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August EP 650 Test – viel Bass für wenig Geld

August EP650
ProduktnameAugust EP 650
PreisHier auf Amazon prüfen
Reichweite10m laut Hersteller
Akkulaufzeit10 Stunden laut Hersteller
Standby30 Tage laut Hersteller
Gewicht235g
BedienungsanleitungHier

Der August EP 650 ist eines von diesen Geräten, die innerhalb ihrer Preis-Domäne absolut begeistern können. Ein ultra-HiFi Kopfhörer ist er nicht, aber für den täglichen Musikgenuss bestens geeignet – mehr müssen Klangbüchsen unter 50 Euro auch nicht leisten.

Der Hang zum bassigen Sound mag das eine oder andere Höhen-betonte Lied etwas unnatürlich abbilden. Wenn ihr jedoch kein Problem mit Tieftönern habt oder sogar Musik hören wollt, die davon profitiert, seid ihr bestimmt von seinem Klang angesprochen. Technologisch ist der EP 650 mit Bluetooth 4.1 und NFC für die Zukunft ausgestattet. Und auch, wenn dem Akku der Saft einmal ausgehen sollte, könnt ihr immernoch über Kabel weiterhören.

Klang: reife Leistung bei dem Preis

August reizt mit dem EP 650 klanglich viel aus, wenn man die Leistung in Relation zum Preis sieht.

Wie viele günstigere Kopfhörer ist er vor allem im Bass-Bereich stark. Für den überwiegenden Teil der aktuellen Pop-Songs ist das auch ein Vorteil – die meisten davon leben von sattem Bass. Doch auch Genres wie House, R’n’B und Electro bedienen sich fülliger Bässe. Das gelingt dem EP 650 entsprechend gut.

Klassik und Genres, die eher von Höhen leben, werden durch den Hang zum starken Bass natürlich etwas anders abgebildet, was ihn eher ungeeignet macht, Abends im Lehnstuhl Klavierkonzerte zu hören. Hier klingt er bisweilen ein wenig dumpf und der Klang ist nicht sehr detailreich. Dem kann ein Equalizer entgegenwirken, aber auch dann darf man sich keine Wunder erwarten.

Zwar verfügt der EP 650 über kein noise-cancelling, aber in der Straßenbahn oder im Flugzeug wird die Umgebung dennoch ausgeblendet, wenn man Musik hört. Lautere Umgebungsgeräusche (man denke an Presslufthammer) kommen allerdings durch – Baustellen sind allerdings auch nicht der Ort an dem man für gewöhnlich Musik hört.

Die maximale Lautstärke ist laut genug, um die Menschen um sich rum mithören zu lassen, darum in der Öffentlichkeit eher sparsam zu verwenden. Will man es dennoch lauter, bietet sich an, über den AUX-Eingang zu verbinden – so holt man noch ein paar dB aus dem EP 650 raus.

Freisprecheinrichtung

Während man selbst die Anrufe ganz gut versteht, wird man besonders bei etwas lauterer Umgebung am anderen Ende nicht sehr gut verstanden. Gespräche sind zwar möglich, aber allein die over-ear Bauform des Headsets macht die Sache dann doch ein wenig unbequem – schließlich spricht es sich nicht sehr natürlich, wenn man die eigene Stimme nur dumpf hört. Das Feature ist hauptsächlich dafür gut, dass man nicht die Bluetooth-Verbindung trennen muss, um Anrufe entgegenzunehmen.

Verbindung & Reichweite – neue NFC Technik und Bluetooth 4.1

Die Reichweite von 10 Metern, die August angibt, kann man durchaus zwischen Kopfhörer und Sendegerät bringen, solange nicht zu viele Wände dazwischen sind. Bluetooth 4.1 ist beim August EP 650 an Bord und lässt damit kompatible Geräte etwas mehr Energie sparen als ältere Versionen.
Verbinden können sich dank Multipoint-Funktion bis zu zwei Geräte gleichzeitig. Um zwischen den beiden zu wechseln pausiert man die Musik auf dem ersten Gerät und dreht dann am zweiten auf. Das ist etwas umständlicher, als es sein müsste, aber dennoch ein praktisches Feature.

