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Sennheiser PXC 550 Test – Premium Noise Cancelling Kopfhörer für Vielflieger

sennheiser pxc550
ProduktnameSennheiser PXC 550
PreisHier auf Amazon prüfen
Reichweite10m laut Hersteller
Akkulaufzeitbis zu 30 Stunden ohne noise cancelling laut Hersteller
bis zu 20 Stunden mit noise cancelling laut Hersteller
Gewicht227g
BedienungsanleitungHier

Der Sennheiser PXC 550 – in der Königsklasse der Bluetooth Kopfhörer

Mit dem PXC 550 bringt Sennheiser einen Kopfhörer auf den Markt, der stark auf Vielreisende ausgelegt ist. Vor allem jene unter euch, die viel im Flugzeug reisen, soll das Gerät ansprechen: nicht umsonst ist NoiseGard, Sennheisers hausgemachtes Noise Cancelling, mit an Bord.

Was ihn besonders auszeichnet sind seine Steuerung und Funktionalität. Keine Tasten, sondern eine Touch-Fläche kommt zum Einsatz. Auch erkennt der Kopfhörer, wenn man ihn kurz absetzt, um mit jemandem zu sprechen.

Klang und Tragekomfort enstprechen genau dem, was man von Sennheiser erwartet. Mit dem PXC 550 haben Sie keine wummernden Bass-Büchsen am Kopf, sondern einen Kopfhörer mit einer neutralen Soundsignatur, die dennoch die richtigen Höhen und Mitten trifft, um anregende Klänge zu spielen.

Klang – dem Preis entsprechend hochwertig

In seiner Standardeinstellung klingt der PXC 550 sehr beeindruckend. Er schafft sehr knackige, durchschlagende Bässe, obwohl vor allem die Hochtöne im Vordergrund stehen, die enorm brilliant klingen. Dennoch schnalzen sie nicht unangenehm.
Unabhängig vom jeweiligen EQ-Modus zaubert der Kopfhörer einen wunderbar räumlichen Klang und man kann die einzelnen Instrumente sehr gut auseinander hören.

Wie bei eigentlich allen Audio-Geräten – bei High-End Teilen wie diesem hier ist es umso wichtiger – muss man den PXC 550 auch ein wenig „einhören“, bevor der Klang erreicht ist, den die Konstrukteure vorgesehen haben. Er klingt zwar auch aus der Box bereits prima, wird aber mit der Zeit noch ein wenig reifen.

Integrierter Equalizer

Der Sennheiser PXC 550 hat einen eingebauten Equalizer bzw. vier Sound-Modi, die für verschiedene Einsatzgebiete vorgesehen sind. Auf Knopfrduck kann man wechseln zwischen:

NoiseGard

NoiseGard nennt Sennheiser das Active Noisecancelling (ANC) seines Kopfhörers. Der große Name, an den man bei Noise Cancelling denkt, ist für gewöhnlich Bose. Und die setzen auch den Industrie-Maßstab für gutes ANC. Gemessen an den unterdrückten Umgebungsgeräuschen kommt da kein anderer Hersteller ran – auch Sennheiser nicht.[Update: wie auch beim großen Bluetooth Kopfhörer Test geschrieben, finde ich, dass der Sony MDR 1000X zumindest mit Bose gleichziehen kann.]

Dennoch hat die NoiseGard Funktion des PXC 550 ein paar Vorteile gegenüber dem ANC, das Bose in seinen Geräten verbaut. Wer schon mal einen Bose QuietComfort 35 aufhatte, kennt vielleicht dieses Gefühl, als wäre man unter Wasser bzw. als wäre ein leichter Druck auf den Ohren. Dieses ist bei NoiseGard weniger stark ausgeprägt.

Was mir noch viel wichtiger ist: NoiseGard kann man abdrehen, während man beim Bose QuietComfort im Bluetooth Betrieb immer ANC an hat. Ich habe lieber die Option, die Funktion auch abzudrehen, wenn es um mich herum gerade nicht laut ist.

Stellt man den Schalter für NoiseGard in die mittlere Stellung, wird außerdem Adaptive NoiseGard aktiviert – in der Einstellung passt sich die Geräuschunterdrückung dem Lärmpegel an und ist schwächer, wenn man in stillerer Umgebung hört.

Einen kleinen Abzug gibt es jedoch für den NoiseGard. Wenn man ihn bei stärkerem Wind anhat, überträgt das Mikro die Windgeräusche teilweise in den Kopfhörer. Nicht besonders tragisch, muss aber erwähnt sein.

Bluetooth-Verbindung

Der SennheiserPXC 550 verfügt über die neueste Bluetooth Version (4.2) – die Verbindung ist auch durch 1-2 Wände hindurch stabil innerhalb der angegebenen 10m Reichweite. Auch NFC ist an Bord – wenn man ein NFC-fähiges Handy hat, kann man dieses also einfach an die linke Ohrmuschel halten, um zu pairen.

Neben Bluetooth kann man natürlich auch per Aux-Kabel hören. Wer ein anderes Kabel verwenden möchte, als das im Lieferumfang enthaltene, möge darauf achten, dass der Eingang am Kopfhörer für 2,5mm Klinke ausgelegt ist. Die gewöhnlichen Aux-Kabel haben einen 3,5mm Stecker. Mit dem mitgelieferten Kabel gibt es aber keine Probleme, denn das Ende für den Mp3 Player / Smartphone hat wiederum einen 3,5mm Stecker.

