Bluetooth Kopfhörer für den Sport – worauf ihr achten solltet
Ihr möchtet beim Sport natürlich nicht auf Musik verzichten – allein schon, weil der richtige Song noch eine Wiederholung oder einen Kilometer mehr aus euch rausholt. Oder vielleicht einfach, weil Joggen sonst zu langweilig ist.
Gute Idee – wenn ihr außerdem nicht mit übervermarkteten Plastik-Beats Kopfhörern herumlaufen möchten, umso besser. Hier findet ihr sinnvolle Kopfhörer für verschiedenste Sportarten – weil die Erfahrung zeigt, dass man beim Joggen völlig andere Anforderungen an einen bluetooth Kopfhörer hat, als z.B. im Fitness-Center.
Ein extra Paar Bluetooth Kopfhörer für den Sport oder einen guten Allrounder?
Die erste Frage, die ihr euch bei der Wahl eines bluetooth Kopfhörers für den Sport stellen solltet ist, ob ihr den auch im restlichen Alltag verwenden möchtet.
Ist es für euch sinnvoller, ein wenig Geld zu sparen und einen soliden Allrounder anzuschaffen oder fahrt ihr besser, wenn ihr zwei Geräte habt, die jeweils unterschiedliche Aufgaben besser meistern?
Eine allgemeingültige Antwort gibt es darauf wie so oft nicht – es hängt vor allem von folgenden Faktoren ab:
- Wie wichtig ist euch, dass ihr den absolut besten Hi-Fi Sound und Unterstützung für verlustfreie Dateien habt?
- Muss es für den Alltag unbedingt ein on-ear oder around-ear Kopfhörer sein oder tut es auch ein in-ear ?
Die Wichtigkeit des Hi-Fi Sounds
Wenn ihr so wie ich seid, versucht ihr bei einem Kauf immer ein Produkt zu finden, das in allen Qualitätskriterien das beste Ergebnis liefert.
Gerade bei Kopfhörern ist Hi-Fi Sound wohl das ausschlaggebende Kriterium schlechthin. Aber mal ehrlich – seid ihr wirklich jemand, der absolut nicht ohne den besten Sound auskommt?
Ich hab an anderer Stelle schon mal darüber geschrieben. Um es auf den Punkt zu bringen: für den gewöhnlichen Benutzer ist es gar nicht so wichtig (und manchmal sogar herausgeworfenes Geld), den „besten“ Sound zu erstehen – zumal das ohnehin Geschmacksache ist.
Das liegt in erster Linie daran, dass ihr bei mobilen Abspielgeräten ohnehin selten eure Musik in hochwertigen Dateiformaten dabei habt.
Der Unterschied zwischen einem Kopfhörer mit gutem Sound und extrem guten Sound wird also meistens ein recht marginaler sein. Und wenn ihr nicht gerade jemand seid, der sich als audiophil bezeichnen würde, ist der Aufpreis für den Premium-Sound oft nicht lohnend.
Wie wirkt sich das also auf die Frage aus, ob ihr einen eigenen Sport-Kopfhörer kaufen solltet?
Seid ihr bereit eure höchste Priorität auf Klangqualität zu legen, empfiehlt sich eher die Option, einen richtig guten Kopfhörer zu erstehen, der auch außerhalb der Kraftkammer oder Laufstrecke zum Einsatz kommt.
Das liegt vor allem daran, dass es hauptsächlich around-ear Kopfhörer sind, die in Sachen Sound punkten. Wenn ihr bereit sind, mit einem around-ear Sport zu machen, dann kann es gleich einer sein, der anständig klingt – und sich folglich auch zu Hause für Musik & Film gut macht.
Haltet ihr es hingegen aus, für die Dauer einer Trainingseinheit zugunsten von Tragekomfort auf perfekten Sound zu verzichten, fahrt ihr mit einem extra Paar für den Sport besser. Falls ihr schon einen guten Alltags-Kopfhörer gefunden habt, ist die halbe Miete erledigt und ihr findet im Folgenden Empfehlungen für Sportkopfhörer, die eine prima Ergänzung zu einem vollwertigen Kopfhörer sind.
Die Bauform – in-ear, on-ear oder around-ear?
