Wireless Pirat

Creative Muvo 2 Test – der kleine im Doppelpack

Creative Muvo 2
ProduktnameCreative Muvo 2
PreisHier auf Amazon prüfen
Akku-Laufzeitbis zu 10 Stunden laut Hersteller
LeistungNicht angegeben
Akku-Kapazität2200mAh
Akku-Ladezeitnicht angegeben - etwa 3 Stunden
Gewicht363g
BedienungsanleitungHier als PDF zuvor müssen Bedingungen akzeptiert werden

Creative Muvo 2 – ein Geheimtipp unter Bluetooth-Lautsprechern

Mit dem Muvo 2 liefert Creative einen Mittelklasse-Lautsprecher mit gewohnt breitem Funktionsumfang und klasse Sound. Auf den ersten Blick mag er ein wenig unscheinbar wirken. Hinter dem abgespeckten Design versteckt sich aber ein cleverer Lautsprecher, der sich gut vom Einheitsbrei abhebt. Besonders spannend: man kann zwei Muvos untereinander verbinden und Stereo spielen lassen.

Während Konkurrenten wie Beats und UltimateEars (Logitech) viel Marketing um ihre Lautsprecher betrieben, hat Creative indessen gut konstruiert. Der Muvo (wie auch andere Creative Lautsprecher) ist nicht gerade ein bunter Hund. Der Status als Geheimtipp in der mittleren Preisklasse steht ihm aber mindestens so gut.

Sound – saubere Höhen und Mitten

Was aus dem Muvo 2 klanglich rauskommt ist, mit einem Wort, sauber.

Vor allem die Höhen und Mitten spielt der kompakte Block besonders knackig und detaillreich. Vocals und Gitarrenriffs kommen entsprechend gepflegt rüber. Besonders bemerkenswert ist, wie offen der Muvo 2 klingt. Kleinere Lautsprecher – vor allem mit Wasserschutz – tendieren oft zu gestauchtem Klang. Nicht so der Muvo.

Bass ist auch da, allerdings in moderaten Dosen. Hardcore Bass-Fanatiker müssen sich eher nach einem größeren Lautsprecher umsehen.

Die kleine Box bespielt ohne Probleme ein Wohnzimmer und belästigt wenn’s sein muss auch die Nachbarn. So laut man ihn allerdings auch stellt, er weiß sich dabei immer zu benehmen. Verzerrungen kennt er nicht, sondern bleibt in Höhen, Mitten und Bässen gleichermaßen rund, auch wenn er auf Anschlag steht. Etwas, was man von ähnlich konstruierten Bluetooth Lautsprechern wiederum nicht oft behaupten kann.

Im Doppelpack: besserer Raumklang

Wer einen zweiten Muvo 2 in Petto hat, kann die beiden zu einem Stereo-Duo zusammenschließen.

Als ich stur versucht habe, das ohne die Bedienungsanleitung zu lösen, bin ich gescheitert. Der Vorgang ist allerdings nicht schwierig – nur unintuitiv. Zuerst wird der linke Lautsprecher eingeschaltet und die M-Taste 3 Sekunden gehalten, bis die LED blinkt. Danach den rechten einschalten und die Bluetooth-Taste halten, bis sich die Sprach-Ausgabe die Verbindung ansagt. Dann erst den linken Lautsprecher mit dem Sendegerät verbinden.

Platziert man die beiden Muvos dann richtig im Raum, macht der Sound gleich doppelt soviel Spaß. Der Stereo-Effekt ist besonders bei Filmen eine feine Sache, aber auch bei Musik macht der räumlichere Klang  was her.

Verbindung – Bluetooth 4.2 und microSD-Support

Das Pairing klappte auf Anhieb und die Verbindung stand – bei Bluetooth 4.2 wenig überraschend – durch 3 Wände und etwa 10 Meter, bis dann erste Wackler auftraten. Mit anderen Worten eine hervorragende Reichweite, vor allem für einen so kompakten Lautsprecher.

Bluetooth ist aber nicht des Muvos einziges Steckenpferd. Eine Funktion, die man außerhalb von Creative-Lautsprechern selten sieht, ist der micro-SD Slot. Über den kann man ganz ohne Bluetooth Verbindung kabellos hören – der Muvo 2 wird praktisch zum MP3 Player umfunktioniert. Ein Highlight, wenn ihr eure Musik hochauflösend mögt: über microSD kann man nämlich auch FLAC Dateien abspielen.

Auch über USB kann man den Muvo 2 betreiben – ebenfalls eine Seltenheit. Einfach den Lautsprecher mit dem USB Kabel an den PC anschließen und evtl. noch die Sound-Ausgabe auf USB umstellen. In dem Modus teilen sich Lautsprecher und PC eine einzige Lautstärke-Regelung –  viel praktischer, als eine für jedes Gerät zu haben.

