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Aukey Gaming Tastatur Test – fast so gut wie mechanisch

Aukey Gaming Tastatur
ProduktnameAukey KM-G5
PreisHier auf Amazon prüfen
VerbindungUSB
TastaturlayoutEnglisch
Abmessungen47cm x 16cm
Frei belegbare TastenNein
Multimedia-TastenNein
BeleuchtungJa - in allen Farben des Regenbogens
Stromversorgungkabelgebunden

Als „Tastatur mit mechanischem Gefühl“ bewirbt Aukey diese Gaming Tastatur und spielt dabei darauf an, dass das Schreiben auf dem Keyboard sich so anfühle, als ob man eine mechanische Tastatur verwenden würde. Ohne dass man den Preis einer solchen hinblättern muss.

Wer die Gamer-Szene in den letzten Jahren verfolgt hat oder Computer schon zu der Zeit verwendet hat, als IBM noch Tastaturen fertigte, wird in etwa erahnen können, wie sich das „mechanische Gefühl“ von dem einer, sagen wir, gewöhnlichen Notebook-Tastatur unterscheidet. Die Tasten klackern nicht nur lauter, auch das Schreiben darauf ist irgendwie befriedigender, als auf einem flachen Keyboard.

Ob Aukey das Feel einer mechanischen Tastatur einfangen könnte, ohne auf die wesentlich teurere Konstruktionsart zurückzufallen, wollte ich herausfinden und ließ mir ein Test-Exemplar zukommen. Obwohl nicht zu 100% über die nicht-Mechanik hinwegtäuschend und durchaus mit seinen Ecken & Kanten, ist das doch eine Tastatur, die ihr Geld wert ist und nicht nur Gamern einen Mehrwert bringt.

Handhabung – deutliches Upgrade zu gewöhnlichen Tastaturen

Auch, wenn es nicht ganz an das heranreicht, was high-end mechanische Tastaturen mit guten Switches bieten, ist das Schreiben auf der Aukey Gaming Tastatur nicht mit herkömmlichen silicone dome oder scissor-switch Tastaturen zu vergleichen.

Die Abstände zwischen den Tasten sind ideal dimensioniert, um auch beim schnellen in-die-Tasten-Hauen noch gute Präzision zu erlauben. Und obwohl die Tastatur rahmenlos ist, hat man nie zu wenig Platz für seine Finger.

Die Druckpunkte der Tasten sind eher leicht und – sonst eine Eigenschaft der Mechanik – man muss die Tasten nicht durchdrücken, um einen Anschlag auszulösen. Beides im Verein lässt das Schreiben viel schneller und lockerer von der Hand gehen. Die Tasten federn dennoch eher gummiartig, was erfahrene Keyboard-Enthusiasten schnell als Merkmal von silicone dome-keys entlarven. Vom typischen Silikon-Feel ist das Schreiben dennoch etwas entfernt und steht irgendwo zwischen dem und dem Feel von braunen Cherry MX switches (die auch für ihre weicheren Anschläge bekannt sind).

Englisches Tastatur-Layout

Wer im Schreiben auf Deutschen Tastaturen sattelfest ist und seinen Blick dabei nicht auf das Keyboard, sondern auf den Bildschirm richtet, sollte mit dem Englischen Layout der Tastatur kein Problem haben; schließlich tippen sich Ö, Ä und Ü nach wie vor an der selben Stelle, wo das auch auf einer QWERTZ-bedruckten Tastatur der Fall gewesen wäre.

Allein, unter macOS sind ein paar Tasten verschoben. Ungewohnt ist etwa die Positionierung von < und >, was vor allem beim Schreiben von HTML-Tags ein wenig Umgewöhnung erfordert.

6KRO – nicht übel

Beim Key-Rollover Test von Microsoft (hier zu erreichen), schaffte die Aukey Gaming Tastatur immerhin, dass sechs Tasten gleichzeitig und korrekt erfasst wurden.

Das ist in erster Linie für Gamer wichtig, aber auch für Viel- und Schnellschreiber ist ein möglichst großer KRO-Wert eine gute Metrik, um Präzision einer Tastatur einzuschätzen.

6 gleichzeitig registrierte Tasten sollten dabei auch den höheren Ansprüchen der Gamer gerecht werden.

Das Klick-Klack

Man könnte bisweilen meinen, dass Fans mechanischer Tastaturen diese nicht trotz, sondern gerade wegen der oft sagenhaft lauten Klacker-Geräusche mögen.

Auch das Schreiben dieses Beitrags auf der Aukey Gaming Tastatur wird von einem kaum zu überhörenden Klick-Klack begleitet. Während ich persönlich das akkustische Feedback (ahem) der Tastatur mag, würde es mich nicht wundern, wenn man sich damit an einem öffentlicheren Arbeitsplatz unbeliebt macht. Eine Taste, die besonders unangenehm auffällt, ist Backspace – die klackert besonders penetrant und anders, als der Rest.

