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High-End Bluetooth Kopfhörer – lohnt sich die Investition?

Wovon ich spreche, wenn ich von High-End Bluetooth Kopfhörern spreche

Wenn man schon das Geld in die Hand nimmt, und einen Bluetooth Kopfhörer kauft, warum dann nicht gleich ein High-end Gerät? Wer billig kauft, kauft schließlich oft teuer und man möchte meistens auch noch Jahre nach der Investition was davon haben – auf lange Sicht kann das sogar Geld sparen. Von dem Geld, das in meine dutzenden Kopfhörer, die bald dem Verschleiß erlagen, floss, hätte ich auch hochwertigeres kaufen können.

Wann, aber, ist von einem High-End Kopfhörer die Rede?

Wenn wir von kabelgebundenen Kopfhörern sprechen – was wir nicht tun – wären damit offene Kopfhörer gemeint, für die man einen guten Verstärker braucht. Ja, genau, diese Kopfhörer, von denen eure ‚audiophilen‘ Freunde schwören, dass sie das ultimative Klangerlebnis liefern.

Mit hervorragendem Sound, innovativer Steuerung, Active Noise Cancelling und einem stolzen Preis , ist der Sennheiser PXC550 ein gutes Beispiel für einen High-End Bluetooth Kopfhörer

Hier bei Wirelesspirat sind kabelgebundene Geräte aber nicht im Fokus. Es gibt zwar andere kabellos-Technologien, aber in erster Linie geht es hier mal um Bluetooth Kopfhörer.

Um den High-End Begriff ein wenig greifbarer zu machen, definiere ich den willkürlichen Preisbereich von 200 Euro aufwärts. Charakteristisch ist für viele Kopfhörer in dieser Preisklasse eine bessere Soundqualität, hochwertige Werkstoffe und erwiterte Funktionalität.

Außerdem sollten es around-ear Kopfhörer sein – die schaffen in aller Regel nicht nur besseren Sound, sondern auch besseren Komfort. On-ears bewegen sich für gewöhnlich in der Mittelklasse.

High-end in-ear Kopfhörer oder Ohrstöpsel wären ein ganz anderes Kapitel – die werden einmal in einem extra Post behandelt.

Nun, um letztlich sagen zu können, ob sich die Investition in ein gutes Paar Kopfhörer für euch lohnt, müssen noch ein paar andere Fragen geklärt werden.

Wofür verwendet ihr den Kopfhörer?

Die erste Frage, die ihr euch stellen solltet, ist, wofür und wie ihr den Kopfhörer verwenden möchtet. Je nachdem entscheidet sich erst, ob ihr überhaupt einen Mehrwert daraus zieht.

Besonders, wenn ihr Wert darauf legt, mit einem Gerät alle Situationen, in denen ihr Musik hören möchtet, abzudecken, solltet ihr euch die Frage stellen, was der Kopfhörer können muss. Ich nenne einmal vier Einsatzgebiete, in denen das, was ihr von einem Gerät erwartet, unterschiedlich sein wird:

Unter Umständen findet ihr den einen Kopfhörer, der in all den für euch relevanten Situationen passt.

Es könnte aber auch schlauer sein, zwei Paar Kopfhörer zu haben – oder vielleicht einen Kopfhörer und ein Bluetooth Headset. Besonders als Alternative zu Sportkopfhörern sollte man ein gutes Headset nicht unterschätzen.

Wie hört ihr eure Musik?

Eine weitere Frage, die ihr euch stellen sollet ist, wie ihr Musik hört.

Überlegt euch – und seid dabei ehrlich zu euch selbst – was Musik hören für euch tatsächlich bedeutet.

Genießt ihr Musik eher als Hintergrundkulisse beim Pendeln in die Arbeit, im Gym und beim Kochen zu Hause? Oder setzt ihr euch auch mal hin, legt einen Lieblingssong auf und verliert euch komplett darin?

Dabei gibt es keine falsche Antwort, und beide Arten Musik zu hören finde ich legitim. Allerdings habt ihr von einem High-End Paar Kopfhörer mehr, wenn ihr die überlegene Soundqualität auch wirklich schätzt, indem ihr auch mal genauer hinhört.

Soll es dagegen eher treibende Beschallung beim Gewichteheben sein, dann legt ihr für gewöhnlich weniger Wert auf naturgetreue und detaillierte Klänge.

