Wireless Pirat

Taotronics Pulse X Test – starker Sound für wenig Geld

TaoTronics Pulse X
ProduktnameTaotronics Pulse X / Taotronics TT-SK10
PreisHier auf Amazon prüfen
Akku-Laufzeit7 Stunden laut Hersteller
Leistung2x 7W = 14W
Akku-Kapazität4000 mAh
Akku-Ladezeit4 Stunden
Gewicht539g
BedienungsanleitungHier als PDF

Der Taotronics Pulse X kann es mit deutlich teureren Geräten aufnehmen

Taotronics überrascht immer wieder mit preiswerten Bluetooth-Gadgets. Auch aus dem Pulse X (bzw. TT-SK10) hat der Hersteller wieder jeden letzten Tropfen an Mehrwert herausgeholt und dabei den Preis flach gehalten.

Der Klang steckt auch teurere Geräte weg, vor allem wenn es etwas lauter wird. Auch haptisch haben die Jungs und Mädels von TaoTronics nichts anbrennen lassen – die kleine Box mit ihren abgerundeten Kanten liegt gut in der Hand und wirkt unaufdringlich stylish. Wenn ich mir eine Sache an ihm aussuchen dürfte, die verbessert wird, wäre es die Akkulaufzeit – aber die ist mit sieben Stunden auch solide, vor allem für zu Hause. Und dort werdet ihr den Pulse X auch am ehesten verwenden.

Klang – 2 Tricks um alles rauszuholen

Der Lautsprecher klingt frisch aus der Box schon überzeugend. Die insgesamt 14W Treiber des Taotronics Pulse X an der Front schaffen aus etwa 2-3 Metern einen guten räumlichen Klang. Der Sound hat Körper. Die Mitten sind besodners überzeugend – klingt super bei Gitarrenriffs. Die Höhen lösen gut auf, haben aber in manchen Frequenzen leichte Schwierigkeiten. Bei schwierigeren Jazz-Tracks sind Cymbals z.B. nicht so detailliert, wie sie sein könnten.

Dennoch klingt nichts verwaschen und auch Übersteuerung und Verzerrung sind dem Pulse X Fremdwörter.

Das Highlight ist allerdings der Bass. Für die Preisklasse ist er sehr geschmeidig und schlägt gleichzeitig gut durch das Klangbild, ohne zu überlagern. Dreht man ein wenig auf, hört man die Bässe nicht nur gut, sondern spürt sie auch auf der Tischplatte.

Sehr tiefe Töne werden immernoch gut abgebildet, aber es gibt auch Songs, die den Pulse X dann doch ein wenig überfordern. Er klingt dann nicht hässlich, aber er schafft die wirklichen Tiefbässe dann nicht mehr.

Dreht man den Pulse X lauter, wird der Bass auch nicht gedrosselt – auf voller Lautstärke rollt er so richtig dahin. Die Soundsignatur bietet sich so auch gut für Action-Filme an, wenn man z.B. am Laptop schaut oder keine Soundbar hat.

Wie ihr noch mehr aus der Kiste rausholt

Ein altbekannter Trick ist, den Lautsprecher etwa 40-50cm von einer Wand entfernt aufzustellen. Der Bassstrahler auf der Rückseite des Pulse X macht das bei ihm besonders effektiv. So klingt der bereits leistungsstarke Bass noch eine Spur voluminöser. Der Gesamtklang wird dadurch auch gleich merklich fülliger, ohne dabei weniger knackig zu klingen. Um den Effekt wirklich auf die Spitze zu treiben, könnt ihr den Pulse X in eine kleine Nische oder eine Ecke stellen. Experimentiert am besten mit der Distanz zur Wand.

Ein weiterer Kniff, um den leichten Patzer bei den Höhen zu korrigieren, ist ein Equalizer. Der scheint beim Pulse X besonders gut zu wirken. Eine empfehlenswerte Einstellung für ihn ist der Treble Boost, der in iTunes als Voreinstellung verfügbar ist – aber die gute alte „Rock“-Einstellung, der Badewannen-EQ, wie ihn manche nennen, wirkt auch Wunder. Sollten Sie eine solche Vorlage nicht haben, ist der EQ auch schnell manuell so eingestellt.

 

Verbindung – keine Überraschungen

Bei der Verbindung über Bluetooth gibt es nichts zu meckern. Man dreht den Pulse X auf, er geht in den Pairing Modus, man verbindet am Smartphone – fertig. Der Lautsprecher läuft auf Bluetooth Version 3.0 – nicht mehr die aktuelle Version, verbindet sich aber ohne Probleme mit allen Bluetooth fähigen Geräten.

Die Reichweite der kompakten Box ist solide – bei freier Sicht kann man sich die angegebenen zehn Meter entfernen, bevor die Verbindung kippt. In Innenräumen (wo man ihn am meisten einsetzen wird) kommt man durch verschiedene Hindernisse wie z.B. eine Wand etwas weniger weit, etwa 7-8 Meter.

