Wireless Pirat

Noontec Zoro II Wireless Test – bekanntes Design zu besserem Preis

Noontec Zoro II Wireless
ProduktnameNoontec Zoro II Wireless
PreisHier auf Amazon prüfen
Reichweite10m laut Hersteller
Akkulaufzeitmehr als 35 Stunden laut Hersteller
Standby1000 Stunden laut Hersteller
Gewicht190g

Ich schätze , dass beim Noontec Zoro II klar ist, woher die Inspiration zum Design kam. Sich ein Bisschen von der Konkurrenz inspirieren lassen ist aber nicht böse und funktioniert bei diesem Bluetooth Kopfhörer sehr gut, zumal er sich keineswegs nachsagen muss ein Fake zu sein.

Zur stylischen Hülle gibt’s auch klangliche Fülle: der Zoro II klingt sehr ausgewogen und klar, wird dabei auch ordentlich laut. Preislich spielt er in der oberen Mittelklasse, ist sein Geld aber wert. Vergessliche Menschen dürfen sich über seine fast unschlagbare Akku-Laufzeit freuen, auch, wenn man ihn mal ein paar Tage nicht zum Laden ansteckt.

Klanglich klar und knackig

Quer durch das Genre-Spektrum gibt der Zoro II einen natürlichen Klang her, ohne, dass ein Frequenzbereich besonders dominieren würde. Am ehesten hat er einen leichten Hang zum Bass. Der legt sich aber nicht breiig über Mitten und Höhen, wie das bei ungut dominierenden Bässen der Fall ist. Der Kopfhörer schafft auch eine beträchtliche Lautstärke und – was besonders erfreulich ist – verzerrt dabei nicht einmal in den Höhen.

Während die Schallisolierung nach innen gut klappt, kann man in stillen Räumen auch bei etwa halber Lautstärke hören, was gerade durch die Lautsprecher abgespielt wird. In einem Ärzte-Warteraum sollte man also etwas stiller hören – versteht sich eigentlich von selbst.

Neben der guten Klangqualität schafft der Zoro II auch leichten Raumklang, was besonders bei Filmen und Serien gut kommt.

Freisprecheinrichtung – auch in dieser Preisklasse nur marginal besser

Auch, wenn man etwas tiefer in die Tasche greift, spielt die Freisprecheinrichtung bei Bluetooth-Kopfhörern immer noch nur eine Statistenrolle. Wie so oft, ist auch beim Zoro II Wireless der eingehende Klang gut. Am anderen Ende gibt es dennoch leichte Schwierigkeiten bei der klaren Übertragung. Nicht signifikant besser ist das bei eingestecktem Aux-Kabel und dem Mikrofon am Kabel. Anstatt zu viel von einem Gerät zu verlangen, täte man in diesem Fall besser daran, fürs Telefonieren ein eigenes Bluetooth-Headset zu erstehen.

Verbindung – gute Reichweite, NFC, überlegenes Flachband-Aux Kabel

Wenig überraschend ist die Bluetooth 4.0 Verbindung mit Smartphone, Tablet und PC kinderleicht hergestellt. Einmal verbunden, merkt sich der Kopfhörer die letzten acht Geräte und verbindet sich automatisch beim Einschalten. Gleichzeitig können bis zu zwei Geräte gekoppelt werden, wobei natürlich immer nur eines aktiv Musik streamen kann. Die Verbindung kann man auch per NFC herstellen, in dem man einfach das NFC-fähige Handy (eine Technologie neuerer Modelle) an den Lautsprecher hält.

Im Lieferumfang enthalten ist ein Aux-Kabel, falls der Akku doch einmal unterwegs leer wird – denn per Kabel angeschlossen, braucht der Zoro II keinen Strom. Dass das auch gleich ein Flachband-Kabel ist finde ich prima, weil ich die Erfahrung gemacht habe, dass sie wesentlich weniger Verschleiserscheinungen aufweisen, als gewöhnliche Kabel. Außerdem verknoten sie nicht so leicht, was wohl der augenscheinlichere Vorteil ist.

Die standardmäßigen 10m Bluetooth-Reichweite bekommt der Zoro II auch mit 1-2 Wänden dazwischen hin, wobei je nach Beschaffenheit der Wand auch schon bei etwa 6m erste Aussetzer passieren.

Akku – starke Ansage: bis zu 35 Stunden?

