Wireless Pirat

TaoTronics TT-BH040 Test – neue budget Noise-Canceller

TaoTronics TT-BH040 Test
ProduktnameTaoTronics TT-BH040
PreisHier auf Amazon prüfen
Reichweite10m
Akkulaufzeit30 Stunden laut Hersteller
Gewicht270g
Bluetooth-ProfileA2DP, AVRCP, HSP, HFP
BedienungsanleitungOnline nicht verfügbar

Nachdem das Vorgängermodell zum Budget-Pick der Wirelesspirat Bluetooth-Kopfhörer Bestenliste aufstieg, baten mich die Jungs und Mädels von TaoTronics, auch ihren neueren Noise-Canceller unter die Lupe zu nehmen und stellten mir dafür ein Exemplar zur Verfügung.

Sieht man sich nur die Specs an, ist das neuere Modell dem älteren Bruder zumindest schon mal in Sachen Akkuleistung voraus.

Was sich sonst noch tat – und wie und ob hier eine Verbesserung merkbar ist – werd ich euch in diesem Testbericht erzählen.

Sound – auf der bassigen Seite

Ein erster Eindruck, der schon vor dem Probehören entstand:

Die TT-BH040 sind eher etwas für bassigere Musik.

Das hat sich dann auch bestäigt. Genres wie Hip-Hop, Electronic oder Reggae klingen auf dem Kopfhörer sehr stark. Bei manchen Tracks mag man etwas mit dem EQ nachhelfen müssen.

Bei Rock und verwandte gitarrenlastige Genres macht sich bemerkbar, dass die Mitten und Höhen leicht gedämpft und belegt sind. Nicht unbedingt schlecht, aber nicht ganz mein Kaffee.

Trotz dem leichten Hang zu Bass ist aber noch genug Balance im Sound, um den Kopfhörer nicht basslastig nennen zu müssen.

Noise Cancelling & Isolation

Das ANC (active noise cancelling) lässt natürlich auch diesen TaoTronics Over Ear ein wenig aus der Masse an ähnlichen Geräten hervorstechen.

Beim Preispunkt unter 100 Euro darf man sich natürlich keine argen Sprünge erwarten.

Für herkömmliche Alltagsgeräusche – Straßenlärm, Staubsauger, und sonstigen konstanten, gleichbleibenden Lärm – ist das ANC allerdings stark genug! Wie auch schon beim Vorgänger intensiviert sich der Sound ein wenig, wenn man es dazu schaltet; man taucht akkustisch ein wenig ab, ohne völlig abgekapselt zu sein, wie das bei Kalibern wie dem Sony MDR1000X der Fall wäre.

Allerdings schirmt der eher feste Halt der Kopfhörer schon ohne ANC genügend ab. Vor allem in Innenräumen, z.B. in Cafés, ist es gar nicht nötig, es dazuzuschalten.

Ich kam noch nicht dazu, mich mit diesen Kopfhörern in ein Flugzeug zu setzen. Allerdings spricht das, was sie im Alltag so ausblenden auch dafür, dass sie auf Langstreckenflügen einen wesentlichen Unterschied machen werden.

Verbindung & Reichweite

Pairing und Verbindungsaufbau klappten wie erwartet anstandslos.

Einmal verbunden kann man sich auch durchs Haus bewegen, ohne Abbrüche erwarten zu müssen. Die angegebenen 10m Reichweite schöpft man auf freie Sicht locker aus. Stellt man Wände zwischen Kopfhörer und Bluetooth-Sender, wird das Signal ab der 3. Wand (und rund 7m Abstand) wackelig. Das bewegt sich alles im Rahmen dessen, was zeitgenössische Bluetooth-Geräte leisten 🙂

Akkulaufzeit – hier ist eine Kleinigkeit übersehen worden

Die 30 +/- 1,5 Stunden Musikgenuss (ohne ANC und auf etwa 50% der Maximallautstärke) schafft der Kopfhörer wie von TaoTronics angegeben.

Geht euch dann doch der Saft einmal aus, könnt ihr mit dem AUX-Kabel weiterhören – dafür braucht der TT-BH040 keinen Strom. Lediglich auf ANC müsst ihr dann verzichten.

