaufzeitBis zu 8 Stunden laut Hersteller
Gewicht218g
BedienungsanleitungHier als PDF zum Download

Der Jabra Move Wireless – preiwertes Design aus Dänemark

Der Jabra Move Wireless ist eine der besten Optionen, die man bei Bluetooth Kopfhörern unter 100 Euro hat. Viele Modelle in dem Preisbereich werden unter obskuren Marken vertrieben. Dass Jabra als respektabler Name in Sachen Bluetooth-Headsets ein so preiswertes Modell herausbringt, ist meine und eure Aufmerksamkeit wert.

Der Sound und die Konstruktion stechen beim Move besonders hervor – kaum ein Anbieter schafft es da mitzuhalten ohne teurer zu werden oder ein paar Features auszulassen.

Natürlich kann bei dem Preis nicht alles perfekt sein und er hat seine Kinderkrankheiten – die Sachen, die Schwächen stehen aber in einem mehr als angemessenen Verhältnis zum Preis.

Klang – satt und ausgewogen

Die Soundsignatur bietet sich für eine Vielfalt an Genres an. Hört ihr gerne Klassik – ein Genre bei dem sich viele Budget-Kopfhörer ungeschickt anstellen – liefert der Jabra Move Wireless einen Klang, der neutral genug ist, um nicht einen Frequenzbereich übermäßig zu betonen.

Am ehesten sind es noch die Bässe, die ein wenig hervorragen – aber meist nur so sehr, dass der Sound ein wenig satter und runder wird, ohne zu wummsen. Besonders gut funktioniert das natürlich bei typischen Bass-Genres wie HipHop und EDM. Wenn ich mir hier etwas wünschen könnte, wäre es wohl eine Spur mehr Höhen.

Insgesamt liefert euch der Move Wireless ein gutes Upgrade von den durchschnittlichen Klängen der low-budget Kopfhörer. Wenn ihr euch sonst mit teuren Sennheiser-Büchsen verwöhnt, werdet ihr vermutlich mit den Achseln zucken. Hattet ihr bisher aber nur 0815-Kopfhörer im Einsatz, kommt ihr mit dem Move Wireless in eine ganz neue Sound-Liga.

Für on-ears eher typisch ist die nicht ganz optimale Geräusch-Abschirmung. Man kann sich mit dem Move Wireless bei höherer Lautstärke schon akkustisch aus dem Alltag abkapseln – allerdings funktioniert die Abschirmung nur in eine Richtung. Die Umwelt hört mit, wenn ihr zu laut aufdreht.

Headset-Telefonie

Hersteller Jabra kommt hier auf Wirelesspirat meistens nur in der Bluetooth Headset-Abteilung vor. Mit ihrem Know-how in Sachen Headsets ist es wenig verwunderlich, dass sie auch bei einem Kopfhörer gute Sprachqualität hinbekommen.

An dieser Stelle muss ich also nicht wie sonst darauf hinweisen, dass Bluetooth Kopfhörer eher nicht für Telefonanrufe gedacht sind: der Jabra Move Wireless schlägt sich in dieser Disziplin nicht übel. Die Verständigung auf beiden Seiten ist in Innenräumen klar. Auch auf der Straße kann man sich bei mäßigem Verkehersaufkommen noch gegenseitig hören, wenn auch nicht mehr so gut.

Verbindung – keine Abstriche hier

Die Bluetooth Verbindung stellt sich nach einem einfachen Pairing immer automatisch her. Das funktioniert auf Handys bei fast allen Geräten so, der Move Wireless verfährt bei PC-Verbindungen aber auch so – praktisch.

Ab etwa 7m Distanz mit Sichtkontakt zum Smartphone fängt die Verbindung an, leicht auszusetzen. Viel weiter kann man dann nicht gehen, ohne, dass das Signal unbrauchbar wird. Allerdings funkt das Move Wireless auch gut durch eine Wand.

Insgesamt keine überragend große Reichweite, aber guter Durchschnitt, vor allem bei dem Preispunkt. Zusätzliche Flexibilität gibt das mitgelieferte 3,5mm Kabel – geht euch unterwegs einmal der Akku aus, könnt ihr euch auch damit an eure Musik klinken. Das ist nicht minder praktisch als Verbindungsmöglichkeit zu Geräten ohne Bluetooth.

Steuerung – gut erreichbar

Ihr findet links und rechts an den Ohrmuscheln ein zusammenhängendes Steuerfeld. Links ist das die +/- Regelung (für Lautstärke und die Playlist-Navigation), rechts der Ein/Aus/Pairing Schalter. Durch diese Schlichtheit müsst ihr nicht viel rumtasten, um dorthin zu gelangen, wo ihr hinwollt.

