Wireless Pirat

UE Megaboom Test – der kleine große Lautsprecher

UE Megaboom
ProduktnameUE Megaboom
PreisHier auf Amazon prüfen
Akku-Laufzeitbis zu 20 Stunden laut Hersteller
Leistungnicht angegeben
Akku-Kapazität3600mAh
Akku-Ladezeit2,5 Stunden
Gewicht877g
BedienungsanleitungHier als Online Guide

Der UE Megaboom – das Schlachtschiff von Ultimate Ears

Der Ultimate Ears Megaboom ist die dickste Rolle im Line-Up von Logitechs UE Bluetooth Lautsprechern. Wenig überraschend ist er auch der lauteste, unterscheidet sich aber sonst wenig vom kleineren Bruder.

Hervorragend verarbeitet und stoß- wie auch wasserfest (nach IPX7 Standards) ist er ideal für outdoor-Feiern oder auch nur den Trip zum Strand. Trotz der respektablen Lautstärke ist das Gehäuse noch immer gut transportierbar und frisst in der Tasche nicht mehr Platz als eine Thermosflasche.

Der Haken: ein wenig leidet der Sound auch beim Megaboom unter der wasserdichten Bauform – dennoch bekommt man einiges auf die Ohren,

Sound – fast 360° Abstrahlung

Die Lautsprecher des Megaboom sind so angeordnet, dass man ihn am besten immer mittig in einem Raum aufstellt. Der Klang strahlt relativ gleichmäßig in alle Richtungen ab, wenn man ihn vertikal platziert.

Klingt nun vielleicht auf den ersten Blick eigenartig, das Ding bei einer Party mitten in den Raum zu stellen – letztlich ist es aber um einiges praktischer, wenn das Leben der Party mittendrin, vielleicht auf einem Tisch, stattfindet, als aus einer Ecke herauszustrahlen.

Die Steuerung ist immer erreichbar und passieren kann dem Lautsprecher bei seiner Bauform ohnehin kaum etwas. Partygäste haben fettige Finger von den Chips und verteilen ihre Abdrücke darauf? Sei’s drum, einfach die Röhre am nächsten Tag mit in die Dusche nehmen.

Die Soundqualität ist indes nicht übel, bläst einen in Sachen Detailtreue aber nicht vom Hocker. Das, wofür er vermutlich angeschafft wird – nämlich Stimmung und Druck zu machen – erledigt er mit Bravur. Dass er kein Lautsprecher für anspruchsvolle (böse Zungen würden sagen verwöhnte) Ohren ist, muss einem die Vermarktung des Gerätes bereits auffallen.

Das Soundprofil ist insgesamt eher bassig, ohne, dass die Bässe sich auf die Mitten drauflegen würden. Die Mitteltöne sind klar und offen.

Das größte Manko hier wären wohl die Höhen, die bei großen Lautstärken irgendwann zu säuseln beginnen. Cymbals lösen da nicht mehr schön auf, klingen aber nicht unangenehm.

Der 360° Sound hat auch den Nachteil, dass ein räumlicher oder auch nur Stereo Klang kaum realisierbar ist. Statt fokussiert nach vorne eine große Bühne hinaus zu strahlen, verteilt der Megaboom den Sound eher als einheitlichen Lärm in alle Richtungen – liegt in der Natur der Sache und ist nicht weiter schlimm, vor allem, wenn man grade wegen der rundum-Abstrahlung an ihm interessiert ist.

Verbindung – 30m Bluetooth Reichweite

Die harte Ansage, der Megaboom bleibe auch auf 30m noch verbunden, hat sich UE nicht aus den Fingern gesogen. Bei freier Sicht klappt das im Freien gut. In Innenräumen sieht die Sache bei Wänden und anderen Hindernissen wieder anders aus, aber auch hier ist die Reichweite größer als gewohnt. Eine oder zwei Wände zwischen Handy und Megaboom stellen auch kein großes Problem für die Stabilität der Bluetooth Verbindung dar.

Pairing und Verbindungsaufbau sind auf Android und iOS unproblematisch und der Megaboom merkt sich die letzten 8 gekoppelten Geräte. Schaltet man dann Bluetooth am Handy ein, ist der Megaboom automatisch verbunden, sofern er an ist.

Ist er das nicht, kann man ihn mit der UE App aus der Ferne einschalten – ein großartiges Feature, das ich gerne bei anderen Lautsprechern sehen würde. Die App gibt’s hier für Android und hier für iOS.

Neben Bluetooth gibt es auch einen Klinke-Eingang zum Verbinden von Geräten ohne Bluetooth – z.B. alte MP3 Player oder Walkmans, falls die noch wer kennt.

Steuerung

Hier ist alles gleich, wie beim UE Boom 2: zwei große +/- Tasten für die Lautstärke oder den Akkustatus (gleichzeitig drücken und man bekommt die verbleibende Leistung in % durchgesagt), ein Ein/Aus Schalter und einer für das Pairing. Ich mag den simplen Zugang und weniger ist natürlich oft mehr. Eine Steuerung für die Playlist Navigation wäre aber nicht zu schwer zu integrieren gewesen.