Je nach dem, ob ihr für euren Alltag auch mit einem in-ear auskommt – zum Beispiel für die Bahnfahrt und das Büro – oder eher einen soliden around-ear Kopfhörer braucht, ist es sinnvoll sich ein extra Modell für den Sport zuzulegen.
Wenn ihr nichts gegen in-ear Kopfhörer habt oder sie sogar den anderen Bauformen vorziehen, kommt ihr am günstigsten davon, wenn ihr ein etwas gehobeneres Modell kauft, das sowohl im Alltag gut klingt, als auch die Beanspruchung beim Sport gut aushält – einige Vorschläge findet ihr im folgenden Abschnitt.
Muss es auf jeden Fall mehr als ein in-ear sein, sind on-ears die nächstbeste Alternative. Die schaffen in der Regel auch schon beachtliche Leistungen und bleiben dabei sehr kompakt. Hier würde schon ein mittelklasse Modell im Alltag prima Musik liefern und unbeschadet eine Runde im Gym durchhalten.
Around-ear Kopfhörer würde ich persönlich nur für Sport ohne schnelle Bewegungen – z.B. Krafttraining im Fitnesscenter – empfehlen. Beim Joggen wird das größere Gewicht und die Wärmeentwicklung um die Ohren schnell lästig.
Ich kann eigentlich nur ein Around-ear Modell wirklich für den Sport empfehlen und das wäre der Sony MDR ZX770BN. Der ist noch leicht genug, dass er im Gym nicht nervig wird und das Noise-Cancelling dämpft die typischen Fitness-Center Geräuschkulisse besonders gut – z.B. die laut aufgedrehte Pump-Mucke oder das Gröhlen der anderen Besucher.
Abseits von Sport macht er sich ebenfalls brilliant mit hervorragendem Sound und spitzen Tragekomfort. Als Allrounder ist er ja schließlich auch in der Wireless Pirat Liste der besten Bluetooth Kopfhörer.
Bluetooth Kopfhörer zum Joggen
Joggen ist wohl die Aktivität, bei der der Halt des Kopfhörers am wichtigsten ist. Je nachdem wie lange eure Einheiten sind, sollte auch der Tragekomfort über mehrere Stunden hinweg angenehm sein – niemand will sein Workout unterbrechen müssen, weil der Kopfhörer plötzlich zwickt.
Am einfachsten ist beides mit einem guten in-Ear Kopfhörer gewährleistet. Neuere Modelle verfügen über kleine Flügelchen, die sich in die Ohrmuschel fügen und damit sicher und bequem sitzen. Da gibt es gleich zwei gute Optionen:
Ein sportlicher in-ear, der auch den Alltag meistert: Jaybird Freedom
Jaybird’s Freedom sieht auf den ersten Blick nicht so sportlich aus. Der Schein trügt allerdings ein wenig: was ihn gerade beim Joggen glänzen lässt, ist die ultra-kompakte Form (auf jeden Fall der kleinste in-ear, der hier reviewt wurde) und die Möglichkeit, die Kabelführung straffer einzustellen, damit das Kabel nicht beim Laufen herumfliegt. Ein dezidierter Wasserschutz wird von Jaybird zwar nicht versprochen; Schweiß und Regen hält er aber ohne Schaden
in einem vernünftigen Rahmen aus. Wie bei allen in-ears ist die Akku-Laufzeit nicht überragend. Innerhalb der 4 Stunden Laufzeit kommt ihr aber locker ins Ziel. Mit dem Ladeclip gibt’s dann weitere 4 Stunden Saft, mit dem joggt es sich dann aber nicht mehr sehr angenehm.
Durch den für die in-ear Bauform überragendem Sound schafft der Freedom dann auch die Grätsche zur Alltagstauglichkeit.
Hier kommt ihm auch zu gute, dass er nicht so übertrieben aussieht, wie die meisten Sport in-ears. Die Ohr-Flügelchen, mit denen ihr beim Joggen (und nach ein wenig Übung beim Einstellen) den passenden Halt bekommt, könnt ihr für den Alltag auch weglassen.
