Wireless Pirat

Tribit XSound Go Test – klarster Mini-Lautsprecher!

Tribit XSound Go Test
ProduktnameTribit XSound Go
PreisHier auf Amazon prüfen
Akku-Laufzeitbis zu 24 Stunden laut Hersteller
Leistung2 x 6= 12 Watt
Akku-Kapazität4400mAh
Akku-Ladezeitca. 2-3 Stunden
Gewichtca. 400g
BedienungsanleitungHier als PDF

Mittlerweile bin ich vor allem bei Budget-Gadgets nur noch selten positiv überrascht.

Nach zahlreichen Tests klingen viele der Billig-Boxen oft einfach gleich. Zumindest aber unspektakulär.

Das erwartete ich dann auch, als Tribit mit der Bitte an mich herantrat, ihren XSound Go zu reviewen – und mir dafür ein Testexemplar zukommen zu lassen.

Natürlich kommt der kleine nicht an die ganz Großen ran – hat dafür aber andere, für meinen Musikgeschmack sehr positive Überraschungen in petto.

Sound – überraschend klar und leicht

Die schönste Überraschung am Tribit XSound Go war für mich der Sound.

Gerade bei günstigeren Boxen gibt es ein übliches Schema F:

Geringe Raffinesse einfach mit möglichst viel Bass überdecken.

Auch wenn das so beworben wird, finde ich den Bass des Tribit XSound Go eher zurückgenommen – was in dem Fall aber sehr gut funktioniert!

Diese Route haben Tribit sehr zu meiner Freude vermieden. Der XSound Go leider zu keiner Zeit unter dem typischen Bass-Belag.

Der Sound ist eher auf starke Mitten und Höhen adjustiert. Verzerrte Gitarren, Vocals und HiHats spielt der kleine Lautsprecher sehr natürlich und detailliert.

Das gefällt mir besonders, weil meine aktuellen Playlists hauptsächlich aus Songs bestehen, die in den oberen Frequenzen blühen. Hört ihr eher bassigere Genres, mag das für euch wiederum ein Nachteil sein.

Was den Sound geadelt hätte, wäre eine breite Sound-Bühne gewesen. Die ist beim XSound Go minimal – für die Preisklasse aber auch nichts, was man erwarten sollte.

Was man auf jeden Fall – ganz wertfrei – sagen kann, ist dass das Soundprofil des XSound Go eine Seltenheit ist – ganz besonders in seiner Preisklasse.

Ein Wort zur Lautstärke

Ich weiß, dass mich beim ersten Voll-Aufdrehen etwas an der Box begeisterte, konnte es aber nicht ganz benennen.

Um meine Reviews ein wenig objektiver zu machen und auch von anderen Seiten auf Produkte zu blicken, stöbere ich ganz gerne mal in Amazon-Kundenbewertungen. Dort sprach sich jemand für genau das aus, was mir ebenfalls auffiel, ich aber nicht in Worte fassen konnte:

Dreht man die Box auf Anschlag auf, übersteuert der Sound nicht und klingt immer noch stabil. Viele Lautsprecher überschlagen sich bei diesem Härtetest schnell. Hier hatte ich eher den Eindruck, dass der Sound leicht umgemischt wird, wenn man aufdreht – was dann eine gelungene Wiedergabe auch auf höherem Volumen ermöglicht.

Akku – ein Tag und eine Nacht

Mit seinem für die Größe stattlichen 4400 mAh Akku soll der XSound Go immerhin 24 Stunden Musik wiedergeben können.

Die Zahl kommt +/- 1,5 Stunden hin, je nach Lautstärke, die man wählt. Für gewöhnlich höre ich auf etwa 50% des Maximalvolumens.

Wie auch schon beim Vava Voom 24, laufen diese 24 Stunden Musikwiedergabe auf etwa 1,5 Wochen gewöhnliche Nutzung hinaus, ehe man zum micro-USB Ladegerät greifen muss.

Das Aufladen dauert mit einem schnellen (2,4A) Ladegerät etwa 2-3 Stunden – ganz standardmäßig 🙂

Verbindung – 66 Fuß?

Bei den Tech-Specs haben sich die Jungs und Mädels von Tribit erlaubt, eine Distanz von 66 Fuß anzugeben.

Zum einen: falsche Einheit – entspricht bei uns etwa 20 Metern

Zum anderen: Kann ich so, zumindest in Innenräumen, nicht bestätigen. Auf frei Sicht (oder mit wenigen Hindernissen dazwischen) mag das klappen. Sobald 2-3 Wände im Spiel sind, bewegt man sich allerdings besser nur innerhalb der üblichen 10 Meter Bluetooth Reichweite.

Pairing und (erneutes) Verbinden klappten, wie erwartet, anstandslos.

Haptik – sehr gewöhnlich, aber wasserdicht!

Zu Optik und Haptik kann man über den XSound Go keine großen Worte verlieren.

Er ist in schlichtem, unaufdringlichem Schwarz gehalten und hat einen eher weichen Kunststoff verbaut. An der Lautsprecher-Front findet sich auch noch ein Metall-Gitter.

Greift sich nicht herausragend gut an, wirkt aber andererseits auch definitiv nicht billig. Hier hat man mit Sicherheit einen guten Kompromiss aus geringen Herstellungskosten und vernünftiger Qualität gefunden.

IPX7 Wasserschutz

Was sehr wohl eine kühne Ansage ist, ist der IPX7 Wasserschutz.

IPX7 entspricht derselben Schutzart, mit der sich auch ein JBL Charge 3 dekorieren darf. Dafür muss ein Gerät ein vollständiges Wasserbad aushalten (und danach noch laufen).

Das ist immer mein liebster Teil an Bluetooth-Gadget Tests:

Ich war anfangs etwas zaghaft

Aber der XSound Go hat das Wasserbad nicht nur unbeschadet durchgemacht. Sondern auch noch unter Wasser weitergespielt.

Das hat mich jedenfalls beeindruckt. Das schaffte nämlich nicht mal der JBL Charge 3 (der deutlich mehr kostet).

Fazit – kompakter Budget Lautsprecher für mitten/höhenbetonte Genres

Die klaren Stärken des Tribit XSound Go sind in aller Kürze:

Das macht ihn zu meiner absoluten Empfehlung an alle, die einen kleinen und günstigen Lautsprecher suchen, der lange Durchhält (24 Stunden) und vor allem Höhen/Mitten-starke Genres wie Rock, Pop, Singer-Songwriter etc. unerwartet präzise und klar spielt.

Weniger zufrieden werden wohl all jene mit ihm sein, die einen bassigen Lautsprecher suchen. Auch dann, wenn ihr plant, mit dem Lautsprecher größere (15+ Leute) Outdoor-Feiern zu bespielen, könnte der kleinen Büchse zu schnell die Luft ausgehen.

Als bassigere Alternative empfiehlt sich dann der TaoTronics Pulse X. Preislich ähnlich platziert, kein Wasserschutz, aber dickerer Bass.

Für alle, die den hellen Sound des Tribit suchen, aber etwas größeres für umfangreichere Get-Togethers suchen, ist der Creative iRoar Go vielleicht eine gute Alternative – wenn auch empfindlich(!) teurer.