Nebst der Wireless Verbindung kann man auch Geräte ohne Bluetooth anschließen. Das geht über ein Aux Kabel – so eines ist im Lieferumfang enthalten und kommt seitlich in den Pulse X hinein.

Steuerung

Alle Playlist-Steuerelemente, die man braucht, finden sich an der Oberseite des Pulse X. Play/Pause hat eine eigene Taste, die Lautstärkeregelung und die Playlist-Navigation teilen sich die + und – Taste. Je nach dem wie lang man + oder – drückt, verstellt sitch die Lautstärke (kurz) oder das Lied wird gewechselt (lang). Interessant ist die Bluetooth Taste, mit der man eingehende Telefonate annehmen oder die aktuelle Bluetooth Verbindung direkt am Lautsprecher trennen kann. Hinsichtlich der Funktionen lässt das Steuerpanel nichts zu wünschen übrig und ist auch sinnvoll angeordnet.

Akku – gute sieben Stunden Saft

Ah, der eine Wehrmutstropfen eines sonst genialen Lautsprechers.

Sieben Stunden Laufzeit gibt TaoTronics an – bei moderater Lautstärke (etwa 50%) kommt man auch so lange aus. Viel lauter muss man ihn zu Hause ohnehin nicht betreiben. Nicht falsch verstehen: Sieben Stunden sind eine solide Laufzeit, vor allem bei dem Preis. Der etwa fünf Mal so teure SoundLink Mini II von Bose schafft mit 10 Stunden nicht viel mehr. Könnte der TaoTronics Pulse X damit gleichziehen, wäre er aber ein nahezu makelloser Budget-Lautsprecher.

Dennoch werdet ihr mit der Akku Laufzeit eure Gäste auf jeder Gartenparty durchgehend musikalisch versorgen können. Wirklich unpraktisch ist das nur, wenn ihr länger auf Reisen seid und keine Steckdosen verfügbar sind.

Geladen wird über den seitlichen micro USB-Port, via mitgeliefertem Kabel oder Standard Smartphone Ladegerät. Der Akku hat einiges an Saft – 4000mAh. Darum dauert ein Ladevorgang von 0 auf 100 % auch etwa vier Stunden.

Haptik – sauber gearbeitet, fein designt

Mit dem Pulse X hat man wirklich einen soliden kleinen Block in der Hand. Das gute Gewicht lässt ihn sehr robust und wertig rüberkommen. Das Metallgitter, durch das die Lautsprecher durchscheinen, ist stabil und bildet den größten Teil der Oberfläche. Der Rest ist ein mattierter gummiähnlicher Kunststoff. Der greift sich gut an, lädt aber Staub und Fingerabdrücke ein.

Wo ihr den Lautsprecher im Wohnzimmer hinstellt, ist egal – er drängt sich mit seinem Design nicht auf und fügt sich gut in ein elegantes Zimmer. Solltet ihr ihn mal zu Freunden mitnehmen wollen, ist er leicht in einer Tasche zu verstauen.

Eine haptische Eigenheit ist, dass er leichte Tischplatten bei bassigen Liedern gut vibrieren lässt. Das wirkt sich nicht negativ auf den Ton aus, solange keine scheppernden Gegenstände auf derselben Oberfläche stehen.

Fazit – einer der stärksten Bluetooth Lautsprecher unter 50 Euro

Wenn es eine wirklich günstige Bluetooth-Box sein soll, kann man mit dem Pulse X nichts falsch machen. Er überzeugt in allen Kriterien und hat keine gröberen Schwachstellen. Für die momentan etwa 40 Euro macht es einfach Spaß, so viel Sound und Haptik zu bekommen.

Natürlich besteht nach wie vor ein Unterschied zu Kalibern, wie  einem JBL Charge 3 oder SoundLink Mini 2 von Bose. Die haben klanglich noch ein paar Details mehr auf Lager. Vor allem mit den oben genannten Tricks kann der Pulse X dennoch mächtig beeindrucken und hat ein beinahe lächerlich gutes Preis-Leistungs Verhältnis.

Im Moment ist der Taotronics TT-SK10 oder Pulse X  unter 50 Euro zu haben. TaoTronics haben aber erst jüngst die Preise mancher Modelle nach oben hin angepasst – den aktuellen Preis des Pulse X könnt ihr hier auf Amazon prüfen.

Update: Mittlerweile gibt’s die Box z.T. um die 30 Euro.

In seinem Preisbereich gibt es ein paar interessante Alternativen, die ein paar Sachen besser machen. Rein klanglich ist der TaoTronics Pulse X allerdings allem überlegen. Wenn ihr in der Preisklasse bleiben möchtet, bietet sich mal der Anker Soundcore an, der mit bis zu 24 Stunden Laufzeit einen deutlich stärkeren Akku hat. Für ein bisschen mehr ist die DKnight Big MagicBox zu haben, die etwas mehr Leistung in den Treibern hat.