Wireless Pirat

Der ultimative Guide für besseres W-LAN

W-LAN ist praktisch und für Notebook-User unverzichtbar.

Gab es in frühen Zeiten noch Bedenken, ob Reichweite und Datenrate für den Heimgebrauch gut genug sind, sind 2016 bereits gute 40% der Deutschen Haushalte mit einem W-LAN Zugang ausgestattet gewesen [1].

Trotzdem stößt man im Alltag immer wieder mal auf Schwierigkeiten mit dem kabellosen Internetzugang. Ein paar typische Probleme:

In diesem Ratgeber versuche ich, möglichst alle Probleme abzudecken und zu zeigen, wie  ihr euer W-LAN Signal verstärken und euer kabelloses Heimnetzwerk optimal einrichten könnt. Der absolute Idealfall ist natürlich, wenn ihr dafür nicht noch zusätzliche Hardware anschaffen müsst.

Die gute Nachricht:

Oft helfen schon ein paar simple Kniffe, um z.B. euer W-LAN Signal zu verbessern, schneller zu machen oder Aussetzer zu minimieren. Viele Lösungen, die ich hier vorstelle, kosten euch außer ein wenig Zeit (und den Willen, mit eurem Router zu hantieren), nichts.

W-LAN Reichweite verbessern

Vermutlich das häufigste Problem, das euch im Alltag mit kabellosem Internet begegnen wird: in der Nähe des Routers sind Signal und Geschwindigkeit hervorragend, aber zwei Zimmer weiter reißt die Verbindung einfach ab. Was tun um das W-LAN Signal zu verstärken?

W-LAN Router richtig platzieren für maximale Reichweite

Oft reicht es, den Router korrekt aufzustellen, um den Empfang zu verstärken und überall ins W-LAN einzusteigen. Am besten steht der Router natürlich möglichst in der Mitte des Bereiches, den er abdecken soll. Das ist nicht immer möglich, denn er muss ja auch an den Kabelanschluss (oder das Modem) angeschlossen werden – und der Anschluss ist manchmal nur in einem Raum vorhanden.

Für wen ist diese Methode ? Diese paar Tipps sind die Basics – wenn euer Router noch nicht so platziert ist, wie beschrieben, solltet ihr unabhängig von eurem Problem hier starten um euer W-LAN zu optimieren. Unter Umständen hilft das alleine schon, die Störungen zu beheben.

Besonders dann, wenn ihr abgesehen von ein paar Räumen oder Bereichen prima Empfang habt, hilft euch diese Methode eventuell, auch diese letzten Ecken noch mit einem W-LAN Signal abzudecken. Auch, wenn manche eurer Geräte guten Emfpang haben und nur ein paar Vereinzelte Mätzchen machen, sind die nachfolgenden Tipps ein hervorragender erster Schritt.

Landet das Mutterschiff: Den optimalen Router-Standort wählen:

Wenn der eine Raum, in dem ihr den Router aufstellen könnt, ganz am Rande eures Wohnbereiches liegt, ist das ein Nachteil. Dennoch könnt ihr die W-LAN Reichweite verbessern, indem ihr bei der Platzierung beachtet:

den Router nicht zu nah an eine Wand zu stellen: wenn schon nicht der Raum mit dem Kabel-Anschluss in der Mitte eurer Wohnung liegt, versucht zumindest die Mitte dieses Raumes als Standort für den Router zu wählen. Auch das ist praktisch nicht immer umsetzbar – ein wenig Abstand zur (Außen)Wand ist aber bestimmt drin.

Wenn euer Modem gleichzeitig euer Router ist und das Signal vom Kabelanschluss emfpängt, achtet darauf, dass die Stärke des Signals mit der Länge des Kabels abnimmt. Empfangt ihr das Signal also über ein Koaxialkabel, lasst es nicht länger laufen, als nötig und schneidt es entsprechend zurecht.

den Router auf einen Erhöhten Ort zu stellen: oft reicht es schon, wenn ihr den Router nicht am Boden, sondern auf einer Kommode oder einem erhöhten Bücherregal platziert. Solltet ihr auf zwei Stockwerken leben, stellt ihn am besten im oberen Geschoss auf. Das Funksignal breitet sich nämlich tendenziell weiter nach unten aus.

keine Gegenstände, Möbel etc. um den Router herum zu platzieren: die größte Reichweite holt ihr aus eurem Signal, wenn zwischen Router und euren Internet-Geräten möglichst wenig steht. Darum solltet ihr ihn auch nicht in ein eigenes Regal oder Schränkchen stellen – stattdessen einfach frei im Raum platzieren. Metalle schirmen das Signal übrigens am stärksten ab und sollten (mit ein paar Ausnahmen – dazu im nächsten Absatz mehr) nicht in der Umgebung des Routers platziert werden

die Antennen am Router korrekt auszurichten: hat euer W-LAN Router Antennen, dann solltet ihr die auch richtig anordnen: ist es eine einzelne Antenne, lasst sie am besten gerade nach oben zeigen, um ein möglichst weites Signal in der Waagrechten zu erhalten. Wenn ihr Empfangsschwierigkeiten eine Etage über dem Routerzimmer habt, stellt die Antenne waagrecht ein.

