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Aukey KM-B9 Test: Aluminium-Tastatur für unterwegs

Aukey KM-B9
ProduktnameAukey KM-B8
PreisHier auf Amazon prüfen
VerbindungBluetooth
TastaturlayoutEnglisch
Abmessungen29cm x 13cm
Frei belegbare TastenNein
Multimedia-TastenJa
BeleuchtungNein
StromversorgungAufladbarer Akku (micro USB): 140 mAh / 160 Stunden Laufzeit

Es muss Apple mit seinen damaligen MacBook Pros und iPods gewesen sein, die Aluminium-Gehäuse auf den Gipfel der haptischen Perfektion gehieft haben. Bis dahin waren die meisten Elektronika aus Kunststoff gewesen und seither zeichnet sich der Trend ab, dass Hersteller Produkte, die sie als chic und hochwertig vermarkten wollen, in Aluminium hüllen.

So auch die KM-B9 oder einfach nur „die Aluinium Tastatur von Aukey“. Dass man bloß wegen der haptisch besseren Chassis nicht gleich weit mehr berappen muss, als für Kunststoff ist zwar erfreulich – aber ich wollte auch wissen, ob die Tastatur bloß schick verpackt ist oder auch abseits davon was taugt. Der Transparenz halber: das Testexemplar hat Aukey kostenlos zur Verfügung gestellt.

Rein von dem, was man auf der Produktseite erfährt, klingt sie nach der perfekten Tastatur für jemanden, der viel unterwegs ist und eine schlanke Tastatur dabei haben möchte. Dass man Dank Bluetooth mit mehr als nur PCs verbinden kann (und dafür nicht mal eine USB-Dongle benötigt), macht sie umso sympathischer.

Ein paar Ecken und Kanten hat sie allerdings  und ich würde sie nicht uneingeschränkt empfehlen.

Schreiben auf der KM-B9

Kommen wir gleich mal zum wichtigsten Punkt bei jeder Tastatur.

Ohne euch hier gleich abschrecken zu wollen: das Schreibgefühl der KM-B9 ist wirklich mittelmäßig.

Wenn ihr am PC nur gelegentlich im Web surft und die eine oder andere E-Mail beantwortet, sollte euch die Tastatur keine Probleme bereiten. Schreibt ihr hingegen für einen Blog, der u.a. Tastaturen testet, und kommt täglich auf  mehrere tausend Wörter, sieht das anders aus.

Druckpunkt der Tasten

Das größte Problem für mich ist, dass die Tasten einen sehr gummi-artigen Druckpunkt haben. Ich erwarte von einer so schlanken Tastatur natürlich kein Gefühl, wie auf einer mechanischen. Dennoch gibt es auch ähnlich dünne Membran-Keyboards, die deutlich knackigere Anschläge bieten.

Ich hab die KM-B9 als Reise-Tastatur eingepackt und werde noch das nächste Monat meine Beiträge auf ihr schreiben. Keine Alptraum-Vorstellung, aber ich habe doch das Gefühl, dass ich mit ihr ein wenig langsamer bin und etwas angestrengter in die Tasten hauen muss, um euch meine jüngsten Testberichte zu liefern 😀

Tastenlayout

Mir persönlich ist völlig egal, welche Lettern auf den Tasten abgedruckt sind – ich blicke beim Schreiben ohnehin nur auf den Bildschirm. Wer Wert darauf legt, das QWERTZ-Layout auch auf den Tasten stehen zu haben, wisse, dass die KM-B9 englisch bedruckt ist. An dem Tastenlayout des Betriebssystems ändert das natürlich nichts – also wenn euer Rechner auf Deutsches Layout eingestellt ist, schreibt ihr auch mit der KM-B9 im QWERTZ-Stil 🙂

Woran ich mich eher störe ist, dass mal wieder keine eigene Taste für < und > vorhanden sind. Wichtig etwa, um HTML und anderen Code zu schreiben.

