Wireless Pirat

Logitech X300 Test – überbewertet (+bessere Alternativen)

ProduktnameBestbeans Beachgrove
PreisHier auf Amazon prüfen
Akku-Laufzeit5 Stunden laut Hersteller
LeistungNicht angegeben
Akku-Kapazität25 Wh
Akku-LadezeitNicht angegeben
Gewicht336g
BedienungsanleitungHier als Kurz-Anleitung
Hier Troubleshooting-Seite

Logitech X300 front

Der Logitech X300 – kein schlechter Lautsprecher, aber…

Respektable Review-Seiten gaben dem Logitech X300 im Test herausragende Noten. WireCutter inkludiert ihn sogar in der Liste bester Bluetooth-Lautsprecher (ahem, neben anderen Logitech Produkten..).

Doch ist er wirklich ein guter Lautsprecher? Er ist keinesfalls schlecht, aber für seinen aktuellen Preis bekommt man bei anderen Produkten oft mehr. Klanglich ist er ziemlich durchschnittlich – der „starke Sound“, mit dem er beworben wird, ist ein wenig schwach auf der Brust. Die Akkulaufzeit von fünf Stunden ist auch nur mäßig und keinesfalls herausragend. Falls ihr einen soliden Lautsprecher in diesem Preisbereich sucht, scrollt am besten direkt zum Fazit für ein paar Alternativen.

Klang – gut bei hoher Lautstärke

Der Sound des X300 ist überschaubar und birgt nicht viel Überraschungen.

Er klingt insgesamt sehr neutral und hat keine besondren Charakteristika. Keine der Frequenzen sticht besonders hervor, was ihn für eine große Bandbreit an Musik geeignet macht. Auffällig ist aber, dass der Bass ein wenig schwächelt und einfach nicht so präsent ist. Hört man sich ein paar Songs bei höherer Lautstärke an, klingt der Logitech X300 schon besser, als bei moderatem Volumen – hier erwachen die Höhen und Mitten ein wenig mehr zum Leben. Eine richtige Dynamik entsteht aber auch so nicht. Der Lautsprecher hat zwar zwei aktive Front-Treiber und zwei seitliche Passivstrahler, klingt aber wirklich nur von vorne richtig gut. Steht man steil seitlich zu ihm, dämpft das den Klang merklich.

Dennoch ist der Klang an sich nicht schlecht oder minderwertig. Er tut sich einfach nicht besonders hervor und ich würde ihn letztlich als durchschnittlich bezeichnen. Das mag vielleicht an der durch die Logitech X300 Tests anderer Review-Seiten erhöhten Erwartungshaltung liegen. Oder an Logitechs Marketing, das einen „Mobile theater sound“ verspricht. Am ehesten zeichnet er sich noch durch die doch sehr klaren Höhen aus.

Verbindung – gute Bluetooth-Reichweite

Das Pairing klappt wie gewohnt einfach und unproblematisch. Ein eigener Bluetooth-Button ist auch da, um manuell nochmal in den Pairing-Modus zu gelangen. Steht die Verbindung erst einmal, kann man auch mal etwa 8-10 Meter zwischen sich und den Logitech X300 stellen. Wände hingegen toleriert die Verbindung nicht – nach spätestens der zweiten Wand und etwa 5 Metern ist hier auch schon mit Aussetzern zu rechnen. Für den normalen Hausgebrauch ist die Reichweite durchaus brauchbar.

Neben Bluetooth kann man seine Musik auch per Aux-Kabel einspeisen.

Steuerung

Die ganze Steuerung beschränkt sich auf die bereits erwähnte Bluetooth-Taste, sowie eine + und eine – Taste für die Lautstärkeregelung. Die An/Aus Taste ist etwas eigenartig an der Rückseite des X300 angebracht. Schade ist, dass man über den Lautsprecher selbst keine Vor und Zurück-Taste zum Navigieren der Playlist findet.

Akku – mäßig

Logitech gibt die maximale Akku-Laufzeit mit fünf Stunden an – hört man etwas lauter, als 50% kommt man auch in etwa dort an. Geladen wird der X300 über micro USB – ein passendes Kabel ist im Lieferumfang enthalten. Natürlich kann man auch hier das in jedem guten Haushalt vorhandene Smartphone-Ladegerät verwenden. Eine Ladung dauert damit etwa 2-3 Stunden vom entleerten zum vollen Akku.