Zwei Antennen ordnet im rechten Winkel zueinander an (also z.B. eine Antenne nach oben, die andere nach 90° nach rechts/links). Verfügt ihr über zwei oder mehrere Antennenpaare, richtet diese ebenfalls jeweils rechtwinkelig zueinander aus. Dadurch stellt ihr sicher,  dass egal wie die Emfpangsantenne eures Notebooks, Smartphones etc. orientiert ist, das Signal optimal empfangen wird.

den Router so hinzustellen, wie vorgesehen: an praktisch jedem Router sind Gumminoppen angebracht – kleine Standfüßchen. Habt ihr keine externen Antennen am Router, solltet ihr umso mehr darauf achten, den Router auch auf diesen Füßchen stehen zu lassen – so sind die internen Antennen optimal ausgerichtet.

W-LAN Signal Verstärker Marke Eigenbau

Im Internet finden sich einige Anleitungen , wie man aus Aluminium-Dosen einen Signalverstärker basteln kann.

Dabei wird eine gewöhnliche Getränkedose aufgeschnitten und in annähernd die Form einer Satellitenschüssel gebracht. Diese wird dann um die Antennen des W-LAN Routers aufgestellt, um das Signal stärker in eine bestimmte Richtung zu lenken.

Die Methode ist ein wenig ulkig und hilft nur unter bestimmten Umständen und auch dann kaum merklich. Einen Versuch ist es allerdings wert, bevor ihr Geld in die Hand nehmt, um das Problem zu lösen – vielleicht hilft ja ein kühles Bier.

Einen besseren WLAN-Router anschaffen

Unter Umständen ist euer Router einfach schon sehr betagt. Oder ihr verwendet für W-LAN eine Modem/W-LAN-Router Kombination, die euch der Internetanbieter zur Verfügung gestellt hat. Ein Upgrade kann einen wesentlichen Unterschied bei eurem Empfang und Geschwindigkeit machen.

Für wen macht das Sinn? Vor allem, wenn die Reichweite eures Signals nur einen kleinen Bereich der Wohnfläche nicht versorgt, und ihr die Tipps zum korrekten Aufstellen des Routers befolgt habt,  kann das Upgrade zum besseren W-LAN Router die beste Wahl sein. Sind es hingegen mehrere Stockwerke und/oder Zimmer, die zusätzlich überwunden werden müssen, gibt es andere Hardware, mit der ihr euren W-LAN Empfang verbessern könnt – ein Repeater oder Access Point macht in dem Fall mehr Sinn.

Anstatt ein zusätzliches Gerät zu erstehen, warum nicht ein bestehendes durch ein besseres ersetzen? Moderne Router schaffen mittlerweile nicht nur bessere Reichweiten, sondern in vielen Fällen auch größere Bandbreiten. Achtet besonders darauf, einen W-LAN Router zu kaufen, der alle modernen WiFI / 802.11 Standards erfüllt :

b/g/n sollte jeder neuwertig gekaufte Router können. Kann er zusätzlich auch noch den WiFi Standard a, ist das ein gutes Extra (hierzulande aber schwer zu finden)

Wenn ihr auf dem aktuellsten Stand sein möchtet (2017), greift zu einem Router, der den neuen Standard ac unterstützt. Damit rüsten ihr euch mehr für die kommenden Jahre – denn allein, bis die Kapazitäten des Vorgängers n ausgeschöpft sind, fließt noch viel Wasser ins Meer.

W-LAN Reichweite mit Repeater verbessern

Euer Router ist auf dem neuesten Stand und richtig aufgestellt, aber ihr bekommt noch immer nicht überall im Haus oder Büro den Empfang, den ihr benötigt? Dann könnte euch mit einem Signal-Booster (Repeater) geholfen sein.

Wann ist ein W-LAN Repeater sinnvoll? Ein Repeater ist eine gute Lösung, wenn euer Signal hauptsächlich in einer Richtung (z.B. in das unterste Stockwerk oder das Zimmer ganz außen) schwächelt. Im einfachsten Fall müsst ihr bloß Router & Repeater auf Knopfdruck miteinander synchronisieren und dann an einem Ort, an dem ihr noch guten Empfang habt, den Repeater an den Strom hängen. Steht euer Router sehr zentral und bekommt ihr an mehreren Stellen im Haus keinen oder schlechten Empfang, sind Access Point oder Mesh-W-LANs eine bessere Option.

Ein besonders simpler Weg, euer Signal zu verstärken, ist ein W-LAN Repeater. Ein solcher empfängt ein W-LAN Signal, kopiert es und sendet es noch einmal. Habt ihr z.B. den Router am einen Ende Ihres Eigenheimes und in einem zentralen Bereich guten Empfang, dann stellt ihr dort den Repeater auf. Dieser versorgt dann aus der Mitte heraus im Idealfall eure gesamten vier Wände mit gutem Signal.

In der Regel ist so ein Repeater einfach nur eine kleine Box, die ihr direkt in die Steckdose einsteckt. Die Einrichtung ist einfach und sollte auch für Unerfahrene keine Herausforderung sein. Im Idealfall haben Router und Repeater eine WPS-Taste, mit der sie sich synchronisieren. Ist das nicht der Fall, verbindet ihr euch per W-LAN mit dem Repeater und konfiguriert ihn über euren Browser. Details dazu findet ihr in der Gebrauchsanweisung des jeweiligen Geräts.

Ein Nachteil bei W-LAN Reportern ist, dass nahezu jeder Repeater die Bandbreite eurer Verbindung in etwa halbiert. Je nachdem wie groß eure ursprüngliche Bandbreite ist und wozu ihr eure W-LAN Verbindung verwendet, fällt euch das gar nicht oder merklich auf.

W-Lan Reichweite mit einem AP (Access Point) verlängern

Eine andere Möglichkeit euer Signal noch ein wenig zu strecken, um auch in die entlegenen Winkeln des Hauses zu gelangen, ist ein Access Point oder AP. Er verhält sich ähnlich zu einem Repeater, hat aber eigene Vor- und Nachteile.

Wann solltet ihr euer W-LAN mit Access Points erweitern? Access Points können je nach Konstruktion eures Hauses mehr Vorteile für euch bieten, als Repeater. Ihr könnt einen Access Point jedoch nur in Kabelreichweite des Routers platzieren – viel weiter als ins Nebenzimmer solltet ihr ihn also nicht aufstellen, wenn ihr keine gute Lösung für die Verstauung des Verbindungskabels habt. In jedem Fall ist ein AP einem Repeater vorzuziehen, wenn ihr besondere Anforderungen an die Bandbreite eures Signals habt – etwa bei HD Video Streaming. Da ziehen APs wegen ihrer Kabelverbindung zum Router den Repeatern in der Regel davon.

Ein AP verbindet sich per LAN-Kabel mit dem Router und sendet dann von seinem Standort aus das W-LAN Signal des Routers. Da er per Kabel mit dem Router verbunden ist, hat das Verstärkungs-Signal die volle Bandbreite.

Das Kabel ist allerdings auch gleichzeitig der Haken an der Sache. Wollt ihr den AP in einem anderen Raum als den Router einsetzen, müsst ihr im äußersten Fall durch die Wand bohren und ein LAN Kabel zwischen Router und Access Point verlegen.

Falls ihr zu Hause noch einen alten W-LAN Router herumliegen habt, könnt ihr den in der Regel auch als Access Point konfigurieren. Wie das geht, verdient allerdings seinen eigenen Post.

W-LAN über Stromnetz verlängern: PowerLine Adapter

Eine besondere Art von AP sind PowerLine Adapter – die sind über das hauseigene Stromnetz mit dem Router verbunden. Solange ihr also eine Steckdose in einem Zimmer haben, müsst ihr kein LAN-Kabel verlegen, um Router mit dem Access Point zu verbinden. Stattdessen kommt einer der Adapter an den Router, der andere an eine beliebige Steckdose im selben Stromkreis – idealerweise dort, wo ihr dann (W)LAN Empfangen möchtet.

Für wen sind PowerLine Adapter die beste Wahl? PowerLine Adapter sind ideal, wenn euer W-LAN Router sehr zentral steht und ihr gleich in mehreren Enden eines Gebäudes eine Signalverstärkung benötigen. Dadurch spart ihr euch, unnötig viel LAN-Kabel quer durch’s Haus zu verlegen. Stattdessen leitet ihr euer Signal im Stromnetz und funkt dann vom jeweiligen Adapter das W-LAN.

