
Wer etwas aufmerksamer mitliest, weiß, dass ich viel reise und einen Laptop verwende, um diesen Blog zu schreiben.
Nachdem mir nach gut 50 geschriebenen Posts (wir sind momentan – Stand April 2018 – bei etwa 160) der Nacken anfing zu schmerzen, hatte ich mir gedacht ich versuch es mal mit einem Laptopständer. Mittlerweile ist das kompakte Ding nicht mehr aus meinem Reisegepäck rauszudenken. Darum widme ich ihm diesen Beitrag, in dem ich auch erklären will, wann und ob ein Notebookständer auch für euch Sinn macht.
Ergonomie – nicht ganz mein Spezialgebiet
Gleich vorweg: Ich bin ein ganzes Medizinstudium mit Fachvertiefung davon entfernt mich einen Orthopäden nennen zu können 😀
Ich finde aber man muss keine Prüfungen ablegen, um zu merken wenn einem etwas Schmerzen bereitet.
Täglich vor dem Notebook zu kauern und in die Tasten zu hämmern hat bei mir nach ein paar Monaten Rücken- und Nackenschmerzen bewirkt.
Das scheint unter jenen, die ihr Brot mit einer Tastatur verdienen, ein gängiges Phänomen zu sein. Entsprechend ergiebig war die Suche nach Wegen, das Problem zu beseitigen:
- Weniger Zeit vorm PC verbringen – berufsbedingt für mich nicht möglich gewesen
- Dehnübungen und andere Gymnastik – klang für mich mehr nach Linderung der Symptome denn nach Bekämpfen ihrer Ursache
- eine bessere Haltung beim Arbeiten einnehmen – das klang am vielversprechendsten
Was ist die ideale Haltung ?
Wiederum: ich bin weder in dieser Richtung ausgebildet, noch habe ich mich tief in die Materie eingelesen. Ich kann an der Stelle also nur wiedergeben, was ich bei einer eher oberflächlichen Recherche fand:
Die offenbar wichtigste Faustregel für eine entspannende Haltung bei der Bildschirmarbeit auf die ich stieß:
Der obere Bildschirmrand soll in etwa auf Augenhöhe sein.

Das leuchtete mir rasch als möglicher Auslöser für die Verspannungen ein. Nachdem das Notebook meist vor mir auf dem Tisch stand, musste ich steil nach unten blicken, um den Bildschirm sehen zu können.
Die wenig überraschende Lösung war also: den Standort des Notebooks etwas zu erhöhen.
Selbstgebastelte Notebookständer – ein guter Anfang
Es folgten ein paar Arbeits-Sessions auf einem Notebook, das ich fürs erste auf einem Stapel Büchern erhöht hatte.
Das Problem mit der richtigen Nacken-Neigung war damit gelöst und schon so arbeitete es sich deutlich entspannter.
Längere Texte – wie diese Blogposts – zu schreiben, war aber immer noch nicht ideal. Zum einen hatte ich nicht genug dicke Bücher, um den oberen Bildschirmrand auf Augenhöhe zu heben. Und zum anderen war es nicht leicht, die Tastatur des Notebooks zu verwenden, während es auf einem nicht ganz so stabilen Bücehrstapel geparkt war.
Dazu kam, dass ich keinen Stapel Bücher mit mir rumschleppen wollte, wenn ich mal das Haus mit dem Notebook verlassen wollte.
Also gut: Notebookständer
Ich fand die Idee eines Notebookständers die längste Zeit albern.
Ein Setup aus Notebook, Ständer, Maus und Tastatur macht aus einem Notebook schließlich einen PC – warum nicht gleich einen solchen verwenden?

Trotzdem nahm ich die gut 35 Euro in die Hand und probierte es einfach mal aus – und hab seither nicht zurückgeblickt.
Im Gegensatz zum Bücherstapel ist der Laptophalter:
- In seiner Neigung verstellbar
- Leichter höhenverstellbar
- wesentlich kompakter & transportabler
Hat keine zwei Stunden gedauert, ehe ich überzeugt war, dass ein Notebookständer für meine Zwecke kein unnötiges Lifestyle-Gadget ist, sondern mir die Arbeit deutlich erleichtert. Mittlerweile ist er aus dem Notebookfach in meinem Rucksack nicht mehr wegzudenken.
Wann macht ein Laptopständer wirklich Sinn?
Nichtsdestotrotz finde ich deswegen nicht, dass jeder unbedingt einen Notebookständer braucht.
Ich bin die längste Zeit meines Lebens ohne ausgekommen. Das war allerdings auch bevor ich im Beruf und privat viel Zeit damit verbracht habe, in die Tasten zu hauen 😀 Weit bevor es diesen Blog hier gab.
Rücken- und Nackenschmerzen kamen erst dann, als ich für längere Zeit konzentriert Schreibarbeit an einem Laptop (oder schlecht positioniertem PC) verrichten musste. So lange ich mein Notebook nur hobbymäßig verwendet hatte, blieb ich davon verschont.
Das schreibe ich in erster Linie der entspannteren Haltung zu, die man etwa beim Freizeit-Surfen oder beim Gaming einnehmen kann.
Um lange Texte zu schreiben, kann man sich kaum auf die Couch legen oder ähnlich lockere Positionen (bei denen – zumindest bei mir – wiederum der obere Bildschirmrand auf Augenhöhe ist) einnehmen.
Schreibt ihr viel oder müsst andere ähnlich anspruchsvolle Aufgaben am Notebook wahrnehmen?
Darum meine ich, dass ein Notebookständer vor allem dann sinnvoll ist, wenn ihr regelmäßig am Notebook arbeitet.
Sei das nun schreiben, coden, CAD, … Alles, bei dem ihr nicht locker auf einem Stuhl fliezen könnt, sondern aufrecht vor dem Gerät sitzen müsst.
Wenn ihr hingegen:
- Gar keine Beschwerden wie Nacken-Verspannungen o.Ä. habt
- Ohnedies nur in der Freizeit vor dem Notebook sitzt
macht die Investition für euch vermutlich wenig Sinn.
Ich für mich kann jedenfalls sagen, dass der Notebookständer mit Sicherheit eine der besten Investitionen in mein Computer-Equipment war. Vielleicht habt ihr ähnliche Vorbehalte (unnötiger Lifestyle-Quatsch) wie ich sie einst hatte. Probiert es in dem Fall einfach mal aus – kann ja sein, dass ihr auch konvertiert!
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