Ein Bluetooth Kopfhörer zum Laufen: der JBL Reflect Mini
Wenn ihr mit neon Grün als Farbe leben könnt, ist der JBL Reflect Mini im Moment unter 40 Euro zu haben. Sehr annehmlich, wenn ihr ihn als Zweitgerät und exklusiv für die Laufstrecke erstehen wollt.
Für das Geld bekommt ihr neutralen, detaillierten Sound und einen vergleichsweise kompakten Bluetooth Kopfhörer, der auch beim Sprinten noch klasse in den Ohren sitzt. Was ihn besonders für die Straße auszeichnet, verleiht ihm gleichzeitig den Namen: das Kabel ist mit einem reflektierenden Film versehen, damit eure Sichtbarkeit in der Nacht erhöht wird.
Eigentlich geht der Reflect Mini aber auch für den Alltag in Ordnung. Vor allem wegen des doch sehr ausgewogenen Sounds. Andere Sport-Kopfhörer setzen eher auf betonte Bässe, was vor allem beim Krafttraining vielleicht der richtige Sound ist. Für entspanntes Hören auf den Weg zur Arbeit eignet sich aber eher die ruhigere Soundsignatur des Reflect Mini.
Bluetooth Kopfhörer fürs Gym
Bluetooth Kopfhörer für das Fitness-Center sollten vor allem robust sein. Nachdem ihr beim Gewichte Heben nicht durchgehend schnelle Bewegungen machen, müssen die Kopfhörer keinen bombenfesten Halt haben – dadurch ergeben sich im Bereich der on-ear Kopfhörer viele gute Optionen.
Zwar sind die etwas sperriger, als in-ears, aber ihr habt immer wieder mal Zeit, die Kopfhörer abzunehmen, wenn sie gerade im Weg sind.
Ein Kopfhörer, der zu Hause und im Fitness-Center glänzt: Jabra Move
Als All-in-one Lösung für Gym und Alltag ist der Jabra Move Wireless eine solide Wahl.
Gerade im Gym wollt ihr kein 200 Euro Teil dabei haben und einen Schaden riskieren. Für den Alltag soll aber auch der Sound überdurchschnittlich gut sein – der Move schwebt aktuell um die 65 Euro Marke und empfiehlt sich einfach von selbst. Auch die Designsprache ist deutlich von Sportlichkeit inspiriert.
Wenn ihr einen unkomplizierten Kopfhörer für den Alltag sucht, den ihr auch mit zum Training nehmen könnt, ist der Jabra Move Wireless euer Gerät.
Die englischsprachigen Kollegen von thewirecutter haben ihn sogar zum besten Bluetooth Kopfhörer ihres eigenen Rankings gekürt – ohne den Sportschwerpunkt zu berücksichtigen.
Gut, aber hauptsächlich für den Sport: TaoTronics TT-BH06
Für Bluetooth Kopfhörer, die man nur beim Sport einsetzt, will man nicht unbedingt mehr ausgeben als nötig – der TT-BH06 von TaoTronics frisst mit seinen aktuell etwa 20 Euro nicht sehr am Budget und liefert dafür genau das, was man beim Sport braucht: einen kompakten Kopfhörer, der starken (in dem Fall bassbetonten) Sound liefert.
Mit aptX an Bord könnt ihrsogar verlustfrei Musik streamen. Das macht sich auch abseits des Gym gut – den Haupteinsatz hat der TT-BH06 aber genau dort.
Das liegt schon mal allein an der Akku-Laufzeit: mit 5-6 Stunden Musikwiedergabe kommt ihr im Alltag nicht sehr weit, bevor ihr wieder aufladen müsst. Einen Marathon – oder mehrere Workout-Sessions – könnt ihr damit hingegen locker über die Bühne bringen.
Das perfekte Design hat der TT-BH06 nun vielleicht nicht, aber darum geht’s nicht, wenn ein gutes Zweit-Gerät gesucht ist, das möglichst preiswert ist. Für den Sound und den Tragekomfort, den er liefert, ist es allerdings leicht zu verkraften, dass er nicht der schickeste ist.
Ich hoffe, dass in diesem Beitrag was für euch dabei war – wenn nicht, lasst es mich in den Kommentaren wissen und ich kann weitere Empfehlungen abgeben.