Wie man in den manuellen Pairing Modus gelangt, muss man nachlesen: den Ein/Aus Schalter etwa 3 Sekunden in die Pairing-Schaltung drücken und dort halten – dann wird nach neuen Geräten gescannt.

Die alternative Belegung von +/- kennt man von anderen Kopfhörern: langes Drücken steuert Lied überspringen/zurückgehen, kurzes Drücken die Lautstärke. Nicht meine Lieblingsform der Steuerung, dafür wird die Zahl an Bedientasten niedrig gehalten und man findet sich gut zurecht.

Akku ist auch anständig

Mit rund acht Stunden Laufzeit habt ihr etwa 2-3 Tage gewöhnlicher Nutzung vor euch, ehe ihr den Move Wireless mal wieder an den Strom hängen müsst. Für seine Größenordnung eine reife Leistung. Dazu kommt noch, dass man auch beim Laden über Bluetooth Musik hören kann, was auch bei teureren Kopfhörern nicht immer selbstverständlich ist.

Den momentanen Akkustand kann man sich schnell anzeigen lassen, indem man auf die Mutlifunktionstaste drückt. Die LED leuchtet dann entweder grün (hoch), rot (mittel) oder blinkt rot auf (wenig Laufzeit verbleibend).

Tippt auf die Multifunktionstaste (wenn Sie sich gerade nicht im Gespräch befinden), um den Akkustatus anzuzeigen.

Cobalt (blau) und Cayenne (rot) sind zwei lebendigere Farboptionen

Haptik – für Sportler und leichte Arbeiten

Der Rahmen des Jabra Move Wireless ist zum größten Teil aus Edelstahl geformt. Der hält den Kopfhörer stabil zusammen und macht ihn trotzdem nicht schwer.

Das geringe Gewicht trägt stark dazu bei, dass man ihn komfortabel tragen kann. Ein bisschen mehr Polsterung im Kopfband würde nicht schaden – das ist mit einem sportlich anmutenden Textil überzeugen und nur wenig mit Schaum ausgekleidet.  Auch, wenn man grade keine Musik hört, kann man ihn bequem um den Hals tragen.

Die Größeneinstellung ist anfangs ein bisschen schwergängig, macht aber einen robusten Eindruck. Während man den Move Wireless am Kopf hat, kann man die Einstellung fast gar nicht verändern – dafür muss man ihn abnehmen. Die Ohrmuscheln sind nur in eine Richtung und nur ein Stück weit schwenkbar – dadurch kann man den Kopfhörer nicht verkehrt rum aufsetzen (Markierungen sind in den Ohrmuscheln).

Ein Problem, das nun schon oft über den Move geäußert worden ist, ist der Kunstleder-Überzug an den Ohrpolstern. Der scheint bei vielen Modellen nach einiger Zeit an der inneren Naht aufzugehen. Bei der Menge an Beschwerden, die man im Internet darüber liest, muss man damit rechnen, dass das früher oder später passieren könnte. Die gute Nachricht ist, dass der Fall auch in der 12 monatigen Garantie berücksichtigt wird – notfalls kann man über Jabras Website auch um 10€ Ersatz-Polster erstehen.

Fazit – klare Empfehlung für den aktuellen Preis

Schon bei der Einführung zum Preis von etwa 100€ erhilet der Jabra Move Wireless gute Noten. Mittlerweile ist der Preis um etwa 30% gefallen. Umso mehr kann ich ihn an dieser Stelle empfehlen.

Besonders, wenn ihr darauf bedacht seid das meiste aus einem kleineren Budget rauszuholen, gelingt das mit dem Jabra Move sehr gut. Auch, wenn ihr einen guten aber günstigen Zweitkopfhörer z.B. für den Sport sucht, trefft ihr mit ihm eine solide Wahl.

In Sachen guter Sound gibt es in dem Preisbereich noch den Sony MDR ZX330BT, der ihm das Wasser reichen kann, aber dafür keinen Kabelanschluss hat. Eine etwas bessere Haptik hat der Satechi Aluminium Kopfhörer, bei dem ihr leichte Sound-Abstriche in Kauf nehmen müssen.

Die Sache mit den unsauberen Nähten ist hingegen ein wenig schade – müsste man nicht mit dem Gebrechen rechnen, gäbe es eine fast schon uneingeschränkte Empfehlung. So muss man dazu sagen, dass ihr im Jabra Move Wireless nicht den Kopfhörer fürs Leben finden werdet – aber für den müsstet ihr ohnehin etwas mehr in die Hand nehmen.