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Kabellose Tastatur: Bluetooth oder Funk? Ein Ratgeber.

Kabellose Tastatur - Bluetooth oder Funk?

Wer am Schreibtisch Kabel einsparen will, hat bei kabellosen Tastaturen zwei Optionen: Funk und Bluetooth. Obwohl die zugrundeliegende Technologie bei beiden dieselbe ist, macht es doch erhebliche Unterschiede, wofür man sich entscheidet.

Für diesen Artikel werden wir, was technische Feinheiten angeht, nicht zu sehr in die Tiefe gehen – die ganze Materie ist natürlich etwas komplexer, als hier präsentiert. Wir wollen hier in erster Linie das herausarbeiten, was Heimanwendern bei einer Kaufentscheidung hilft.

Bluetooth und Funk Tastaturen: im Grunde nicht sehr unterschiedlich

Bluetooth und Funksignale sind streng genommen dasselbe: hochfrequente Radiowellen. Bluetooth ist letzten Endes nur eine bestimmte Art von Funksignal: ein normiertes Protokoll, das große Kompatibilität zwischen möglichst vielen Geräten schaffen soll.

Das Bluetooth-Logo – daran erkennen Sie, ob Ihr Gerät Bluetooth unterstützt

Damit sich ein Gerät als „Bluetooth-fähig“ bezeichnen darf, muss es den Anforderungen der Bluetooth Special Interest Group (SIG) gerecht werden – so wird sichergestellt, dass überall wo „Bluetooth“ draufsteht, auch ein Gerät drin ist, das mit anderen Bluetooth-Geräten kompatibel ist.

Allen Bluetooth-Signalen ist gemein, dass sie im Bereich 2,4gHz funken. Gleichzeitig ist das auch die Frequenz, die praktisch alle kabellosen Tastaturen und Mäuse verwenden. Auch W-LAN und sogar Mikrowellen arbeiten im 2,4gHz Bereich.

Ob Bluetooth oder Funk kommt auf eure Anforderungen an

Die Übertragungsart – 2,4gHz Radiowellen – ist bei Bluetooth wie auch „gewöhnlichen“ Funk-Tastaturen (auch RF-Tastaturen für radio frequency ) also dieselbe. Keine der beiden ist der anderen definitiv überlegen und worauf es wirklich ankommt, wenn ihr euch zwischen den beiden entscheidet, sind wie so oft eure individuellen Anforderungen und wofür ihr die Tastatur verwenden wollt.

Reine Desktop/Notebook-User fahren besser mit Funk

Wer eine reine Schreibtisch-Tastatur für einen PC sucht, ist unserer Meinung nach bei RF-Keyboards am besten aufgehoben.

Vor allem Desktop-PCs sind selten ab Werk mit Bluetooth-Karten ausgestattet. Gleichzeitig werden Bluetooth-Tastaturen in so gut wie allen Fällen ohne Bluetooth Dongle geliefert. Im schlimmsten Fall müsst ihr mit dem Kauf einer Bluetooth Tastatur also auch noch einen separaten Bluetooth-Adapter erstehen.

Ein weiterer Vorteil von Funk-Tastaturen ist, dass die Hersteller sich nicht an die Richtlinien der Bluetooth-SIG halten müssen, und ihre USB-Empfänger besser auf die jeweiligen Geräte optimieren können.

Wirklich spürbar ist das vor allem bei der Einrichtung von Funktastaturen. Alles läuft nach dem Motto Plug & Play: schließt man den USB-Dongle an den PC, werden nötige Treiber installiert und die Tastatur ist sofort einsatzbereit. Ein Suchlauf und Pairing, wie bei Bluetooth Tastaturen, ist nicht notwendig.

Zwei-in-eins Dongles halten USB-Steckplätze frei

Viele Hersteller bieten mittlerweile zudem Dongles an, die sich mit mehreren Geräten verbinden können. Am ehesten bietet sich da eine Kombination aus kabelloser Tastatur und Maus an – die dann beide nur einen USB-Port benötigen.

Großer Musterschüler dieser Disziplin ist Logitech mit seinen Unifying-Dongles, an die man bis zu 6 Logitech-Periphäriegeräte anschließen kann.

Arbeiten auf mehreren Rechnern: nicht ganz so praktisch

Einen Nachteil haben USB-Dongles: ohne sie sind die zugehörigen Tastaturen auch nutzlos.

Den Ärger über einen vergessenen Dongle werdet ihr allerdings nur dann kennen, wenn ihr kabellose Tastaturen unterwegs und auf verschiedenen Rechnern verwemdet. Zwar haben viele Hersteller schon eine kleine Transportkuhle für den Dongle in die Tastatur verbaut – trotzdem lauft ihr weiterhin Gefahr, Opfer eurer eigenen Vergesslichkeit zu werden und ihn im USB-Slot zu lassen.

Bluetooth-Tastaturen sind fürs Schreiben auf mobilen Geräten unerlässlich

Sofern das Gerät, an das ihr die Tastatur schließen wollt, von Haus aus über Bluetooth verfügt, braucht ihr bei Bluetooth Tastaturen keine Dongles anzuschließen.

Das macht sie besonders nützlich, wenn ihr sie z.B. ans Smartphone oder Tablet anschließen möchtet – einen USB-Empfänger bekomm ihr da nur auf umständlichste Art angeschlossen. Mit Bluetooth-Konnektivität sind außerdem praktisch alle Tablets und Smartphones ausgestattet.

Etwas weniger praktisch sind Bluetooth-Tastaturen auf Desktop PCs. Falls die Verbindung einmal abreißt, muss oft erneut gepairt werden – PC und Tastatur müssen sich erst wieder „finden“, dann muss ein Code, der am Bildschirm erscheint eingegeben werden, ehe die Verbindung wieder steht.

Bluetooth Tastaturen im BIOS: nicht immer einsatzfähig

Wer öfter Einstellungen im BIOS seines PCs vornehmen muss, sollte außerdem immer eine Ersatz-Tastatur (USB oder PS2) zur Hand haben: in vielen Fällen ist Bluetooth vor Start des eigentlichen Betriebssystems nämlich noch gar nicht einsatzbereit.

Bluetooth-Adapter sind eine Möglichkeit, an älteren PCs zu arbeiten

Müsst ihr hingegen mal an einen PC ohne Bluetooth, könnt ihr einen handelsüblichen USB-Bluetooth Adapter anschließen. Das funktioniert weitgehend wie mit einem Dongle, der auch bei  einer gewöhnlichen Funktastatur eingesetzt wird; die Verbindung erfolgt aber nach wie vor via Bluetooth.

Hybriden: das Beste aus beiden Welten

 

Eine Hybridtastatur: die Logitech K780


Nicht gerade die günstigste Tastatur, aber sie unterstützt sowohl RF- als auch Bluetoothverbindungen.

Wenn ihr das Beste aus beiden Welten sucht, hat wiederum Logitech mit seinen jüngsten Tastaturen eine gute Lösung parat. Verbinden können ihr euch hier entweder per Bluetooth oder mit dem mitgelieferten USB-Dongle gewohnt per Funk. Darüber hinaus lässt sich dann noch per Knopfdruck zwischen einzelnen Verbindungen umschalten.

Für das Plus an Funktion muss man hingegen auch ein Plus an Preis in Kauf nehmen. Bezahlt macht sich das vor allem dann, wenn ihr öfter mal am Smartphone oder Tablet Texte verfassen oder E-Mails beantworten, die Tastatur aber auch  am PC verwenden möchtet.