Wireless Pirat

Vava Voom 24 Test – JBL Flip Killer?

Vava Voom 24
ProduktnameVava Voom 24
PreisHier auf Amazon prüfen
Akku-Laufzeitbis zu 24 Stunden laut Hersteller
Leistung2 x 5 = 10 Watt
Akku-Kapazität5200mAh
Akku-Ladezeitca. 2-3 Stunden
Gewichtca. 500g
BedienungsanleitungHier als PDF

 

Eigentlich mag ich es nicht, wenn ein günstiges Gadget, das an eine teurere Marken-Version erinnert, dessen „Killer“ genannt wird. Beim Vava Voom 24 hatte ich aber echt Schwierigkeiten, einen Titel zu finden, der meine Meinung knapper und präziser auf den Punkt bringt. Natürlich haben die Boxen von JBL nach wie vor ein paar Asse im Ärmel, die diesen günstigeren Lautsprecher ausstechen können. Geht es euch aber nur um guten Sound und starken Akku, macht der Griff zum günstigen Konkurrenten aber allemal Sinn. Im Sinne der Transparenz hier aber auch der Hinweis, dass Vava mir ihren Voom 24 zum Testen zur Verfügung gestellt hat 🙂

Sound – auch für verwöhntere Ohren

Vermutlich der Go-To Lautsprecher in meinem Haus ist der JBL Charge 3, der auch der Sieger im Wirelesspirat Bluetooth Lautsprecher Test ist.

Die ganze Zeit von diesem kräftigen Sound beschallt zu werden, lässt einen kleinere oder schwächere Lautsprecher schnell mal geringschätzen. Viele der Testgeräte, die ich in der Vergangenheit erhalten hatte, sind für sich ganz nett – am Ende drehe ich dann aber doch lieber den Charge 3 auf.

Der Charge 3 ist einfach solide.

Etwas anders war das beim Voom 24. Klar kann er in Sachen Bassdruck und Volumen nicht mit der größeren Box mithalten. Die Qualität und Lautstärke des Sounds waren aber genug, um mich auch nach dem Testen für diesen Bericht an der Stange zu halten.

So blieb dann der Charge 3 der Platzhirsch im Wohnzimmer, während der Voom 24 die Küche für sich erobern konnte. Und auch auf Ausflügen oder Reisen greife ich zum kompakteren Lautsprecher, weil die Platzersparnis in einem guten Verhältnis zu der etwas schmaleren Soundfülle steht.

Das Soundprofil ist ziemlich neutral gehalten – keine der Frequenzen steht besonders im Vordergrund. Auch spielt die kleine Box überraschend sauber. Gerade von Konkurrenten in der gleichen Preis- und Größenordnung bin ich gewohnt, mich auf Artefakte im Sound und andere Mätzchen einstellen zu müssen. Der Voom 24 zeigt, dass es auch anders geht.

Eine Klangbühne oder viel Räumlichkeit im Sound findet man allerdings nicht.

Auffällig ist auch, dass der Sound fade wird, wenn man nicht in seinem Kegel steht. Ihr solltet ihn darum am besten in einer Ecke aufstellen, damit er möglichst breit strahlt. Steht ihr neben oder gar hinter den Lautsprechern, flacht er schnell ab.

Das ist bei einem JBL Charge 3 zwar nicht anders, aber wegen seiner Wummigkeit und Fülle weniger auffällig.

Akku – 24 Stunden Spielzeit!

Einen ganzen Tag soll der Vava Voom 24 seinem Namen gerecht durchspielen können.

Ich habe nicht genau nachgemessen, kann aber sagen, dass die Zahl realistisch ist, wenn man ihn auf etwa 50% der Maximallautstärke betreibt. Mehr braucht es auch nicht, um einen normalen Raum gut zu beschallen. Für üblich kommt man etwa 1,5 Wochen ohne Aufladen davon, wenn man täglich ein paar Stunden Musik hört.

24 Stunden klingt dennoch nach einer übertriebenen Zahl. Bis man sich die 5200 mAh Akkukapazität zu Gemüte führt:

Der deutlich größere JBL Charge 3 spielt mit seinen 6000mAh gut 20 Stunden. Wenig verwunderlich, dass der Kleine mit gerademal 800mAh weniger ein paar Stunden mehr in petto hat 🙂

Für eine Akkuladung braucht es dafür je nach Ladegerät auch etwas länger – für eine Vollladung würde ich mindestens 2-3 Stunden einplanen.

