Wireless Pirat

TaoTronics TT-BH047 Test – midrange Noisecancelling

TaoTronics TT-BH047 Test
ProduktnameTaoTronics TT-BH040
PreisHier auf Amazon prüfen
Reichweite10m
AkkulaufzeitBis zu 24 Stunden laut Hersteller
Gewicht260g
Bluetooth-ProfileA2DP, AVRCP, HSP, HFP
BedienungsanleitungHier online verfügbar

Wieder einmal brachten TaoTronics nach dem TT-BH40 und dem TT-BH22 einen over ear Noise Cancelling Kopfhörer auf den Markt.

Wieder einmal bekam ich ein Testexemplar zugesendet, um mein Urteil darüber zu sprechen.

In Sachen ANC und Sound – den wohl ausschlaggebendsten Features – ähnelt auch der hier vorgestellte TT-BH47 seinen Vorgängern. Lediglich die Konstruktion und ein paar Parameter wie die Akkulaufzeit sowie das Zubehör sind etwas anders.

Nachdem die Vorgänger gut überzeugen konnten, kann ich an der Stelle also schon mal vorweg nehmen, dass auch der TT-BH47 eine solide Wahl ist, wenn ihr einen budget bis midrange Noise Canceller für den Alltag sucht.

Sound – balanciert mit schöner Bühne

Gut, von High-End Klang müssen wir auch hier nicht reden.

Wohl aber von einem, der in seiner Preisklasse Maßstäbe setzen kann.

Neben einem für mein Empfinden meist angenehm ausgeglichenem Soundprofil (es neigt sich bisweilen hin zu den Bässen), finde ich, dass vor allem die Soundstage, die es sonst eher nur bei hochpreisigen Modellen gibt, ein nettes Bonbon ist. Zwar ist die jetzt nicht umwerfend breit und räumllich, wohl aber merklich – das allein Grund für Lob im Preisbereich um die 50 Euro.

Noise Cancelling

Die dicken Ohrpolster, die TaoTronics an diesem Modell besonders hervorhebt, isolieren bereits für sich sehr gut von äußerem Lärm.

Schaltet man das Noise Cancelling dazu, blendet der Kopfhörer in typischen Alltagssituationen – etwa im öffentlichen Verkehr oder im Büro – auch Hintergrundgeräusche aus.

Wie das bei ANC immer der Fall ist, ist das in erster Linie bei konstanten, gleichbleibenden Lärmquellen effektiv. Etwa bei durchgehendem Rauschen (Lüftungen) oder Rattern (Abrollgeräusche im Zug).

Unterhaltungen und andere spontanere Lärmquellen federt das ANC nicht so deutlich ab. Insgesamt würde ich sagen, dass von dem, was durch die Schaumpolster noch von außen durchdringt etwa 60-75% reduziert werden.

Höherpreisige Noise Canceller wie der Klassiker Bose QC 35 oder unser ANC-Sieger Sony MDR1000X schaffen da deutlich mehr, haben aber auch ein empfindlich heftigeres Preisschild umhängen.

Wirklich bedeutend wird der Unterschied für mich aber erst in ungewöhnlich lauten Umgebungen, wie etwa im Flugzeug. Dort schafft man mit oben genannten High-End Modellen bisweilen Stille und Lärmisolierung, ohne noch Musik zuzuschalten.

Beim TT-BH47 – wie bei bislang allen von mir getesteten Budget bis Midrange ANC-Kopfhörern – müsste man noch Musik zuschalten, um sich wirklich isoliert zu fühlen.

Ein Vorteil des etwas sachteren Noise Cancellings ist andererseits, dass man nicht das typische Druck-Gefühl in den Ohren hat, das etwa der QC 35 mit seinem starken ANC verursacht.

Verbindung – alles im grünen Bereich

Pairing und Verbindung klappen wie gewohnt und nach dem ersten Mal auch automatisch beim Einschalten.