Akku – ehemaliger Champion

Mit offiziellen  20 Stunden Akkulaufzeit war der Megaboom mal das Nonplusultra unter Bluetooth Lautsprechern – mittlerweile musste er den Titel schon an andere abtreten.

Für die Leistung, die er raushaut (offizielle Zahlen in Watt gibt UE nicht an), hält er aber immer noch gut durch. Nicht ganz 20 Stunden, sonder mehr um die 17 schafft er bei 50% Lautstärke. In einer normalen Woche muss man etwa einmal an den Strom, hört man nicht die ganze Zeit oder jeden Tag kommt man auch mal an die zwei Wochen durch.

Der Ladeport an der Unterseite ist ein wenig schwer zugänglich für normal geformte microUSB Kabel – darum führt kaum ein Weg an jenem vorbei, das mit dem Megaboom mitgeliefert wird. Erfreulicherweise ist auch ein Netzteil in der Rolle dabei – so kann man auch direkt an der Steckdose laden, wenn man keine USB-Stecker daheim rumliegen hat.

Haptik – schön, stark, wasserdicht

Was kann ich über die Haptik des UE Megaboom sagen, das nicht schon in den Bildern ersichtlich wird?

Wie auch die anderen beiden Mitglieder der UE Familie, der Boom 2 und die Roll 2, ist er nicht nur funktionell, sondern auch schön designt. Und obendrein auch noch (fast) unzerstörbar. Wasserschutz nach IPX7 Richtlinien macht ihn gegen Untertauchen bis zu 1m / 30 Minuten resistent (mehr zur Schutzart erfahren Sie hier).

Das Gehäuse ist unterhalb des Nylon-Gewebes auch noch von einer stoßsicheren Schicht umgeben, die vor allem die Treiber im Inneren vor Schäden schützt. Zudem ist das Textil auch unanfällig für Schmutz – wenn doch mal was draufkommt ist es auch schnell mit Wasser zu reinigen.

Ich mutmaße, dass UE in erster Linie mit dem Design und der Haptik überzeugen wollte und das gelingt wirklich gut. Zumal der Lautsprecher auch in vielen Farbkombinationen erhältlich ist. Glücklicherweise auch in dezentem Schwarz.

Obwohl er der größte UE Lautsprecher ist, passt er unauffällig in jede Tasche. Seine Dimensionen bewegen sich zwischen 1 – 2 Litern Cola in PET-Flaschenform. Mit seinen etwa 800g wiegt er auch noch deutlich weniger. Schon mal einen Liter Cola im Rucksack transportiert? Dann sollte der Megaboom keine logistische Herausforderung sein.

Fazit – hat seinen Platz unter den großen Outdoor-Lautsprechern

Die UE-Linie muss sich vor allem von JBL Fans immer wieder nachsagen lassen, dass sie im Vergleich weniger gut abschneidet. Ich selbst bin auch ein größerer Freund von JBL-Lautsprechern, finde aber, dass die Reihe von Logitech (da gehört Ultimate Ears dazu) aber ihren berechtigten Platz am Markt hat.

Diesen verdient sich der Megaboom vor allem durch seine schlanke Bauform. Obwohl als „großer“ Outdoor Speaker gedacht und sicher auch so vermarktet, ist man damit noch immer spontan und flexibel unterwegs. Was ich genau meine wird ersichtlich, wenn man sich den JBL Xtreme, der der logische Gegenpart zum Megaboom ist, zum Vergleich heranzieht:

Der UE Megaboom vs. JBL Xtreme

Die Review zum JBL Xtreme findet sich hier.

Der Xtreme wiegt mehr als doppelt so viel, und frisst in einem Rucksack viel mehr Platz. Das liegt nicht nur an seinen größeren Abmessungen, sondern auch daran, dass er nicht regelmäßig geformt ist, wie der Megaboom. Den Megaboom kann man schnell mal in einer Tasche verschwinden lassen – für den Xtreme benutzt man am besten den eigenen Tragegurt und hängt ihn sich um die Schulter.

Die einfache Funktion als robuster Outdoor-Lautsprecher, der für die Grillfeier gut Rumms raushaut, erfüllt der Megaboom allemal zufriedenstellend. Der JBL Xtreme ist in Sachen Klang aber eindeutig überlegen: mehr Bass, weniger Verzerrung. Dazu kommt seine Powerbank-Funktion, die außerhalb des Hauses für Reserve-Strom sorgt.

Wenn mich ein Freund fragen würde, welchen der beiden Lautsprecher er sich zulegen soll, würde ich zum JBL Xtreme raten. Das liegt vor allem daran, dass er im Moment nur marginal mehr kostet als der Megaboom und in den meisten Punkten ein wenig die Nase vorne hat. Update Mai 2018: Preise scheinen sich inzwischen geändert zu haben – der ältere Megaboom ist nun deutlich billiger als die Neuauflage des JBL Xtreme.

Geht es euch hingegen darum, einen robusten Outdoor Lautsprecher zu erstehen, der möglichst einfach zu transportieren ist, ist der Megaboom die bessere Wahl – den JBL Xtreme wollt ihr manchmal einfach nicht mitschleppen. Und was habt ihr schon von einem genialen Outdoor-Lautsprecher, wenn er nur zu Hause herumliegt?

Die aktuellen Preise für die beiden Lautsprecher findet ihr hier auf Amazon: