Wireless Pirat

JBL Clip 2 Test – genial & wasserfest

JBL Clip 2 Karabiner
ProduktnameJBL Clip 2
PreisHier auf Amazon prüfen
Akku-Laufzeitbis zu 8 Stunden laut Hersteller
Leistung3W
Akku-Kapazität730mAh
Akku-Ladezeit2,5 Stunden
Gewicht184g
BedienungsanleitungHier als PDF

Der JBL Clip 2 – super kompakter Outdoor Lautsprecher

Mit dem Clip 2 verpasst JBL dem Vorgängermodell Clip + eine dringend benötigte Überarbeitung. Grund genug, ihn sich etwas näher anzusehen! Die wichtigen Neuerungen sind vor allem

Die Erwartungen an einen kleinen Bluetooth Lautsprecher (mittlerweile) unter der 50 Euro Grenze kann der Clip 2 allemal erfüllen – allerdings schlägt er sich in manchen Situationen besser als in anderen. Je nach dem worauf man als Hörer Wert legt, ist er entweder ein absoluter Volltreffer oder aber zumindest brauchbar – einige Alternativen im selben Preisbereich findet ihr im Fazit.

Sound – klug abgestimmt

JBL haben alles rausgeholt, was man aus einem einzelnen Treiber in der Größenordnung verlangen kann. Statt die Bässe sinnlos aufzublasen und damit Verzerrungen zu provuzieren, spielt der Clip 2 die Tiefen dezent, aber schön.

Besonders tief reichen sie nicht runter – der angegebene Frequenzbereich beginnt bei 120Hz – und oft sind es vielleicht eher tiefe Mitten, die spielen. Die Details und die Rundheit des Basses werden aber gewahrt.

Deutlich mehr ausgeprägt sind die Mitten – da spielt beim Clip 2 die Musik. Vor allem Gesang kommt so klar und füllig aus ihm raus.

Mit den Höhen verhält es sich ähnlich wie mit dem Bass – brilliante Cymbals und Snares in perfekter Auflösung kann man nicht erwarten. Allerdings gilt das für jeden Lautsprecher in der Größenordnung und JBL bekommt wiederum mein Lob, sich an der richtigen Stelle zurückgehalten zu haben, anstatt künstlich hochgedreht zu haben. Das hätte dem Lautsprecher bestimmt nicht gut getan.

Lautstärke ist so eine Sache. Einen 15-20m2 Raum kann der JBL Clip 2 ganz vernünftig mit Musik befüllen – für einen Dancefloor wird es eher nicht reichen. Für Hintergrundmusik beim Wandern (man kann ihn ja gut an Taschen festmachen) reicht es ebenfalls aus.

Etwas weiter kommt man, wenn man zwei JBL Clip 2 miteinander verbindet und so lauteren Stereo-Klang herauskitzeln kann. Das lohnt sich vor allem bei der Feier im Freien, sofern sich sinnvolle Aufstellungsorte ergeben. Etwa im Inneren eines größeren Zeltes an die Streben geklippt, zur Not an ein paar Äste.

Verbindung – stabiles Bluetooth, eingebautes Klinkenkabel

Die Bluetooth-Verbindung reicht ohne Probleme durch eine Wand und das auch noch nach 7-8 Metern. Etwas weiter und es gibt die ersten Aussetzer. Im Freien sind ohne weiters die angegebenen 10m drinnen. Nach dem ersten Pairing braucht man sich nicht mehr um die Einstellungen zu scheren, der JBL Clip 2 verbindet sich automatisch.

Im Vergleich zum Vorgänger ist ein 3,5mm Klinkenkabel fest im Lautsprecher eingebaut.  Benötigt man das nicht, kann man es praktisch um den Speaker wickeln und an der Unterseite verstauen.

Steuerung – übersichtlich

Alles, was man sich wünschen kann ist da – bis auf die Funktion an den Anfang eines Liedes zurückzugehen. + und – steuern die Lautstärke und die Telefon-Taste pausiert das Lied oder nimmt eingehende Anrufe an. Doppelt gedrückt überspringt man mit der Taste auch Lieder.

Die Bluetooth-Taste ist ein wenig knifflig. Bei den meisten Lautsprechern muss man lange drücken, um manuell in den Pairing-Modus zu wechseln. Beim JBL Clip 2 drückt man nur kurz drauf. Ein langer Tastendruck ist dann nötig, wenn ihr zwei Clips miteinander verbinden möchtet (an beiden Geräten lang gedrückt halten).

Akku – das blamiert deutlich größere Lautsprecher

JBL gibt 8 Stunden Musikwiedergabe als durchschnittliche Akkulaufzeit an. Selbst so kommt er schon an ‚ausgewachsene‘ Lautsprecher, wie z.B. den Bose SoundLink Mini II ran. Je nach Lautstärke variiert des Clip 2s Akkulaufzeit aber deutlich – in beide Richtungen:

Im Schnitt braucht der Clip 2 in einer gewöhnlichen Woche etwa eine Volladung – bei immer wieder verschiedenen Lautstärke Stufen. Um alles rauszuholen, empfiehlt sich, die Einstellung am Lautstärker möglichst niedrig zu halten und am Sendegerät möglichst stark aufzudrehen.

