Wireless Pirat

Sony MDR ZX770BN Test – multifunktionaler Wireless Kopfhörer

Sony MDR ZX770BN
ProduktnameSony MDR-ZX770BN
PreisHier auf Amazon prüfen
Reichweite10m laut Hersteller
Akkulaufzeitbis zu 13 Stunden mit Noisecancelling;
bis zu 19 Stunden ohne Noisecancelling laut Hersteller
Standby150 Stunden laut Hersteller
Gewicht245g
BedienungsanleitungHier

Der Sony MDR ZX770BN ist in erster Linie ein prima Bluetooth Kopfhörer – mit einigen Überraschungen in der Tasche

Update: Der MDR ZX770BN ist im großen Test als Testsieger hervorgegangen 🙂

Der Sony Kopfhörer mit dem gewohnt umständlichen Namen ist voller nützlicher Funktionen. Wer sich nicht gerne damit beschäftigt, Geräte anzupassen und richtig einzustellen, könnte das schnell lästig finden. Nimmt man sich die Zeit, sich einzulesen und sich mit ihm auseinander zu setzen, wird man mit einem preiswerten Allrounder belohnt, der bequem zu tragen ist und mit active noise-cancelling störende Geräusche von außen eliminiert. Klanglich liefert er wenig überraschend den gewohnten guten Sony-Sound.

Klang – die Höhen und Mitten sind da, der Bass ist daer

Der MDR ZX770BN liefert seiner Preisklasse angemessenen, detaillierten Sound. Die Mitten und Höhen sind klar und detaillreich und man hört einzelne Instrumente gut getrennt voneinander heraus.

Der Bass schlägt etwas kräftiger durch, als die anderen Frequenzbereiche, macht den Sound aber nicht breiig. Manch ein Paar Ohren mag ihn aber als zu bassig empfinden.

Die Lautstärke erreicht einen imposanten Pegel, einen leicht räumlichen Klang stellt der Kopfhörer auch auf die Beine. In der Öffentlichkeit sollte man den nicht zu sehr ausreizen sollte, da der Sound sonst auch in die Umgebung ausläuft. Das muss man aber auch nicht, denn mit eingeschaltetem Noise-Cancelling kann man z.B. in der Straßenbahn auch bei niedrigen Lautstärken sehr viel rausholen.

Verschiedene Soundmodi einstellbar

Wichtig für den optimalen Sound ist der richtige Soundmodus. Ab Werk ist der Standardmodus eingestellt, der nicht den besten Sound bietet, aber dafür die stabilste Verbindung.

Um den Modus für optimalen Klang zu aktivieren und auch den aptX-Bluetooth Codec auszunutzen, muss man den Kopfhörer abdrehen und dann die Einschalttaste und + (also Lautstärke erhöhen) gleichzeitig gedrückt halten. Danach blinkt die LED 1 – 3 Mal, wobei 3 Mal den Soundqualitäts-Modus anzeigt.

Um das zu meistern und für die individuellen Bedürfnisse anzupassen, führt ihr euch am besten die Gebrauchsanweisung zu Gemüte. Denn die Funktionen und Einstellungen sind nicht sehr intuitiv. Wenn ihr nachschlägt, lasst die Anleitung gleich zur Hand, denn es gibt noch etwas zu konfigurieren:

Noise cancelling – praktisches Extra

Das aktive noise cancelling ist eine tolle Sache, um in Öffis und im Büro etwas mehr von seiner Musik zu haben. Das Prinzip hinter der Technologie ist einfach: Mikrofone zeichnen die Umgebungsgeräusche auf. Daraufhin generiert der Kopfhörer sozusagen das akkustische Gegenteil dieser Geräusche. Diese werden dann durch die Lautsprecher wiedergegeben – die Wellen, die gegenteilig verlaufen heben sich auf und werden nicht gehört.

In der Praxis klappt das beim MDR ZX770BN ganz gut. Vor allem tiefe, durchgehende Geräusche, wie Flugzeuglärm werden gut unterdrückt, besonders, wenn man auch Musik hört. Schrillere Geräusche oder solche, die spontan auftreten, kann der Kopfhörer schwerer bis gar nicht filtern. Das liegt allerdings am Prinzip des Active Noise Cancelling und ist kein Einzelproblem des Sony MDR ZX 770BN.

Um auch hier optimale Ergebnisse zu erzielen, müsset ihr den Kopfhörer hie und da auf die Umgebung ausrichten. Das tut ihr indem ihr den Noise-Cancelling Knopf zwei Sekunden lang gedrückt haltet. Daraufhin wird die Musik leiser gedreht, das jeweils passende noise-cancel Profil automatisch eingestellt und die Musik wieder auf Lautstärke gebracht.

Zwar ist das Noise Cancelling nicht auf der Höhe des Marktführers Bose, aber dennoch viel mehr als nur ein Gimmick. Vor allem in Situationen, wie der Fahrt in die Arbeit in den Öffis erfüllt es seinen Zweck hervorragend. In eher stillen Umgebungen merkt man den Unterschied nur schwach – dort wird man aber auch keine Geräuschunterdrückung brauchen.

Eine kleine Schwäche der Funktion ist, dass bei stärkerem Wind die Windgeräusche mitübetragen werden. Ist man also bei Wind unterwegs, sollte man lieber darauf verzichten – was kein Problem ist, da man per Knopfdruck das Noise Cancelling deaktivieren kann. Das kann man bei Boses QuietComfort 35 übrigens nicht.

