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Aukey EP-B25 Test – neues Preis-Leistungs-Wunder?

Aukey EP-B25

ProduktnameAukey EP-B25
PreisHier auf Amazon prüfen
Reichweite10m
Akkulaufzeitbis zu 18 Stunden Spielzeit/30 Stunden Gesprächszeit laut Hersteller
Gewichtnicht angegeben - etwa 200g
Bluetooth-ProfileA2DP, AVRCP, HSP, HFP
BedienungsanleitungOnline nicht verfügbar

Noch vor einigen Monaten hätte man vergeblich nach einem Over-Ear Bluetooth Kopfhörer unter 50 Euro gesucht. Dass man diese Schwelle sogar deutlich unterschreiten kann, hat Aukey mit dem EP-B25 bewiesen.

Natürlich fragt man sich dabei zuallererst, welche Abstriche man für einen Preis machen muss, der auch On-Ear Kopfhörern Konkurrenz macht. Allzu drastisch fallen die aber nicht aus  – man bekommt sogar mit dem USB-C Ladeport eine Portion Zukunftssicherheit mit in den Lieferumfang gepackt.

Der Transparenz halber: den Kopfhörer hat Aukey mir für diesen Testbericht freundlicherweise zur Verfügung gestellt.

Sound – angemessen für den Preis

Wer auf der Suche nach Over-Ear Kopfhörern ist, sucht in der Regel richtig guten Sound. Das ist schließlich die Bauart, mit der man das Meiste aus der Musik rausholen kann. Auch sind die teuersten Geräte in der Regel Over-Ears.

Daraus darf man aber nicht gleich ableiten, dass Over-Ear Kopfhörer automatisch gut klingen.

Der Aukey EP-B25 bewegt sich da in einer Art Mittelfeld: der erste Eindruck ist überraschend gut. Wenn man dann genauer hinhört, erkennt man bei detaillreichen Aufnahmen aber ein paar Schwächen. Wer hochauflösende Audio-Files verwendet, wird bemerken, dass vor allem Klassik- und Jazz-Tracks bisweilen ein wenig komprimiert klingen. Das kann u.a. an der fehlenden aptX-Unterstützung liegen.

Wer in feinsten HiFi-Klängen schwelgen möchte, lässt für gewöhnlich aber ohnehin die Finger von dem Preisbereich in dem der EP-B25 rangiert.

Für gewöhnliches Musik hören nebenbei ist die Sound-Qualität durchwegs löblich und steckt die allermeisten On-Ear Kopfhörer in die Tasche. Die Bässe, Mitten und Höhen sind gut ausbalanciert und keiner der Frequenzbereiche tanzt wirklich aus der Reihe. Die Tieftöne könnten allerdings etwas stärker sein – vor allem, wer viel Wert auf Bass legt, wird hier u.U. mit dem Equalizer ein wenig nachhelfen müssen.

Verbindung – Spitzenleistung in der Reichweite

Ganze vier Wände (und gut 8m) konnte ich im Test zwischen das Notebook und den EP-B25 stellen, ehe die Verbindung zu hacken begann. Damit spielt der Kopfhörer bei den Spitzenreitern der bisher getesteten Geräte mit – löblich, und sehr praktisch, wenn man sich viel im Haus bewegt während man hört.

Auch beim Pairing verhält sich der EP-B25 vorbildlich und macht keine Mätzchen.

Praktisch wenn einem unterwegs der Saft ausgeht: man kann mit dem mitgelieferten Audiokabel einfach per Klinke weiterhören. Das ist auch im Flugzeug hilfreich, wo Bluetooth Verbindungen nicht immer erlaubt sind.

Steuerung – klobig

Wenn ich eines an der Konstruktion des EP-B25 auzusetzen habe, dann die Steuertasten.

Die sind an der Außenseite der rechten Hörmuschel verbaut. Dort findet sich eine Scheibe, die man in verschiedene Richtungen drücken kann, um so Play/Pause/Rufannahme sowie Titelsprung/Lautstärke zu steuern.

Die Steuerscheibe

Hier wären Tasten, Schalter oder vermutlich alle anderen denkbaren Lösungen besser gewesen. Die Scheibe lässt sich nur schwergängig bedienen und jeden Tastendruck hört man stark im Ohr. Auch die Signaltöne – etwa beim Einschalten oder Erreichen der maximalen Lautstärke – klingen eher unangenehm.

Der Ein-Aus Schalter. Ein simples Feature, das man oft vermisst.

Großes Lob hingegen gibt’s für eine eher unscheinbare Sache: den Ein/Aus Schalter.