Eine Falle, in die ich auch schon beim Vorgänger tappte: wenn ihr die Kopfhörer abdrehen wollt, müsst ihr auch daran denken, das Noise Cancelling separat abzuschalten. Mir passierte bereits mehrmals, dass ich die Kopfhörer unterwegs wegpackte und ANC anließ. Nur um dann am nächsten Tag mit leerem Akku dazustehen. Zwar praktisch, dass man ANC unabhängig dazuschalten kann. Allerdings ließe sich das Problem vermeiden, indem es sich nur dann einschalten lässt, wenn auch der Kopfhörer an ist (und sich folglich mit dem restlichen Kopfhörer ausschaltet)

Haptik – massive Konstruktion, tolles Hardcase

Das erste Wort, das einem in den Sinn kommt, wenn man den TT-BH040 in Händen hält:

Massiv.

Die Konstruktion erinnert an schwerere Geschütze, wie die Extra Bass Kopfhörer von Sony.

Entsprechend unempfindlich schätzte ich den Kopfhörer auch ein …

… und sollte Recht behalten. Biegen, Zerren, Drücken machen ihm wenig aus. Materialien und Verarbeitung sind vor allem für diese Preisklasse hochwertig.

Besonders die Ohrpolsterung ist sehr weich – fast schon zu weich für den Zug, den der Kopfhörer hat. Trotz des wirklich festen Halts kann man den TT-BH040 aber über mehrere Stunden aufhaben, ohne, dass er unangenehm wird.

Allein: das von filigraneren Kopfhörern gewohnte Gefühl von man vergisst, überhaupt Kopfhörer zu tragen, stellt sich hier nicht so rasch ein. Mit 270g ist der TT-BH040 auch kein Leichtgewicht.

Wer mit Over-Ears Sport macht, wird sich jedenfalls an dem etwas stärkeren Sitz erfreuen 🙂 Ich persönlich bin für diese Zwecke mittlerweile auf In-Ears umgestiegen.

Hardcase – luxuriös für die Preisklasse

Auch dem Vorgängermodell lag bereits ein klasse Hardcase bei.

 

Das fiel beim TT-BH040 noch opulenter aus.

Mit einem Fixier-Riemen und einem großen Netz-Fach für Aux- und USB Kabel. Als netten Bonus legen TaoTronics hier auch noch einen Flugzeugadapter bei.

Das Case ist ideal, um die Kopfhörer in einem Rucksack zu transportieren, wo man vermeiden will, dass andere Gegenstände oder Schmutz an die Büchsen rankommen. Für längere Reisen, bei denen im Gepäck jeder Kubikzentimeter zählt, ist es aber ein wenig sperrig ausgefallen.

Fazit – je nach Genre-Präferenz eine gute Wahl

Der TaoTronics TT-BH040 ist ein wirklich solider Mittelklasse-Kopfhörer.

Allerdings stellt sich bei mir nicht dieselbe Begeisterung ein, wie für den Vorgänger TT-BH22. Das liegt vor allem daran, dass ich musikalisch eher bei weniger bassigen Genres zu Hause bin – und in denen ist mir der TT-BH040 nicht knackig genug.

Links das neue Modell, rechts der Vorgänger

Hört ihr hingegen vornehmlich tiefenlastige Musik, könnte euch der hier vorgestellte Neuling in TaoTronics‘ Sortiment besser gefallen. Unter Umständen sind es aber auch die 5 Stunden zusätzliche Akkuleistung, die euch den Neuen von TaoTronics sympathischer machen.

Eine weitere Überlegung, die ihr anstellen solltet, ist eine oberflächliche: Sucht ihr eher die Ästhetik von schlanken, filigranen Bose-Kopfhörern oder fühlt ihr euch bei bullig-massiven Büchsen besser aufgehoben? Geschmacksache 🙂

Lohnende Alternativen in der Preisklasse fallen mir keine ein. Wenn der TT-BH040 also genau euer Budget trifft, macht es Sinn, eure Entscheidung zwischen ihm und dem Vorgänger zu fällen. Preislich sind momentan nämlich beide gleichauf platziert.