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Benq Screenbar Test: sinnvolle Schreibtischlampe für die Bildschirmarbeit?

BenQ e-reading Screenbar

Für gewöhnlich geht’s hier auf Wirelesspirat ja um Kabelloses.

Bluetooth, W-LAN … Und alles was dazugehört.

Die Journal-Rubrik verwende ich aber gerne, um andere Elektronika vorzustellen, die für euch – und mich – ebenfalls interessant sein könnten. Und dem ganzen einen etwas persönlicheren Ton zu geben.

Nachdem ich die Beiträge hier immer vor einem Bildschirm (und nicht selten spät nachts) schreibe, ließ ich mich hinreißen, ein interessantes Angebot von BenQ wahrzunehmen:

Sie boten mir an, ihre neue e-Reading Screenbar zu testen und hier darüber zu berichten.

Normalerweise schlage ich derlei Angebote, die nicht unmittelbar mit den Kern-Themen auf Wirelesspirat zu tun haben, aus. Ich war auch kurz davor die Mail zu den anderen Vorschlägen (Aroma-Diffuser, Raumthermostate etc.) in den Papierkorb zu verschieben.

Dann vermutete ich dahinter allerdings ein Gerät, das jemand wie ich (und ich nehme an, ihr, die ihr das lest, seid mir da nicht unähnlich) noch nicht kennt, aber vielleicht kennen sollte.

Der beworbene (und nicht gleich ersichtliche) Mehrwert der Screenbar: eine Verminderung der Belastung für die Augen bei nächtlicher Bildschirmarbeit.

Meine ersten Eindrücke

Ganz ehrlich:

zunächst dachte ich mir, dass man hier einfach nur eine weitere Lampe verkaufen will, der man mit Gewalt einen unique selling point (in dem Fall: besser für die Augen) aufstempelte.

EIn genauerer Blick auf die Lampe ließ mich dann doch mein vorschnelles Urteil relativieren.

Entsprechend unbeeindruckt und zynisch ging ich an die Sache ran und packte die Lampe mitsamt Komponenten aus.

Mein erster Eindruck vom inneren der Verpackung war dann schon postiver.

Ich hatte einen furchtbar komplizierten Aufbau erwartet und war ein wenig an die Infrarot-Leiste der Nintendo Wii erinnert. Die mich bis zuletzt frustriert hatte.

Allerdings konnte ich mich dann überraschend für die Screenbar erwärmen

Die Komponenten der BenQ Screenbar

Die Gesamtheit der Teile ist überschaubar. Man findet im Karton:

Erfreut, dass mir einiges an Schrauben, Klemmen und nachjustieren (ich hatte wirklich keine Lust auf sowas) erspart  bleiben würde, stellte ich das gute Stück dann vor seine erste Herausforderung:

Die Montage (auf einem Notebook!)

Vielleicht ein wenig unfair war mein erster Versuch zu testen, ob die e-reading Screenbar denn auch auf einem Notebook verwendbar sei.

Dazu muss ich sagen: ich verwende einen Dell XPS 13 – ein Noteboom mit mit einem sehr dünnen Bildschirmrand.

Klappte dennoch hervorragend. Die Lampe saß stabil auf und der Bildschirm wurde nicht verdeckt.

Die Halterung arbeitet mehr mit einem Gegengewicht zur Lampe, als tatsächlich irgendwo dran geklemmt zu werden. Man kann eher von einem Auflegen sprechen, als einem Dranmachen. Der Halt war dennoch hervorragend

Die Haltevorrichtung der Screenbar

.

An dieser Stelle probierte ich dann die Funktionen der Lampe aus (dazu mehr weiter unten) und ließ das Ganze erstmal ruhen. Bei Tageslicht in einem hellen Raum machte die Lampe keinen für mich merklichen Unterschied.

Die Montage an einem Monitor

Nach Sonnenuntergang montierte ich die Screenbar dann am Monitor meines Stand-PCs.

Dabei fielen mir zwei erste Schwächen auf:

  1. Mein Monitor ist nicht der flacheste. Die Screenbar ließ sich zwar dennoch problemlos aufsetzen, allerdings habe ich hier nicht diesen bombenfesten Eindruck, den sie auf dem Notebook machte.
  2. Das mitgelieferte USB-Kabel reicht bei weitem nicht bis zu den USB Ports meines Rechners. Selbst wenn es lang genug wäre, wäre es mühsam, bis dorthin zu verkabeln. Für das Monitor-Setup schloss ich die Screenbar stattdessen an eine Powerbank an.

Inbetriebnahme und Steuerung

ampen haben für gewöhnlich nur einen Ein-Ausschaltknopf.

