Wireless Pirat

Aukey SK-M12 Test – robuster Outdoor Speaker

ProduktnameAukey SK-M12
auch Aukey Soundtank
PreisAuf Amazon prüfen
Akku-Laufzeit30 Stunden Wiedergabe laut Hersteller
Leistung2 x 5W
Akku-Kapazität2600mAh
Akku-Ladezeitnicht angegeben; etwa 5 Stunden
Gewicht860g
BedienungsanleitungIn der Packung - digital nicht verfügbar
Der Aukey SK-M12 hat zwar kein Netzteil im Lieferumfang, dafür aber ein AUX-Kabel. Ersteres haben Sie bestimmt daheim rumliegen, aber ein AUX-Kabel finden Sie wohl nicht so schnell.

Dem Aukey SK-M12 sieht man sofort an, wo er hingehört: ins Gym zum Trainieren, mit in den Wald zum Wandern, in den Garten oder die Heimbaustelle, um zu ackern – während man von seinem knackigen Klang beschallt wird. Der Schein trügt auch nicht. Dieser Lautsprecher ist zweifellos nicht gebaut worden, um auf irgendwelchen Schreibtischen Brahms‘ 4. Sinfonie zu flüstern. Vielmehr soll er rauen Sound speien, während Eisen auf Eisen schlägt, Geröll unter dem Schuh knarrt oder die Mischmaschine im Hintergrund rattert. Und das kann er gut.

Klang – laut & sauber

Gleich vorweg: der SK-M12 (auf Amazon.com wird er auch als Soundtank verkauft) ist kein Klangwunder, der das HiFi-Premium-Gefühl vermittelt. Das wird wohl zum einen niemand bei dem Preis verlangen. Zum anderen liegt der Schwerpunkt des Geräts auf ganz anderen Qualitäten – um das zu sehen, muss man nur einen Blick auf ihn werfen.

Dennoch klingt er deswegen noch lange nicht schlecht! Der Sound ist generell balanciert und klar mit knackigen Mitten. Während die wirklich knusprigen Höhen nicht seine Stärken sind, hat er im Gegenzug einen interessanten Bass-Trick mit in der Kiste: auf Knopfdruck kann man den Bass verstärken. Das füllt je nach Song das Klangvolumen am unteren Ende deutlich auf. Gut – ehrgebietend schmettern kann er deswegen nicht, aber einen guten Boost bekommt er allemal. Manche Genres kommen besser ohne diese Verstärkung aus, also muss man ein wenig tüfteln, um herauszufinden, welche Lieder davon eher profitieren.

Die maximale Lautstärke ist außergewöhnlich kräftig, vor allem für die Größe und Preisklasse. Im letzten Viertel des Lautstärkespektrums verzerrt der Rabauke aber auch schon mal leicht vor allem im Bassbereich. Ein weiterer kleiner Abstrich ist die Tatsache, dass er nur noch vorne strahlt. Wer ihn jedoch geschickt zu platzieren weiß, kann diesen Nachteil ausgleichen.

Freisprecheinrichtung

Am günstigen Ende der Preisklassen ist das so eine Sache mit den Freisprecheinrichtungen. Ähnlich wie beim Anker Soundcore ist auch die Freisprech-Funktion des Aukey SK-M12 mehr ein Extra, als ein handfestes Feature. Zwar versteht man sein Gegenüber, selbst wird man aber leicht hallend und dumpf gehört. Das finde ich nicht tragisch, da ich kaum einen Lautsprecher so verwenden würde, möchte es aber doch erwähnen, da das für den Einen oder die Andere wichtig sein könnte.

Bluetooth 4.1 Verbindung – bizarre Handhabung

Das Pairing funktioniert sehr unkompliziert und schnell. Leider kann sich auch beim SK-M12 immer nur ein Gerät gleichzeitig verbinden. Aber da man ihn kaum auf Partys einsetzen wird, störe ich mich nicht sehr an dieser Einschränkung – wer teilt auch schon gern die Steuerung der Playlist.
Durch die neuere Bluetooth 4.1 Technologie wird am Sende-Gerät (z.B. dem Handy oder Tablet) weniger Strom verbraucht. Was das angeht haben große Hersteller wie Bose oder JBL ein wenig geschlafen und ihre Flagschiffe nur mit Bluetooth 3.0 ausgestattet.