Mesh W-LAN für große Häuser oder Büros

Wenn ihr besonders große Bereiche mit W-LAN versorgen möchtet, überlegt euch, ob ihr nicht gleich ein Mesh-Netzwerk errichten wollt.

Wann macht sich ein Mesh bezahlt? In einer kleinen Wohnung oder einem Haus mit zwei Etagen lohnt es sich nicht wirklich – lebt ihr hingegen auf besonders großer Fläche oder habt z.B. stark abschirmende Wände, schafft ihr mit einem Mesh-Netzwerk die flächendeckendste, stabilste und verlässlichste Vernetzung des Eigenheims. Für die allermeisten Home-Anwender rechtfertigten die Hand voll Vorteile gegenüber anderen Methoden den steilen Aufpreis nicht. Für professionelle Anwender in einem Großraum-Büro sieht die Sache wieder anders aus – gerade als Firma sollte man sich überlegen, etwas mehr für ein stabiles, weitläufiges Netzwerk zu investieren.

Vereinfacht gesagt ist ein W-LAN Mesh Netzwerk im Gegensatz zum Setup mit einem Router, Access Point und Client (z.B. Notebook) nicht seriell, sondern parallel untereinander vernetzt aufgebaut. Alle Access Points innerhalb des Netzwerks können untereinander kommunizieren. Fällt eines der Geräte aus, ist das Netz nicht unterbrochen.

Das Signal wandert also nicht von Router geradewegs zum AP und zum Client, sondern kann dazwischen über beliebig viele Mesh-Nodes (die APs in einem Mesh-Netzwerk) reisen – je nachdem, welcher Weg der günstigste ist. Das wird dabei auch berechnet.

Mesh-Netzwerke könnt ihr euche mit fortgeschrittenem Tech-Know-How oder ein wenig Lernwille selbst aus (manchen, aber nicht allen) Routern basteln. Eine beeindruckende Anleitung dazu fand sich auf tomsnetworking.

Wenn ihr eine einfachere Lösung bevorzugt, haben einige Hersteller auch fertig konfigurierte Geräte in ihrem Angebot. Dabei ersteht man meistens 2-3 Komponenten, die man dann wie normale Access Points im Haus aufstellt. Erweitern kann man das Netzwerk immer in dem man einfach noch ein Modul ersteht und ins Netzwerk einbaut.

Während das Konzept schon länger existiert, hält sich die Beliebtheit bei Heimanwendern noch in Grenzen. Das liegt vor allem daran, dass gewöhnliche Haushalte mit einem guten W-LAN Router ausreichend versorgt sind. In den USA kommt der Mesh-Zug allerdings allmählich ins Rollen – auch Google hat mit Google WiFi seine eigene Mesh-Netzwerk Lösung auf den Markt gebracht. Die soll im Laufe des Jahres 2017 in Europa starten.

W-LAN Signal stabiler und störungsfreier machen

Neben einer mangelnden Reichweite ist ein weiteres häufiges Problem, dass die Verbindung nicht stabil genug bleibt. Das äußert sich in Aussetzern oder kurzen Zeiträumen in denen ihr plötzlich keine Verbindung zum Internet habt.

Wenn ihr diese Probleme trotz guten Empfanges habt, gibt es ein paar mögliche Ursachen. Klammert sich euer Empfangsgerät hingegen an die letzten Ausläufer eines schwachen Signals, versucht zuerst mit den Tipps weiter oben eine gute Abdeckung eurer Wohn- oder Arbeitsfläche zu erreichen, bevor ihr an den Feinheiten schraubt.

Störungen durch Interferenzen

W-LAN breitet sich, wie alle Funksignale, in Form von Wellen aus. Die haben die Eigenschaft, sich gegenseitig zu beeinflussen, wenn sich ihre Wege kreuzen.

Lebt ihr in einer Stadt oder zumindest einem größeren Wohnhaus mit mehreren Parteien, stehen die Chancen gut, dass auch andere um euch herum W-LAN Router im Einsatz haben. Das kann euer eigenes Signal mitunter enorm beeinträchtigen und ist neben unzulänglicher Reichweite eine Hauptursache für eine schlechte Verbindung.

Um das zu vermeiden, solltet ihr versuchen, euren Router so einzustellen, dass er auf einem Frequenzbereich sendet, auf dem im Idealfall niemand sonst sendet. Die Interferenz wird schließlich stärker, je mehr Leute auf demselben Kanal senden.

