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Satechi Aluminium Bluetooth Kopfhörer Test – zu unrecht unbekannt

Satechi ST-AHP

Der Satechi Aluminium Kopfhörer wie er auf Amazon heißt hört auch auf den weniger klingenden Namen ST-AHP und ist ein relativ unbekanntes Modell – zu unrecht, wie ich finde.

Eine breitere Auslieferung an den Deutschen Markt startete erst im Jänner 2016. Der Kopfhörer ist also noch recht jung – dennoch erstaunlich, dass man kaum etwas von ihm hört. Denn in der Preisklasse, in der er spielt, kann er in allen Belangen mithalten und sticht in Sachen Design und Haptik auch noch Modelle aus, die das Fünffache kosten.

Klang

Für den Preispunkt ist der Sound des Satechi Kopfhörers mehr als löblich. Insgesamt schafft er einen harmonischen und auch detaillierten Klang, flacht allerdings bei den Höhen leicht ab – zu Gunsten eines elektronisch verstärkten Basses.

Dieser lässt natürlich das untere Ende des Frequenzbereiches etwas mehr hervortreten, überlagert dabei aber die Mitten und Höhen nicht unangenehm, sondern fügt sich gut ins Klangbild ein. Wer nicht davon abgeschreckt ist, dass Songs etwas stärkere Bässe als gewohnt haben werden, wird mit dem Sound keine Probleme haben – die Balance der Abmischung wird dadurch nicht zu stark ausgehebelt.

Positiv ist auch, dass nicht allzuviel Klang aus den Ohrmuscheln dringt, was verhindert, dass man (bei entsprechender Lautstärke) seine Umgebung mitbeschallt.

Freisprecheinrichtung

Wenn man nicht gerade in windigen oder lauten Umgebungen telefoniert, versteht man einander über das eingebaute Mikrofon klar und deutlich. An dieser Stelle jedoch der obligatorische Hinweis, dass On-Ear Kopfhörer nicht die idealen Kopfhörer zum Telefonieren sind – allein die eigene Stimme, die man abgeämpft hört, erschwert das Sprechen zumindest für mich. Nichtsdestotrotz ist die Freisprechmöglichkeit des Satechi ST-AHP durchaus nützlich, wenn man mal eben beim Musik hören angerufen wird und die Bluetooth Verbindung nicht trennen möchte.

Bluetooth Verbindung

Bei der Verbindung mit dem Kopfhörer gibt es keine Probleme. Wer bisher nicht ganz aufmerksam gelesen hat, mag sich wundern, warum der Kopfhörer nicht unter den verfügbaren Geräten aufscheint, wenn man nach ihm sucht: das tut er, aber mit seiner Modellnummer ST-AHP. Ein schönerer Name hätte dem Gerät sicher nicht geschadet – auch wenn Sony wiederholt vormacht, dass es schlimmer geht.

Einmal verbunden, kann man sich auch schon mal die standardmäßigen 10m vom Sender entfernen, ohne Verbindungsabrisse in Kauf nehmen zu müssen. Auch wenn 2-3 Wände zwischen die beiden Geräte kommen.

Großartig ist, dass bei Bluetooth-Verbindung die Lautstärke am Handy mit der des Kopfhörers synchron ist. Man muss also nicht beide unabhängig voneinander einstellen, was keine Selbstverständlichkeit ist.

Akku

Der Akku hält vermutlich nur auf geringeren Lautstärken die vollen angegebenen 15 Stunden durch, auf normaler Lautstärke kommt man auf etwas mehr als 12 Stunden.

Wie so oft wird nur ein micro USB Kabel zum Aufladen mitgeliefert, das man natürlich an den PC oder den Handy-Netzstecker hängen kann. Sollte der Akku einmal ausgehen, kann man mit dem mitgelieferten Aux-Kabel weiterhin hören und sogar mit der kleinen Kabel-Fernbedienung steuern – die Tasten an der Ohrmuscheln funktionieren kabelgebunden allerdings nicht. Mit der Fernbedienung kann man Gespräche annehmen/pausieren (einmal drücken), zum nächsten Lied (zweimal schnell drücken) oder zum vorigen Lied (dreimal schnell drücken) springen.

