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Tecknet X315 Test – warum nicht mal flach?

Tecknet X315 Tastatur
ProduktnameTecknet X315
PreisHier auf Amazon prüfen
VerbindungFunk
TastaturlayoutDeutsch
Abmessungen28cm x 12cm
Frei belegbare TastenNein
Multimedia-TastenNein
BeleuchtungNein
Stromversorgung2x AAA-Batterie

Mechanische Tastaturen werden salonfähig. Diese Relikte aus den Zeiten, als IBM noch Keyboards fertigte, erleben gerade eine Renaissance und Hersteller verlangen stolze Summen für sperrige, laute Schreibgeräte. Wer mit diesen Dingern nicht viel anfangen kann, findet in der Tecknet X315 quasi die Antithese dazu: leicht, flach und preislich kaum zu unterbieten

Zugegeben bekommt man bei dem Preis um die 10 Euro nicht die hochwertigste Tastatur am Markt. Wohl aber einen Mehrwert, der je nach euren Anforderungen noch weit über den Kaufpreis hinausgeht. Am meisten hat davon, wer sich die Kompaktheit zu Nutze macht und sie vor allem unterwegs nutzt. Auch, um den Fernseher oder PC von der Couch aus zu steuern taugt das flache Ding – und verschwindet dann schnell in einer Sofaritze.

Handhabung – etwas rustikal

Wer die X315 ob der schlanken Form als filigran und zurückhaltend einschätzt, wird sich über die Tipp-Lautstärke wundern. Zwar weit entfernt vom Klackern der Eingangs erwähnten mechanischen Tastaturen, ist sie doch deutlich hörbar. Vor allem beim schnellen, turbulenten Tippen, kann man dem Keyboard schon mal das eine oder andere Rattern entlocken. In stillen Räumen, wie etwa Bibliotheken, wird man zwar keine Schwierigkeiten bekommen – etwas leiser wäre aber dringewesen.

Einrichtung schnell und ohne zusätzliche Software

Zwar nicht so funktionell wie z.B. Logitechs unifying Dongle, aber genauso unkompliziert in der Handhabung ist der kleine USB-Receiver, der im Lieferumfang enthalten ist: nach Anschluss an einen USB Port läuft die Tastatur ohne weitere Handgriffe auf Windows, macOS und Ubuntu & Ablegern.

Weicher Anschlag

Die Tasten reagieren auf Druck ziemlich weich und gummi-artig – ähnlich zu typischen Laptop-Tastaturen. Dennoch ist der Schreibkomfort bei der X315 noch eine Spur größer, als auf dem Notebook.

Längere Schreib-Sessions sind zwar nicht unbedingt das, wofür die X315 prädestiniert ist, zur Not tut sie ihren Dienst aber auch dabei ohne Probleme.

Subtile Layout-Unterschiede

Bis auf eine Kleinigkeit stellt einen das Layout der Tastatur vor keine großen Überraschungen. Man findet das gewöhnliche QWERTZ-Schema, ohne Funktions- und Nummernblock. Die F-Tastenreihe ist über die Fn-Taste mit Zusatzfunktionen ausgestattet.

Was ungewohnt ist, sind die Tasten für < und >. Wer selten Code schreibt, wird sich darum nicht viel scheren. Aber schon bei simplem HTML – wie es u.a. für diesen Beitrag verwendet wird – ist die Umstellung etwas holprig. Auf den meisten Tastaturen schreibt man beide Pfeile über dieselbe Taste, einmal mit und einmal ohne Umschalt. Hier fehlt die Taste wohl aus Platzgründen – stattdessen wurden die Pfeile auf X und Y aufgeteilt und sind in Kombination mit der Fn-Taste erreichbar.

Eigentlich eine elegante Lösung um Platz zu sparen – wer die Taste oft verwendet und schon festgefahren ist, könnte sich aber daran stören.

Haptik

Die X315 ist bestimmt nicht die hochwertigste Tastatur am Markt. Die Symbole sind – wie man das auch bei Logitechs günstigeren Modellen sieht – aufgeklebt. Der Kunststoff-Rahmen erweckt einen eher klapprigen Eindruck.

Aber auch, wenn sie bisweilen zerbrechlich wirkt, steckt sie einiges weg – Tecknet gibt sogar ab Werk 18 Monate Garantie (die man auf 24 verlängern kann, wenn man seine Tastatur hier anmeldet). Wer die Tastatur hauptsächlich unterwegs einsetzt, kann sie getrost ohne in die Tasche packen – die gerade mal 200g fallen dabei kaum auf.

Die Neigung der Tastatur ist von der Leiste, in der auch das Batteriefach verbaut ist, bestimmt. Aufklappare Füßchen zum Einstellen der Winkels sucht man vergebens.

Für einen platzarmen Schreibtisch oder einen, der einfach aufgeräumt aussehen soll, ist die Tecknet X315 wie gemacht. Vor allem die flache Bauweise und der kleine Rahmen geben ein sauberes, minimalistisches Gesamtbild ab.

Stromversorgung

2 AAA-Batterien – die muss man selber stellen – kommen in die Tastatur und sollen dort laut Tecknet für rund ein Jahr ihren Dienst tun. Dem zuträglich ist, die Tastatur über den Ein/Aus Schalter abzuschalten, wenn man sie nicht verwendet. Der ist wiederum unpraktischerweise an der Unterseite verbaut.

Fazit – nicht die Nobelste, aber keineswegs schäbig

Wer sich nicht zu viel erwartet, kann mit der X315 ein vernünftiges Schnäppchen einkaufen. In erster Linie punktet sie mit Kompaktheit. Vor allem als Zweittastatur für unterwegs kann man mit ihr nicht viel falsch machen. Auch als Sofa-Tastatur macht sie mit ihrer unauffälligen Größe und dem schmeichelnden Gewicht was her.

Geht es darum, eine vollwertige Desktop Tastatur zu finden, die stationär bleibt, lohnt sich aber, das Budget ein wenig aufzustocken. Für reine Schreibarbeit hat man mit einer hochwertigeren Tastatur über längere Zeit mehr Freude. Die Logitech K270 ist eine sehr aufs Grundlegende reduzierte Alternative. Teurer, aber eine spur schicker ist die K360.