Wireless Pirat

Logitech K380 Test – Bluetooth Tastatur für unterwegs

Logitech K380 Bluetooth Tastatur
ProduktnameLogitech K780
PreisHier auf Amazon prüfen
VerbindungBluetooth
TastaturlayoutDeutsch
Abmessungen27cm x 12cm
Frei belegbare TastenJa
Multimedia-TastenJa
BeleuchtungNein
Stromversorgung2x AAA-Batterie

Die K380 ist Logitechs Bluetooth-Tastatur im Niedrigpreis-Sektor, die in erster Linie an Heimanwender gerichtet ist. Das Design fügt sich genau in die aktuelle Linie der heiter-kuriosen Casual-Tastaturen, die Logitech seit dem 2015 angekündigten Rebranding ein neues Gesicht verpassen sollten.

Die etwas lockere Stimmung hat Logitech mit der K380 gut auf den Kopf getroffen – neben der seriöseren schwarz/gelben Variante kommt das alternative blau/türkise sehr verspielt daher. Was das Keyboard leger macht, mindert aber noch lange nicht seine Güte – im Großen und Ganzen erfüllt sie alles, was die angepeilte Zielgruppe von ihr verlangen kann. Lediglich professionelle Anwender (etwa berufliche Vielschreiber oder gar Gamer) kommen nicht ganz auf ihre Kosten.

Einrichtung: nicht ganz freundlich gegenüber Tech-Muffel

Wenn Bluetooth und Pairing für euch vollkommen fremde Begriffe sind, könntet ihr bei der Einrichtung der Tastatur zunächst ein wenig stolpern. Dem Lieferumfang liegt nur eine in Piktogrammen geschilderte Kurz-Anleitung bei; auf Logitechs Website wird es ein wenig anschaulicher.

Wer hingegen bereits einmal ein Gerät über Bluetooth verbunden hat, wird die Installation erfolgreich navigieren können. Warnen wollten wir an dieser Stelle nur davor, dass reine Bluetooth-Tastaturen wie die K380 eine Kleinigkeit mehr Aufwand erfordern, als bloß einen USB-Dongle anzuschließen und dann im Sinne von Plug & Play sofort loszulegen. Das sollte man z.B. auch beachten, wenn man unkundigen Freunden und Verwandten damit eine Freude bereiten möchte.

Handhabung – Design steht nicht im Weg

Die Skepsis vor runden Tasten hat mir bereits die Logitech K780 ausgetrieben. Wie auch bei der etwas gehobeneren Variante, bedeutet das an Schreibmaschinen erinnernde Design der einzelnen Tasten keine Qualitätseinbuße beim Tippen. Die Tasten haben einen vernünftigen Druckpunkt, ohne sich dabei der Schwergängigkeit zu ergeben. Obwohl der Rahmen knapp bemessen ist, bleibt ein vernünftiges Maß an Platz zwischen den einzelnen Tasten. Während sich genügend Raum für die Hände ergibt, solltet ihrhier  dennoch kein „ausgewachsenes“ Keyboard erwarten.

Der taktile Kontrast zwischen eingekuhlten Tasten für das Alphabet und nach außen gewölbter Steuertasten ist ein nettes Detail, das ein wenig mehr Orientierung bietet, wenn man beim Schreiben nicht auf die Tastatur schaut.

Verbindung – eine Bluetooth Tastatur für bis zu drei Geräte

Logitech verzichtet bei der K380 auf den sonst bewährten Unifying Dongle. Will heißen, die kabellose Tastatur lässt sich ausnahmslos über Bluetooth an PC, Smarthpone & co anschließen. Einmal gepairt und einer der drei Plätze zugewiesen, steht die Verbindung jedoch reibungslos.

Das alternative macOS-Tastenlayout ist wie bei den anderen Logitech Multidevice-Tastaturen angezeichnet und funktioniert auch entsprechend – will heißen, dass Mac-User ihre Steuer-Tasten dort finden, wo sie auch hingehören.

Zwischen drei Geräten umschalten

Auch das Umschalten zwischen Empfangsgeräten klappt ohne Probleme. Eine kleine Verzögerung von etwa 1 Sekunde ist nach Drücken der Taste (F1-F3) bemerkbar. Das sollte aber niemanden aus dem Workflow werfen und ist bei Bluetooth-Verbindungen vergleichsweise hervorragend schnell.