Daneben liefert Sennheiser noch einen Adapter von kleiner Klinke auf große Klinke mit, sowie einen Adapter für die Verwendung mit den doppelten Klinkenbuchsen, die man aus dem Flugzeug kennt.

Steuerung

Bei der Steuerung des PXC 550 hat sich Sennheiser mal was ganz anderes einfallen lassen: zum Einschalten gibt es nicht etwa eine Taste oder einen Schalter. Stattdessen schaltet sich der Kopfhörer ein, wenn man die Ohrmuscheln zueinander dreht (also die Position, die man zum Hören braucht), und ab, wenn man ihn wieder flach klappt.

Genauso wenig sind Tasten für die Steuerung der Playlist verbaut. Diese übernimmt ein reaktionsfähiges Touch-Panel an der rechten Ohrmuschel. Es wird mit Gesten gesteuert: lauter und leiser stellt man mit einem Wisch nach oben/unten. Auf die Seite gewischt kann man Lieder weiter- oder zurückschalten. Einmal drauf getappt und das aktuelle Lied pausiert.

Eine weitere praktische Funktion, die das Leben einfacher macht ist Smart pause. Nimmt man den Kopfhörer ab oder hebt ihn von einem Ohr ab, pausiert die Musik automatisch – das ist wunderbar, wenn man Musik hört und dabei von jemandem angesprochen wird. Die Funktion muss man allerdings zuerst über die CapTune App aktivieren.

Die App könnt ihr euch für Android hier und für iOS hier runterladen.

Akku

Der Akku hält auf halber Lautstärke tatsächlich die angegebenen 20 Stunden, wenn man NoiseGard die ganze Zeit über aktiv lässt. Verwendet man das noise cancelling nicht, kommt er sogar auf 30 Stunden. Im Schnitt muss man also etwa einmal in der Woche aufladen, was ca. drei Stunden in Anspruch nimmt.

Ein eigenes Netzgerät ist nicht im Lieferumfang enthalten, wohl aber ein USB-Kabel, mit dem man über den PC laden kann. Alternativ kann man auch ein Smartphone-Ladekabel verwenden.

Den Batteriestand bekommt man angesagt, wenn man auf dem Touch Panel drückt und kurz hält.

Haptik – sehr leicht und gut verbaut

Der PXC 550 sieht  sehr  professionell aus, manchen mag er ein wenig zu trocken sein. Die Verarbeitung ist lückenlos, haptisch fühlt sich der Kopfhörer sehr wertig an: das verbaute Metall macht einen stabilen Eindruck, der Kopfbügel hält auch aus, ordentlich gebogen zu werden. Besonders angenehm greift sich die matte gummierte Oberfläche an. Etwas ungewöhnlich finde ich die Plastik-Scharniere für den Klappmechanismus – die sind zwar nicht minder robust als das restliche Gehäuse, aber Metall hielte natürlich mehr aus.

Bei aller edlen Verarbeitung wiegt der Sennheiser nur 227g, was seinem überragenden Tragekomfort zu gute kommt. Sowohl der Kopfbügel als auch die Ohrmuscheln sind bestens gepolstert. Es zwickt nicht und die Ohren überhitzen nicht.

Für den sicheren Transport liefert Sennheiser eine stabile Tasche mit, in der die Kopfhörer mit Zubehör hineinpassen – perfekt für das Handgepäck im Flugzeug.

Fazit

Bei dem Preispunkt ist der Sennheiser PXC 550 eine größere Investition, die reiflich überlegt sein will . Er hat seine Zielgruppe – anspruchsvolle Hörer, die vor allem eines tun: viel reisen.

Seid ihr oft im Flugzeug unterwegs ? Dann werdet ihr vermutlich jedes Feature des PXC 550 ausnutzen und gut gebrauchen können. Mit Noise Cancelling und Premium Klang gestaltet sich eine Flugreise schon viel angenehmer. Hierfür kann ich den PXC 550 uneingeschränkt empfehlen. Der Klang ist hervorragend und macht wertet Ihre mitgebrachte Musik als auch die Film-Unterhaltung daheim oder in der Luft auf. Die Rafinesse, die in die Steuerung des Kopfhörers reinfloss ist beispiellos und macht einfach Spaß. Auch wenn einige der Eigenschaften nun schon von der Konkurrenz übernommen wurden.

Zählt ihr euch hingegen nicht zu den Audio-Feinschmeckern oder braucht einen Kopfhörer fürs Büro oder zuhause, kommt ihr natürlich auch auf Ihre Kosten.

Ihr solltet euch dann aber überlegen, ob der Merhwert der Features wirklich die Investition rechtfertigt oder ob es nicht auch ein günstigeres Modell tut. Allein, wenn man Noise Cancelling wegfallen lässt, ergeben sich schon wohlfeile Alternativen mit ebenso gehobenem Klang: der Bose Soundlink Wireless 2 ist eine davon. Ist gerade das Noise Cancelling wichtig und ihr könnt mit etwas weniger gutem Sound und Haptik leben, dann bietet sich der Sony MDR ZX770BN an, der wesentlich günstiger ist.