Verbindung – unproblematisch

Pairing und automatische Verbindung klappen ohne Probleme (selbst unter einem manchmal etwas bockigen Linux 🙂 ).

Auch schafft der Voom 24 die Verbindung über 2 Wändeoder Stockwerke  und gut 8-9m Abstand, aufrecht zu erhalten.

Nebst Bluetooth ist natürlich auch ein Aux-Anschluss vorhanden – das mitgelieferte Kabel greift sich, nebenbei bemerkt, deutlich wertiger an, als so manches andere Aux-Kabel, das bei Bluetooth-Gadgets standardmäßíg beiliegt.

Signaltöne

Eine Sache, die mehr und mehr User – mich mittlerweile inbegriffen – zu stören scheint: die Signaltöne beim Ein/Ausschalten und Verbinden.

Zwar gibt es die auch beim Vava Voom 24, sie sind aber dezent gehalten. Keine seltsame Sprachdurchsage in eigenartigem Englisch, kein seltsames Piepen. Einfach ein generischer Signalton, den ich nicht besser beschreiben kann, als zu sagen, dass er mir nicht negativ auffiel.

Haptik – gut verbaut, aber leicht überholt

Wer sich an den JBL Flip 1 oder 2 erinnert, wird diese – in ein Dreieck geformt – im Vava Voom 24 wieder erkennen.

Der Alu-Käfig, der das Gehäuse umspannt, ist haptisch wirklich solide und wirkt gut gearbeitet.

Aber das Design wirkt zumindest auf mich ein wenig betagt. Die modernere Linie von JBL ist hier schon auf ein wasserabweisendes Textil umgestiegen, das zumindest in meinen Augen deutlich mehr hermacht.

Stichwort wasserabweisend: der Vava Voom 24 ist im Sinne von IPX5 (mehr dazu hier) gegen Strahlwasser-Düsen gefeit. Untertauchen sollte man ihn hingegen nicht.

Wenn ihr ihn auf die Probe stellt, solltet ihr sicher stellen, dass die hintere Abdeck-Kappe auch wirklich gut verschlossen ist. Der Kunststoff-Keil lässt sich nicht ganz einfach in diese Kuhle pressen, dafür sitzt er dann umso besser, wenn man es mal geschafft hat.

Ein etwas moderneres Feature sind die beiden Bass-Membranen, die an beiden Enden des Lautsprechers angebracht sind. Ob sie in der Größe auch tatsächlich zum Sound beitragen oder nur flashy sein sollen, ist schwer zu sagen. Haptisch fühlen sie sich jedenfalls robust an – viele vermuten in diesen Membranen immer eine Schwachstelle, die beim Transport bald Schaden nehmen wird. Sowas kam bei mir bis jetzt aber noch nicht vor 🙂

Fazit – vermutlich der Sub-40 Euro Lautsprecher für Lange-Hörer

Der Vava Voom 24 macht drei Dinge hervorragend:

  1. Überdurchschnittlich guten Sound abspielen
  2. Dabei einen enorm zähen Akku haben
  3. Günstig sein

Wirklich negativ aufgefallen ist mir nichts an ihm. Abgesehen von diesen drei Aspekten sind seine Qualitäten aber eher durchschnittlich.

Wenn ihr nicht ganz bestimmte Anforderungen – wie IPX7 Wasserschutz oder eine Powerbankfunktion – habt und keinen Bang & Olufsen Sound braucht, gibt es im Moment keinen <40€ Lautsprecher, der ihm das Wasser reichen könnte. Eine klare Empfehlung für alle, die guten Sound haben wollen und das für möglichst lange Zeit am Stück.

Der schon erwähnte JBL Charge 3 wäre eine gute Alternative, wenn euer Budget den deutlich höheren Preis verträgt. Eigentlich wäre der Voom 24 aber ein direkter Konkurrent der JBL Flip Serie. Den einzigen Vorteil der Flips sehe ich aber in ihrer Connect-Fähigkeit, mit der man mehrere zusammenschließen kann. Das wäre eine Überlegung wert, wenn ihr ohnehin vorhabt, mehrere Boxen zu erstehen.