Wer in einem großen Haus wohnt oder ein großflächiges Büro betreibt, möchte überall Zugang zu WLAN haben. Auch wenn nicht in jedem Raum ein PC steht oder ein Notebook zum Einsatz kommt. Das Smartphone oder Tablet hat man schließlich immer dabei.
Je nach der Fläche, die ihr versorgen wollt, schafft das ein einzelner WLAN Router mit entsprechend großer Reichweite. Unter Umständen müsst ihr allerdings auch mit dem besten Router noch ein wenig nachhelfen, um auch wirklich in alle Ecken zu gelangen.
Option 1: ein WLAN Router mit großer Reichweite
Hier ist nur das Vorgängermodell erhältlich – für den Preisvergleich hab ich es trotzdem angeführt.
Beamforming: besonders gut für die Reichweitenoptimierung
Alle drei verfügen bereits über die Beamforming-Technologie. Dadurch wird das Signal nicht wie gewöhnlich in alle Richtungen gesendet. Der Router erkennt, wo die Empfänger sind und fokussiert das Signal in deren Richtung. Das holt nochmal einiges an Reichweite heraus. Voraussetzung ist, dass die Empfänger die Technologie ebenfalls unterstützen. Viele neue Geräte, die mit dem 802.11ac Standard kompatibel sind, tun das.
Auch 802.11n ist theoretisch für Beamforming ausgelegt – praktisch haperte es aber so sehr an der Umsetzung, dass ihr kaum ein Router – Empfänger Paar finden werdet, das miteinander beamformen kann. Ebenso haben alle drei gemeinsam, dass ihr die Antennen abnehmen und ggf. durch stärkere Antennen ersetzen könnt – die verstärken die Reichweite des WLAN Signals nochmal deutlich.
Quality of Service: Bandbreitenbeschränkungen selbst festlegen
Von den vorgestellten Routern hat nur der Netgear Nighthawk R7000 die QoS (Quality of Service) Technologie verbaut. Die ist besonders nützlich, wenn ihr verschiedene Web-Anwendungen verwendet, die unterschiedlich viel Bandbreite benötigen (z.B. HD-Film streamen und Wikipedia browsen). Vereinfacht gesagt legt ihr damit fest, welche Anwendungen und welche User wieviel Saft bekommen.
Nützlich ist das, wenn ihr z.B. große Downloads tätigen wollt, ohne, dass diese die ganze Bandbreite belegen und keine anderen Web-Aktivitäten mehr flüssig laufen. Auch Gamer können davon profitieren: weniger wichtigem Netzwerk-Traffic einfach geringere Priorität geben und damit der Verbindung zum Gaming-Server immer die maximalen Ressourcen einräumen.
Den WLAN Router für die größte Reichweite konfigurieren
Router gefunden? Gut, dann zeigen wir euch, wie ihr ihn auf maximale Reichweite stellt.
2,4GHz schafft höhere Reichweite
Im Idealfall verfügt ihr über einen Dual Band Router (so wie alle drei oben vorgestellten). Diese können gleichzeitig am 2,4GHz wie auch am 5GHz Frequenzband arbeiten. So habt ihr aus beiden Welten das beste, denn für eine möglichst große Reichweite ist das 2,4GHz Band besser. Gleichzeitig schafft ihr auf 2,4GHz allerdings eine geringere Bandbreite und müsst in dicht besiedelten Gegenden mit Störungen durch benachbarte 2,4GHz WLANs rechnen.
Solltet ihr über keinen Dual-Band Router verfügen, ist 2,4GHz die bessere Wahl, um die Signalreichweite zu maximieren. Wie ihr den Router entsprechend einstellt, findet ihr bestimmt in der Gebrauchsanweisung – wir haben auch in unserem WLAN Guide eine Anleitung dazu.
Der richtige Standort: mittig und weit oben
Ebenso erwähnen wir in unserem WLAN Guide den idealen Router-Standort. Am besten, er steht möglichst mittig des Bereiches, den er versorgen soll. Und dort möglichst hoch und unverdeckt. Möchtet ihr zwei oder mehr Stockwerke anfunken, solltet ihr ihn in eines der oberen Stockwerke stellen – WLAN Funk breitet sich stärker nach unten hin aus.
