Powerbanks sind praktisch.
Aber Powerbanks mit Durchgangsladung sind noch mal um einiges praktischer. Sie lassen euch die Powerbank gleichzeitig entladen und laden.
Wenn das nun zu kompliziert war: ihr könnt auf diese Weise die Powerbank an den Strom hängen, während Geräte an der Powerbank hängen.
Die Funktion haben leider nur eine hand voll Geräte – und manche davon sind bereits aus dem Sortiment ihrer Hersteller genommen worden. Gleichzeitig sind Powerbanks mit Durchgangsladung (Charge Through) für gewöhnlich in den oberen Preisklassen angesiedelt.
Warum und für welche Anwender sich das trotzdem lohnt, zeige ich euch in diesem Beitrag.
Was macht Powerbanks mit Durchgangsladung praktisch?
Wenn ihr die Powerbang gleichzeitig aufladen und verwenden könnt, habt ihr damit schon mal zwei Geräte in einem:
- Einen Reserve-Akku für unterwegs – klar, das ist die Hauptfunktion
- Einen USB-Ladestecker mit mehreren Ausgängen – die kosten für gewöhnlich auch nochmal so viel wie eine standard Powerbank
Das entlastet schon mal die Steckdosen zuhause. Ihr müsst nur noch einen einzelnen Steckplatz belegen und könnt damit so viele Geräte aufladen, wie eure Powerbank USB-Ausgänge hat.
Wirklich praktisch ist das allerdings auf Reisen: nicht für jedes Smartphone einen eigenen Netzstecker (und Adapter) mitzunehmen spart ziemlich viel Ballast.
Spezielle Anwendungen der Charge Through Funktion
Neben den Erleichterungen im Alltag haben Chargethrough-Powerbanks auch noch andere Einsatzmöglichkeiten.
Powerbank als USV verwenden – z.B. für Raspberry Pis
Eine USV – unterbrechungsfreie Stromversorgung – ist immer dann wichtig, wenn ein Gerät auch bei Stromausfällen verlässlich weiterlaufen soll. Besonders kritisch ist das z.B. in Spitälern. Dort würde ich mich zwar nicht auf die Versorgung über Powerbank verlassen wollen; für Heimanwenderzwecke wie z.B. um einen Raspberry Pi vor einem Stromausfall zu schützen, sind sie aber ideal.
Das Prinzip dahinter ist simpel: Der Raspberry Pi (oder welches Gerät auch immer) hängt an der Powerbank. Die Powerbank hängt am Strom und lädt zum Pi durch. Fällt nun der Strom aus, wird die Stromversorgung des Raspberry Pi vorübergehend über die Powerbank gedeckt.
Wenn ihr den Pi bei Stromausfällen automatisch herunterfahren wollt, könnt ihr dieser Anleitung folgen.
Powerbank als Pufferakku – z.B. für Radfahrer
Radfahrer, die über Dynamos ihre Smartphones laden, haben z.T. das Problem, das der ungleichmäßige Strom dem Smartphone Akku nicht bekommt. Manche Geräte – wie iPhones – lassen sich so nicht laden. Busch + Müller haben für diesen Zweck extra einen Pufferakku entwickelt, der mit ihrem E-Werk zusammenarbeitet.
Allerdings kann man auch Powerbanks als Pufferakku verwenden – je nach Gerät kommt euch das nicht nur günstiger, ihr habt dann auch noch einen Reserve-Akku wenn ihr vom Fahrrad absteigt.
Welche Powerbanks haben diese Funktion?
Achtet beim Powerbank-Kauf darauf, eine zu erstehen, die explizit eine charge-through/pass-through Funktion erwähnt oder sich als Pufferakku verwenden lässt. Wie schon erwähnt, sind die im Moment in der Minderheit und viele Geräte, die das konnten mittlerweile nicht mehr erhältlich.
Meine Empfehlung: Die Zendure A8 QC
Meine persönliche Empfehlung – und auch die Powerbank, die mir das Konzept näher gebracht hat – ist die Zendure A8 QC.