Welche Musik hört ihr ?

Der Momentum Wireless ist einer von Sennheisers Spitzenprodukten im Bluetooth-Kopfhörer Segment und wie die meisten Sennheiser-Büchsen vor allem für natürlichen Klang renommiert.

Genauso wichtig ist sich zu fragen, welche Musik ihr so hören wollt.

In erster Linie geht es hierbei mal um das Genre. Klassische Musik profitiert von detaillreichen, neutralen Kopfhörern, während HipHop und Electronic auch mit unterstrichenem Bass sehr gut kommen.

Teurere Kopfhörer versuchen zumeist einen natürlichen Sound hinzubekommen. Diesem Credo verpflichtet sich vor allem Sennheiser.

Vielleicht noch wichtiger ist, wie eure Musikdateien beschaffen sind. Hört ihr nur Konzertmitschnitte, die von einem einzelnen Mikrofon aufgenommen wurden? Da wird ein Bose SoundLink Wireless II auch nicht viel besseren Sound rausholen können.

Eure Mediathek besteht hauptsächlich aus von YouTube gerippten MP3 Dateien mit geringer Qualität? Wird mit aptX Codec auch nicht zum Sound-Erlebnis.

Auf der anderen Seite funktionieren manche Songs und Genres wiederum auf gemeinhin schlechteren Kopfhörern besser: schrille Nirvana B-Sides oder LoFi Beats von Onra klingen doch auf einem sündteuren Gerät nicht authentisch.

Lohnt sich die Investition in High-End Bluetooth Kopfhörer?

Sinnlos wäre, darauf eine pauschale Antwort zu geben. Viel mehr hoffe ich, dass sich die Antwort im Laufe des Artikels für euch ergeben hat. Um noch einmal aufzurollen, was die wichtigsten Fragen waren:

Bis jetzt solltet ihr euch Gedanken darüber gemacht haben, in welchen Situationen ihr eure Kopfhörer für gewöhnlich verwendet und ob eure Musiksammlung in einem qualitativ hochwertigen Ausgangsformat vorliegt.

Dabei sollten die einzelnen Stärken und Schwächen von hochpreisigen Modellen für jedes Szenario klar gewesen sein.

Ein paar relevante Seiten, die als Entscheidungshilfe dienlich sein können:

Wenn ihr ein für euch passendes Modell gefunden habt, müsst ihr ohnehin mal ein paar Stunden damit verbringen, ehe ihr den Sound und Komfort richtig einschätzen könnt. Die Testberichte, die ihr hier findet, können euch auch nicht zu 100% sagen, ob ein an sich guter Kopfhörer auch für euch passt – schließlich haben wir alle unterschiedliche Ohren.

Nehmt euch also immer Zeit und hört genau hin, wenn ihr einen neuen Kopfhörer ausprobiert. Innerhalb jeder vernünftigen Rückgabefrist solltet ihr herausgefunden haben, ob ein Gerät euren Ansprüchen genügt oder nicht.

Der Sound ist Geschmackssache

Noch ein paar letzte Worte zum Thema Soundqualität – macht nicht den Fehler und vertraut auf „Experten“, wenn es darum geht, den besten Sound zu finden.

So viel in Audiophilen-Communities auch darum gestritten wird, welcher Kopfhörer guten Sound hat und welcher nicht – in fast jeder Diskussion findet sich eine Stimme der Vernunft, ein Mädl oder ein Typ, der die Debatte runterbricht auf einen wesentlichen Punkt:

Was gut klingt und was nicht ist Geschmackssache.

Nicht die vielen Experten und Profis sollen den Klang genießen, sondern ihr alleine. Schämt euch also nicht, wenn absolute Klangtreue und Neutralität für euch nicht so gut klingt, wie dominanter Bass.

Zwar wird Sound sehr oft daran gemessen, wie genau er dem entspricht, was im Studio abgemischt wurde, aber das ist auch nur ein willkürlicher Maßstab von vielen.

Jene Profis, die den Sound mischen, wissen mehr über Ihr Handwerk, als ihr als Endverbraucher. Deswegen wissen sie aber noch lange nicht, wie ihr eure Musik genießen wollt. Ihr greift ja im Restaurant auch mal zum Salzstreuer, wenn es nicht salzig genug für euch ist – auch wenn euer Essen von jemandem gekocht wurde, der etwas mehr vom Kochen versteht, als ihr selbst.