Wireless Pirat

Bose SoundLink Mini 2 Test – kleine Box spuckt große Töne

Bose SoundLink Mini 2 von vorne
ProduktnameBose SoundLink Mini 2
PreisAuf Amazon prüfen
Akku-Laufzeitbis 10 Stunden Musikwiedergabe laut Hersteller
Akku-Kapazität2300mAh
Akku-Ladezeit4 Stunden laut Hersteller
Gewicht670g
BedienungsanleitungHier

Der Bose SoundLink Mini 2 Test updated – immer noch ein guter Lautsprecher

Update: Nach einiger Zeit kam ich zu diesem Beitrag zurück, um ihn nocheinmal durchzugehen und fand, dass sich meine Meinung zum SL Mini 2 geändert hat. Er ist nach wie vor für manche Zwecke und Menschen die beste Wahl. Mein ursprüngliches Attest, dass er ungeschlagen ist, muss ich aber revidieren. In der Folge habe ich die Review auch entsprechend angepasst.

Keine Frage: sucht ihr großen Sound in kompakter Form, ist der SoundLink Mini 2 euer Gerät. Etwas tiefer müsst ihr schon in die Tasche greifen, aber der Aufpreis ist zu verschmerzen, wenn ihr auf den typischen Bose Sound fliegt. Was den ausmacht sind vor allem angehobene Bässe und Höhen, und ein Sound Processing, das den ganzen Klang einfach größer wirken lässt. Eine gute Sache, wenn ihr Räume mit Sound füllen möchtet und dabei nicht wichtig ist, dass alles möglichst natürlich und originalegtreu wirkt.

Haptisch macht der kleine Block auch etwas her – wie man es von Bose gewohnt ist, lässt der SoundLink Mini II in der Hinsicht keine Wünsche offen.

Klang – große Töne

Steht man zum ersten Mal vor dem SoundLink Mini 2, staunt man erst mal nicht schlecht darüber, was das kleine Kistchen kann. Die typische Reaktion – da will ich mich selbst nicht rausnehmen – der meisten ist die Frage, ob das wirklich alles nur aus dem SoundLink kommt.
Besonders gut kann der Lautsprecher Bässe. Was die so lebendig macht, sind die beiden passiven Bassstrahler und Boses „Magie“ (Bose investiert viel Geld & Forschung in Psychoakkustik), die scheinbar den gesamten Resonanzkörper ideal ausnutzen. Gut möglich, dass mancher auch von dem Bass-Klang abgeschreckt ist – hier kann man natürlich mit einem Equalizer nachhelfen.
Die Musik klingt für mich dennoch durch die meisten Genres hindurch prima. Man hat beim Zuhören das Gefühl einen wertigen Lautsprecher vor sich zu haben, der Sound ist stets kräftig und knackig. Manche Jazz-Tracks klingen jedoch leicht verwaschen oder vom Bass verhangen.

Allein bei der Lautstärke gibt es leichte Abstriche – zum einen, weil bei höheren Lautstärken, der Klang ein wenig leidet. Zum anderen, weil es definitiv lautere Boxen gibt, als den SoundLink Mini 2. Mich persönlich stört das nicht – auch im Freien wird er laut genug, um in einer Gruppe Musik zu hören und zu Hause wird man die maximale Lautstärke als netter Nachbar ohnehin nicht ausreizen.

Freisprecheinrichtung

Die Freisprecheirnichtung funktioniert beim SoundLink Mini II ganz okay. Eine Verständigung ist auf beiden Seiten möglich. Witzig ist, dass bei eingehenden Anrufen der Name des Kontaktes durchgesagt wird. Bei der Aussprache hapert es natürlich manchmal.
Außerdem kann der SoundLink Mini 2 Sprachbefehle (z.B. an Siri) weiterleiten. Dafür drückt man lange auf die Haupttaste und spricht dann.

Akku – gut, aber nicht fantastisch

Bose verspricht etwa 10 Stunden Musikwiedergabe – das ist realistisch, wenn man nicht zu laut aufdreht. Das reicht für den täglichen Gebrauch super aus, ist aber keine Spitzenleistung. So fasst der Akku des SoundLink Mini 2 eine Ladung von 2230mAh, die gegenüber den 6000mAh des JBL Charge 3 verblassen. Den Ladestand bekommt man per Stimmansage verkündet indem man den Ein/Aus Knopf lange drückt.
Hier musste Bose wohl leichte Abstriche machen, um klanglich auch wirklich das Beste rauszuholen – finde ich okay; vor allem, da der Lautsprecher eher für zu Hause konzipiert ist.