Option 2: eine stärkere Antenne verbauen – wenn die Anschlüsse vorhanden sind
Je nachdem, ob man die Antennen bei eurem Router abnehmen kann, könnt ihr stärkere Antennen verbauen, um eine größere Fläche abzudecken.
Eine 2,4GHz Antenne von TooGoo
So ziemlich eine der preisgünstigsten Antennen ist diese hier von Toogoo. Dafür ist sie ausschließlich für den Betrieb im 2,4GHz Frequenzband ausgelegt.
Die meisten Antennen zum Nachrüsten funktionieren nur auf dem 2,4GHz Band, einige Hersteller bieten allerdings auch Dual-Band Antennen an, mit dem ihr auch euer 5GHz Netzwerk erweitern könnt, Ab einem Antennen-Wirkungsgrad von etwa 10dbi erzielt ihr dabei auch in schwierigen Empfangs-Situationen schon merklich bessere Ergebnisse in Sachen Reichweite. Auch mindert eine stärkere Antenne die Störung durch andere WLANs.
Unter Umständen ist es auch nur ein einzelner Rechner am anderen Ende des Hauses, der schlechten WLAN Empfang bekommt. In dem Fall bieten sich auch USB-Antennen an. Die kommen dann natürlich nicht in den Router als Sende-Antenne, sondern verbessern die Empfangsleistung am PC und können bequem per USB angeschlossen werden.
Option 3: Euer WLAN einfach mit Access-Points oder Repeaten erweitern
Repeater und AP in einem: TP Link AC1750
Der TP Link AC1750 spielt im mittleren Preissegment, ist aber AP und Repeater in einem. Gleichzeitig ist er mit einer Vielzahl an Geräten kompatibel und sendet auf beiden Frequenzbändern. Ebenfalls praktisch ist, dass er bereits mit 802.11ac ausgestattet ist.
Wenn ihr einen unüberschaubar großen Bereich mit WLAN versorgen müsst, kann in manchen Fällen auch der beste Router nicht mithalten. Die besten Ergebnisse erzielt ihr, wenn sich der Bereich möglichst gleichmäßig in alle Richtungen erstreckt – so wie ein WLAN Signal für gewöhnlich auch ausgestrahlt wird (Ausnahme: Beamforming).
Erstreckt sich eure Wohn- oder Bürofläche hingegen entweder hauptsächlich in die Länge oder Höhe, führt oft kein Weg daran vorbei, einfach einen Repeater oder Access Point einzusetzen und das WLAN Signal am anderen Ende des Hauses zu wiederholen. Die gute Nachricht ist, dass beide Geräte deutlich günstiger zu haben sind, als ein richtig guter WLAN Router.
Eine Überlegung wert sind mittlerweile auch Mesh-Netzwerk Kits. Die funktionieren ähnlich zu Repeatern/Access Points, sind aber auch untereinander verbunden. Das macht dann Sinn, wenn ihr auf stark ausgedehenten Flächen überall besonders zuverlässige WLAN-Versorgung benötigt. Auch zu dem Thema findet ihr im WLAN-Guide eine detailliertere Erklärung.
Urogutt says
Netter Artikel, interessant wäre es noch gewesen, wenn man ein 2. Gebäude mir einem Netzwerk versorgen möchte (Gartenhütte am anderen Ende vom Grundstück), wie man das am besten mit WLAN hin bekommt.
stefan says
Ich habe das über Powerline mit Devolo gelöst. Einfach einstecken und du hast überall wo du eine Steckdose hast, dein Wlan.
Howie says
Kann man nicht auch einen gebrauchten WLan Router an ein vorhandenes Lan kabel anschliessen und diesen dann als WLan Sender nutzen und gleichzeitig hätte man ja dann noch die Lan Ports an die man weitere Geräte anschließen könnte?