Scannt eure Umgebung

Ein guter erster Schritt ist, einen W-LAN Scanner zu bemühen und sich anzusehen, welche W-LANs bei euch durch die Luft ziehen und wie sie konfiguriert sind. So findet ihr heraus, ob ihr vielleicht auf demselben Kanal sendet, wie 10 eurer Nachbarn – und ihr euch alle gegenseitig ausbremst.

Je nach Hersteller könnt ihr auch im Benutzermenü eures Routers einen W-LAN Scan machen. Teilweise passen sich Router auch schon an die Bedingungen an und verwenden automatisch nur die die optimalsten Kanäle. Loggt euch sich also zunächst in euren Router ein – wie das geht, steht weiter unten – und suchen dort nach einer Lösung.

Sollte euer Router keine Scan-Funktion haben, bleiben euch je nach Betriebssystem noch andere Wege herauszufinden, welche Kanäle für Ihr W-LAN optimal sind.

Unter macOS:

Als Mac-User müsst ihr kein eigenes Scan-Tool herunterladen – haltet einfach die Alt/Option-Taste gedrückt und klickt auf  das W-LAN Symbol in der Taskleiste (für gewöhnlich am oberen Bildschirmrand). Öffnet Wireless Diagnostics  (Deutsch: Diagnose für drahtlose Umgebungen).

Unter Umständen werdet ihr aufgefordert, euer Passwort einzugeben. Danach wählt oben in der Taskleiste Fenster und öffnet Utilities (Deutsch: Dienstprogramme). In einem der Tabs könnt ihr dann alle verfügbaren W-LANs scannen. Das Tool verrät euch sogar gleich, welche Kanäle optimal sind.

Unter Windows:

Windows hat leider kein Scan-Tool eingebaut. Eine gute Alternative ist das sehr simple Programm WifiChannelMonitor. Zwar gewinnt die Software keinen Design-Award, tut aber genau das, was sie soll: eine schnelle Übersicht über belegte WiFi Kanäle geben.

Unter Linux:

Für Linux gibt es eine eingebaute Lösung mit dem Befehl

sudo iwlist [eureWLANSchnittstelle] scan | grep \(Channel

der euch eine Liste mit W-LANs  in eurer Umgebung ausgibt und die belegten Kanäle anzeigt. [EureWLANSchnittstelle] ist dabei meistens wlan0. (Vielen Dank an HowToGeek für den Tipp!).

Alternativ könnt ihr auch WiFi-Radar installieren:

sudo apt-get install wifi-radar

Das Programm gibt euch die Daten in einer anschaulicheren Ansicht aus und zeigt ebenfalls die Belegung der Kanäle an.

Den richtigen Kanal wählen, um euren W-LAN Empfang zu optimieren

Ihr wisst nun, auf welchem Kanal ihr senden möchtet – wie geht’s weiter?

Als nächsten Schritt stellt ihr euren Router so ein, dass er auf dem gewünschten Kanal sendet.

Dabei habt ihr die Wahl zwischen 2,4 gHz und 5 gHz Frequenzbändern. Je nach unterstützen WiFi-Standard eurer Geräte entscheidet sich das u.U. von selbst – hat euer PC z.B. keine Kompatibilität mit WiFi ac (sendet ausschließlich auf 5gHz), macht es keinen Sinn, den Router so einzustellen.

Am praktischsten ist ein Router, der sowohl auf 2,4gHz, als auch auf 5gHz Netzwerke öffnet. So können Geräte, die neuere Standards unterstützen, wie auch ältere Semester ins WLAN.

IEEE 802.11 Standards – a, b, g, n, ac, …?

Wenn ihr auf einem veralteten Wireless-Standard sendet und empfängt, kann das euren Datendurchsatz – und damit die Geschwindigkeit eures W-LAN – deutlich drosseln. Mittlerweile gibt es allerdings eine unüberschaubare Menge an Standards.

Was allgemein als W-LAN oder WiFi bekannt ist, ist ein Funkstandard, der in technischen Begriffen ursprünglich IEEE 802.11 hieß. Die Hintergründe der Nomenklatur sind für diesen Guide und eine bessere W-LAN Geschwindigkeit unerheblich, darum springen wir gleich zum relevanten Teil:

Der Standard wurde seit seiner Verabschiedung 1997 mehrfach weiterentwickelt – die neueren Normen erhielten einen Zusatz (meistens ein Buchstabe) zum Namen 802.11 nachgestellt. Für Heimanwender am wichtigsten sind die Standards