Ein Aux-Eingang ist natürlich auch verbaut, falls man z.B. einen MP3 Player ohne Bluetooth an den Muvo 2 anschließen will.

Steuerung – übersichtlich und vollständig

In der Steuerleiste an der Oberseite finden sich alle essentiellen Tasten. Play/Pause, Bluetooth, die Lautstärkeregelung und der Ein/Aus Schalter erklären sich von selbst. Der Titelsprung ist ein wenig knifflig: mit der M-Taste und jeweils + oder – zugleich gedrückt springt man in der Playlist vor und zurück.

Die M-Taste ist ansonsten für die Wahl der Musik-Quelle zuständig. Welche gerade aktiv ist, zeigt die Farbe der LED. In der Regel soll das Ding aber auf blau für Bluetooth stehen.

Akku – bis zu 10 Stunden

Mit einer Ladung kommt der Muvo 2 auf etwa 50% Lautstärke und im Bluetooth-Betrieb auf gute 10 Stunden. Genug, um ihn auch mal mit nach draußen zu nehmen – wo er ja auch am besten hinpasst.

Mit dem mitgelieferten USB Kabel kann man den Muvo dann an jedem PC oder Smartphone-Ladegerät wieder aufladen – was in etwa drei Stunden in Anspruch nimmt.

Haptik – schlank & minimalistisch, Staub- und Wassergeschützt

Rein optisch ist der Creative Muvo 2 sehr unauffällig. Die einzige Auffälligkeit ist die Einbuchtung für eine Trageschlaufe. Nachdem keine mitgeliefert wird und die wenigsten eine Trageschlaufe zu Hause rumliegen haben, bleibt die wohl in den meisten Fällen leer. Mit ein bisschen Geschick könnte man sich aus einem Schnürsenkel eine basteln.

Der Muvo 2 hat eine angenehme Größe und passt auch in eine Hosentasche, wenn’s sein muss. In einem Rucksack oder Handtasche findet er allemal genug Platz für unterwegs und wiegt mit rund 370g fast gar nichts.

Matte Kunststoff-Oberfläche und Metallgrill machen die gesamte Oberfläche aus und stechen nicht grell hervor – mir gefällt’s, vor allem in Schwarz. Wer es etwas bunter mag, kann auch aus anderen Farben wählen.

Creative’s Ansage für den Wasserschutz beim Muvo 2 lautet IP66. Also staubdicht und spritzwasserfest, auch bei starken Wasserstrahlen. Der Muvo wirkt doch ein wenig zu brav, als dass ich das einfach so hinnehmen wollte – ich musste es einfach wissen:

 

Der Muvo spuckte weiterhin große Töne, ich hingegen verstummte. Die Oberfläche weist das Wasser gut ab, die Box ist in unter 30 Minuten wieder trocken. Kein Problem also bei Regen oder nassen Händen – für einen Tauchgang im Pool ist der Muvo 2 aber nicht geeignet.

Fazit – gelungener Lautsprecher für drinnen und draußen

Am beeindruckendsten am Muvo 2 ist, dass er die von Creative gewohnte Funktions-Vielfalt auf den Tisch legt, ohne sich irgendwo zu verrennen. Vom Sound bis zur Haptik ist alles astrein – in allen Punkten schneidet er überdurchschnittlich gut ab, wenn man Größe und Preis im Kopf behält. Einzig die Bässe könnten etwas mächtiger sein – wer hauptsächlich Electronic & Hip-Hop hört und entsprechenden Sound sucht, findet ihn eher wo anders.

Ob ihr hauptsächlich zu Hause oder unterwegs Musik hören möchtet, spielt beim Muvo 2 kaum eine Rolle: er schlägt sich sowohl daheim als auch im Freien prima – zum ausgewachsenen Outdoor-Lautsprecher fehlt ihm vielleicht noch die Powerbank-Funktion. Auch das elegante Design lässt ihn leicht in Richtung Wohnzimmer tendieren. Die Staub- und Wasserdichte hingegen sind unterwegs Gold wert.

Falls ihr zwei Muvos erstehen wollt, um sie untereinander zu verbinden, werft vorher einen Blick auf Creative’s iRoar Go. Der ist zwar eine Spur teurer als sogar 2 Muvos, schafft aber auch alleine den Raumklang und hat noch ganz andere Tricks auf Lager.

Eine günstigere Alternative – und ein Lautsprecher, der dem Muvo 2 auf den ersten Blick sehr ähnlich sieht – ist der TaoTronics Pulse X. In Sachen Sound schafft er zwar nicht die Sauberkeit des Muvo 2 und ist auch nicht wasserdicht, dafür deutlich günstiger.