Eine sehr angenehme Neuerung zum ersten SoundLink ist, dass nun auch der Lautsprecher selbst einen Micro-USB Anschluss zum Aufladen hat. Das heißt, dass man beim SoundLink Mini 2 die Wahl hat, die Ladetasse zu verwenden oder direkt die Box aufzuladen. Das macht ihn praktischer, wenn man ihn zu Freunden mitnimmt, die in aller Regel ein Micro USB Kabel haben.

 

Die Kontakte der Ladeschale – man muss den Lautsprecher nur sanft absetzen um ihn darauf aufzuladen

Ein bekanntes Problem tritt gelegentlich auf, wenn man eine alte Firmware auf dem SoundLink Mini 2 verwendet: der Akku-Schutzmodus setzt verfrüht ein. Er sollte erst nach 24 Tagen Nicht-Benutzens aktiv werden und verhindert dann, dass der Akku Schaden nimmt, indem sich das Gerät sperrt und erst wieder anspringt, wenn es geladen wird. Um das Problem zu verhindern, empfiehlt Bose ein Upgrade auf die jeweils neueste Firmware, die man unter diesem Link findet. Einfach den SoundLink anschließen und die Firmware draufspielen.

Verbindung und Reichweite – keine Beschwerden

Durch mehrere Wände und 10 Meter hält die Verbindung zwischen Handy und Soundlink ohne Probleme. Das Pairing selbst ist natürlich auch unkompliziert – einfach die Bluetooth-Taste drücken und verbinden. Das verbundene Gerät wird daraufhin per Sprachansage genannt. Bis zu zwei Geräte können zugleich verbunden sein, aktiv übertragen kann natürlich nur eines. Außerdem merkt sich der SoundLink Mini 2 bis zu acht Geräte, mit denen er sich im Betrieb automatisch verbindet.

Haptik – dicht und wertig

Beim ersten Hochheben hatte ich den Eindruck, einen Aluminium Block in der Hand zu halten. Der SoundLink Mini 2 ist nicht schwer, aber dicht: ein JBL Charge 3 wiegt etwa 200g mehr, aber man rechnet damit, weil er größer ist. Der Kleine von Bose hingegen wirkt nicht so massiv -ist es aber. Das aber, ohne dabei unpraktisch oder klobig zu werden. Im Gegenteil: das Gewicht gibt ihm ein besonders wertiges und stabiles Gefühl.
Dass das Gehäuse fast zur Gänze aus Aluminium ist, ist optisch wie haptisch ein Highlight. Allerdings vermute ich hier insofern einen Schwachpunkt, als ich den Eindruck habe, dass die Oberfläche Kratzer und unschöne Spuren einlädt. Mir persönlich wäre das egal und es würde in aller Regel die Funktion nicht beeinträchtigen. Legt man jedoch Wert darauf, ist man gut beraten, eines der vielen erhältlichen Cases zu verwenden – am besten im Set mit einer Reisetasche, die leider nicht mitgeliefert wird (hier z.B. ein Set von Poschell auf Amazon).

Fazit – unkompliziert und berechenbar

Entgegen der ersten Fassung der Review bin ich nicht mehr der Meinung, dass der Bose SoundLink Mini II der ultimative Klang-König in seiner Klasse ist. Der größte Verdienst seines Sounds ist die Größe, die er vortäuschen kann – das macht er echt gut. Eine Sache, die ich bei günstigeren Lautsprechern weniger stark bewerten würde, als hier: die Box klingt manchmal etwas breiig und eingequetscht. Das kommt bei günstigeren Modellen häufig vor, ist aber ein leichter Abzug für den doch teureren Bose SoundLink mini 2. Der Bass ist dennoch beeindruckend und gibt vielen Genres einen guten Tritt.

Wann lohnt sich der SoundLink mini 2 also?

Am meisten empfiehlt er sich, wenn ihr ein verlässliches Produkt sucht, das ihr auspackt und bei dem ab Werk alles passt und funktioniert. Hier kommen einfach keine unvorhergesehenen Überraschungen auf euch zu: einschalten, verbinden, Musik abspielen und die Bude wackelt. Wenn das nach euren Vorstellungen klingt und ihr bereit seid, den Preis hinzulegen (den aktuellen Preis gibt’s hier auf Amazon), werdet ihr nicht enttäuscht.

Soll es hingegen etwas günstiger sein, gibt es mittlerweile viele Optionen. Am sinnvollsten finde ich den JBL Charge 3: klanglich etwas offener und doch basspräsent. Dazu ein 20 Stunden Akku und wasserdicht ist er auch.

Noch günstiger ist der TaoTronics TT-SK06, der vieles ähnlich zum Bose macht, aber einen Bruchteil kostet. Der Sound und der Akku sind ein bisschen hinter dem SoundLink Mini 2, stehen aber in Relation zum Preis.