Wireless Pirat

Jam Heavy Metal Test – der Name ist nicht Programm

Jam Heavy Metal von vorne
ProduktnameJam Heavy Metal
PreisHier auf Amazon prüfen
Akku-Laufzeitbis zu 8 Stunden laut Hersteller
Leistung20W
Akku-Kapazität2530mAh
Akku-Ladezeit3 Stunden laut Hersteller
Gewicht600g
BedienungsanleitungHier als PDF

 

Der Jam Heavy Metal – weil Jam House nicht so toll klingt

Wenn ihr wie ich tickt, denkt ihr beim Jam Heavy Metal vielleicht zunächst an – naja – einen Bluetooth Lautsprecher für gitarrenlastige Genres mit enstprechendem Sound. Tatsächlich bezieht sich der Name eher auf das verbaute Aluminium. Hersteller Jam scheint besonders stolz über die edle Chassis zu sein – zugegeben, sie macht auch was her.

Der Lautsprecher tut sich klanglich jedoch mehr mit reichem Bass hervor. Das kommt vor allem bei Genres wie House oder Electronic gut. Rock Tracks klingen dadurch zwar auch interessant und schön. Gitarren stechen aber nicht sonderlich hervor, wie es der Name suggeriert hätte. Ich gestehe aber ein: Jam Heavy Metal lässt sich besser vermarkten, als Jam House.

Klang – großer Sound, großer Bass

Der Jam Heavy Metal ist ein eher Bass betonter Lautsprecher. Die Höhen und Mitten werden dabei nicht belagert und vor allem Erstere kommen gut raus – Cymbals hören sich noch immer klasse an und werden von rollenden Bässen getragen.

Bei dickeren Bässen wie einer Kickdrum kann es bei höherer Lautstärke zu leichten Verzerrungen kommen, die aber nicht besonders unangenehm ausfallen.

Besonders an dem Bassklang ist, dass der Lautsprecher nicht davon erstickt wird. Der Sound kommt nach wie vor sehr offen und klar rüber – etwas, bei dem sich Bass-Boxen sonst eher schwer tun.

Wie schon erwähnt ist er allerdings nicht gerade der Lautsprecher für Genres wie Heavy Metal. Wenn ihr euch (wie ich) dazu verleiten habt lassen, das zu glauben und nun eine Metal-Box erwartet habt, nicht weiter tragisch: auch verzerrte Gitarren klingen stimmig und wenn ihr für was neues aufgelegt seid, ergibt der Bassboost einen interessanten Sound für rockigere Genres.

Einen Abzug gibt es für ein vernehmbares Brummen in den Bässen, wenn man auf den niedrigsten Lautstärke-Einstellungen hört. Zugegeben, auf so geringer Lautstärke wird man selten Musik hören, aber erwähnt will ich es dennoch haben.

Verbindung – piekst ihn doch mal

Nach unkompliziertem Pairing steht die Verbindung zum Jam Heavy Metal bei Sichtweite gut zehn Meter wie angegeben. Mehr als eine Wand sollte allerdings nicht zwischen Sendegerät und ihn gebracht werden – in einer normal großen Wohnung kein Problem; wenn ihr quer durch ein mehrstöckiges Zweifamilienhaus abspielen möchten, klappt das natürlich nicht.

Wenn ihr ältere Geräte ohne Bluetooth haben, könnt ihr die natürlich per Aux-Kabel an die Box anschließen. Ein solches ist auch im Lieferumfang dabei –  allerdings ein wenig kurz geraten.

Eine Sache, die ihr beim ersten Einschalten (und weiteren Schritten) bemerken werdet, ist die enorm laute Sprachansage, die z.B. den Pairing-Modus ansagt.

Sie ist immer gleich laut und in mehreren Sprachen verfügbar – früher oder später werdet ihr allerdings von der Möglichkeit gebrauch machen wollen, den Lautsprecher auf Signaltöne statt Ansagen umzustellen. Die sind zwar nicht minder laut, aber etwas weniger ungewollt komisch. Die Umstellung funktioniert ganz leicht über eine Taste an der rechten Seite des Gehäuses – die ist nur mit einer Nadel (eine geeignete ist im Lieferumfang enthalten) erreichbar.

Steuerung

Simple, übersichtliche Steuerung – ist ja nicht so schwer!

Endlich noch ein Lautsprecher mit einem vollen Set an Tasten. Hier muss nicht viel erklärt werden – jede der Tasten belegt nur eine Funktion. Was ihr hier wissen solltet, ist, dass man über gleichzeitiges langes Drücken auf + und – in den Pairing Modus gelangt – falls ihr mal ein anderes Gerät anschließen möchtet oder die Verbindung am Lautsprecher trennen müsst.

Akku – 8 Stunden Sound

Wenn man es mit der Lautstärke nicht übertreib und bei etwa 50% bleibt, kommt man mit dem Heavy Metal auch auf acht Stunden Musik ehe der Saft aus ist. Für längere Outdoor-Abenteuer wäre das vielleicht zu wenig, aber um ihn mal eben in den Park mitzunehmen, reicht das vollauf.

In etwa drei Stunden ist der Akku dann mit dem mitgelieferten micro-USB Kabel wieder aufgepäppelt.  Die vollständige Ladung wird dadurch angezeigt, dass die LED an der Vorderseite des Lautsprechers nicht mehr rot leuchtet.

Haptik – Schwermetall!

Endlich kommen wir zum Heavy Metal Teil des Tests. Das edle Gehäuse ist eines der besten Features der Box. Das Gehäuse besteht aus einem soliden Stück Alu-Legierung, das ein wunderbar mattes Finish erhielt. Es fasst sich geschmeidig an und ist nicht anfällig für Fingerabdrücke – man wird in etwa an die Haptik eines MacBook erinnert.

Das Gewicht ist auch ordentlich. Ich würde den Lautsprecher mit seinen 600g allerdings nicht als heavy bezeichnen. Grade so schwer, dass er wertig wirkt und gut in der Hand liegt, aber für den Transport immer noch bestens geeignet. Seine Dimensionen, die etwa einem Milchkarton entsprechen, machen ihn zudem recht portabel – auch wenn es natürlich kleinere Lautsprecher gibt.

Fazit – starke Bass-Option im mittleren Preisbereich

Der Jam Heavy Metal ist eine solide Wahl, wenn ihr ein Budget im mittleren Bereich hat und geschmeidig laute Bässe mögt.

In dem Preissegment müsst ihr bei allen Geräten mit Abstrichen rechnen. Und das, was der Heavy Metal nicht so gut kann, fällt nicht stark ins Gewicht. Eine Besonderheit ist sein für einen Bass-Lautsprecher offener Klang – es drückt ihn soundmäßig nicht so zusammen, wie manch anderes Gerät von seinem Kaliber. Damit und mit dem druckvollen Bass, beschallt ihr z.B. eine Homeparty wesentlich besser, als mit schwachbrüstigen Bässen!

In seiner Preisklasse muss er vor allem mit zwei Geräten konkurrieren: dem Taotronics TT-Sk06 und dem Vava Voom 20. Beide haben einen ähnlich bassigen Sound wie er. Der TaoTronics kommt auch haptisch dem Heavy Metal nach, während der Vava Voom 20 eigene Wege geht und sogar ein spritzwassergeschütztes Gehäuse hat.

Für einen neutraleren Sound im selben Preisbereich, führt euch am besten mal den Grundig GSB 500 zu Gemüte – viel wenig aufdringlicher Bass, etwas größerer Formfaktor.