Das Signal bleibt auch über die angegebenen 10m stabil, was auch noch dann Gültigkeit hat, wenn zwei Wände zwischen Quelle und Kopfhörer stehen – genau das, was ich sonst auch von High-End Geräten gewohnt bin.

Nebst Bluetooth kann man die TT-BH047 auch per Aux-Kabel verbinden.

Akku – realistische Herstellerangabe

Die 24 Stunden Akkulaufzeit bei gut 50% der Maximallautstärke kann ich so bestätigen. Das ist auch ein der Größe und dem Preisschild entsprechender Wert, der bei ähnlichen Produkten auch hinkommt. Mit zugeschaltetem ANC verringert sich diese Laufzeit um gut 4 Stunden.

Seltsam finde ich allein, dass TaoTronics dem Nachfolger seiner TT-BH040 eine geringere Akku-Ausdauer verpasst hat.

Wie dem auch sei, auch 24 Stunden sind reichlich, um etwa nur alle 5-7 Tage aufladen zu müssen. Bei einer herkömmlichen Nutzung von etwa 2 Stunden Musikwiedergabe am Tag

Wiederum eine Schwachstelle beim ANC-Schalter

Wie das auch schon bei den Vorgängermodellen der Fall war, gibt es hier ebenfalls wieder eine kleine Schwachstelle – je nach dem, wie man das sieht – beim ANC Schalter.

Ein eigener Ein/Aus Schalter für das ANC bewirkt, dass man das auch bei ausgeschaltetem Kopfhörer an- und abdrehen kann.

Das Noise Cancelling kann man nämlich unabhängig vom restlichen Stromkreislauf an und abschalten. Das ist praktisch, wenn man gerade wirklich nur Lärmreduzierung will, ohne dabei Musik zu hören.

Gleichzeitig wirft das aber das Problem auf, dass man gerne mal vergisst, das ANC abzuschalten, wenn man den Kopfhörer abdreht und abnimmt.

So liegen gelassen frisst sich das ANC dann durch die Stromreserven des Kopfhörers.

Also Achtung an alle, die ähnlich zerstreut sind! 🙂

Haptik – leichte Bauart, gute Ohrpolster

Ich war unentschlossen, ob ich den matten Kunststoff, der im TT-BH47 verbaut ist, als billig oder einfach nur leicht bezeichnen soll.

Letzten Endes konnte der leichte Rahmen allerdings auch einen Stresstest problemlos wegstecken:

Wenn überhaupt, kann ich nur die Steuertasten, die etwas klapprig wirken, kritsieren. Die schränken aber weder die Funktionalität ein, noch hätte ich Grund zur Annahme, dass sie nicht lange durchhalten würden. Ein rein haptisch-kosmetisches Bedenken also.

Die Ohrpolster, auf die TaoTronics besondere Aufmerksam lenkt, sind für die Preisklasse ungewöhnlich dick. Das lässt den Kopfhörer etwas bullig aussehen. Aufgesetzt trägt er sich allerdings über lange Strecken angenehm und ganz und drückt ganz und gar nicht. Ich meine eine Verbesserung bei der Polsterung gegenüber den Vorgängern zu bemerken – aber keine drastische. Denn auch deren Tragekomfort war bereits wirklich gut.

Fazit – preiswerter ANC-Kopfhörer für Freunde des bassigeren Sounds

Basslastig braucht man den TaoTronics TT-BH047 nicht nennen.

Trotzdem hat er einen leichten Hang dazu, bei den Tieftönen dicker aufzutragen. Das gefällt bestimmt dem einen oder der anderen in der werten Leserschaft.

Das ANC ist zwar nicht auf Augenhöhe mit teureren Konkurrenten wie Bose oder Sony, dafür aber durchwegs seinem deutlich kleineren Preisschild entsprechend.

Mich selbst überzeugte der Vorgänger TT-BH22, den ich ebenfalls testete etwas mehr. Das liegt vor allem an dem ausgeglicheneren Soundprofil und der raffinierteren Optik/Haptik. Das ist allerdings wirklich Geschmacksache; rein von ihrer Leistung würde ich die beiden als ebenbürtig einstufen.