Ebenes schreiben: platzsparend aber auf Dauer unbequem

Eigentlich dachte ich, dass mir die Neigung der Tastatur nicht so wichtig sei.

Nach längerem Schreiben auf der KM-B9 bin ich anderer Meinung. Gerade, wenn die Tastatur so flach ist, wie diese (ca.2-3 50 Cent Münzen aufeinandergestapelt) wäre ein ausklappbares Standbein praktisch gewesen.

Man kann sich etwa helfen, indem man die Tastatur auf etwas abstützt, das einen guten Winkel ergibt. Ganz flach am Tisch platziert, wird das Tippen aber früher oder später unangenehm.

Verbindung per Bluetooth, Ladung per micro USB

Begrüßen kann ich hingegen, wie die Tastatur die Verbindung und Aufladung handhabt.

Warum Bluetooth punktet

Als vollwertige Bluetooth Tastatur kann sie sich nicht nur mit PCs und Notebooks verbinden. Auch, wenn man unterwegs mal am Smartphone oder Tablet mehrere Zeilen schreiben muss, kann man die KM-B9 kurzerhand koppeln und loslegen. Hat etwa geholfen, als ich einen längeren Text in einer App schreiben musste, die es nur für Smartphones gibt.

Wer vorhat, das Keyboard hauptsächlich an einem Desktop-PC zu verwenden, sollte aber auch über die Nachteile informiert sein:

Per USB allein kann man die Tastatur leider nicht betreiben – der Port ist nur zum Laden vorgesehen.

Aufladen über micro USB: nie wieder Batterien

Batteriebetriebene Tastaturen haben auch ihren Vorteil – zumal Batterien praktisch überall erhältlich sind.

Ich finde aber, dass wiederaufladbare Akkus in dem Fall eine Spur praktischer sind. Der Akku der KM-B9 hält lt. Aukey 160 Stunden lang. Genau nachgemessen habe ich das nicht, allerdings muss die Tastatur nur etwa alle 2-3 Wochen mal an den Strom. Die Aufladung ist dann auch unter einer Stunde erledigt.

Haptik – Kunststoff-Tastaturen definitiv überlegen

Das Eingangs angeschnittene Steckenpferd der Tastatur ist natürlich die Alu-Chassis.

Dass die stark an Apple angelehnt ist, darauf deutet u.a. die Farbauswahl, die sich an der aktuellen MacBook-Linie (2016/2017) orientiert. Für die ganz kurze Zeit, für die ich an einem Macbook Pro arbeitete, das auch im selben Space Grey gefärbt war, wie die Tastatur, hat das in Kombination ordentlich was hergemacht.

Nicht nur die Optik, auch die Haptik ist dabei wirklich gut gelungen – soweit die Chassis betroffen ist. Die Tasten selbst sind aus einem ganz gewöhnlichen Kunststoff, der sich weder wirklich schlecht noch besonders gut angreift. Der haptische Kontrast zum hervorragenden Alu-Rahmen ist dabei allerdings stark auffällig.

Fazit – nichts für Poweruser, aber eine preisgünstige Wahl für Minimalisten

Wie schon erwähnt gibt es hier keine uneingeschränkte Kaufempfehlung.

Wenn eure Arbeit mit dem PC über simples Surfen und Youtuben hinausgeht, solltet ihr lieber in etwas investieren, das weniger gut aussieht, die Schreiberei aber vereinfacht – etwa die Logitech K 380.

Ungeschlagen ist die KM-B9 hingegen in Sachen Kompaktheit. Der geringe Platz, den sie im Rucksack einnimmt ist gerade, wenn ihr mit kleinen Taschen reist, u.U. einen Kompromiss beim perfekten Schreibefühl wert. Es schreibt sich schließlich nicht furchtbar auf ihr; lediglich nicht so gut, wie es sein könnte.

Sollte sie gerade nicht verfügbar sein – sie ist ab und an vergriffen, ist die CSL Ultraslim eine mögliche Alternative.