Eine Laufzeit von 35 Stunden muss wohl eine der gewagteren Ansagen von Herstellerseite sein. Da Noontec nicht erwähnt, für welche Lautstärke der Wert gilt, gehe ich mal von einer leisen Einstellung aus. Nichtsdestotrotz schafft der Zoro II bei etwa 50% Lautstärke über 30 Stunden Wiedergabe, entsprechend etwa 90 Folgen von den Simpsons oder ca. 450 Songs von Queen – immerhin! Dreht man voll auf, sind es etwa 12-14 Stunden. Das sind auf jeden Fall solide Werte, die die Konkurrenz weit abhängen.
Trotz der langen Laufzeit sind die Büchsen nach zwei Stunden wieder aufgeladen und einsatzbereit! Den Ladestand bekommt man bei doppeltem Knopfdruck auf die Play Taste per LED-Leiste angezeigt.

Haptik – wertiger Kunststoff, lautes Knacken

Auffällig an der Haptik ist zunächst, dass der Bügel, der über den Kopf geht, extrem flexibel ist. Man kann ihn unbeschädigt bis etwa 170° biegen und er springt wieder in seine Form zurück. Das Gehäuse scheint also auch ein wenig wegstecken zu können und wirkt trotz Kunststoff wertig. Die glatte Lackierung bedeutet für den einen vielleicht ein hochwertiges Design-Merkmal, für die andere aber hingegen unansehnliche Fingerabdrücke auf der gesamten Oberfläche

Das Auf und Zufalten quittieren die Scharniere mit einem lauten Einrasten, das ziemlich verwundert, wenn man es das erste Mal hört: keine Angst, hier ist nichts kaputt gegangen.

Auch wenn man das nicht gleich erkennen mag, ist der Zoro II ein On-ear, kein over-ear Kopfhörer. Er umfasst das Ohr also nicht vollständig, sondern liegt nur auf. Dennoch wird er auch bei längerer Tragezeit nicht unbequem – vor allem die Polsterung am Bügel ist gut verarbeitet, bei den Ohrmuscheln könnte sie etwas plüschiger sein. Das eher geringe Gewicht – vermutlich auch dem Kunststoffrahmen zu verdanken – lässt ihn auch nicht zu auffällig am Kopf sitzen. Etwas schade finde ich, dass die Lautsprecher nicht rotierbar sind.

Die drei Tasten sind gut erreichbar an den Ohrmuscheln angebracht und geben gutes haptisches Feedback. Steuern kann man an den +/- Tasten die Lautstärke per einfachem Knopfdruck; um das Lied zu wechseln, muss man sie lange gedrückt halten. Diese Steuerung funktioniert allerdings nur bei Bluetooth-Verbindung und nicht bei eingestecktem Aux-Kabel.

Für den Transport eignet sich der eigene Hals meiner Meinung nach am besten. Wem die Vorstellung nicht gefällt, dem sei die mitgelieferte Stofftasche ans Herz gelegt, in die der gefaltete Kopfhörer prima hineinpasst. Um ein wenig zu meckern: da wäre eine Hard-Case Transportbox zwar besser gewesen, aber man kann nicht alles haben.

Fazit: zeigt viele Klangfacetten, übertrifft alle Erwartungen an Akkulaufzeit, Design ist eine Stilfrage

In aller Regel würde ich von einem Kopfhörer, der aussieht, wie der Noontec Zoro II, einen basslastigen Hip-Hop/Electronic Sound erwarten. Der Schein trügt und, dass man das Buch nicht nach dem Umschlag beurteilen soll, zeigt sich durch den ausgewogenen, knackigen Sound, der auch Mitten und Höhen meistert, ohne bei höhere Lautstärke zu verzerren.

Seid ihr eher Bass-Liebhaber, könnte er euch enttäuscht zurücklassen – vielleicht wäre der günstigere CSL 450 LE dann die bessere Wahl. Den würde ich auch dann empfehlen, wenn ihr  einen designmäßig etwas weniger verspielten Kopfhörer sucht.

Davon abgesehen, deckt der Sound-Stil des Zoro II ein breites Spektrum an Bedürfnissen ab und lässt ihn vor allem für einen mobilen Kopfhörer sehr gut abschneiden. Nicht nur beim schnellen Hören nebenbei, sondern auch um die Musik ein wenig mehr zu genießen und sich ihr hinzugeben ist er durchaus zuverlässig.

Ihr könnt den Noontec Zoro II Wireless hier auf Amazon erstehen.