802.11 a, b, g, n und brandneu dazugekommen ac

802.11a ist neben b der älteste dieser Standards und arbeitet im 5gHz Bereich. In den USA ist er relativ verbreitet, in Europa verwenden ihn nur wenige Heimanwender. Er schafft bis zu 54Mbps und reicht vollkommen aus, wenn ihr nur eine überschaubare Anzahl an Geräten mit Ihrem W-LAN verbinden möchtet. Der Vorteil seiner geringen Verbreitung ist, dass damit auch der 5gHz Frequenzbereich kaum genutzt ist – in dicht besiedelten Umgebungen, wo die meisten auf 2,4gHz funken, kann es sich bezahlt machen, aufs 5 gHz Band zu wechseln. Damit vermeiden ihr Interferenzen mit euren Nachbar-W-LANs und habt somit bessere Verbindungen. Unter Umständen leidet allerdings eure Signalreichweite an der höheren Frequenz.

Hierzulande ist 802.11b am weitesten verbreitet – der spielt sich ausschließlich auf dem 2,4gHz Frequenzband ab, ist für heutige Ansprüche relativ langsam, aber sehr kompatibel. Wenn ihr euren Router auf den Betrieb mit 802.11b einstellt, wird kaum ein Gerät Schwierigkeiten damit haben. Der Standard ist aber nicht mehr zeitgemäß und ihr werden kaum noch einen Router auftreiben können, der ausschließlich 802.11b unterstützt. Wählt stattdessen einen neuen Standard, der mit b kompatibel ist. So habt ihr alle Vorteile ohne die Nachteile.

Ebenso im 2,4gHz Bereich ist der 802.11g Standard, der eine Weiterentwicklung von 802.11b ist. Die Bandbreite ist mit bis zu 54 Mbps bereits deutlich besser als beim Vorgänger und ist für einfache Heimnetze mehr als ausreichend. Dazu kommt, dass g und b miteinander kompatibel sind.

n kann sowohl im 2,4gHz, als auch im 5 gHz Bereich senden und bietet mit bis zu 450 Mbps mehr als genug Bandbreite für fortgeschrittene Bedürfnisse (z.B. Streaming von HD-Videos). Im Moment ist 802.11n wohl der am empfehlenswerteste Standard, weil er ebenfalls noch mit b und g Geräten kommuniziert, aber euren moderneren Empfängern die Vorzüge des neueren Standards ermöglicht. Eine Einstellung, die ihr vermeiden solltet (außer ihr wisst was ihr tut), ist der 802.11n Greenfield Modus, der auch manchmal als HT-Modus (high throughput) aufgeführt ist. In dem Modus können nur 802.11n fähige Geräte mit dem Router zusammenarbeiten. Alle Kompatibilität zu a/b/g/ Geräten wird über Bord geworfen. Der Vorteil ist eine erhöhte Geschwindigkeit für n-Geräte.

Der neueste für Heimanwender relevante Standard heißt 802.11ac und funkt ausschließlich im 5gHz Frequenzband. Er erreicht Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 1300 Mbps und ist dazu noch mit dem n-Standard kompatibel. Auf ihn setzen vor allem professionelle Anwender, die auch mit ihren Empfangs-Geräten auf dem neuesten Stand sind. Im einfachen Heimnetzwerk ist der 802.11n die bessere Wahl – habt ihr hingegen einen W-LAN Router der auf 2,4gHz und 5gHz zugleich senden kann, empfiehlt sich eine Kombination aus n (auf 2,4 gHz) und ac (auf gHz) für den maximalen Geschwindigkeitsvorteil bei maximaler Kompatibilität zu älteren Geräten.

2,4 gHz oder 5 gHz?

Die meisten modernen Geräte (sprich: alles, was seit etwa 2012 auf den Markt kam), unterstützen Empfang auf beiden Frequenzbereichen, während ältere Empfänger z.T. noch Schwierigkeiten mit 5gHz haben. Wenn ihr euch  nicht sicher seid, ist 2,4gHz die einfachere Wahl.

Die meisten W-LAN Router sind ab Werk auf den 2,4gHz-Betrieb ausgelegt. Im Verein mit viel Trägheit und Unwillen, sich mit der Materie zu beschäftigen, führt das dazu, dass gewöhnliche Benutzer nur auf 2,4gHz senden.

Das könnt ihr zu eurem Vorteil ausnutzen, wenn ihr in einem dichten Siedlungsgebiet lebt. Stellt den Router auf 5gHz, und lacht über eure Nachbarn, die sich auf dem überrannten 2,4gHz Band drängen.