Viel zu viele (z.T. vielfach teurere) Hersteller verbauen wirklich stupide Lösungen zur grundlegendsten Steuerfunktion ihrer Kopfhörer. Mein absoluter Nicht-Favorit darunter ist der Power-Knopf den man 3 Sekunden gedrückt halten muss. Kürzer als das und der Kopfhörer schaltet sich nicht an. Etwas zu lange und er geht stattdessen in den Pairing-Modus.

Aukey zeigt, dass das auch mit einem ganz normalen Schiebeschalter funktioniert. Großer Vorteil: ich muss nicht auf blinkende LEDs achten, die mir verraten, ob der Kopfhörer an oder aus ist.

Ich kann nur hoffen, dass mehr Hersteller bald diese bahnbrechende Denkweise übernehmen.

Akku – klasse Laufzeit, zukunftssicher mit USB-C

Beim Akku gab es gleich zwei Überraschungen: zum einen wollte der auch nach gut zwei Wochen gelegentlichen Hörens nicht leer werden. Dabei half bestimmt, dass sich das Teil nach 10 Minuten ohne einer Verbindung von selbst abschaltet.

Zum anderen bekam ich den sonst standardmäßigen micro-USB Ladestecker nicht in den Kopfhörer.

Das lag daran, dass der EP-B25 über USB-C geladen wird. Wenn euch das nichts sagt: das ist der neue USB-Standard, der in absehbarer Zeit die aktuell gängigen USB-Stecker ersetzen wird. Der kommt u.a. bei Apples aktueller MacBook-Serie als einziger Port zum Einsatz.

Keine Angst: den Kopfhörer kann man dennoch ganz einfach mit dem mitgelieferten Kabel aufladen. Verändert hat sich bloß das Ende, das in den Kopfhörer führt. An einem PC könnt ihr also ganz normal über USB laden – oder einfach das Smartphone-Ladegerät verwenden.

Haptik – guter Tragekomfort, etwas kleine Hörmuscheln

Sieht man von der schon erwähnten Steuerung ab, hat man das Gefühl, ein wirklich hochwertiges Gerät in den Händen zu halten (oder am Kopf zu tragen). Die verwendeten Kunststoffe sind allesamt matt und geben einen guten Eindruck ab.

Der Schiebemechanismus zum Verstellen der Ohrmuscheln ist sehr leichtgängig und rastet gut ein, wenn er auch nicht ganz so perfekt verarbeitet ist, wie bei 100 Euro+ Geräten.

Tragekomfort – gute Polsterung

Die Polsterung am Überkopfbügel ist weich und füllig genug, dass man auch nach ein paar Stunden des Musikhörens keine unangenehmen Druckgefühle bekommt.

Auch an den Hörmuscheln ist ein guter Schaumstoff verbaut – allerdings wäre da noch Spielraum für weicheres Material gewesen. Druck an den Ohren gibt es allerdings ebenfalls nicht. Lediglich der Innendurchmesser der Hörmuscheln ist für mich (ich möchte meinen, ich habe keine ungewöhnlich großen/kleinen Ohren) eine Spur zu klein ausgefallen.

Der Kopfhörer passt dennoch um das ganze Ohr – allerdings merkt man, dass man dann mit dem Ohr innen anliegt. Habt ihr eher große Ohren, könnte es sein, dass der Kopfhörer mehr aufliegt, als das Ohr zu umschließen.

Faltmechanismus – praktisch

Die beiden Ohr-Teile lassen sich nach innen klappen, sodass der EP-B25 insgesamt kompakter wird. Die Scharniere dafür sind gut gearbeitet. Sorgen macht mir hier nur, dass (und das lässt sich vermutlich nicht vermeiden) im eingeklappten Zustand die Verkabelung zwischen den beiden Ohrmuscheln frei liegt. Das könnte eine Schwachstelle sein, wenn man den Kopfhörer mit scharfen Gegenständen in einer Tasche transportiert.

Fazit – aktuell eines der besten Preis-Leistungs-Verhältnisse

Aukey ist mit dem EP-B25 meiner Meinung nach ein großer Wurf gelungen. Gerade bei billigeren Kopfhörern fanden sich in der Vergangenheit wenige empfehlbare On-Ears, von Over-Ears ganz zu schweigen.

Ganz ohne seine Macken ist der EP-B25 nicht. Während der Sound zwar durchwegs sauber ist, fehlt ihm die Raffinesse, die (deutlich) teurere Geräte zeigen. Auch die Verarbeitung der Steuer-Elemente lässt zu wünschen übrig.

Trotzdem kann ich den Kopfhörer empfehlen, wenn ihr auf der Suche nach einem möglichst günstigen, unkomplizierten Over-Ear Kopfhörer seid.

Eine Alternative, wenn ihr etwas mehr Geld ausgeben könnt, ist der etwas teurere August EP 650. Neben NFC bekommt ihr da auch noch aptX, mit dem hochauflösende Tracks nahezu verlustfrei gestreamt werden können.