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JBL Reflect Mini BT Test – solider Allrounder

JBL Reflect Mini BT
ProduktnameJBL Reflect Mini BT
PreisHier auf Amazon prüfen
ReichweiteStandard 10m
Akkulaufzeitbis zu 8 Stunden laut Hersteller
Ladedauer2 Stunden laut Hersteller
Gewichtca 14g
Bluetooth-ProfileA2DP v1.2, AVRCP v1.4, HFP v1.6, HSP v1.2
BedienungsanleitungHier als PDF

JBL Reflect Mini BT – guter Mittelklasse Sport-Kopfhörer

Der JBL Reflect Mini BT ist in erster Linie für Sportliche gedacht, geht aber im Vergleich zu anderen Modellen einen Schritt weiter.

Das liegt schon einmal allein daran, dass die Ohrstöpsel beim Tragen nicht so ungewollt komisch aus dem Ohr ragen, wie bei den meisten anderen Sport in-ears. Aber auch hinter dem Sound steckt mehr, als ein überwiegender Bass, der das Workout antreibt – das mag für viele sogar ein Negativum sein.

Allerdings bekommt er dadurch nur noch mehr Alltagstauglichkeit. Der für in-ears doch sehr starke Akku macht ihn noch geeigneter dafür, euch auch außerhalb des Fitness-Centers einiges an Musik aufzutischen. Vielleicht solltet ihr ihn allerdings erst vom Schweiße eures Workouts befreien, bevor ihr ihn im Büro aufsetzt.

Sound – ausgeglichener Allrounder für viele Genres

Wer es generell eher basslastig mag, ist beim JBL Reflect Mini eher nicht so gut aufgehoben. Das Soundprofil ist sehr neutral und ausgeglichen gehalten. Das ist sonst eher ein Qualitätsmerkmal für HiFi-Sound. Von den verschiedenen Frequenzen drängt sich keine besonders auf. Die Höhen verzerren sich auch bei höheren Lautstärken nicht, was sonst oft bei in-ears zum Verhängnis wird. Die Mitten bilden auch stärker verzerrte Gitarren mit Schmackes und Detail ab.

In der Sparte Bluetooth Kopfhörer für den Sport suchen viele Verbraucher oft deftigen Bass, um EDM und Hip-Hop zu beflügeln. Viele Hersteller übertreiben das oft und blasen den Bass künstlich auf. Hier bleibt beim Reflect Mini alles im vernünftigen Rahmen – die Bässe klingen rund und füllig, legen sich aber nicht unnötig auf die anderen Frequenzen drauf.

Er bietet eine gute Klang-Signatur für eine Bandbreite an verschiedenen Genres – von Jazz und Klassik bishin zu Rock liefert das Fliegengewicht überall guten, sauberen Sound. Darum kann man ihn ruhig auch mal im Alltag einsetzen – z.B. im offenen Büro, wo ein over-ear Kopfhörer manchmal fehl am Platz ist.

Im Alltag empfiehlt sich auch, auf die Halt gebenden Flügelchen zu verzichten und die von gewöhnlichen in-ears bekannten Stöpselchen zu verwenden – vorausgesetzt die sitzen in euren Ohren gut.

Denn mit dem richtigen Sitz steht und fällt der Sound des Reflect Mini. Am besten einfach nach dem Auspacken mal alle Stöpsel durchprobieren, bis der richtige dabei ist.

Wenn sie nicht wirklich gut im Ohr sitzen, ist der Klang zwar auch noch okay, aber die volle Kanone bekommt ihr nur, wenn er sich gut ins Ohr gekuschelt hat. Dann stimmt auch die Geräuschisolierung nach außen und man muss nicht laut aufdrehen, um sich mal für ein paar Momente vom Umgebungslärm zu verabschieden.

Verbindung – gute Reichweite, stabile Verbindung

Die Bluetooth Verbindung ist schnell hergestellt und sticht vor allem durch die exzellente Stabilität hervor – eine Sache, die bei anderen JBL-Produkten auch zu beobachten ist.

Innerhalb der standardmäßigen 10 Meter kriegt er auch durch eine Wand noch eine stabile Reichweite hin. Unter normalen Verhältnissen gibt es keine unangenehmen Aussetzer oder Ruckler.

Steuerung – drei Tasten auf Fernbedienung

Auch bei der Steuerung gibt’s keine Überraschungen. Alles passiert auf der kleinen Fernbedienung, die unter dem linken Hörer verbaut ist. Play/Pause lässt sich mit der mittleren Einschalttaste bedienen. + und – teilen sich die Lautstärkeregelung und den Titel-Sprung nach vorne oder zurück.

Einzig die Tasten könnten ein wenig besser klicken. Das wenige haptische Feedback lässt die Steuerung ein wenig friemelig wirken. Steuern kann man damit aber alle mal.

Akku – stellt einiges in den Schatten

Die Akkulaufzeit ist eine der lohnendsten Eigenschaften beim JBL Reflect Mini. Trotz „mini“ Bauform sagt der Hersteller schonmal satte 8 Stunden Laufzeit an – was an sich schon für in-ears nicht zu verachten ist.