Empfangen die meisten eurer Geräte kein 5gHz W-LAN Signal, habt ihr zwei Optionen:

Auf den W-LAN Router zugreifen

Um den Router auf den jeweiligen Kanal einzustellen oder den Frequenzbereich zu wechseln, müsst ihr euch in sein Interface einloggen. Dabei ist jeder Router etwas anders und ihr solltet das Handbuch zu Rate ziehen. Auf manchen Routern stehen die standardmäßigen Zugangsdaten auch unten auf einem Etikett.

In aller Regel werdet ihr aber (über den Browser) auf eine IP-Adresse wie 192.168.0.1 navigieren. Auch die ist von Hersteller zu Hersteller leicht unterschiedlich und lässt sich leicht in Erfahrung bringen – einfach mal nach „Herstellername Router IP-Adresse“ googlen!

Die beliebtesten Router-Hersteller und Ihre Standard-IP Adressen lauten:

Asus: 192.168.1.1

Linksys: 192.168.1.1.

Netgear: 192.168.1.1 oder 192.168.0.1

TP-Link: 192.168.1.1

Wenn ihr die Seite aufruft, müsst ihr Benutzernamen und Passwort eingeben – auch hierfür müsst ihr eure  Herstellerunterlagen zu Rate ziehen oder unterm Router nachsehen. Für gewöhnlich sind ab Werk User/Passwortkombinationen wie admin/password oder admin/admin eingestellt – extrem schwache Passwörter. Am besten ändert ihr dieses bei Gelegenheit im Menü.

Im Router Menü könnt ihr zumeist auf einen „Wireless“ Tab navigieren und dort unter anderem auch euren bevorzugten W-LAN Kanal und Frequenz wählen.

Wenn ihr euch versehentlich aus dem Router aussperren

Während ihr Einstellungen am Router vornehmt (und sich nur per W-LAN verbinden können), kann es passieren, dass ihr euch „aussperrt“. Ein Beispiel:

Ihr konfiguriert mit dem Notebook per W-LAN den Router und stellt ihn auf 5gHz WiFi n um. Der Router startet das Signal neu und ihr müsst euch erneut verbinden – das klappt nun nicht mehr, weil sich rausstellt, dass euer Notebook nur WiFi a/b/g unterstützt.

In dem Fall müsst ihr kein LAN-Kabel herbeischaffen. Am einfachsten wäre, sich einfach mit einem WiFi n fähigen Gerät einzuloggen. Ist gerade keines in der Nähe, bleibt nur der hard Reset des Routers. Meist geschieht das über eine Taste, die man nur mit einem dünnen Gegenstand (Nadel, Büroklammer) erreicht. Die muss man dann etwa 10 Sekunden gedrückt halten, ehe der Router sich auf Werkseinstellungen zurücksetzt.

Das W-LAN richtig absichern

Ein gutes W-LAN ist auch gut abgesichert – dafür seid ihr in aller Regel selbst verantwortlich und könnt unter Umständen auch zur Rechenschaft gezogen werden, wenn jemand über euer Netzwerk Schabernack treibt. 

Ein gutes Passwort wählen – das ihr euch auch merkt

Was sich von selbst verstehen sollte, ist, dass ihr ein starkes Passwort für euerW-LAN wählt. Über die Wahl eines „richtigen“ Passwortes wurden schon viele Worte verloren und oftmals widersprechen sich die Ratschläge gegenseitig. Ich kann euch hier auch nur einen weiteren Ratschlag geben, der wiederum manchen Stimmen vor mir widersprechen wird.

Passwörter werden schwieriger zu knacken, je länger sie sind und je mehr sich die enthaltenen Symbole voneinander unterscheiden. Darum will die Bank von euch Passwörter, die aus Zahlen, Großbuchstaben, Sonderzeichen etc. bestehen.

Das Problem ist, dass ihr in die Verlegenheit kommen werdet, euch ein Passwort wie „kWy873!Jbb(hdu?“ nicht zu merken. Dazu kommt, dass das kein Passwort ist, das man gerne über eine Smartphone Tastatur eintippt – wollt ihr jedes Mal, wenn ein Gast euer W-LAN benutzen will, einen Zettel hervorkramen und den Gast bitten, dieses Monstrum einer Zeichenkette einzugeben?

Ein guter Kompromiss sind Passwörter, die aus mehreren Wörtern bestehen. So erreicht man eine gute Zeichenlänge, merkt sich das Passwort aber leichter. Das obige Passwort hat 15 Zeichen und sofern ihr darin keine größere Sinneinheiten erkennen könnt, müsst ihr sie euch einzeln einprägen.