Einschränkungen bei der Nutzung mit mobilen Geräten

Was die Nutzung mit Smartphones und Tablets leichter gemacht hätte, wäre eine Stütze, wie sie die K780 und K480 eingebaut haben. So muss man entweder ein entsprechendes Case haben, das das jeweilige Gerät gut hält oder es – etwas unelegant – gegen einen Gegenstand oder eine Wand lehnen, um sinnvoll darauf arbeiten zu können. Dadurch wird die sonst gelungene Multi-Geräte Funktion eher eine Art Notnagel – etwa für Momente in denen man sehr dringend unterwegs am Handy eine E-Mail beantworten muss.

Haptik

Wer dem grundlegenden Design der Tastatur etwas abgewinnen kann, wird auch mit der Haptik zufrieden sein. Die Kunststoff-Oberfläche der Tastatur ist matt und griffig, ebenso der Rahmen. Unsaubere Fingerabdrücke bleiben damit weitgehend gut kaschiert und die Tasten greifen sich gut an. In die schon erwähnten Kuhlen in den Buchstaben-Tasten kuschelt man die Fingerspitzen gerne hinein.

Auf der Waage hat die K380 etwa 420g, was knapp der Hälfte der größeren Bluetooth Tastaturen von Logitech entspricht (die K480 hat z.B. 820g). Das ist für die Größe der Tastatur immer noch nicht wenig – woraus sich vor allem zwei Vorteile ergeben:

Keilform für leichte Neigung

Die Unterseite der Tastatur ist mit vier Gummi-Noppen versehen, die das Gehäuse leicht vom Untergrund abheben. Klappfüße um die Neigung einzustellen gibt es hingegen keine; die K380 ist von Haus aus leicht geneigt, weil sie sich zum oberen Ende hin verdickt.

Wer beim Schreibwinkel nicht wählerisch ist, wird die Neigung als angenehm empfinden. Stellt ihr die Winkel eurer Tastaturen hingegen am liebsten selbst ein, könnten die fehlenden Klapp-Füßchen ein wenig sauer aufstoßen.

Stromversorgung – 2 x AAA Batterie für 24 Monate des Schreibens

Auch für die K380 gilt die kühne Ansage: bis zu 2 Jahren Batterielaufzeit. Kann man Logitech diesbezüglich trauen – Gegenteiliges wäre uns noch nicht untergekommen – dann sollten auch Batteriemuffel damit gut leben können. Zumal die ersten beiden Batterien im Lieferumfang enthalten sind; für die Inbetriebnahme muss man nur den Kontakt-Brecher aus dem Fach ziehen.

Dankenswerterweise haben Logitech auch einen stromsparenden Ein/Aus Schalter an der Seite verbaut. Sollte der Standby-Modus einmal nicht genügen, kann man die Tastatur damit vollends vom Strom nehmen.

Fazit – lohnendes Schnäppchen für Gelegenheitsschreiber

In erster Linie scheint uns die K380 eine Tastatur für unterwegs zu sein. Wer etwa auf Reisen ohne Notebook unterwegs ist und über Handy oder Tablet auch mal ausführliche Nachrichten senden möchte, muss sie nur mit ins Gepäck schmeißen, um überall ein paar Zeilen raushauen zu können. Auch zu Hause als Tastatur fürs Tablet macht sie eine gute Figur und bietet ein vernünftiges Schreibgefühl.

Einzig als alleinige Desktop-Tastatur würden wir sie nicht uneingeschränkt empfehlen. Zwar schreibt es sich auf der K380 ausgezeichnet – aber eben nur so gut, wie es auf dem kleinen Raum möglich ist. Eine reine Desktop-Tastatur sollte ein wenig größer sein, wenn man vorhat, einiges darauf zu schreiben. Und je nach Geschmack auch über erweiterte Tasten (Num-Block, Caps-Lock LED, …) verfügen.

Durch die fehlende Halterung für mobile Geräte – wie sie etwa die K780 und K480 (hier auf Amazon) Tastaturen haben – fehlt der K380 aber auch ein wesentliches Merkmal einer ausgereiften Smartphone/Tablet-Tastatur. Der einzige Vorteil, der ihr aus dem Weglassen der Halterung erwächst, ist ein deutlich reduziertes Gewicht.

Welches der Keyboards dann die beste Wahl ist bleibt Geschmackssache. Die K380 punktet mit ihren Stärken vor allem als eine Tastatur, die man ohne Mühe in einer Tasche transportieren kann. Wenn die hervorragende Portabilität das wichtigste Kriterium ist und ihr nicht vorhabt, Romane auf ihr zu schreiben, ist sie die erste Wahl.