Für großartige Ausflüge nach draußen eignet sich der relativ schwache Akku eher nicht. Fünf Stunden Musikgenuss sind zwar ganz okay, aber wenn man mit dem Logitech X300 den Nachmittag im Park verbringen möchte, sollte man lieber eine Power-Bank mitnehmen, um noch ein bis zwei Stunden zusätzliche Laufzeit rauszuholen – sonst ist der Spaß vielleicht doch ein wenig zu schnell vorüber. Zu Hause ist es nicht weiter tragisch, den Lautsprecher etwa jeden zweiten Tag an den Strom zu hängen.

Haptik – interessante Konstruktion

Der Logitech X300 ist optisch ein Hingucker, die abgeschrägte Front geht mal einen anderen Weg, als die meisten anderen Lautsprecher, die rechteckig oder als Zylinder daherkommen – das sieht bei der Ausführung in braun noch edler aus, als bei der blauen. Erstere ist im Moment jedoch empfindlich teurer. Das Metallgitter vor den Treibern wirkt jedoch unabhängig von der Farbe robust.

Die etwas eleganter, weniger schrille Ausführung

Etwas weniger gut gelungen ist die gummierte Kunststoff-Oberfläche. Sie greift sich etwas billig an und wirkt, als würde sie sich im Laufe der Zeit besonders abnutzen.

Für den Outdoor Einsatz ist die kleine Box eher nicht zu empfehlen – besser macht sie sich in Innenräumen. Gegen die Mitnahme in die Natur spricht neben dem haptischen Eindruck vor allem, dass Outdoor-Features wie Wasserresistenz und langlebiger Akku nicht gegeben sind – von der Möglichkeit, den Lautsprecher als Powerbank zu verwenden ganz zu schweigen. Auch wirkt die Oberfläche, als würde sie sich im Feldeinsatz einem besonders starken Verschleiß ausgesetzt sein.

Nimmt man die Box allerdings mal eben zu Freunden mit, passt sie prima in den Rucksack. Mit ihren rund 330g beschwert sie das Gepäck auch kaum. Beurteilt man die Funktionalität und Qualität der Box relativ zu ihrem Gewicht, steht sie auch gar nicht so schlecht da. Viele andere Modelle ihrer Größenordnung wiegen rund 400g aufwärts (z.B. ein JBL Flip 3).

Fazit – nicht schlecht, aber übertrieben gelobt

Vielleicht bin ich besonders kritisch gegenüber dem Lautsprecher, weil er in letzter Zeit stark gelobt wurde und ich sein Verdienst nicht sehe. Man kann nicht sagen, dass der Logitech X300 ein schlechter Bluetooth Lautsprecher ist. Es gibt definitiv Boxen, die richtig blechern und grottig klingen und sich wie Spielzeuge angreifen.

Das ist hier nicht der Fall. Zugleich hat der X300 aber kein Steckenpferd, kein herausragendes Feature das für ihn spricht. Ein solches hätte z.B. ein hammer Preis-Leistungs Verhältnis sein können: hätte man den Preis bei 35 Euro angesetzt, würde er an dieser Stelle als der Budget-Bluetooth Lautsprecher einer etablierten Marke angekündigt werden, anstatt eine müde Durchschnittleistung attestiert zu bekommen.

Wenn euch die Box in ihren Grundzügen gefällt, könntet ihr ein wenig Geld sparen und euch den Anker Soundcore zulegen. Der hat ein ähnliches Klangprofil mit zurückhaltenden Bässen, läuft dafür gut 24 Stunden mit einer Ladung.

Legt ihr hingegen eine Kleinigkeit drauf, bekommt ihr den Vava Voom 20, der deutlich bessere Bässe liefert, mehr als doppelt so lange Musik spielt und wasserdicht ist. Hier wäre außerdem auch NFC für ein einfacheres Pairing an Bord. Zu einem ähnlichen Preis wie den Vava gibt’S auch den Taotronics TT-SK06, der optisch wie haptisch alle in die Tasche steckt und großartigen Sound liefert.

Den Logitech X300 könnt ihr hier auf Amazon kaufen – oder nur mal anschauen.