Haptik

Das große Aushängeschild des ST-AHP von Satechi ist natürlich das Design (das auch in dezenteren Farben erhältlich ist) und die hervorragende Haptik dank Aluminium Gehäuse. Ein solches Casing vermisst man bisweilen auch bei weitaus teureren Produkten.

Ein weiterer Vorteil ist, dass das Casing größeren mechanischen Stress aushält, als eines aus Kunststoff. Zwar wirkt das Alu Gehäuse anfällig auf Kratzer, die sind aber weitaus weniger schlimm, als gebrochene Plastik-Teile. Zumindest meine ehemaligen Kopfhörer waren nach einem Bruch meist unbrauchbar geworden.

Auch die Mechaniken wirken hochwertig und robust, ohne zu klappern: der Schieber zum verstellen der Länge ist schwergängig und stufenlos verstellbar – er rastet also nicht ein. Vielmehr gleitet er glatt in und aus dem Kopfbügel. Das passt sehr gut zum STA-HP. Die Ohrmuscheln kann man mit einem ebenso wertigen Drehpunkt so rotieren, dass der Kopfhörer flach und für den Transport bereit wird. So stellt man ihn am besten auch ein, wenn man ihn um den Hals trägt, da man sonst mit dem Kinn an den Ohrmuscheln ankommt.

Seiner schlichten Designphilosophie folgt der Kopfhörer auch bei der Steuerung – so vermeidet er Elemente, die keine Funktion haben. Für die gesamte Steuerung genügen ihm drei kleine Knöpfe, die dafür mehrfach belegt sind. +/- steuern auf langen Knopfdruck die Lautstärke, bei kurzem Drücken springen sie in der Playlist vor oder zurück. Der Ein/Aus Knopf steuert zusätzlich das Bluetooth-Pairing. Die Tasten klicken sehr sauber und hörbar.

Der Kopfhörer sitzt sicher und fest um die Ohren – etwas mehr Druck, als bei den meisten Kopfhörern ist auch durch die sehr gut gepolsterten Ohrmuscheln spürbar. Schreckt mich nicht ab, könnte aber dem einen oder der anderen zuviel des Guten sein.

Fazit

Der Satechi Aluminium Bluetooth Kopfhörer oder auch ST-AHP, wirkt äußerlich wie ein viel teureres Modell. Sein Design und die Haptik reichen den High-End Geräten von Premium-Herstellern wie Bose oder AKG locker das Wasser – der Bose Quiet Comfort 35  mag zwar der technisch überlegenere Kopfhörer sein, doch den Schönheitswettbewerb gewinnt der Setachi jederzeit.

In Sachen Verarbeitungsqualität regiert der Satechi allein schon wegen dem Alu Gehäuse. Ein Versagen der Scharniere und Gelenke wird bei diesem Modell kein Ereignis sein mit dem man rechnen müsste. Mit den rund 12 Stunden Akkulaufzeit muss man sich außerdem nicht so schnell ärgern, keine geladenen Kopfhörer zu haben, wenn man außer Haus geht.

Zwar liefert er nicht den besten High-End Sound, übrtrifft aber mit seinem harmonischen Klangbild alle vernünftigen Anforderungen an seine Preisklasse. Wer mit dem elektronisch aufgemotzten Bässen nicht ganz liebäugeln kann, ist bei einem natürlicher abgestimmten Modell, wie z.B. dem Sony MDR ZX330BT besser aufgehoben. Vor allem HipHop und gängige Pop-Musik sollten aber von der Bassverstärkung profitieren.

Hier geht’s zum Satechi Aluminium Kopfhörer auf Amazon.