Bei der Screenbar finden sich indes drei weitere Steuerelemente:

  1. Eine Autopilot-Taste – damit richtet sich die Lampe automatisch aus und reguliert Helligkeit und Lichttemperatur je nach aktuellen Lichtverhältnissen
  2. Eine Helligkeits– und Temperaturtaste für das manuelle Einstellen nach Belieben

Tappt man die manuellen Tasten einmal und lässt den Finger darauf, reguliert sich die jeweilige Funktion stufenweise nach oben. Tappt man nochmal und bleibt darauf, dann geht es wieder in die andere Richtung (z.B. einmal tappen für heller drehen, beim zweiten Mal wird es dünkler).

Die Tasten lösen auf Berührung aus. Taktile Knöpfe wären in der Handhabung eine Katastrophe

Ich fand mich selbst häufiger die manuelle Variante bevorzugen. Beim Auto-Modus wurde mir das Licht meistens zu kalt. Gerade Abends (da verwendet man die Lampe schließlich am häufigsten) ist warmes Licht am Schreibtisch angenehmer.

Meine Eindrücke beim Arbeiten mit der Screenbar

Die große Frage in diesem Artikel ist letztlich aber:

Macht so eine Screenbar einen wesentlichen Unterschied? Lohnt es, dafür Geld auszugeben?

Persönlich empfinde ich die nächtliche Arbeit (oder Freizeit) vor dem PC mit einer Schreibtischlampe als deutlich angenehmer. Zuvor hatte ich keine Lampe am Tisch und arbeitete entweder im Dunkeln oder mit einer schwachen Beleuchtung aus dem Zimmer.

Und so beleuchtet die Bar den nächtlichen Arbeitsplatz.

Eine adaptiertbare Beleuchtung, die direkt am Schreibtisch steht, hat da zwei Vorteile:

  1. Ich kann das Licht bedienen, ohne aufstehen zu müssen – dafür allein braucht man aber keine Screenbar, das tut auch eine normale Lampe
  2. Aber: die Dimm-Funktion und ganz besonders die Temperatur-Regelung machen die Sache doch wesentlich luxuriöser

Ich sage luxuriös, weil ich das nicht als Muss empfinde. Ist aber wirklich eine sehr feine Sache.

Keine Beeinträchtigung des Monitor-Bildes

Was die Screenbar letztlich eindeutig von herkömmlichen Lampen abhebt, ist, dass sie kaum Licht auf den Monitor wirft.

Eine streuende Schreibtischlampe – oder auch eine, die eine auf den Tisch gerichtete Glühbirne beleuchtet – verstreut unweigerlich das Bild am Monitor.

Dieses Problem hatte ich bei der BenQ Screenbar nicht. Zwar fällt schon ein Bruchteil des Lichts auf den Bildschirm (geht ja nicht anders), allerdings stört das nicht weiter, weil es gleichmäßig auf den Screen trifft.

Filme sehen oder Zocken war insofern auch Nachts mit eingeschalteter Screenbar kein Problem

Und die Augen?

Der große selling point solcher Lampen ist, wie Eingangs erwähnt, dass sie augenschonend wirken.

Ich schreibe diesen Bericht nun etwa 4 Tage nach Erhalt der Lampe und habe soweit keine dramatischen Veränderungen erlebt.

Dazu muss ich allerdings anmerken, dass ich zuvor auch keine außergewöhnlichen Probleme beim nächtlichen Bildschirmarbeiten hatte.

Für mich macht es Sinn, dass die Art und Weise, wie die Screenbar beleuchtet, die Anstrengung der Augen reduziert. Allerdings kann ich das aus eigener Hand so (noch) nicht beschreiben. Wenn mir nach einiger Zeit etwas auffällt, trage ich das hier nach.

Fazit – eine Empfehlung, aber kein Muss

Ich bin nicht 100% überzeugt.

Das heißt, ich würde die BenQ e-reading Screenbar jedem empfehlen, der

  1. Viel nachts vorm Bildschirm sitzt und
  2. Sich eine wirklich gute Beleuchtung gönnen möchte

Allerdings hat mich die Lampe nun nicht so gefesselt, dass ich uneingeschränkt allen Usern ans Herz legen würde, sie auszuprobieren.

Heißt nicht, dass ich nicht glaube, dass das Teil gefällt! Ich bin froh, nun eine solche mein Eigen nennen zu können. Einen positiven Unterschied macht sie allemal.

Als jemand, der sich aber davor nie Gedanken darum machte, wie und ob er seinen Schreibtisch des Nachts ausleuchten möchte, hätte ich den Handelspreis der Lampe allerdings nicht hingelegt.

Müsste ich hingegen nun einen Freund beraten, der eine Schreibtischlampe sucht, würde ich ihm auf jeden Fall raten, die BenQ Screenbar mal zu testen.