Wireless Pirat

Aukey mechanische Tastatur Test – ein Preiswunder

ProduktnameAukey KM-G7
PreisHier auf Amazon prüfen
VerbindungUSB
TastaturlayoutEnglisch
Abmessungen40cm x 17cm
Frei belegbare TastenNein
Multimedia-TastenJa
BeleuchtungJa - in allen Farben des Regenbogens
Stromversorgungkabelgebunden

Nachdem die Aukey KM-G5 mit „mechanischem Gefühl“ mich soweit sehr begeistern konnte, musste „die echte“ ebenfalls auf Herz und Nieren geprüft werden – also ließ ich mir die KM-G7 zukommen, die Aukey freundlicherweise für einen Test zur Verfügung stellte.

Obwohl preislich etwas unter der Mittelklasse, ist die KM-G7 tatsächlich eine vollwertige, mechanische Tastatur. Keyboard-Connaiseurs, die mehr als das Doppelte für ihre Schreibbretter hingelegt haben, mögen an der Stelle verständlicherweise protestieren – aber das besondere Schreiberlebnis ist auch für weit weniger zu haben.

Mag sein, dass es noch raffiniertere Tastaturen mit ausgeklügelteren Funktionen gibt; wer aber in erster Linie auf der Suche nach dem viel gepriesenen Schreibgefühl von mechanischen Tastaturen ist, muss nicht mehr locker machen, als Aukey für ihr mechanisches Einsteigermodell verlangen.

Handhabung – wie geschmiert

Mechanisch ist eben eine Klasse für sich und das kommt bei der Aukeys mechanischer Tastatur genauso raus, wie bei vielfach teureren High-End Herstellern.

Wenn euch das mechanische Tippgefühl fremd ist, werdet ihr zunächst ein paar Minuten brauchen, um euch an das andersartige Feel zu gewöhnen.

Das liegt schon mal daran, dass die Tastendrücke auch dann registriert werden, wenn man die Taste noch lange nicht durchgedrückt hat. Ein weiterer Grund, warum das Tippen hier zunächst exotisch erscheinen mag, sind die verbauten Switches – also die Schalter, die unter jeder einzelnen Taste angebracht sind und die Anschläge registrieren.

Blue Outemo Switches

Die Blauen von Outemo sind stark den Cherry MX Blue nachempfunden (böse Zungen sprechen von einem Abklatsch) und haben auch entsprechend ähnliche Eigenschaften. Am auffälligsten davon sind sicher das hör- und spürbare Feedback, dass die Taste gibt, wenn der Klickpunkt überwunden ist.

Die Blue Outemo Switches

Zwar liefert Aukey einen Tastenheber mit; die Key-Caps sind aber ohne Probleme auch nur mit den Fingern zu heben, wenn man Vorsicht walten lässt.

Einrichtung unproblematisch

Als USB-betriebenes Keyboard macht die Aukey mechanische Tastatur bei der Einrichtung keine Probleme und funktioniert ab dem ersten Einstecken unter Windows, Linux und macOS.

Einzig das Englische Layout mag für ungeübte Schreiberinnen zunächst verwirrend sein. Wer hingegen ohnehin nie auf die Tasten, sondern den Bildschirm schaut, für den sollte es keine unangenehmen Überraschungen geben.

Lautstärke – nur was für Enthusiasten

Je nach Person ist „hörbares Feedback“ eine interessante Eigenschaft, die das Tippen einfacher und präziser macht oder ein Euphemismus für „die Tastatur macht einen Höllenlärm“.

Das fröhliche Dahintippen auf Aukeys mechanischer Tastatur macht ähnliche Geräusche, wie so manche Schreibmaschine. In einem offenen Büro oder gar einer Bibliothek solltet ihr mit diesem Keyboard nicht aufkreuzen. Auch zu Hause braucht man entweder ein Zimmer für sich oder verständnisvolle Mitbewohner, wenn man niemandem damit auf die Nerven gehen möchte.

Die Lautstärke der Tastatur ist sicher nicht jedermanns Sache und etwas, das ihr abwägen solltet, bevor ihr hier zugreift. Besonders laut sind bottom-outs – also Anschläge, bei denen die Taste vollständig durchgedrückt wird.

Das kann man aber verhindern, in dem man einfach sachter auf der Tastatur tippt – dazu gehört allerdings ein wenig Übung und Eingewöhnung.

Wer sich hingegen für das Geklackere begeistern kann – und ich gehöre definitiv zu dieser Gruppe – hat mit den Outemo Blue Switches vielleicht sogar seine neuen Lieblings-Switches unter den Fingern.

Schreibgefühl dennoch grandios

Vor allem längere Texte – so wie dieser Beitrag – schreiben sich auf der Tastatur beinahe von selbst. Die Tasten müssen gerade mal angestupst werden, um sofort zu registrieren.

Der Tastenhub ist spürbar größer, als bei nicht-mechanischen Tastaturen. Bei normalen Schreibaufgaben fällt das kaum auf, weil man ohnehin nach kurzer Zeit aufhört, die Tasten voll durchzudrücken. Auffällig ist die längere Strecke, die die Taste zurücklegt, hauptsächlich dann, wenn man dieselbe Taste mehrmals hintereinander drückt.