Sie leistet in allen hier beschriebenen Situationen das beste :
- Vier Ladeports, die auch wenn die Powerbank gleichzeitig geladen wird, die volle Leistung bringen
- QuickCharge 3.0 – auch während ihr die Powerbank mit einem „normalen“ Ladegerät auflädt
- Genug Saft für längere Reisen oder Touren
- Automatische Ein/Ausschaltung wenn ein Gerät angeschlossen wird – ohne, dass man einen Schalter drücken müsste
- Keine Abschaltung, wenn das Gerät voll ist und weiterhin Strom verbraucht. Am Smartphone drosselt die Ladeelektronik stattdessen den Stromfluss und fährt ihn wieder hoch, wenn man stromintensivere Apps verwendet
Alternative mit etwas weniger Funktionsumfang
Eine momentan erhältliche Alternative, wenn die Zendure ein wenig über eure Ziele hinausschießt: die 10000mAh iMuto Powerbank.
Hier habt ihr nur zwei Ports zur Verfügung und etwa die Hälfte der Kapazität der Zendure A8 QC. Für kleinere Ausflüge reicht das aber alle Mal. Vor allem, wenn ihr etwas für das Radfahren sucht, ist die Zendure u.U. ein wenig zu sperrig 😉 Die iMuto hat hingegen in etwa die Fläche einer Kreditkarte, was sich schon eher mit dem Fahrrad vereinbaren lässt.
Auch als USV für den Raspberry Pi ist die Zendure u.U. ein wenig Overkill. Wenn ihr nicht vorhabt, die Powerbank auch als Powerbank zu verwenden, braucht ihr vermutlich keine 26800mAh und seid mit den 10000mAh als Notstromaggregat gut versorgt.
Hallo, danke für deine Hinweise.
Suche eine powerbank für folgende Aufgabe.
Möchte mein altes iphone als gpstracker in meinem Motorrad verstecken. Dazu lade ich es mit einer powerbank. Das Problem ist, das sobald das iphone voll geladen ist die powerbank abschaltet und nie mehr einschaltet.
Soweit ich deine Ausführungen verstehe, könnte ich mit den genannten powerbanks das Problem lösen.
Kann die iMuto auch selbstständig das iphone wieder laden, obwohl sie vorher abgeschaltet hat?
lg
Karl Weber
Auch hier sorry: die ursprüngliche Antwort ist versehentlich durch ein Serverproblem gelöscht worden.
Das würde nicht funktionieren, weil das iPhone bei vollem Akku automatisch keinen Strom mehr ziehen würde. Die Powerbank dreht sich ab, sobald kein Verbraucher dran hängt.
Außerdem würde es die Batterie des iPhones – selbst, wenn es funktionieren würde – relativ schnell immer weiter schwächen.
Dein Motorrad hat doch eine (für Iphone-Verhältnisse) große Batterie eingebaut. Nutz diese mit einem USB 5V Spannungswandler (z.B. für Zigarettenanzünder) und gut ist es. Ist jedoch nicht unbedingt zu empfehlen, wenn das Motorrad selten genutzt wird, da dann die Batteriespannung auch irgendwann nachlässt – bis hin zum KnockOut. Alternativ sind GSM-GPS-Tracker besser geeignet, da die etwas stromsparender funktionieren. Aber auch hier: immer dafür sorgen, dass die Batteriespannung nicht zu sehr einsackt und regelmäßig nachgeladen wird.
Es gibt OBD2-Adapter die das machen. Motorräder haben heute auch OBD2 wie es scheint.
Früher gab es den „Tanktaler“ kostenlos“, heute kostet es eine Jahresgebühr.
Ich überlege gerade ein Mini-Leuchtsystem für meinen Wintergarten aufzubauen. Im Prinzip möchte ich eine kleine Lichterkette per Powerbank betreiben, die über den Tag dann mit Solarstrom aufgeladen wird. Danke für den Tipp zu den Powerbanken!
Der Artikel ist zwar schon etwas älter, bin aber erst heute darüber gestolpert, weil ich etwas USV artiges für meine Raspberry Pi suche. Da wäre mir sowas wie die iMuto gerade recht gekommen. Leider sagen einige reviews auf Amazon, dass die Stromversorgung auf den USB Prots bis zu 1 Sek unterbrochen wird, wenn die Netzspannung ein- oder ausgeschalten wird. Damit ist sie zumindest für die Verwendung als USV bei der Raspberry nicht geeignet …
Hallo!
Auch ich habe den Artikel als Hilfe herangezogen. Jedoch habe ich das selbe Problem/Phänomen mit der etwas teureren Zendure A5 Powerbank und kann diese somit nicht als USV beim Raspberry betreiben. Laut Zendure Support (sehr rasche Rückmeldung) kann keine deren Powerbanks eine unterbrechungsfreie Stromversorgung…
Ich werde nun den StromPI für kurzfristige Unterbrechungen und dann die Powerbank anhängen.
Beste Grüße