In der Praxis kommt man bei moderater Lautstärke (zwischen 50-60%) aber noch leicht über die neun Stunden. Mehr als genug, wenn ihr ihn nur für eure Sport-Sessions verwendet. Aber auch dann, wenn ihr im Alltag damit Musik hört – so müsst ihr etwa ein bis zweimal pro Arbeitswoche an den Strom.

JBL packt fürs Aufladen ein micro-USB Kabel in den Lieferumfang, mit dem ihr den Kopfhörer an jedem USB-Port oder Smartphone-Ladegerät aufladen könnt. Der Port fürs Laden findet sich unten an der Fernbedienung hinter einer Wasserschutz-Klappe.

Das Aufladen klappt recht zackig, weil der Akku relativ wenig Ladestrom fasst. Zwei 60mAh Zellen versorgen den Reflect Mini mit Strom und die sind in 1,5 – 2 Stunden von leer wieder vollgeladen. Habt ihr eine kompakte Powerbank zur Hand, empfiehlt sich, die einfach im Handgepäck mitzuführen. Mit 120 mAh hinterlässt der Akku der Kopfhörer keinen großen Fußabdruck in der Reserve der Powerbank, die in der Regel mehrere 1000 mAh fassen.

Haptik – nicht ganz so mini, aber doch kompakt

Im Vergleich zu anderen Sport-Kopfhörern, wie dem TaoTronics TT-BH06 ist der Reflect Mini BT sehr unauffällig und dezent im Ohr. Entsprechend gut ist auch der Halt und Tragekomfort, wenn man mal die richtigen Stöpsel gefunden hat. Im Lieferumfang sind noch zwei weitere Sets an sehr weichen Flügel-Aufsätzen, wie auch normale Aufsätze dabei. Die Flügelchen sind vor allem beim Sport empfehlenswert, weil sie bombenfesten Halt geben, auch, wenn man sich mal schneller bewegt.

Die „normalen“ Stöpsel sind mehr für den gewöhnlichen Alltags-Einsatz geformt, halten allerdings nicht ganz so sicher, wie die Flügel. Sollten Sie ebenfalls Ohren haben, in die sich die Stöpsel nicht ganz ideal einfügen wollen, ist es nicht tragisch, die sportlicheren Aufsätze zu verwenden – die sehen dezent genug aus, um nicht ungut aufzufallen.

Egal welche Aufsätze ihr verwendet, auf den Spritzwasserschutz nach IPX4 Standard müsst ihr nicht verzichten. In erster Linie soll der Kopfhörer vor Schäden durch Schweiß geschützt sein, aber auch, wenn mal etwas Wasser drüber läuft oder Sie ihn mit nassen Händen bedienen, kann das dem Reflect Mini nichts anhaben.

Das trifft sich auch gut für die allfällige Reinigung. Die Stöpsel sind nämlich aufgrund der matten Oberfläche gut im Staub fangen. Aber auch sonst solltet ihr die Aufsätze nach exzessivem Schwitzen hie und da mal unter Wasser reinigen.

Wenn ihr euch gefragt habt, warum der Reflect so heißt – das Kabel, das die beiden Ohrhörer verbindet ist mit einer Reflektor-Schicht überzogen, die im Dunkeln Licht zurückwirft. Eigentlich eine sehr schlaue Idee und verwunderlich, dass nicht schon mehr Hersteller bei Sportkopfhörern daran gedacht haben. Im Dunkeln joggen wird damit zwar nur um eine Spur sicherer – aber genug Sicherheit und Sichtbarkeit auf finsteren Straßen kann man nie haben.

Fazit – gute Wahl, wenn ihr etwas mehr von einem Sport Kopfhörer wollt

Der JBL Reflect Mini BT macht nicht nur beim Joggen oder im Gym eine gute Figur, sondern schlägt sich auch im täglichen Leben mit einem ausgewogenen Klangprofil und guten Akkuwerten sehr gut. Für den momentanen Preis könnt ihr damit nicht viel falsch machen, wenn ihr einen verlässlichen Bluetooth in-ear sucht. Je nach Farbe variiert der Preis auf Amazon stark – schwarz kostet z.B. doppelt so viel wie die grüne Ausführung.

Wenn ihr wirklich nur etwas für das Fitness-Center sucht und im Alltag einen anderen Kopfhörer verwendet, ist der Taotronics TT-Sk232 die bessere Wahl – der ist zwar haptisch und optisch nicht so raffiniert, wie der Reflect Mini, aber auch ein wenig günstiger.

Auch, wer sich beim Sport etwas mehr Bassleistung erwartet, ist bei Taotronics besser aufgehoben. Eine weitere Alternative ist auch der TT-Sk09, der auch auf eine andere Konstruktionsweise baut.

Ebenfalls will ich an dieser Stelle den Optoma Nuforce BE Sport 3 erwähnt haben. Der mag etwas teurer sein, spricht aber auch eine elegantere Designsprache.