Die Steuerung über den Lautsprecher selbst ist kurios. Zum einen macht die Beschriftung der Knöpfe auf mich persönlich einen beinahe billigen Eindruck. Neben einem Telefon-Knopf, + und – sowie dem Einschaltknopf, verfügt der SK-M12 über einen mysteriösen M-Knopf. Die Gebrauchsanweisung nennt ihn einen Menü-Knopf – tatsächlich schaltet der jedoch den Bass-Boost an oder ab. Seltsam.
Auch die + und – Tasten funktionieren nicht ganz intuitiv. Man würde meinen, die verstellen auf Knopfdruck die Lautstärke. Das tun sie jedoch nur, wenn man länger draufdrückt. Kurzes drücken geht in der Playlist vor und zurück. Daran muss man sich erstmal gewöhnen und das passiert erst, nachdem man mehrmals versehentlich das Lied übersprungen hat, als man eigentlich nur lauter stellen wollte.
Ähnlich ist es mit dem Ausschalt-Knopf, der, lang gedrückt, den Pairing Modus aktiviert. Die Funktion des Pause-Knopfs hat der Telefon-Knopf.

Akku – mit kleiner Batterie bis zu 30 Stunden Wiedergabe

Ganze 30 Stunden soll der kleine Soundtank von Aukey schreien können. Man muss ihn auch wirklich nicht sehr oft laden und kann ihn ruhig auch auf mehrtägige Trips mitnehmen – Aukey hat hier einiges aus der verbauten 2600mAh Batterie rausgeholt. Am Lautsprecher selbst verrät die Status-LED nur, ob der Akkustand kritisch ist und gibt sonst keine Auskunft. Dafür kann man unter iOS eine Anzeige finden, wenn man gekoppelt ist.
Wie bei vielen günstigen Geräten ist hier kein eigenes Netzgerät im Lieferumfang enthalten, sondern nur ein USB-Kabel. Damit kann man aber auf jeden Fall über USB-Ports am PC laden oder alternativ den micro USB-Lader vom Smartphone verwenden. Einmal volltanken dauert in etwa 5 Stunden.

Haptik – rau und robust

Der kleine Aukey Quader sieht wie etwas aus, das Soldaten in einem Bootcamp durch den Schlamm zerren und starken mechanischen Belastungen aussetzen würden. Während er sehr robust gebaut ist und definitiv einen Outdoor-Vibe abgibt, ist er leider nicht als offiziell wasserfest deklariert oder beworben. Ich will hier niemandem empfohlen haben, die Box untere einen Wasserfall zu halten. Aber er sollte durch Spritzwasser wie Regen keinen Schaden nehmen. Passiert das doch einmal, kann man die 24 Monate Garantie allerdings vergessen. Eine IP-Zertifizierung täte dem Gerät gut und scheitert wohl nur an einem Mehraufwand und zusätzlichen Kosten.
Man hat auch das Gefühl, als würde der SK-M12 einen Sturz gut mit seinem weichen Kunststoff-Mantel abfedern können. Dabei kommt ihm zu Gute, dass der Rahmen, in der die Elektronik eingebettet ist, hervorsteht und das Schutzgitter gar nicht irgendwo aufkommen würde, wenn er denn einmal fällt.

Der äußere matte Kunststoff zieht bei aller Resistenz gegen Kratzer leider Staub an, der dann auch nicht so leicht wegzubekommen ist – noch ein Grund, ihn auf Abenteuer mitzunehmen, als ihn am Schreibtisch versauern zu lassen.

Besonders gut gefallen mir zwei Befestigungsmöglichkeiten, die der Lautsprecher mit an Bord hat. An einem Haken auf der Seite lässt er sich z.B. gut mit einem Karabiner erweitern, um ihn am Rucksack zu tragen oder wo aufzuhängen. In den Boden passt außerdem eine viertel Zoll Stativschraube hinein. Das ermöglicht mit der passenden Halterung (etwa sowas auf Amazon) ein Anbringen am Fahrrad-Lenker.

Fazit – guter Lautsprecher für Sport und Handarbeit

Mit all seinen Outdoor-Eigenschaften ist es schade, wenn ein Aukey SK-M12 Hausarrest bekommt. Wer viel unterwegs ist und einen kräftigen, lauten Bluetooth Lautsprecher dabei haben möchte, bekommt für unter 50 Euro einen robusten Schreihals. Sucht ihr eher etwas für die musikalische Untermalung beim Lesen, ist er vermutlich nicht das richtige Gerät für euch. Durch seine nicht immer ganz perfekten Klangeigenschaften ist er mehr dafür geeignet, eine gute Kulisse zu bieten, wenn man sich gerade sportlich oder anderweitig verausgabt – das dann bei guter Lautstärke. Den SK-M12 finden Sie hier auf Amazon.
Eine passende Alternative für ruhigere Aktivitäten daheim ist in der selben Preisklasse der Anker Soundcore, der auch optisch besser in dieses Setting passt. Braucht ihr einen wasserresistenten Outdoor Lautsprecher mit besseren Klangeigenschaften und Usability, führt kein Weg am JBL Charge 3 vorbei.