Dabei tendiere ich, möglichst stark auf die Taste zu hauen und sie in Folge jedesmal bis zum Anschlag zu drücken – was wiederum die Frequenz der Anschläge verringert. Beim Schreiben nicht weiter tragisch. Gamer hingegen, die auf schnelle Tasteneingaben angewiesen sind, müssen da wohl etwas Zeit investieren, um das Gefühl dafür zu bekommen, die Tasten auch in hektischen Momenten nicht ganz durchzudrücken und dadurch ihre Frequenz zu erhöhen.

Beleuchtung – zahlreiche Optionen in sechs Farben

Nicht nur der Name verrät, dass Aukey mit dem Keyboard in erster Linie Gamer ansprechen will. Wie bei allen einschlägigen Tastaturen, wohnen auch dieser hier unzählige LEDs inne, die komplexe Beleuchtungsarten ermöglichen.

Neben mehr oder weniger nutzlosen Beleuchtungs-Modi (in einem leuchten nur bereits gedrückte Tasten kurz auf), kann man aus einer Liste an Beleuchtungsarten auswählen, die auf bestimmte Genres – z.T. sogar bestimmte Spiele – abgestimmt sind.

Im FPS-Modus sind z.B. nur WASD und die Pfeiltasten beleuchtet. Der LOL (League of Legends)-Modus  leuchtet wiederum alle für dieses Spiel wichtigen Hotkeys aus usw. Auch kann man in zwei frei wählbaren Modi selbst einstellen, welche Tasten beleuchtet sein sollen.

Allen Modi ist allerdings gleich, dass jede der sechs Tastenreihen immer dieselbe Farbe (von unten nach oben: Rot, Pink, Orange, Grün, Violett, Blau) hat.

Haptik – sauber, aber wenig spektakulär

Die Optik und Haptik sind bei der Aukey mechanischen Tastatur sehr schlicht gehalten. Das Board ist wenig mehr als ein schwarzes Kunststoff-Brett. Es fühlt sich robust an, ist aber kein taktiles Highlight.

Die Tasten indessen haben ein seidig-mattes Finish und eine leicht konkave Form, in die man seine Fingerkuppen einfach gerne reinlegt. Beim Tippen vermittelt alles einen gut gearbeiteten Eindruck – nichts hängt oder klemmt; keine schwergängigen Tasten. Auch Space und Backspace – durch ihre Länge oft ein wenig seltsam zu drücken – klackern ungetrübt dahin.

Das (fast) rahmenlose Design – am oberen Ende der Tastatur ist ein wenig Spielraum – passt in das eher aufgeräumte Erscheinungsbild des Keyboards. Einzig die fetzige Schriftart der Symbole und die Beleuchtung lassen eine Gamer-Tastatur vermuten.

Ein wenig eigenartig ist der nicht gerade kleine USB-Stecker, der vor allem aus Notebooks komisch weit herausragt.

Fazit – wer billig kauft, kauft in diesem Fall sogar preiswert

Man muss, wie sich zeigte, wirklich keine Unsummen hinlegen, um in den Genuss einer mechanischen Tastatur zu kommen. Aukeys mechanische Tastatur ist ein solider Einstieg in die klackernde Welt der leichtgängigen Tasten und ist preislich kaum anders angesiedelt, als herkömmliche Tastaturen.

Günstiger und auf eine ähnliche Zielgruppe geschneidert ist Aukeys KM-G5, die ein „mechanisches Gefühl“ vermitteln soll. Das Schreibgefühl unterscheidet sich von der hier vorgestellten Tastatur erheblich (ähnelt eher den etwas weniger klackernden Switches, die silicone-domes sind aber deutlich spürbar), ist aber ein deutliches Upgrade zu herkömmlichen Tastaturen.

Für Gamer oder doch eher für Schreiberinnen?

Die Tastatur hat ein kleines Identitätsproblem. Mein Eindruck ist, dass eine möglichst breite Schicht an Käufern angesprochen werden sollte, indem das Keyboard sowohl über Unzahl an Beleuchtungs-Arten verfügt, gleichzeitig aber auch ein aufgeräumtes, erwachsenes Design mitbringt.

Das zieht sowohl Gamer an, als auch all jene, die eine mechanische Tastaur zum Schreiben suchen. Erstere hätten vielleicht noch mehr Features gewollt, während für letztere ein noch nüchterneres Design passender wäre.

Während sicher auch Gamer davon profitieren – vor allem jene, die ohnehin gut mit Blue Switches klarkommen – lege ich die Aukey KM-G7 eher Schreibern als preiswerten Einstieg in die mechanische Welt ans Herz. All die Extras, die mechanische Tastaturen unwirtschaftlich  machen – individuelle Key-caps, programmierbare Funktionstasten, LED-Bildschirme etc. – sind meist für Vielschreiber entbehrlich. Bei der KM-G7 sind sie ausgespart und ermöglichen einen erschwinglichen Preis, ohne, dass man auf die angenehmen Schreibeigenschaften verzichten müsste.