Macht ihr  hingegen etwas wie die Namen eurer 4 Haustiere aneinandergereiht zum W-LAN Passwort, müsst ihr euch nur 4 Sinneinheiten merken (die ihr bereits kennt) und erhaltet mehr als 15 Zeichen: „WaldiRockoFigaroMinki“ hat ganze 21 Zeichen. Für zusätzliche Sicherheit macht z.B. jeden zweiten Buchstaben eines Namens zum Großbuchstaben.

Um das Passwort zu ändern, loggt euch wie oben beschrieben in euren Router ein. Im „Wireless“ Tab sollte sich auch ein „Security“ o.Ä. Abschnitt finden – dort könnt ihr neben dem neuen Passwort auch die Verschlüsselung festlegen und steht vor der Wahl zwischen WEP, WPA und WPA2 – neben zahlreichen anderen kleinen Schrauben, an denen ihr hier drehen könnt.

Um es kurz zu machen: für die maximale Sicherheit solltet ihr WPA2 mit ausschließlich AES Verschlüsselung (ohne TKIP) wählen. WEP ist ein Verschlüsselungs-Standard aus dem Jahr 1999 und besonders leicht zu umgehen. So sehr, dass auch das FBI in einer Vorführung gezeigt hat, wie leicht man WEP-Passwörter knacken kann. Neben der ungenügenden Sicherheit, könnt ihr bei WEP auch kein beliebiges Passwort festlegen, sondern nur eine Hexadezimalzahl (z.B. „39325c692d“ ).

Ältere Geräte (10 Jahre+) unterstützen mitunter nur den WEP-Standard – das heißt nicht, dass ihr bei der Verschlüsselung euresW-LANs auf den kleinsten gemeinsamen Nenner setzen sollten. Besser wäre es, die veralteten Geräte zu ersetzen.

Zusätzliche Absicherung durch MAC-Adressen Filter

Für den ganz normalen Hausgebrauch ist ein starkes WPA2-Passwort mehr als ausreichend. Wenn ihr höhere Ansprüche habt oder für ein Netzwerk nur ganz bestimmte Geräte zulassen möchtet, könnt ihr das durch das Aufsetzen eines MAC-Adressen Filters tun.

Eine MAC-Adresse ist eine Zeichenfolge, die innerhalb eines Netzwerkes nur einem einzigen Gerät zugeordnet werden kann. Euer Notebook, Smartphone, W-LAN Lautsprecher sowie alle anderen Geräte haben jeweils eine einzigartige MAC-Adresse, die unmittelbar an ihre Hardware gebunden ist.

Das könnt ihr euch zu Nutze machen und in euren Router-Einstellungen nur bestimmten MAC-Adressen Zugriff erlauben oder umgekehrt bestimmte MAC-Adressen vom Zugriff ausschließen.

Natürlich kann auch das von jemandem umgangen werden, der weiß was er tut – MAC Adressen kann man auch vortäuschen oder spoofen. Dennoch legt ihr damit potentiellen Eindringlingen einen weiteren Stein in den Weg.

Eure SSID verstecken um unbekannte Geräte auszuschließen

Die SSID ist im Wesentlichen der Name eures W-LANs und für alle anderen W-LAN Empfänger in eurer Umgebung sichtbar. Um das zu verhindern, könnt ihr in euren Router Einstellungen auch festlegen, dass die SSID nicht gesendet wird.

Geräte, die ihr dann mit eurem W-LAN verbinden möchten, müssen SSID und Passwort kennen.

In jedem Fall solltet ihr die SSID ändern und nicht auf der werksseitigen Einstellung belassen. Diese beinhält bei den meisten Routern entweder den Namen des Routerherstellers oder (wenn ihr von diesem einen Router erhalten habt) eures Internet-Anbieters. Haben 10 andere Leute in Ihrer Umgebung denselben Router/Internet-Provider, haben alle W-LANs in eurer Umgebung, die nicht umgestellt wurden, einen Namen nach dem Schema „ANBIETERNAME-28384929“. Sieht nicht nur  komisch aus, sondern ihr findet euer W-LAN so auch schwieriger in einer Liste.


Dieser Guide deckt natürlich nicht alles ab, was ihr tun könnt, um euer WLAN zu optimieren. Zum einen liegt das daran, dass viele weitere möglichen Schritte für durchschnittliche Heimanwender overkill wären. Zum anderen aber auch daran, dass auch wir bei Wireless Pirat ständig neues lernen. Deshalb wird der Guide auch laufend ergänzt werden. Über Kommentare und Ergänzungen freuen wir uns natürlich auch.