Das Pairing funktioniert, wie von Bluetooth 4.1 gewohnt, schnell und unkompliziert. Wer ein NFC (near field communication) fähiges Gerät hat, muss nur das jeweilige Gerät an die linken Ohrmuschel halten, um es zu verbinden. Die Technologie ist nur unter neueren Smartphones verbreitet, wird aber in den nächsten Jahren wohl immer gängiger werden – gut, dass sie hier bereits verbaut ist.

Neben Bluetooth kann man noch via Aux und USB verbinden. Das ist sinnvoll, um Akku zu sparen und funktioniert sogar, wenn der Akku bereits leer ist. Für beide Anschlüsse wird ein Kabel mitgeliefert. Besonders praktisch: während man den EP 650 Kopfhörer lädt, kann man gleichzeitig Musik hören. Wer zu der Sorte Mensch gehört, die gerne ein Gerät für mehrere Zwecke verwendet, ergibt sich eine interessante Möglichkeit: für den Sport und den restlichen Alltag via Bluetooth kabellos Musik hören und die Kopfhörer Abends an den PC schließen um zu zocken oder Videos anzusehen – während sie für den nächsten Tag geladen werden.

Der Hersteller weist darauf hin, dass man den Kopfhörer zwar mit Bluetooth-Transmittern verwenden kann, aber eine Kompatibilität nur mit dem hauseigenen August MR 250 Transmitter (hier auf Amazon) gewährleistet ist. Das halte ich zwar für geschicktes Marketing, würde aber lieber auf Nummer sicher gehen wollen, wenn ich ihn so verwenden möchte.

Akku – bis zu zehn Stunden Musik

Je nachdem wie laut man hört, sind es am Ende auch nur acht Stunden Musik, die man aus dem EP 650 rausholen kann. Das finde ich für einen Kopfhörer mehr als ausreichend, zumal man selten mehr Laufzeit am Stück benötigt. Findet man sich doch einmal auf einem zwölfstündigen Flug nach Übersee und möchte Musik hören, kann man auf das Aux-Kabel ausweichen (ohne dabei Strom vom Kopfhörer zu benötigen) oder per USB am Notebook aufladen. Der Micro USB Anschluss erlaubt natürlich auch ein Aufladen über gängige Smartphone-Ladekabel, was sich gut trifft, da leider kein Netzteil mitgeliefert wird.

Haptik – professionelles Design, leichte Abstriche

Den August EP 650 kann man zu einem Anzug tragen. Die matte Oberfläche sieht nicht nur professionell und unverspielt aus, sondern hält auch unschöne Fingerabdrücke fern. Die Gelenke machen einen stabilen Eindruck, die Ohrmuscheln kann man mit einem robusten Klick-Mechanismus ausziehen, um den Kopfhörer an den Kopf anzupassen. Zusätzlich kann man die Ohrmuscheln bis zu einem gewissen grad schwenken, was noch besseren Halt ermöglicht. Auch beim Sport sitzt der EP 650 dadurch fest an, ohne zu drücken. Wie bei over-ear Kopfhörern üblich, kann einem dabei natürlich etwas warm um die Ohren werden.

Der Faltmechanismus macht den Kopfhörer portabel

Ein störendes Problem tritt auf, wenn man den EP 650 im Dunkeln per Bluetooth verwendet: ist man mit einem Gerät verbunden, blinkt die blaue LED solange die Verbindung besteht. Das kann z.B. einen schlafenden Partner stören oder aber im abgedunkelten Flugzeug etwas seltsam wirken.

Fazit – ein flexibler guter Bluetooth-Kopfhörer unter 50 Euro, vor allem für Bassheads

Das Preis-Leistungsverhältnis des August EP 650 ist hervorragend. Wer kein riesiges Budget für große Marken wie Bose hat, macht mit ihm einen guten Kompromiss. Richtig ausreizen kann man seine Features, wenn man auf der bassigen Seite des Soundspektrums unterwegs ist und Wert auf neue Technologie wie NFC legt. Vor allem für unterwegs und für den Sport, wo perfekt aufgelöste Klänge nicht die höchste Priorität sind, kann man zu einem günstigeren Modell wie dem EP 650 ( greifen.

Sucht ihr hingegen einen Kopfhörer für hohen Musikgenuss – einen, den ihr euch aufsetzt, um bewusst Musik zu hören und die kleinsten Details zu genießen – müsst ihr wohl oder übel etwas tiefer in die Tasche greifen. Eine Auswahl an den besten Bluetooth Kopfhörern findet ihr beim großen Wirelesspirat Bluetooth Kopfhörer Test.