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Bluetooth Profile – Welche gibt es, was machen die überhaupt?

Ich weiß, wir alle lieben es darüber zu sprechen, welche großartigen Eigenschaften unsere Produkte nicht haben. Ob es der Wein ist, der Tannine hat oder das Bluetooth Headset mit A2DP. Ich habe selbst in der Vergangenheit oft groß über Produktspezifikationen gesprochen, ohne wirklich genau zu wissen, was Sache ist. Damit ihr beim Prahlen über euer neues Paar Bluetooth-Kopfhörer den Durchblick habt, erkläre ich hier einmal die wichtigsten Eckpunkte zu den verschiedenen Bluetooth-Profilen und was sie genau in eurem Bluetooth-Gerät bewirken.

Dafür sollten wir zuerst abstecken, was Bluetooth selbst genau ist. Im Alltag verstehen und verwenden wir den Begriff mittlerweile vollkommen natürlich – im Sinne der Funktionen, die Bluetooth erfüllt. Was steckt aber genau dahinter – was hat die Übetragung von Fotos auf den PC mit drahtloser Telefonie gemeinsam?

Was ist Bluetooth überhaupt?

Bluetooth ist ein Funkstandard, auf den sich die Bluetooth Special Interest Group (SIG) geeinigt hat. Mit diesem Standard lassen sich ganz einfach gesagt, Informationen bzw. Daten austauschen. Dabei werden Radio-Wellen auf einer bestimmten Frequenz (im Bereich 2,4gHz) hin- und her gesendet.

Die große Besonderheit an Bluetooth ist, dass eine Interessensgruppe bestehend aus großen Elektronikherstellern – die Bluetooth SIG – sichergestellt hat, dass diese Technologie genormt wird.

Funk-Verbindungen, die Daten austauschen sind ja nichts Neues. Aber dank dem Bluetooth Standard sind alle Bluetooth-Geräte untereinander kompatibel und sprechen dieselbe Sprache. Gäbe es diesen Standard nicht, könnte ich einen Funk-Kopfhörer nur mit einem speziell auf diesen Kopfhörer abgestimmten Sende-Gerät betreiben – entsprechen jedoch Kopfhörer und Sender den Bluetooth-Standards, kann ich beide auch mit anderen Bluetooth-Geräten verwenden.

Bluetooth Profile ermöglichen die verschiedenen Funktionen

Bluetooth erfüllt also in der drahtlosen Welt einen ähnlichen Zweck, wie USB in der kabelgebundenen: Daten zwischen Geräten austauschen und dabei möglichst große Komaptibilität unter diesen Geräten schaffen. „Daten austauschen“ heißt in greifbaren Worten in den meisten Fällen Musik an ein Gerät streamen, als Fernbedienung eines Gerätes fungieren oder auch tatsächlich einfach nur Daten – z.B. Fotos – zu senden.

Um all diese Funktionen aber auch unter einen Hut zu bekommen, greift Bluetooth auf verschiedene Profile zurück. Ein Bluetooth Gerät, das nicht über das Profil zum Musik Streamen verfügt, kann keine Musik streamen – ziemlich selbsterklärend.

Die einzelnen Profile kann man sich vorstellen, wie die Verbindungsstecker verschiedener Kabel – jedes hat in der Regel einen bestimmten Zweck: ein USB-Kabel wird zumeist zum Übertragen von Daten oder auch Laden von Akkus verwendet. Ein Aux-Kabel kann hingegen nur ein Audio-Signal übertragen. Bluetooth ist in dieser Hinsicht wie ein schweizer Taschenmesser: es vereint mehrere dieser Funktionen und benötigt dafür kein einziges Kabel.

Welche Bluetooth-Profile gibt es?

Es gibt zahlreiche Bluetooth Profile mit unterschiedlichsten Funktionen. Um ein paar Beispiele zu nennen:

Das waren nun natürlich bewusst Beispiele von Profilen, mit denen die meisten von euch noch nicht zu tun hatten – ich für meinen Teil habe zumindest noch kein Fax per Bluetooth gesendet. Dies nur, um zu zeigen, wozu Bluetooth mittlerweile in der Lage ist!

Für fast alle Geräte, die auf Wirelesspirat vorgestellt werden, sind vor allem die folgenden Profile wichtig – die habt ihr bestimmt auch schon einmal verwendet:

Diese vier sind in den meisten Headsets, Kopfhörern und Lautsprechern verbaut – sie wären ja sonst kaum zu gebrauchen. Natürlich gibt es noch ganz andere Einsatzgebiete, denen auch andere Profile dienen – Stoff, der schon mal abendfüllend werden kann und eher nur die technikbegeisterten Leser ansprechen wird. Besonders interessant ist die neue Bluetooth Low Energy Technologie, die vor allem für medizinische Zwecke vielversprechend erscheint.