Aufgeladen wird per mitgeliefertem USB-Kabel. Ein Netzgerät ist nicht dabei, allerdings frisst der Akku so wenig dass man ihn auch mal am Laptop aufladen kann. Zur Not tut’s wie immer ein Handy-Netzgerät mit micro USB Anschluss.

Haptik – niet und nagelfest, IPX7 Wasserschutz

Im Vergleich zum Clip+ wirkt der Clip 2 um einiges zeitgemäßer. Er bekam dieselbe Kunststoff-Gewebe Hülle, wie die anderen aktuellen JBL-Lautsprecher angezogen. Die Fasern weisen Flüssigkeiten und Schmutz hervorragend ab. Müssen sie das gerade nicht, sieht das Textil sehr schick aus. Der kleine Clip 2 wirkt so eher wie eine Mini-Version eines edlen Wohnzimmer-Lautsprechers.

Den Lautsprecher gibt’s in (fast) allen Regenbogenfarben

 

Die Haptik stimmt ebenfalls. Auch hier wieder ein Lob an diesen Kunststoff-Textil Überzug! Fühlt sich sehr wertig an. Der mattierte Kunststoff, der am Rand und an der Unterseite verläuft gibt einen guten Kontrast ab und greift sich ebenso fein an.

Besonders gut gefällt mir der Karabiner – eine weitere deutliche Verbesserung zum Vorgängermodell. Er ist aus Metall und gut einstellbar. Gleichzeitig sitzt er fest genug, dass der Lautsprecher nicht herumzappelt, wenn er z.B. am Fahrrad hängt.

Das Fahrrad ist natürlich nicht der einzig gute Ort, um ihn aufzuhängen. Praktisch sind auch:

Letzteres nutzt den IPX7 Wasserschutz aus – das heißt konkret, dass man den JBL Clip 2 bis zu 1m und 30 Minuten unter wasser tauchen kann – mehr zum IPX7 Standard findet ihr hier auf Wikipedia. Ein Duschstrahl ist also definitiv nichts, das ihm etwas anhaben kann, solang ihr die Abdeckung für den USB-Port fest verschlossen lasst.

Hinsichtlich seiner Portabilität muss ich über den Clip 2 nicht viele Worte verlieren. Der passt in jede Hand- und in manch eine Hosentasche. Das Gewicht von etwa 320g macht sich kaum bemerkbar – also warum nicht gleich die ganze Zeit in der Tasche lassen, um immer mal spontan einen Lautsprecher zur Hand zu haben.

Fazit – einer der besten in dem, was er tut

Etwas Preiswerteres wie den JBL Clip 2 gibt es im kompakten Outdoor-Segment im Moment nicht. Klar, unter 50 Euro gibt es eine Menge Lautsprecher, die vernünftigen Sound bieten. Oder Wasserschutz. Oder elegante Haptik.

Die Grätsche zwischen allen dreien gelingt allerdings nur dem Clip 2. Wenn ihr einen Lautsprecher sucht, der unterwegs immer dabei sein und dabei auch einiges an Stress wegstecken kann, ist der Clip 2 die richtige Wahl. Werft ihn mal in den Pool hinein, wenn euch danach ist, eure Freunde zu erschrecken! Er wird’s aushalten und ihr müsst nichtmal auf Tauchstation gehen, um ihn rauszufischen, weil er an der Oberfläche treibt.

Auch für den Heim-Einsatz ist er bei dem Preis eine prima Lösung. JBL versteht was vom Bluetooth-Lautsprecher-Bau  und hat einen angenehmen Sound aus dem kleinen Ding geholt – nichts überwältigendes, wenn es um Lautstärke oder Bass geht. Dafür spielt er sauber und verzerrt nicht.

Nichtsdestotrotz könnt ihr zu einem ähnlichen Preis mehr rausholen, wenn ihr einen reinen Indoor-Laustprecher sucht. Der TaoTronics Pulse X spielt preislich in der selben Liga und schlägt den JBL-Knubbel in dieser Disziplin.

Für einen Aufpreis von etwa 50 Euro gibt’s das Beste aus beiden Welten in Form des JBL Flip 3 . Der  ist spritzwassergeschützt (kann aber nicht undergetaucht werden) und klingt im direkten Vergleich zum Clip 2 deutlich besser (wäre ja auch schlimm, wenn nicht ;). Je nach euren Einsatzgebieten ist es u.U. aber sinnvoller, einen Clip 2 und einen TaoTronics Pulse X für zu Hause zu kaufen – läuft preislich auf dasselbe hinaus.