Freisprechfunktion

Die Freisprechfunktion ist in Ordnung und auch längere Telefonate führen ist kein Problem für den MDR ZX770BN. Allerdings gilt auch hier, dass die eigene Stimme etwas merkwürdig klingt, wenn man mit Kopfhörern telefoniert, was zumindest mich stört. Die Verständigung ist allerdings kein Problem, lediglich am anderen Ende kommt man manchmal nicht ganz deutlich rüber und muss sich wiederholen.

Verbindung – Bluetooth, NFC, Aux

Das Pairing eröffnet keine unangenehmen Überraschungen und klappt einwandfrei. Viel simpler geht es natürlich, wenn man ein NFC-fähiges Smartphone hat. Dieses muss man zum Verbinden bloß noch an den Lautsprecher halten – auch wenn der MDR ZX770BN abgedreht ist, kann er mit dieser Methode aufgedreht und gekoppelt werden.

Die Reichweite von standardmäßigen 10m kann man gut ausnutzen, auch wenn eine Wand oder ein Stockwerk zwischen Kopfhörer und Sender liegen. Hier kann man ebenfalls auf den Verbindungsmodus zurückgreifen, der unter schwierigen Verhältnissen (z.B. viele WLANs und andere Stör-Wellen in der Nähe) eine stabilere Verbindung sichert.

Möchte man den Sony MDR ZX770BN mit zwei Geräten gleichzeitig verbinden, muss man sich manchmal ein wenig damit auseinandersetzen, bis es dann automatisch klappt. Bei der ersten Verbindung mit zwei Smartphones ist es dienlich, bei einem der beiden zunächst eine reine Audio-Verbindung (ohne Telefonfunktion) zu errichten und danach erst das Headset-Profil hinzuzuschalten. Ist das einmal erledigt (ein Aufwand von etwa einer Minute), klappt es danach aber von selbst viel einfacher.

Akku – auch mit Noise cancelling prima Werte

Wenn man per Bluetooth verbunden ist und noise cancelling aktiviert ist, schafft der Akku immerhin bis zu 12 Stunden Wiedergabezeit auf mittlerer Lautstärke. Dreht man das noise cancelling ab, sind es 19. Verbindet man per Aux kann man natürlich ohne Strom Musik hören – möchte man dabei aber noise cancelling in Anspruch nehmen, hält der Akku rund 24 Stunden durch.

Wenn der Akku einmal ausgehen sollte oder man etwas weniger verbrauchen will, kann man das mitgelieferte Aux Kabel anstecken. Verglichen zum normalen Bluetooth-Modus gewinnt der Klang dadurch auch an Qualität. Zwischen dem Audio-Qualitätsmodus und dem Aux-Kabel ist kein merklicher Unterschied.

Haptik – wertiger, aber leichter Kunststoffrahmen, solide Verarbeitung

Das für die Größe und Bauart doch niedrige Gewicht verschleiert ein wenig die Wertigkeit des MDR ZX770BN. Der ist jedenfalls solide gebaut und verarbeitet. Um das edle Ding zu transportieren hat Sony auch noch eine Stofftragetasche mit in den Lieferumfang gepackt.

Die einrastenden Schieber zur Einstellung der Höhe gleiten gut, ohne dabei locker zu wirken. Die Polsterungen an den Ohren sind großzügig und fühlen sich auch bei längerem Tragen gut an. Insgesamt vergisst man nach einer Zeit sogar, dass man den Kopfhörer aufhat.

Die Steuerelemente, die an den Unterseiten der Lautsprecher angebracht sind, sind intuitiv angeordnet. Der Lautstärke + Knopf hat einen kleinen erhabenen Punkt, an dem man auch ohne hinzusehen erkennt, was man drückt. Um vor-/zurück zu schalten, bewegt man den kleinen Schieber in die entsprechende Richtung. Für Pause oder Anruf-Annahme muss man ihn hineindrücken.

Fazit: der Spagat zwischen Preis, Leistung und Funkiton gelingt

Der Sony MDR ZX770BN möchte vieles zugleich sein: ein leistbarer Bluetoothkopfhörer mit prima Sound, der Umgebungsgeräusche ausblendet und verschiedene Bluetooth-Verbingungsmodi verwenden kann. Das gelingt ihm auch ohne grobe Pannen. Die Einstellung der Soundmodi könnte ein wenig intuitiver oder ausgeklügelter sein – zählen, wie oft eine LED blinkt, um einen Status zu erkennen ist eine etwas komplexe Methode.

Am meisten haben jene etwas von diesem Kopfhörer, die viel in der Bahn oder im Flugzeug sitzen. Das noise cancelling spielt zwar nicht ganz vorne mit, für diese Situationen ist es aber mehr als geeignet. Dabei darf man nicht aus den Augen lassen, dass man sich preislich mit dem MDR ZX770BN in einem Feld bewegt, in dem die meisten anderen Geräte diese Funktion gar nicht haben. Aus der Kombination solider Klang + nützliche Extras ergibt sich also ein schönes Preis-Leistungsverhältnis.

Wenn ihr den Sony-Klang an sich mögen, aber dieses Modell ein wenig über dem Budget ist, könnte der Sony MDR ZX330BT etwas für euch sein. Da läuft bei einem ähnlichen Klang der Akku etwas länger, aber es gibt kein noise cancelling – dafür aber einen eklatanten Preisunterschied.