Es geht zwar noch wesentlich lauter, aber wer besonders viel Wert auf stille Tippen legt, ist hier wohl an der falschen Adresse.

Beleuchtung – fast kitschig; aber eben nur fast

 

Die Hintergrundbeleuchtung der Tastatur kommt in fast allen Farben des Regenbogens daher und lässt sich auf so viele Arten anpassen, dass das Ganze fast albern wird. Neben Rot, Grün, Blau, Gelb, Rosa, Türkis und Weiß kann man diese Farbauswahl auch wechselnd durch die Tastenreihen pulsieren lassen.

Die Farbeinstellungen kann man außerdem auch nur auf einen Teil der Tastatur anwenden (dafür ist sie in 6 Abschnitte eingeteilt). Oder man stellt sie so ein, dass sie nur aufleuchtet, wenn man eine Taste auslöst – dann strömt die Beleuchtung ausgehend von der gedrückten Taste die restliche Tastatur entlang.

Natürlich kann man die Beleuchtung auch dimmen oder eben abschalten. In dem Zustand sieht die Tastatur weit seriöser aus und man kann so auch im Büro aufkreuzen. Es wäre allerdings gelogen, zu behaupten, dass die vielen Beleuchtungs-Einstellungen nicht Teil des immensen Spaßes ist, den das Keyboard macht.

Haptik – ein Schwergewicht

Das feiste Brett wiegt gut einen Kilogramm und wenn ich in anderen Reviews von Tastaturen mit 500g von „ordentlichem Gewicht“ spreche, fehlen mir an der Stelle die passenden Worte. Das Board fühlt sich ganz passend zu seiner Masse sehr robust an und steht stabil auf dem Tisch. Die einzelnen Tasten fühlen sich zudem langlebig an, nicht zuletzt, weil die Symbole nicht aufgeklebt, sondern in den Kunststoff hineingearbeitet sind.

Die Rüstigkeit der Tastatur kommt natürlich zu einem Preis: Zwar wäre es denkbar, die Tastatur auch mal wohin mitzunehmen, wirklich portabel ist sie hingegen nicht. Da muss sie sich gegen leichte, flache Kaliber  wie die Tecknet X315, geschlagen geben.

Die natürliche Neigung des Keyboards (die Tastenreihen sind hintereinander aufsteigend angeordnet) kann man mit ausklappbaren Standfüßen nochmal um etwa 10 Grad erhöhen, was besonders bei dieser Art von Tastatur die Haptik ein wenig verbessert.

Hohe Tasten – die Mechanik-Optik

Die Tasten schweben alle deutlich über dem eigentlichen Board, was ziemlich schick aussieht. Ob das ein bloßes optisches Täuschungsmanöver ist oder tatsächlich zum „mechanischen Gefühl“ beiträgt, sei dahingestellt. Diese Anordnung verhindert jedenfalls, dass sich Krümel und Staub in ein unerreichbares Auffangbecken verabschieden; zwischen den Tastenreihen könnte man jederzeit mit einem Pfeifenputzer oder einem Wattestäbchen reinigen.

Indes kann man die einzelnen Tasten nicht so einfach abnehmen, wie bei einer echten mechanischen Tastatur. Die scheinen fest verbaut zu sein und könnten Schaden nehmen, so man sie aus ihren Sockeln risse.

Fazit – gelungene preiswerte Alternative zu mechanischen Tastaturen

Auch, wenn die Prämisse hinter der „Tastatur mit mechanischem Gefühl“ ein wenig dubios klingt, geht das Konzept zumindest bei der Aukey Gaming Tastatur vollkommen auf. Für etwas mehr, als eine gewöhnliche Tastatur – aber deutlich weniger als für eine mechanische – bekommt man hier ein Vollformat-Keyboard, das nicht nur typische Gamer-Anforderungen erfüllt.

Wer viel und oft schreibt und die Freude am Tastenhauen verloren hat, dem sei ein Wechsel auf Mechanisch ans Herz gelegt. Wenn das Budget dafür nicht ausreicht oder ihr dem Konzept nicht ganz über den Weg traut, ist die Aukey Gaming Tastatur ein preiswerter Weg, mal nur eine große Zehe in diesen Teich zu stecken. Sie kommt zwar nicht ganz an die mittlerweile sehr gefinkelten mechanischen Tastaturen ran, vermittelt aber einen ausgezeichneten Eindruck dessen, was einen erwartet, wenn man dann mal mehr in sein Schreibgerät investiert.

Eine andere Möglichkeit wäre gleich eine von Aukeys mechanischen Tastaturen zu erstehen, die wesentlich günstiger daherkommen, als Modelle diverser Industriegiganten.